Das könnte alles so einfach sein....

      Frankyboy379 schrieb:

      Ich habe neue RBZ von Matz verbaut, diese entsprechen offensichtlich diesen hier aus dem Grundbuch Bremsen und sollten die richtigen sein.


      Die neuen Repro-Radbremszylinder für rund 85 € entsprechen nicht dem Original. Findet man heraus, wenn man die auseinandernimmt und nachmisst, habe ich ja schon mehrfach in anderen Beiträgen geschrieben. Und wenn irgendwann die Repromanschetten platt sind, und man neue (nach Ersatzteilnummer) kauft, gibt es das nächste Problem.
      Nach vielen relativ problemlosen Fahrten bisher bleibt noch eine 'Frage offen:
      Der Wagen kam bei mir ja ohne Thermostat an, das hatte jemand ausgebaut.
      Ich habe Motor, Kühler und ja auch den Heizungskühler gespült, einen neuen Thermostaten eingebaut (Gates mit Entlüftungsnupsi) und neues Kühlmittel eingefüllt. Das ist auch bis jetzt klar geblieben.

      Beim Fahren steigt die Motortemperatur auf eine Zeigerbreite vor dem roten Feld an, dort verharrt sie relativ stabil.
      Geht es bei warmem Wetter, wie es die letzten Wochen war, mal länger bergauf oder langsam voran, klettert der Zeiger bis an den Anfang des roten Feldes.

      In Prospekten sieht man manchmal das der 1.5 Liter Motor einen 2 flügeligen Kühlerpropeller hat, der 1.7ner einen vierflügeligen.
      Motor 1.7.jpg

      An meinem 1.7 Liter Motor mit 55 PS sitzt ein 2flügeliger. Bringt der Umbau auf 4flügelig hier einen Vorteil in Bezug auf die Motortemperatur?

      Gruß
      Frank
      Nö, bringt nix. Dein Thermostat macht nur wieder weiter zu.

      Welche Öffnungstemperatur hat Dein Thermostat? Luft im System? Funktioniert die Heizung?

      Als Thermostat hatte ich den 75-Grad-Thermostaten TX4 75D (Behr bzw. Mahle) genommen, kostet mit Dichtung rund 15 €, der hat auch schon die kleine Bohrung "serienmäßig".

      Nach Einbau getestet auf einer 2x 50km langen Odenwaldtour bei über 30 Grad Außentemperatur. Schnelles Erreichen der Betriebstemperatur, beim Fahren bleibt die Temperatur dann bei "knapp unter 80" (passt ja auch zum 75er-Thermostat). Man sieht an der Nadel genau, wann der große Kreislauf öffnet.

      Lesestoff: Thermostat
      Ich habe den 1700er mit erhöhter Verdichtung (> 1:8,0). Und ein 2-flügeliges Lüfterrad.
      Meine Temperaturanzeige ist während der Fahrt in der Regel bei ca. 80 °C. Letztens bei über 30 °C Außentemperatur und Stehen an der Ampel geht der Zeiger auch ganz leicht darüber, vielleicht so 82 °C.
      Ungespült und mit altem Kühler (der leicht undicht ist)

      Ein neu überholter Kühler liegt in meiner Garage. Ich wollte (mit dem alten Kühler) das System einmal durchspülen. Vielleicht sollte ich das lassen.... 8)
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
      _______________________________________________
      Opel Rekord P1 - 1700 S - Limo 2-türig royalblau / alabastergrau - EZ 1960
      Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961
      Der P1 hat die Wassertemperaturanzeige noch mit Gradzahlen.
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
      -------------------------------------------------------------------------------------
      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Zum Verständnis der Thermostatfunktion ist hier ein guter Link:

      https://www.seatforum.de/uploads/dehnstoffarbeitselement6399.pdf

      Der Thermostat kann die Kühlwassertemperatur prinzipbedingt nicht auf einem Wert konstant halten,

      weil seine eigene "Öffnung" Funktion der Temperatur ist.

