Motor schüttelt sich

      Motor schüttelt sich

      Hallo Freunde
      Ich habe ein Problem und komme nicht weiter. Das Problem hatte ich noch nie.
      Es geht um folgendes:
      Ich hatte einen Motor mit Pleullagerschaden. Diesen Motor habe ich dann zum Instandsetzer gegeben. Hier wurden die Zylinder auf gebohrt auf 2. Übermaß, die Kurbelwelle wurde nitriert und auf 2. Untermaß geschliffen, die Kurbelwellengasse wurde fein gebohrt und auch die Pleul wurden geplant und neu gebohrt. Alles wurde auf die neuen Schalen und Zylinder angepasst. Der Kopf wurde auch geplant.
      Soweit so gut. Sollte jetzt eigentlich ein Jungfreulicher Motor sein.
      Zusammengebaut habe ich ihn selber (da ich das schon oft gemacht habe, traue ich mir das durch aus zu. Bis jetzt liefen auch alle Motoren anschließend wieder tip top.
      Nur dieses Mal nicht. Nach Einbau des Motors Zündung eingestellt und jetzt gehts los. Er springt sofort an aber der Motor schüttelt sich als hätte er eine Unwucht. Jetzt habe ich die Komplette Kupplung noch einmal zerlegt und neu zentriert, da ich dachte dort könnte das Problem liegen. Aber auch das hat nichts geholfen der Motor wackelt wie ein Lämmerschwanz.
      Was kann das sein? Zündung? Ventile? Ich bin dennoch die Straße einmal hoch gefahren. Der nimmt sehr gut Gas an ohne zu stottern oder so.
      Was mir aufgefallen ist, ich höre ein klackerndes Geräusch wie ein kalter Diesel im Winter.
      Liegt das Problem eventuell im inneren des Motors?
      Wie hehe ich jetzt vor? Ich bin mit meinem Latein am Ende :( Hilfe!!!
      Der Frank aus 49356 Diepholz 8)
      www.opel-rekord-p1.de
      Moin Frank,
      hast du den Verteiler event. 180° verdreht eingebaut? Richtig eingestellt?
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

      Maverick schrieb:

      Wie kann man denn videos hier zeigen?


      Also ich habe mir dafür einen youtube-Account eingerichtet und verlinke das dann hier
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Hallo Frank,
      ohne den Motor vor sich zu haben, kann das Alles sein... Vielleicht kommen wir so auf die Spur:

      1. Hört das Schütteln auf, wenn Du die Drehzahl erhöhst?
      2. Ändert sich was, wenn Du bei laufendem Motor den Verteiler geringfügig verdrehst (früh/spät)?
      3. Was passiert, wenn Du einzelne Zündstecker abziehst?
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      Guten Abend, ein klackern hat wohl nix mit verdrehtem Verteiler oder altem Sprit zu tun. Das ist ein mechanisches Geräusch. Als erstes würde ich mal die Kompression prüfen, hat zwar mit dem Geräusch auch nix zu tun, zeigt aber den mechanischen Zustand der Motorkomponenten. Dann unbedingt das Ventilspiel bei laufendem Motor prüfen. Wenn das Klackern dabei aufhört, stimmt etwas nicht mit der Kipphebelwellbefestigung (zu lange Befestigungsschrauben). Wenn das alles i.O. ist muss der Motor leider nochmals geöffnet werden um die Lagerschalen zu begutachten. So wäre meine Vorgehensweise. Fehler können beim Zusammenbau sowie auch in der Motoreninstandsetzungsfirma passieren .....Viel Erfolg und nicht verzweifeln, den Verursacher wird mann finden, der Aufwand ist leider riesig. Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de

      Maverick schrieb:

      der Motor schüttelt sich als hätte er eine Unwucht.


      Moin,
      Unwucht könnte tatsächlich die Ursache sein. Kurbelwelle und Schwungrad werden bei Opel zusammen gewuchtet. Du hast ja einiges an der KW bearbeiten lassen.

