"Neue alte Zündkontakte" aufbereiten

      "Neue alte Zündkontakte" aufbereiten

      Vor kurzem ist mir ein Schuhkarton zugelaufen, darin befinden sich nagelneue Zündkontakte für alle möglichen Autos,

      auch Exoten. Alles: MADE IN GERMANY, alles NOS. Das gefällt erstmal. Leider ist es aber so, dass die lange Lagerzeit

      fast immer mit Kontaktkorrosion einhergeht, hier im wahrsten Sinne des Wortes.

      Bild 1 zeigt einen Satz ovp Bosch-Kontakte, 044, verwendet an allen Opels ab 1965 (sofern nicht Delco verbaut ist).

      Die Verpackung ist o.k. und ungeöffnet.

      Bild 2 zeigt die Kontakte nach der Entnahme und deren Belag auf den Kontaktflächen > Oxide, das wird so niemals funktionieren.

      Das Problem ist nicht neu und bislang habe ich diesen Belag an meiner Standbohrmaschine mit Filzkörper + Polierpaste

      entfernt, das dauert aber.....,

      Bild 3 zeigt so einen Körper + das Polierwachs.

      Zu Weihnachten habe ich einen Drehzahlsteller bekommen, mit dem ich z.B. einen hochtourigen Schleifer oder eine

      Oberfräse regeln kann.

      Das gibt neue Möglichkeiten, was das Tempo angeht.

      Kontakte 4 zeigt die Maschine, jetzt in der Drehzahl herabgesetzt, aber immer noch wesentlich schneller, als eine lahme Bohrmaschine....

      Kontakte 5 zeigt die Amboßseite des gleichen Teiles, wie Kontakte 2, nach ca. 15 Sek. Politur (ist Spiegelglanz....läßt sich aber schlecht fotografieren...)

      Kontakte 6 zeigt die Hammerseite, der Poliervorgang geht hier schneller, nach 10 Sek. ist Spiegelglanz erreicht.

      Das Verfahren kann ich empfehlen, es funktioniert an allen Kontakten, wenn der Polierkörper Zugang findet....

      Gruß,

      Alfred. H.
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      Klasse Aktion!

      Und gut, dass Du polierst und nicht schmirgelst.

      Vor Jahrzehnten hatte ich mal mit einem Kontakthersteller in Pforzheim zu tun.
      Der hat sich immer darüber gefreut, dass die Leute die Kontakt mit Feile oder Schmirgel bearbeitet haben.
      Damit ist nämlich dann die Nickelschicht verschwunden, die vor Korrosion schützen sollte.

      Wenn der so bearbeitete Kontakt über längere Zeit bei abgestelltem Motor offen stehen geblieben ist, war das Problem vorprogrammiert.

      Kardanwelle schrieb:

      Der hat sich immer darüber gefreut, dass die Leute die Kontakt mit Feile oder Schmirgel bearbeitet haben.
      Damit ist nämlich dann die Nickelschicht verschwunden, die vor Korrosion schützen sollte.


      So dünn ist die Nickelschicht nicht, dass die gleich verschwindet. Außerdem ist die extrem hart.
      Das Problem liegt wohl eher an der aufgerauten Fläche, die durch den Lichtbogenstrom sehr schnell verzundert. (Auch bei einwandfreiem Kondensator gibt es einen kleinen Funken)

      In meinem Opel arbeitet übrigens schon seit ein paar tausend Kilometern ein nachgefeilter Kontakt. :whistling:

      Auf jeden Fall werde ich die NOS-Kontakte, die ich noch liegen habe, nach Alfred's Methode ( :thumbup: ) polieren, bevor ich die einbaue.

      Grüße
      Christian
      Ich bin mit einem NOS-Kontakt (den ich immer vor einer "Nachfertigung" bevorzuge) reingefallen. Montiert, mehrfach penibel eingestellt, Motor springt nicht an. Vor lauter Frust dann den alten Kontakt wieder eingebaut, Motor kommt auf die erste Schlüsselumdrehung...

      Erst dann hatte ich genauer hingeschaut und die Oxidschicht wahrgenommen.

      Ich habe regelmäßig 800er oder 1000er Schmirgelpapier bei den Kontakten verwendet.Ohne negative Auffälligkeiten. Aber bei meinen Fahrleistungen werden Kontakte alle 10...20 Jahre fällig, also eher vernachlässigbar.

      Trotzdem ist Alfreds Methode ein Augenschmaus, also werde ich die nächsten Kontakte ebenfalls polieren statt schleifen...
      ...."grün" ist eine universell verwendbare Paste, auch für harte Materialien.

      Der Polierkörper ist ein harter Filz (Werkzeughandel). Damit man gut an die

      Kontakte herankommt, muß er relativ klein sein. Wenn eine "langsame Maschine"

      verwendet wird, dauert die Operation...... Den verwendete Geradschleifer

      hab ich (geschätzt) mit ca. 8.000.....10.000/min laufen lassen, das geht fix.

      Es gibt auch Schleifkörper mit "Gummibindung", das Korn (unterschiedliche Körnungen)

      ist hier direkt im Gummi gebunden. Diese Typen nehmen "mehr weg", sind aber immer noch "zart",

      (auch in einer Bohrmaschine), erreichen aber keinen Hochglanz.......und Hochglanz war das Ziel.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Kardanwelle schrieb:

      Vor Jahrzehnten hatte ich mal mit einem Kontakthersteller in Pforzheim zu tun.


      Das war wohl bei DODUCO! Die U-Kontakt-Herstellung war aber in Sinsheim. Die Stanzmaschinen durfte ich während meiner Ausbildung selbst bedienen.

      Doch es stimmt: Selbst aus der luftdichten Originalverpackung entnommen, funktioniert so ein unpoliertetr NOS-Kontakt meist anfangs nicht.