Das könnte alles so einfach sein....

      Frank

      Ich habe schon ein paar hinterachsen zerlegt , aber ein lager in dem zustand , wie deines , hab ich effektiv noch nie gesehen . Orginale lager sind auch gekapselt , das heisst mit blechscheiben ist die seitliche öffnung verschlossen . Ich würde mir da nicht all zu viel gedanken über verbesserungen / änderungen machen . Normalerweise funktioniert das gut und ich geh mal davon aus , das du die kiste im winterhalbjahr nicht fährst...

      Gruss Kurt
      Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

      div. P2`s und anderes Alteisen
      So, die Lager, die Halteringe und die Simmerringe von Matz sind geliefert worden, die sind echt fix. So gefällt mir das. Bei anderen Anbietern muss man noch umständlich überweisen (geht neuerdings mit Schnellüberweisung aber auch schneller als früher)...bei noch anderen muss man ein Postkarte schicken...so komische Stilblüten habe ich bisher nur in der Opel-Szene erlebt.

      Sei´s drum, aus einem der Druckstücke aus einem chinesischen Radlagermontagekoffer einen Druckring mit Innendurchmesser 35,1mm gedreht und dann konnte es losgehen.
      Die Halteringe von Matz sind Repros und durch Drehen hergestellt, der alte der auf der Welle saß war irgendwie durch Pressumformen hergestellt, der war nicht besonders fest und ich konnte ihn mit einem Kuhfuß von der Welle hebeln.


      20230628_163717.jpg

      Das Aufpressen selbst erwies sich als Spielerei. Beim Aufpressen des Lagers wurden gerade 1-2 Tonnen erreicht. Nach 2-3 Hüben hab ich noch schnell Fügeverbindung auf die Welle aufgetragen..zur Sicherheit.
      Das Gleiche habe ich beim Haltering gemacht, der brauchte 2-3 Tonnen zum Aufpressen. Das war mir gefühlt etwas wenig, die Fügeverbindung wird es halten. Wir haben früher mal Versuche mit Fügeverbindung gemacht und festgestellt: Im Prinzip benötigt man keine eng tolerierten Lagersitze mehr. Ein Lager mit Fügeverbindung auf eine Welle mit Schiebesitz montiert, lässt sich kaum wieder entfernen. Nur durch Warmmachen mit Brenner oder Heißluftföhn gibt das Zeug irgendwann auf.

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      Am Ende der Prozedur ist mir dann aufgefallen: Die Lager von Matz sind am Aussenring 1mm schmaler als das Alte. Der Außenring ist nur 16mm breit anstatt 17....wenn man nicht alles kontrolliert.
      Werde mir also eine Scheibe aus 1mm Blech schnitzen müssen...aber Kummer ist man ja gewohnt mit Altopeln.

      Gruß
      Frank
      Hallo Frank,

      das Lager der Achswelle ind dessen Sitz sind so toleriert, dass das Axialspiel von Null bis ...geht (Lagersitz = tiefer als Radlagerbreite).

      Um das Spiel nahe Null zu bekommen, gibt es von OPEL serienmäßig Ausgleichsscheiben. Die "dicksten" Scheiben haben 0,5mm, zwei davon

      beheben Dein minus 1mm- Problem. Die Dinger sind gut hart. Achte auch darauf, ob im Achsrohr noch eine (werksseitig verbaute) Scheibe zurück geblieben ist,

      sie kleben gern fest. Die Ausmeßprozedur ist im WHB beschrieben.

      Gruß,

      Alfred. H.
      So, zwischendurch wäre mir fast mal die Motivation ausgegangen weil sich immer mehr Baustellen an dem Auto anhäuften und mein Sohn schon entnervt sagte, ich solle doch nicht so genau hingucken dann würde ich nicht dauernd was finden....

      Gestern haben wir den Wagen fahrfertig gemacht und sind mehrere Runden gefahren, ich war überrascht wie komfortabel so etwas fährt.

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      Der Motor spring sofort an und hat auch Leistung, eigentlich alles gut?

      Nachdem ich so viele Gepfusche und Gebastel an dem Wagen gefunden habe, traue ich aber garniemandem mehr.