      Die Wassertemperatur hängt von vielen Parametern ab:

      - Last (Gaspedal)
      - Drehzahl (Lüfterdrehzahl, Wapu-Drehzahl))
      - Fahrgeschwindigkeit (Luft-Druck vor + nach dem Kühler)
      - Außentemperatur
      - Kühlerzustand
      - Heizungsbetätigung
      - ...

      In seinem Arbeits - BEREICH kann der Thermostat das ausgleichen, aber je ungünstiger

      die Bedingungen, desto höher die Temperatur. Wenn das Kühlsystem bei Vollöffnung des

      Thermostaten nicht ausreicht, wird die zuträgliche Temperatur überschritten > kocht.

      Es gibt unterschiedlich eingestellte Thermostate, (Jörgs Beitrag), die andere Arbeitsbereiche

      besitzen und damit das gesamte Niveau nach oben oder unten verschieben.

      Unsere Opels haben Kühlwasser-Temperaturanzeigen, die den Zusammenhang eindeutig

      anzeigen: Hohe Last > höhere Temperatur, das ist bei dem System normal und richtig.

      Seit den 80ger Jahren wurden Anzeigen verwendet (um angeblich die Kunden durch schwankende

      Anzeige nicht zu verunsichern). Die sind bei 90° "stabilisiert" und zeigen im Arbeitsbereich

      stets 90° an. Heute verwendet man tatsächlich extern geregelte Thermostate, die die Wassertemperatur

      exakt auf den Vorgabewerten halten.

      - bei Teillast auf einem höheren Konstantwert (Verbrauch, Abgas...)
      - bei Volllast auf einer niedrigeren Temperatur (Leistung)

      Gruß,

      Alfred. H.


      Danke für die ganzen Infos, ich denke ich werde einen Thermostaten mit niedrigerer Öffnungstemperatur einbauen.
      Habe aktuell diesen hier drin mit 82° Öffnungstemperatur.

      Thermostat1.jpg

      Thermostat2.jpg

      Aus dem Kühlerverschluss wird ab und zu nach höherer Belastung Wasser durch den Überlauf herausgedrückt. Auf dem Verschluss ist eine 600 eingeprägt, was vermutlich Öffnungsdruck 0,6bar oder damals noch Atü bedeutet. Das kommt mir wenig vor.

      Ansonsten scheint alles korrekt zu arbeiten. Gestern sind wir mit 3 Leuten zum Test mal hier im Weserbergland ins "Gebirge" gefahren. Der Zeiger steht dann maximal am Anfang des roten Feldes.
      Das bedeutet, das Temperaturniveau ist nur insgesamt zu hoch weil der Thermostat spät öffnet.

      Gruß
      Frank
      Dateien
      • Thermostat2.jpg

        (24,29 kB, 34 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Frankyboy379 schrieb:

      Aus dem Kühlerverschluss wird ab und zu nach höherer Belastung Wasser durch den Überlauf herausgedrückt. Auf dem Verschluss ist eine 600 eingeprägt, was vermutlich Öffnungsdruck 0,6bar oder damals noch Atü bedeutet. Das kommt mir wenig vor.


      Der ist wohl original, war bei mir auch noch drin. Ich zitiere mich selbst aus dem bereits verlinkten Thread:

      Jörg_250SE schrieb:

      Auch
      mein Kühlwasserdeckel schien mir ziemlich original, verbaut war ein
      600er (0,6 bar Öffnungsdruck). Probleme mit der Kühlung hatte ich nie,
      aber sicherheitshalber habe ich den Deckel durch einen neuen ersetzt,
      bewusst mit 0,9 bar. Perfekt passt der Gates RC 122 (kostete als
      Internetbestellung 12 € incl. Versand), der hat exakt die gleichen Maße
      wie der Opeldeckel, insbesondere auch die schmalen 11mm-Laschen.
      Lediglich die Beschriftung Aufdrehen - Zudrehen ist jetzt in Englisch.
      Diese alten Opels neigen dazu, das Kühlwasser nach dem Abstellen des Motors stark nachzuheizen.

