Das könnte alles so einfach sein....

      Moin

      Mein Vater hatte seiner Zeit , als er den P2 neu gekauft hat gleich einen abschließbaren Tankdeckel gekauft . Den er gleich an das schöne Schlüsseletui gemacht , also Niet weg und dafür eine Schraube mit Mutter gemacht , denke 4 mm , hält heute noch . Darf auch nachgemacht werden .
      Gruß aus Hagen
      Bernd
      Abgesehen von den Zündsperrschlossthema muss es natürlich bei den anderen Baugruppen auch weitergehen. Der Betätigungszug kalt-warm war oben am Schiebregler gebrochen. Ein Blick auf das Ventil am Wärmetauscher lässt Schlimmes vermuten, die Schrauben die da fehlen habe ich nicht herausgedreht.

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      Der Ventileinsatz saß fest und liess sich auch mit Zangen, fluten mit WD 40 und Warmmachen nicht drehen. Vernietung weggeschliffen, Zahnsegment abgehebelt und Gewinde geschnitten um einen Auszieher ansetzen zu können.

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      Auszieher gebastelt, hier hat mir eine der Zugstrebenbuchsen von Bernd schon gute Dienste getan.

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      Danach den Tauscher erstmal ins Ultraschallbad gegeben…da kam ein ziemlicher Schmodder raus.

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      Gleichzeitig habe ich den Scheibenwischerschalter zerlegt, alle Teile im Ultraschallbad gereinigt und wieder zusammengesetzt...kein Problem. Auch der Schalter für die Nebellampen…kein Problem. Dann kam der Lichtschalter, ich kann nur jedem raten den nicht zu zerlegen. Das ist ein sprudelnder Quell übler Flüche und Verwünschungen. 7 Federn, 2 Kugeln, lose Messingplättchen…usw.Der lässt sich nur mit einem selbstgebauten Spezialwinkel aus einem Stück Blech wieder zusammensetzen. Das hat zwar geklappt aber die Parkleuchten lassen sich nicht schalten. Ich weiß auch was ich falsch gemacht habe, das bedeutet aber, nochmal zerlegen…grmpfl.

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      Gruß
      Frank
      Ich selbst hab schon immer ganz normales Fett für solche Schalter oder die Schleifbahnen in Wischermotoren verwendet, es gibt aber auch spezielle Fette dafür.

      Inzwischen kamen neue O-Ringe für das Ventil des Wärmetauschers an. Der alte war eckig geworden und ließ sich nicht mehr messen. Es funktioniert mit einem O-Ring 13 x3mm. Hab den Tauscher mit 1 bar abgedrückt, ist dicht. Mit dem alten Ring kamen Bläschen...
      ..irgendwie hab ich verpasst, Fotos zu machen, nächstesmal wieder.

      Gruß
      Frank
      Jetzt wo der Kabelbaum raus ist, kommt man wunderbar an die Scheibenwischermimik.

      Das Ganze hat in 60 Jahren doch einiges an Patina angesetzt. Der Motor dürfte sich die letzten Jahre gequält haben denn die Mechanik des linken Wischerlagers war quasi festoxidiert.

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      Die Tandemlager selbst sind zusammengepresst, lassen sich aber mit einer passenden Hülse (Hier ein Drehbankfutter) und einer M5 Schraube zerlegen.

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      Nach dem Ultraschallbad sehen die Teile wieder ganz manierlich aus.

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      Die völlig fertigen Dichtungen werden durch passende O-Ringe ersetzt...

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      Fertig für den Einbau, es wurde allerhöchste Zeit das Gestänge zu überholen...der Motor ist auch noch dran.
      Der Chrom an den Düsenhaltern ist schon arg pickelig. Man könnte die aus Edelstahl nachfertigen...ob das mit meiner Spielzeugdrehbank gelingt ist allerdings fraglich. Vielleicht tauchen mal irgendwo schönere auf. Die lassen sich ja von außen leicht tauschen.

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      Gruß
      Frank
      So, der Wischermotor ist wieder zusammen und läuft auch.
      Er hat mir zeitweise Kopfzerbrechen bereitet. Der Rotor wies am Kollektor eigenartige Laufspuren auf die kreuz und quer liefen und die ich mir zunächst nicht erklären konnte.
      Habe den Kollektor dann abgedreht.