      Morgen möchte ich deswegen Ventile, Zündung und Vergaser einstellen.
      Wie bei Opel so üblich muss man sich die Werte zusammensuchen:

      1,7 Liter Motor, 55 PS:

      Ventile, Einlass 0,20mm, Auslass 0,25mm. Bei warmem, laufendem Motor einstellen

      Zündung, Schließwinkel 47-55 Grad, der niedrige Wert ist anzustreben.
      Zündzeitpunkt, OT bei drehendem Anlasser ohne das der Motor anspringt.

      Vergaser, mit Drosselklappenanschlagschraube und Gemischregulierschraube nach dem Video von Heini Humbug einstellen.



      Leerlaufdrehzahl 500-550 1/min.

      Die Werte für Schließwinkel und Leerlaufdrehzahl habe ich in keinem WHB gefunden sondern auf dieser Seite:
      senatorman.de/motorp2.htm

      Gibt es Einwände von eurer Seite?

      Gruß
      Frank
      Hallo Frank,

      Zündkerzen rausbauen, dann fange mit der Zündung an:

      Kontaktabstand 0,4 mit "saugender Fühlerlehre", dann passt auch der Schließwinkel.
      Zündung mit der Prüflampe einstellen, Kugel kurz vor der OT-Markierung, etwas Frühzündung schadet unseren Motoren nicht.

      Ventilspiel stelle ich nur bei stehendem Motor ein, gibt keine Sauerei und ist bedeutend entspannter:

      Ventilspiel 0,20 /0,25 mm passt, auch hier saugend, jedoch eher etwas geschmeidiger als zu stramm.
      Mit 1. Zyl. beginnen und dann der Zündfolge nach weiter.

      Motor mit Ringschlüssel an der Riemenscheibe drehen, kleinere Korrekturen mit dem Lüfterflügel bei mit dem Daumen gedrücken Keilriemen .....

      Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de

      Frankyboy379 schrieb:

      Die Werte für Schließwinkel und Leerlaufdrehzahl habe ich in keinem WHB gefunden sondern auf dieser Seite:


      Hallo @Frankyboy379 Frank,

      die Einstellwerte für den Schließwinkel findets Du im Grundbuch - Elektrische Ausrüstungen und Armaturen, auf Seite 26.
      Dort wird beim 4 Zylinder ein Schließwinkelbereich von 56% bis 62,5% angegeben. Das entspricht nach der Umrechnungstabelle 51° bis 56°.

      Genau . . . immer den niedrigsten Wert einstellen, weil sich durch die Abnutzung des Gleitstückes am Unterbrecher der Kontaktabstand verringert und dabei der Schließwinkel größer wird.

      Die Leerlaufdrehzahl findest Du z.B. im Grundbuch Kraftstoff und Auspuff, auf Seite 19.

      Bei meinem Bosch Motortester wird der Schließwinkel in % angezeigt.

      Hier ein kurzes Filmchen dazu . . . . . .



      Gruß Peter
      Dateien
      Gestern alles eingestellt und der Motor läuft.
      Die Ventile standen viel zu weit, der Schließwinkel passte mit 52° aber der ZZP stand bei 6° vor OT wenn man den Motor mit dem Anlasser drehte. Ich hab den jetzt auf 3° vor OT eingestellt.
      Das Drehen an der Gemischregulierschraube verlangt Feingefühl was wohl der relativ großen Gewindesteigung geschuldet ist. Bei Vergasern aus den Siebzigern ist das Feingewinde.

      Eigentlich alles Top, Kopfzerbrechen bereitet nur die hintere Bremse. Die Backen sind vom Vorbesitzer neu belegt worden und die Beläge auch dick genug. Ich habe neue RBZ von Matz verbaut, diese entsprechen offensichtlich diesen hier aus dem Grundbuch Bremsen und sollten die richtigen sein.

      Bremszylinder Grundbuch.jpg

      Nach dem Zusammenbau musste ich aber den Einstellexzenter links schon bis in die letzte Raste aufdrehen und rechts auf ungefähr 3/4 des Einstellweges.
      Das kam mir komisch vor, habe noch einmal alles geprüft und keinen Fehler gefunden.
      Nach meiner Logik konnten also nur die Trommeln innen schon zu groß sein.
      Neu Trommeln von Matz bestellt, erstaunlicherweise ist es damit nur minimal besser. Dafür rubbeln diese Trommeln beim Bremsen das man Angst hat, die Achse fällt ab.

      Ich hab jetzt die alten Trommeln wieder drauf und muss wohl den längeren Pedalweg in Kauf nehmen.