      Fahrbetrieb:

      Im Motor wird Benzin verbrannt > der Eisenklotz heizt sich auf (Zeitverzug) > gibt seine Wärme an das strömende

      Kühlwasser ab > das Kühlwasser gibt seine Wärme im Kühler an die Luft ab > fließt kälter zurück

      und das Spiel beginnt von Neuem.

      Beim Abstellen des heißen Motors IST der Eisenklotz noch warm (Zeitverzug) > gibt Wärme an das Kühlwasser ab....

      das Kühlwasser läuft aber nicht mehr um > Temperatur steigt stark an.

      Opel hat zwei Kühlerausführungen verzapft:

      1) Kühler bis P2 bis Fg.Nr., der obere Kühlerschlauch ist hier ein 90° Bogen und bildet die HÖCHSTE

      Stelle im Kreislauf. Der Wasserspiegel ist deswegen UNTERBROCHEN (Luftblase). Das ist sehr schlecht,

      weil es verhindert, dass das Kühlwasser von selbst (Temperaturunterschiede) ganz leicht zirkulieren kann.

      Es braucht eine laufende Pumpe.

      2) Der P2 ab Fg.Nr. hat einen nahezu waagerecht liegenden oberen Kühlerschlauch, der einen durchgehenden

      Wasserspiegel besitzt und damit auch den (geringfügig, aber immerhin) Thermosiphon-Effekt erlaubt.

      Das funktioniert merklich besser, als 1).

      Für einen ausreichenden Ausgleichsbehälter war in beiden Fällen kein Geld da, dessen Job muß der obere

      Kühlerkasten mit erledigen, er darf deswegen nicht zu voll gefüllt werden....., das Luftpolster ist der Puffer.

      Beide Kühleranordnungen sind nicht so richtig gut.....das Nachheizen läßt sich etwas verringern, wenn der

      Motor nach einer Anstrengung noch eine (oder zwei) Minuten im Leerlauf läuft. Der Wärmeeintrag aus der

      Verbrennung ist dann gering, die Pumpe + der Ventilator sind aber aktiv und kühlen den "Wärmeüberschuß"

      aus der Fahrt gut weg.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Moin,
      ich habe im A-Rekord ein 75°-Thermostat verbaut. Das hat das Temperatur-Niveau insgesamt deutlich gesenkt. In der kalten Jahreszeit ist es allerdings so, dass die Betriebstemperatur zu niedrig ist, die Temperaturanzeige kommt nicht in den grünen Bereich. Das ist für eine Wärmekraftmaschine nicht gut.
      Ein 75°-Thermostat in Verbindung mit einer Kühlerjalousie wäre die ideale Kombination für diese Problematik. Außerdem wird dadurch die ideale Betriebstemperatur schneller erreicht.

      Grüße
      Christian
      Guten Abend @Lenkradschalter,

      schwieriger Heißstart nach einer kurzen Abstellzeit hängt nicht direkt mit der Wassertemperatur zusammen.

      Das im Vergaser befindliche Benzin gast aus (in das Ansaugrohr) und sorgt für eine starke Überfettung.

      Um dem entgegen zu wirken hat Opel ein "Heißleerlaufventil" zugefügt, das den Zutritt von Außenluft

      (ohne den Vergaser zu passieren) ermöglicht. Das Ding ist Bimetall-gesteuert und eine Alibimaßnahme.

      Wenn Du einen alten Opel heiß starten willst, hilft das, NORMALERWEISE:

      - Gaspedal GANZ durchtreten
      - genau 1 mal und so belassen !
      - starten

      Das dauert dann immer noch, führt aber zum Erfolg.