      Ich hatte das auch bei einem überholten Motor. Dann habe ich die nicht ausgewuchtete Kupplungsdruckplatte schrittweise auf der Schwungscheibe verdreht, bis der Antrieb ausreichend ruhig lief. Das geht bei eingebauter Antriebseinheit problemlos, wenn man den Blechdeckel unten an der Kupplungsglocke entfernt, und den Motor von Hand dreht, bis die Schrauben zugänglich sind.
      Das ist aber ein Zufallsprodukt. Muss nicht klappen.

      Viel Glück
      Christian
      Also, ich habe die Stirnräder auf Punkt eingesetzt. In dieser Position habe ich dann die Kipphebelwelle aufgeschraubt und die Ventile so eingestellt, dass sie beim ersten Zylinder (vorne bei Wasserpumpe) bei OT geschlossen sind. Sprich die Kipphebel sind locker.
      In dieser Position habe ich auch den Verteiler gesteckt und die Zündung eingestellt.
      Soweit ich weiß, dürfte dann der Verteiler NICHT verdreht sein. Oder irre ich mich?
      Der Frank aus 49356 Diepholz 8)
      www.opel-rekord-p1.de

      Zuordnung Nockenwellen-Markierung / Zündfolge / Verteilerstellung /Steckbild

      Guten Tag @Maverick,

      WENN Deine Beschreibung der Taten zutrifft, dann liegt (mindestens) ein Fehler im Zusammenbau vor.

      RICHTIG: Wenn die Markierungen zwischen dem Nockenwellenrad + dem Kurbelwellenrad fluchten,

      DANN: Stehen Zylinder 1+ 4 in OT

      ABER: Zylinder 1 steht im Gaswechsel - OT, Zylinder 4 steht im Zünd-OT !!

      Diese "Falle" hat OPEL systematisch eingebaut, aus Gründen, die ich nicht kenne und die nicht nachvollziehbar sind.

      Es sind hier schon viele Leute drauf reingefallen, auch beim CIH hat Opel das so merkwürdig gehandhabt.

      WENN: Du nun die Ventile in dieser Situation für Zyl. 1 einstellst, ist das Spiel erheblich zu groß (um den Betrag des

      Ventilhubs im Gaswechsel-OT).

      DAS gibt starke mechanische Geräusche und sorgt dafür, dass Zyl. 1 nicht richtig arbeitet (unregelmäßiger Lauf).

      ABHILFE: Den Motor an der KW genau 1 x weiterdrehen (ausgehend von der Fluchtung der Markierungen) und wieder

      OT- anfahren, dann steht Zyl. 1 in Zünd-OT.

      Empfehlung: Die ganze Prozedur "Zuordnung Ventilspiel + Zündung zu Arbeitstakt" wiederholen / korrigieren.

      Wenn der Motors "SO" dennoch läuft, steht der Verteiler ebenfalls falsch (das ist technisch nicht kritisch, solltest Du aber

      ebenfalls beheben): Einbauposition des Verteilers / Steckbild der Kabel.

      Ich stelle zum Verständnis gern ein paar Fotos ein....der Akku meines Apparates ist derzeit aber leider LEER.

      Jetzt geht es:

      Bild 1 zeigt die Nockenwelle mit Rad, sie liegt auf der Werkbank, die Markierung zeigt nach rechts unten (ungefähre so, wie bei Fluchtung der Markierungen)

      Bild 2 zeigt die Nocken des Zylinders 1, mittig dazwischen der Nocken für die Benzinpumpe. Man sieht, dass beide Nocken noch auf "HUB" stehen ! (Gaswechsel)

      Bild 3 zeigt die Nocken des Zylinders 4, hier zeigen beide Nocken ihren Grundkreis: ZÜNDUNGS-OT !

      Bild 4 zeigt, wie der Verteiler insgesamt stehen muß und wie der Finger steht, in korrekter Einbausituation, Zünd-OT Zyl. 1

      Bild 5 zeigt das originale Steckbild der Kabel (Zuordnung der Zylinder zur Kappe)

      Wenn Du das so machst, wird die alte Bude wieder richtig laufen, vermutlich.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Dateien

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Alfred. H. schrieb:

      RICHTIG: Wenn die Markierungen zwischen dem Nockenwellenrad + dem Kurbelwellenrad fluchten,

      DANN: Stehen Zylinder 1+ 4 in OT

      ABER: Zylinder 1 steht im Gaswechsel - OT, Zylinder 4 steht im Zünd-OT !!