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      Beim Zusammenbau des Motors fiel mir dann auf das die Halteplatte für die Kohlebürsten im Gehäuse gar nicht fixiert wird wenn man den Deckel aufsetzt.
      Die Platte kann sich dann noch etwa 5mm in axialer Richtung bewegen, so das die Kohlen nur noch halb am Kollektor aufliegen.

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      An dem Motor war schonmal jemand dran wie man an schlechten Lötstellen erkennen konnte, entweder fehlen da irgendwelche Teile oder die Halteplatte gehört nicht zum Motor.
      Laut Grundbuch sieht diese Halteplatte nämlich aus wie die eines Bosch- Motors, dieser Motor ist jedoch von SWF. Bei Bosch sitzen hinter dieser Platte 2 Federn die die Platte nach vorn drücken, bei SWF sieht die Konstruktion ganz anders aus.

      Als Provisorium habe ich erstmal 2 Gewindebolzen von hinten durch den Deckel gedreht und damit die Platte am vorderen Anschlag fixiert.

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      Wenn das allgemeine Naturgesetz "nichts hält länger als ein Provisorium" tatsächlich wahr ist, muss ich da nie mehr dran 8)

      Gruß
      Frank
      Tipp des Tages?
      Bei der Zierleiste vorn unterhalb der Windschutzscheibe hatte ein Dilettant einen der Gewindebolzen abgerissen und einfach so gelassen, hier läuft dann natürlich lustig Wasser durch das jetzt unverschlossene Befestigungsloch und tropft in den Fußraum.

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      Aus einem 5er Alupopniet kann man sich einen Super-Duper-Adapter fertigen. jetzt muss man eine M5 Mutter aufschrauben anstatt M4 vorher. Ist aber kein Problem, die Löcher in der Karosse sind großzügig dimensioniert.

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      Gruß
      Frank
      Dateien
      Es scheint dieser Opel ist ein nie versiegender, immerwährend sprudelnder Quell technischer Unzulänglichkeiten....

      Von Werk gewollter, freier Blick auf den Schneckentrieb des Drehfensterapparates?...wohl kaum.
      Eine kurze Recherche in diesem Internetz, (laut Bill Gates nur eine vorübergehende Erscheinung...womit er natürlich recht hat denn im Prinzip ist alles nur vorübergehend...), förderte zutage...hier fehlt ein Deckel mit zusätzlicher Führungsfunktion für das Schneckenrad.
      In der Tür lag er nicht, er fehlt also wohl schon länger.

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      Wieder Arbeit für die Drehbank, Plastedeckel mit Zapfen gedreht und mit high-tech Rausfallsicherung versehen.
      Nicht original, hält aber länger.

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      Ein Zerlegen des Apparates ist von Opel nicht vorgesehen denn dieser Deckel ist original auch vernietet.
      Zerlegen, reinigen und schmieren war aber bitter nötig....

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      Mal sehen was als Nächstes kommt, man darf gespannt sein.

      Gruß
      Frank

      Alfred. H. schrieb:

      ....das mit der Technik, ist nicht nur bei Deinem Opel so.

      Die Büchsen sind für den baldigen Verbrauch bestimmt, das hat den Käufern damals aber niemand gesagt...

      Gruß + lasse Dich nicht entmutigen. Mit weitläufiger Nacharbeit kann man viel gesunden oder retten.

      Alfred. H.


      Damit hast du wohl recht...

      Ich fürchte da kommt noch einiges. Untenrum hab ich mich mit der Mechanik ja noch gar nicht beschäftigt. Bei eher flüchtigen Blicken auf die Vorderachse von unten fiel aber schon folgendes auf:
      Rechter Querlenker wurde mit einem aufgeschweißten Blechflicken "repariert"
      Der linke Stoßdämpferdom hat eine Durchrostung.
      Einige der Schmiernippel fehlen.
      Lustig am Rande: Vor genau 63km wurde eine Hauptuntersuchung "ohne festgestellte Mängel" durchgeführt.

      Früher hätte allein der erste Mangel oben zur Stilllegung direkt vor Ort geführt.

      Aber so ist das eben, als der TÜV noch das Prüfmonopol hatte war eine bestandene HU noch was Besonderes und auf dem Zettel stand dann im besten Fall "ohne Mängel"...Punkt

      Dann kam die Dekra und andere, plötzlich gab es eine Konkurrenzsituation und es wurde nicht mehr so genau hingeschaut. Das führte in einigen Fällen zu Gerichtsverfahren. Um die Hinterteile der werten Herren Prüfingenieure etwas aus der Schusslinie zu nehmen stand fortan "ohne erkennbare Mängel" auf den Berichten.