      Eine Ursache für den großen Nachstellweg habe ich aber immer noch nicht. Es kann eigentlich ja nur noch an den RBZ liegen, die Kolben müssen irgendwie zu kurz sein oder die kugelige Senkung in den Kolben zu tief.

      Fehler in meinem Zusammenbau schließe ich eigentlich aus. Selbst diesen Exzenterbolzen habe ich nach Grundbuch eingestellt, der hat aber sowieso keine Auswirkung auf die Betriebsbremse.

      Hier der Zusammenbau rechts vor Aufsetzen der Trommel und vor dem Einstellen:

      20230701_182734.jpg

      Ist das Problem schon mal aufgetreten? Wo kann der Fehler liegen?

      Gruß
      Frank

      HA-Bremszylinder, fixe Maße

      Guten Tag Frank,

      hab eben im Keller mal einen Radzylinder für die HA zusammengesteckt, alle verwendeten Teile sind original Opel

      und neu aus der Originalverpackung entnommen.

      So wurde gemessen, Bild 1:

      - vom Querbolzen des linken Druckstücks bis zur Rastnase der Gabelführung, Kolben sind miteinander im Kontakt

      - das fixe Maß (gegeben) ist dann rund 67,2mm

      Bild 3 zeigt die Position der Rastnase.

      Wahrscheinlich unterliegt dieses Maß "gewissen Toleranzen" (ich schätze mal, einige Zehntel), der Verstellweg der Rastung

      ist dem gegenüber aber relativ groß bemessen.

      So die 67,2 .... als Orientierung....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Dateien
      ...wegen Trommeln: Opel hat damals Blechboden-Trommeln verwendet.

      - der Reibring ist aus Gußeisen (Reibwert, Temperaturspeicher, Runderhaltung)

      - der Boden ist aus hoch vergütetem Stahlblech (hohe Festigkeit, geringes Gewicht, Entkopplungssicke..)

      Die Herstellung eines solchen Verbundteiles ist sehr anspruchsvoll....

      - einerseits soll die erforderliche Bremsfunktion natürlich gegeben sein
      - andererseits darf sich der beim Anziehen der Radverschraubung unvermeidliche Verzug nicht am Reibring abbilden (Rubbeln.....)

      Einschätzung: Kann nicht jede Gießerei nachbauen....

      Trotzdem: MUNTER bleiben !!

      Gruß,

      Alfred. H.

      So, durch Urlaub und andere Ablenkungen bin die letzten Wochen etwas rar vertreten gewesen hier.

      Update zum P2:
      Dieser wird jetzt des Öfteren im Alltag bewegt, inzwischen habe ich auf der Fahrerseite einen Gurt eingebaut, das funktioniert auch gut.
      Der Wagen springt an und fährt ganz hervorragend, bremst auch gut.
      Wermutstropfen, er verliert Öl wie ein großer. Ins Differential hatte ich ein Gummiquellmittel zugegeben, es tropft nicht mehr so stark wie am Anfang, dicht ist aber anders.
      Der Motor tropft vorn sowie hinten. Vorn ist das Beheben relativ einfach, hinten müsste vermutlich dieser Borgmannring neu, das ist zu viel Aufwand.

      Ich werde den Simmerring vom Diff erneuern und den Korkring vorn am Motor, dann muss es erstmal gut sein.

      Beim Aufräumen des Opel P2 Chaos in meiner Werkstatt fiel mir dieses Teil in die Hände. Das habe ich vorher noch nie gesehen, wo gehört das hin? Länge ist etwa 10-12 cm.

      20230731_181617.jpg

      Gruß
      Frank
      Hallo Frank,

      wegen dem Ölverlust am Motor würde ich zuerst mal schauen, ob die Entlüftung vom Motor frei ist.
      Überdruck im Kurbelgehäuse?

      Hier wurde auch schon mal von einer "Wundersamen Heilung" berichtet.
      Von einer wegen längerer Standzeit trockenen Dichtschnur, die aber bei viel fahren mit der Zeit wieder besser abdichten soll.

      Das scheint auch tatsächlich so zu sein. Mein P2 war nach dem Kauf inkontinent.
      Nachdem ich das dickere 20W-50 Motoröl eingefüllt habe und auch öfters gefahren bin, war nach ca. 2000km kaum mehr ein Tropfen Öl unter dem Wagen zu finden.