      Technisch richtig wäre: VIEL Frischluft (mehr als durch das Alibiventil) am Vergaser vorbei in das Saugsystem zu leiten,

      das wäre aber eine ziemlich aufwendige Apparatur.

      Dieser alte Kram hat eben seine Schwächen, das ist so und bleibt wohl auch so....

      Gruß,

      Alfred. H.

      Alfred. H. schrieb:

      Diese alten Opels neigen dazu, das Kühlwasser nach dem Abstellen des Motors stark nachzuheizen
      ...
      Beim Abstellen des heißen Motors IST der Eisenklotz noch warm (Zeitverzug) > gibt Wärme an das Kühlwasser ab....

      das Kühlwasser läuft aber nicht mehr um > Temperatur steigt stark an
      ...
      Für einen ausreichenden Ausgleichsbehälter war in beiden Fällen kein Geld da, dessen Job muß der obere

      Kühlerkasten mit erledigen, er darf deswegen nicht zu voll gefüllt werden....., das Luftpolster ist der Puffer.

      Beide Kühleranordnungen sind nicht so richtig gut.....das Nachheizen läßt sich etwas verringern, wenn der

      Motor nach einer Anstrengung noch eine (oder zwei) Minuten im Leerlauf läuft. Der Wärmeeintrag aus der

      Verbrennung ist dann gering, die Pumpe + der Ventilator sind aber aktiv und kühlen den "Wärmeüberschuß" aus der Fahrt gut weg.

      Gruß,
      Alfred. H.


      Danke Alfred für diese Erklärungen!

      Ich erinnere mich daran, dass mein Vater früher schon empfahl den Motor im heißen Zustand nicht sofort abzustellen sondern noch eine Weile im Standgas laufen zu lassen. Man kann sich den Effekt ja eigentlich schon mit gesundem Menschenverstand herleiten.

      Aber Dein Hinweis den Kühler nicht zu überfüllen, war ein Novum für mich, wenngleich auch das logisch ist bei dem Aufbau des Kühlsystems der alten Kisten.

      Das ist einer der Gründe, warum ich Deine Beiträge so gerne lese. Man ist danach nie dümmer als zuvor. :daumen1:
      Beste Grüße vom
      G-Klaus

      Wohnort:
      Nettetal (ganz weit im Westen)

      Fahrzeuge:
      Rekord B6|2600 | 4 Gang Mittenschaltung | Coupé | BJ 04-66 (im Aufbau)
      Rekord A|1700 | 3 Gang Lenkradschaltung | Limo 2-türig | BJ 05-64
      BMW E39| 523i | Automatik | Benzin / LPG | Limo 4-türig | BJ 04-98
      BMW E36| 325i | Automatik | Benzin | Cabrio | BJ 10-93
      Suzuki GV74A | GSX 1100 G | Kardan | BJ 09-92
      Normalerweise braucht man keine Sommer- und und Winterthermostaten. Auch die Kühlerjalousie ist nicht wirklich notwendig. Wenn der 82er Thermostat die Maschine wie beschrieben zu warm werden lässt, würde ich auch nochmal den Kühler selbst überprüfen. Zugekalkt? Lamellen beschädigt? Die Nadel steht normalerweise in der Mitte des grünen Feldes, wenn alles korrekt läuft.
      Ansonsten den 75er einbauen.

      altopelfreak schrieb:

      Auch die Kühlerjalousie ist nicht wirklich notwendig. Wenn der 82er Thermostat die Maschine wie beschrieben zu warm werden lässt, würde ich auch nochmal den Kühler selbst überprüfen. Zugekalkt? Lamellen beschädigt?


      Mittels der Kühlerjalousie kann die Aufwärmphase deutlich verkürzt werden. Das macht durchaus Sinn, gerade in der kalten Jahreszeit.

      Mein Kühler ist neu (Wapu ebenfalls) und das Kühlsystem inkl. Motorblock wurde gespült. Alles ok.