      Aber O-Gott, damit sind die Prüfer ja immer noch angreifbar...wir verwässern das Ganze nochmal und schreiben "ohne erkannte Mängel" oder "ohne festgestellte Mängel"

      Ich werde dem mir namentlich bekannten Dipl.-Ing. (FH), in diesem Fall sogar ein sogenannter Vollsachverständiger, bei Gelegenheit eine gelbe Binde mit schwarzen Punkten überreichen. Die kann er bei HU´s überstreifen und ist somit völlig aus dem Schneider.
      ...Das ist schon teilweise erschreckend was die sich da leisten...
      Guten Tag @Frankyboy379, wegen der ganzen Prüferei kannst Du (m.E.) nicht erwarten, dass die heutige (oder auch junge) Generation

      der Prüfer und Sachverständigen ad hoc jede alte (oder auch neue) Kiste mit all ihren Eigenarten und Schwächen kennt. Die Hauptfunktionen werden

      bei der Hauptuntersuchung geprüft und das ist (m.E.) mal der wichtigste Teil. Zuerst mal muß die alte Kiste fahren, bremsen und über eine

      intakte Beleuchtung verfügen. Deutliches Spiel in der Radaufhängung oder Lenkung darf ebenfalls nicht sein. Das ist doch (beispielsweise) schon die halbe Miete.

      Ob man heutige Maßstäbe hinsichtlich der Öldichtheit anlegen muß (oder kann) ist schon eine andere Sache.

      Elektrisch eingravierte Fahrgestellnummern, fehlende Rückfahrscheinwerfer, amerikanisches Blinklicht und solche Sachen kennen die Youngsters

      nicht, da hilft es, entsprechende Unterlagen mitzunehmen, wenn die Prüfstelle Deine Kiste noch nicht kennt.

      Die meisten "Mißverständnisse" lassen sich freundlich "auf" klären, die Blindenbinde würde ich deshalb nicht übergeben....

      Wenn ich heute rumfahre und dann sehe, wie viele unterschiedliche Fabrikate es in wie vielen Variationen gibt, dann halte ich es einfach

      für unmöglich, sich mit den Einzelheiten dieser Vielfalt auszukennen, das wäre (m.E.) schlicht zu viel verlangt....

      Und dann kommt auch noch so ein alter Simpel-Opel, bei dem ab Werk einiges schon so aussieht, als sei es unter Notbedingungen

      konstruiert oder gefertigt.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Alfred, ich kann verstehen das du deinen Berufsstand verteidigst und die von dir aufgeführten Punkte sind natürlich richtig.
      Im Falle meines P2 handelt es sich jedoch eindeutig um eine "Gefälligkeitsprüfplakette"
      Wer einen mit einem Blechflicken reparierten, durchgerosteten Querlenker übersieht der mir als "Laie" sofort auffällt, der hat sich die Binde redlich verdient.

      Vor 9 Jahren habe ich unseren Kadett C aus Hamburg gekauft, mit frischer HU. Ergebnis: "beginnendes Spiel Spurstangenkopf rechts"

      Tatsächliche Mängel:
      Alle 4 Gelenke an beiden Spurtsangen ausgeschlagen.
      Traggelenke vorn unten, beide ausgeschlagen.
      Linker Querlenker durchgerostet !!!
      Federdome an beiden Seiten durchgerostet.
      Falscher Motor verbaut (1.2S anstatt 1.2N)
      Federstützen an der Hinterachse durchgerostet.

      Jeder dieser Mängel, ausser der Motor, für sich gesehen erheblich und potenziell lebensgefährlich.
      ...alles nicht gesehen?
      Ich bin ja jetzt auch nicht der Befürworter übermäßig pingeliger Prüfingenieure (in den Achtzigern wurde ich schon nach Haus geschickt weil die Farbe der Rücklichter nicht mehr so ganz stimmte) aber sowas ist kriminell.
      Ich kenne Fälle wo man die Prüforganisation mit so etwas konfrontiert hat. Die kaufen dann den Wagen zu einem guten Preis auf und vereinbaren Stillschweigen über die Sache.

      Gruß
      Frank