      Wenn der Borgmannring aber schon hinüber ist, wird das auch nicht helfen.

      Gruß Peter
      Hallo Peter und Bernd,

      Das im Kurbelgehäuse Überdruck herrscht halte ich für nicht wahrscheinlich. Zwar habe ich dieses Krückstockrohr noch nicht genauer begutachtet aber das ist ja gnadenlos dick im Durchmesser und außerdem kann sich der Druck auch über den Öleinfülldeckel abbauen, der ist garantiert frei weil ich den gereinigt habe.
      Nach der Saison werde ich mal den Seitendeckel mit dem Entlüftungsrohr abbauen und nach der Alfredschen Siliconmethode eine neue Dichtung herstellen. Dicht ist der Deckel nämlich auch nicht.

      20W 50 hab ich auch drin...vielleicht wird es ja tatsächlich noch dichter. Der Wagen dürfte auch einige Jahre oder gar Jahrzehnte gestanden haben.

      Fahren macht jedenfalls Spaß, mein Sohn fährt oft damit zur Arbeit. Aber nur wenn kein Regen angesagt ist denn die Frontscheibe ist natürlich auch nicht dicht weil das dafür verantwortliche Gummiprofil sich ringsum im fortgeschrittenen Verfallstadium befindet und seinen Job nur unzureichend erledigt.

      Gruß
      Frank

      P2_Peter schrieb:

      Hier wurde auch schon mal von einer "Wundersamen Heilung" berichtet.

      Ja, sowas ist mir wirklich schon widerfahren. Dabei ging es um einen "aufgearbeiteten" Motor, den ich ca. 30 Jahre im Regal liegen hatte. Es ist zu vermuten, dass diese Dichtschnur vor der Einlagerung neu war. Nach anfänglicher Totalinkontinenz wurde mir auch geraten erstmal zu fahren. Und tatsächlich war das Ding nach relativ wenig Strecke (vielleicht 300 km) dicht.
      Ob das auch bei einer benutzten, eingetrockneten Dichtung funktioniert, müsstest du jetzt einfach mal ausprobieren. Vielleicht dauert es mit der schon glatt gebügelten Oberfläche etwas länger. Ich fahre übrigens unlegiertes Einbereichsöl.
      Viel Glück, es gibt Hoffnung.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Frankyboy379 schrieb:

      Fahren macht jedenfalls Spaß, mein Sohn fährt oft damit zur Arbeit. Aber nur wenn kein Regen angesagt ist denn die Frontscheibe ist natürlich auch nicht dicht weil das dafür verantwortliche Gummiprofil sich ringsum im fortgeschrittenen Verfallstadium befindet und seinen Job nur unzureichend erledigt.


      Hallo @Frankyboy379 Frank,

      bei mir sind die Scheibengummi von OTR für die Front- und Heckscheibe eingebaut.
      Den Gummi gab es vor 3 Jahren noch zum halben Preis. . . .

      o-t-r.de/shop/rekord-p1-p2/fro…ng-rekord-p2-lim-caravan/

      Den passenden Spannschnurkeder gibt es beim Obere. . . .

      opel-classic-parts.com/de/a135…-1958-62-kap-1954-57.html

      Beim Kauf meines P2 haben die Zierleisten vorne und hinten gefehlt.
      Nachdem ich Stück für Stück die Zierleisten beisammen hatte, habe ich bei der Gelegenheit auch die Gummi gleich erneuert.

      Der Einbau der neuen Gummi, MIT DEN ZIERLEISTEN ist aber wieder ein anderes Thema.
      Dazu hier der alte Thread "Montage von Zierleisten". . . .

      Montage von Zierleisten

      Die Gummi von OTR passen, sind gut und halten auch dicht.

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      Nachtrag:

      OTR hat den Frontscheibengummi nicht mehr vorrätig.
      Beim Obere gibt es den noch. Sogar um 50 Euro günstiger.
      Das würde sich anbieten. Gummi und Keder von einem Händler.
      Ob und wie gut dieser Gummi passt, weiß ich nicht.
      Vielleicht haben hier schon einige Forenkollegen Erfahrungen zur Passgenauigkeit/Montage/Dichtigkeit gemacht?

      opel-classic-parts.com/de/fron…mi-rekord-p2-1961-62.html

      Gruß Peter

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