      Diese "Falle" hat OPEL systematisch eingebaut, aus Gründen, die ich nicht kenne und die nicht nachvollziehbar sind.

      Es sind hier schon viele Leute drauf reingefallen, auch beim CIH hat Opel das so merkwürdig gehandhabt.


      Hallo @Alfred. H. Alfred,

      wieder einmal eine SEHR wichtige Info von Dir :daumen1:

      Wenn man sich nur auf die Markierungen Nockenwellen/Kurbelwellenrad verlässt und nicht auch noch auf die Überschneidung der Ventile von Zylinder 4 (Zyl. 1 auf Zünd-OT) achtet, ist man schon in die Falle getappt.
      Wenn es mal bei mir so weit sein sollte, dann weiß ich Bescheid.

      Danke und Grüße
      Peter
      Der Motor kann mit einem um 180° versetzten Verteiler nicht laufen, weil er damit seinen Zündfunken bei jedem Zylinder im den Gaswechsel, also einen Betriebszustand ohne Kompression, hineinschickt.

      Man kann natürlich die Zündkabel so stecken, dass es passt - das tut man aber
      nicht, es führt später jede Diagnose ad absurdum.


      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      ...ja, da hast Du Recht ! M.E. liegt bei unserem Freund @Maverick auch (mindestens) ein Doppelfehler vor.

      Wenn er die Ventile Zyl. 1 bei Fluchtung der Markierungen NW-Rad /KW-Rad eingestellt hat, dann

      ist das Spiel im Betrieb viel zu groß (weil die Nocken schon Erhebung hatten) und die Ventile nicht mehr korrekt öffnen.

      - viel Krach
      - wenig Leistung (unrunder Lauf)

      Der Motor würde auch gar nicht laufen, weil bei lagerichtigem Einbau des Verteilers die Zündfolge nicht

      zur Motorstellung passt.

      Wenn die Möhre dennoch läuft, MUSS ein Doppelfehler auf Seiten des Verteilers oder des Steckbildes vorliegen,

      weil die Einstellung auf einer 180° "verdrehten" Annahme beruht.....

      Man kann hier jede Menge Fehlstellungen zwischen Verteilerwelle - Nockenwelle herstellen und sie wieder

      durch Fehlsteckungen des Steckbildes kompensieren. M.E. liegt dieser Fall hier vor (vorausgesetzt, Mavericks Tatbeschreibung stimmt).

      Deshalb würde ich nochmal von vorn anfangen und mit dem RICHTIGEN OT (Zünd-OT Zyl. 1) beginnen.....und darauf alle weiteren

      Einstellungen beziehen. Sehr wahrscheinlich löppt die alte Bude dann wieder und hätte auch einen nachvollziehbaren Stand.

      Ich erinnere mich an @Arnis Problem, er war ebenfalls auf den OPEL-Trick reingefallen, dass die NW-seitige Markierung (CIH) eben

      NICHT de Zünd-OT Zyl. 1 angibt, sondern Zyl. 4. Wenn man diesem Versehen erliegt, baut man den Verteiler "falsch" ein > Fehlzündungen,

      kein Motorlauf möglich. Zweite Irreführung: Wenn der Motor Hydrostößel hat, laufen die bei langen Standzeiten leer und können auch bei

      Stellung "Überschneidung" den Eindruck erwecken, als wären sie kraftfrei und somit im Zünd-OT.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Seh ich auch so. Frank hat schon einige Motoren und Aggregate erfolgreich überholt, jetzt kommt der unangenehme Moment, den fast jeder erlebt.

      Daher empfehle ich hier gezielte Diagnose statt heiterem Ratespiel. Wie bereits beschrieben.

      Man ärgert sich, wenn man den Motor zerlegt hat, und nachher war es ein hochohmiger neuer Zündstecker oder eine defekte Kerze.

      Wir könnten das Auto ja an meinen nach einer solchen Aktion eigens beschafften Motortester anschließen, aber Bremen ist zu weit weg.
      Viele Grüße
      Günther :daumen1: