Das könnte alles so einfach sein....

      Gestern hab ich mal die ausgebaute Lenkstockwelle genauer in Augenschein genommen. Wie schon weiter oben geschrieben hat der einlippige Simmerring dazu geführt, dass der Bereich davor von Rost befallen wurde. Die Breite der Dichtlippenlaufspur lässt ahnen wie verschlissen die Dichtlippe schon war. Verblüffenderweise war das Ganze aber noch dicht, Öl war auch drin ;) .

      Lenkstockwelle rostig.jpg

      Auf der Drehbank habe ich den Bereich dann mit Schleifleinen so lange bearbeitet bis die Rille weg war. Laut Bügelmessschraube sind dabei 4/100stel mm verloren gegangen.

      Lenkstockwelle nachher.jpg

      Apropos Öl, irgendwo hier hatte ich die Frage gelesen, wie viel ÖL in die Lenkung gehört. Nach dem Zerlegen lautet mein Ratschlag, "so viel wie möglich"
      Oben im Deckel des Lenkstockwellengehäuses sitzt auch noch eine Lagerbuchse. Die bekommt nur Öl ab wenn das Lenkgetriebe wirklich voll ist.

      Unbenannt.jpg

      Leider ist es bei eingebauter Lenkung kaum möglich das Gehäuse voll zu machen, es sei denn man hebt den Wagen vorn hoch an...mit einem Kipplift z.B.

      Man muss auch keine Angst haben das bei vollem Lenkgetriebe durch Druckaufbau der Simmerring wieder rausgedrückt werden könnte. Der Druck kann zum Lenkrohr hin durch den dort sitzenden Rundgummiring entweichen, der kann Schmierung gebrauchen.

      Gruß
      Frank

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Frankyboy379“ ()

      Weiter gehts mit der Lenkung...

      Die Lenkungsteile müssen ja für den Wiederzusammenbau peinlichst sauber sein. Um das hinzubekommen habe ich den ominösen Gummiring herausgepult der die Lenkung nach oben hin abdichtet.

      Unbenannt2.jpg

      So richtig messen lässt der sich auch ausgebaut nicht. Die Maße sind etwa 18 x 31 x 7mm. Er besteht aus immer noch ziemlich weichem Gummi.

      20230309_171146.jpg

      Man konnte an der unmittelbaren Umgebung des Ringes und an der Lenkwelle sehen, dass dort mal Wasser gestanden hat. Das ist auch kein Wunder denn das schrägstehende Lenkrohr hat unten keine Ablaufbohrung. Wasser kann also so hoch unten im Lenkrohr und damit vor diesem Dichtring stehen, bis es seitlich über der Lenkrohrausschnitt abläuft. Manchmal fragt man sich wirklich wie man bei der Konstruktion so unschlau vorgehen kann. Ich hab jetzt am tiefsten Punkt eine Bohrung gesetzt.

      Diese riesige Sicherungsmutter des unteren Deckels musste ich bei Auseinanderbau mit Hammer und Dorn lösen.

      20230309_165006.jpg


      Damit der Zusammenbau etwas sachgerechter vonstatten geht, kann man die runden Ausnehmungen am Rand einfach eckig feilen, dann kann man einen herkömmlichen Hakenschlüssel nutzen...der jetzt auch nicht mehr abrutscht...

      20230309_170945.jpg

      Gruß
      Frank
      ...gestern einigermaßen weitergekommen, das Lenkungs und Schaltungsgedöns muss jetzt langsam fertig, es gibt noch andere Baustellen...

      Dichtung für den Lenkstockwellendeckel geschnitten, und hinterher gesehen das es die noch zu kaufen gibt...

      20230312_101737.jpg

      Ein Mitglied hier hatte mal geschrieben das sich bei ihm diese kleine Kugelhülse auf dem Hebel extrem verdreht hatte, tatsächlich kann das passieren, eine M3 Schraube in das Ende des Hebels eingeschraubt verhindert das.

      20230311_134727.jpg

      Wie im anderen Thread schon erwähnt ist die Aufnahme des Schalthebels am oberen Ende des Fernschaltrohres ziemlich ausgeschlagen.

      20230311_182728.jpg

      Ich hatte geplant die Bohrungen zu vergrößern und einen dickeren Bolzen anzufertigen. Der Schalthebel selbst ist aber tatsächlich gehärtet und lässt sich mit meinen Mitteln nicht aufbohren. Der Bolzen ist ebenfalls hart und hat im Hebel selbst auch nur wenig Spiel.
      Also die ausgeschlagenen Bohrungen zuschweißen.

      20230311_183238.jpg

      Abschleifen und neu bohren.

      20230311_184102.jpg

      Jetzt hat der Hebel vergleichsweise sehr wenig Spiel, man könnte das mit Planschleifen des Hebels und genau passenden Scheiben noch kleiner bekommen...mal sehen.
      Mir fehlt immer noch diese Feder die zwischen Hebel und Schaltrohransatz sitzt. Meiner Einschätzung nach ist die etwa 4-5 cm lang. Hat die jemand abzugeben oder einen Tipp wo man die bekommt...oder die Maße?

      20230312_095210.jpg


      Gruß
      Frank





      .
      Guten Abend Frank,
      ich habe eben meine Feder gemessen. Die Länge ist 50mm. Da ist 11mm. Di ist 7,6mm.
      Das der Schalthebel gehärtet ist, ist eine gute Nachricht. Schalthebel und Bolzen verschleißen also nur langsam. Im Gegensatz zum Fernschaltrohr. Eine Quelle für die Feder habe ich leider noch nicht.
      Gruß
      Michael

      Lenkradschalter schrieb:

      Guten Abend Frank,
      ich habe eben meine Feder gemessen. Die Länge ist 50mm. Da ist 11mm. Di ist 7,6mm.
      Das der Schalthebel gehärtet ist, ist eine gute Nachricht. Schalthebel und Bolzen verschleißen also nur langsam. Im Gegensatz zum Fernschaltrohr. Eine Quelle für die Feder habe ich leider noch nicht.
      Gruß
      Michael


      Hallo Michael,

      Danke für die Maße, habe mal 2 Größen bestellt. Eine wird funktionieren. So ganz genau kommt es bei der Feder nicht drauf an.

      Gruß
      Frank

      Rostallergie schrieb:

      Hallo Michael @Lenkradschalter
      wenn du passende Federn gefunden hast kauf rechlich und biete diese hier an.
      Gibt hier öfter mal Anfragen weil die Federn krumm sind oder verloren.
      Der Versand ist oft das teuerste.


      Das kann man wohl sagen, wollte 2 verschiedene bei Febrotec bestellen, mit Versand und "Mindermengenzuschlag" ~ 30€. Habe dann je 4 bestellt, also 8 anstatt 2. Der Preis bleibt gleich weil der Mindermengenzuschlag dann von 18€ auf 46 Cent fällt.
      Nächstes mal bestelle ich Pianodraht und wickele die Federn selbst :cool002:

      Die Tage habe ich den Filzringnachbau von Bernd eingebaut. Der war vermutlich für ein anderes Auto gedacht denn er war viel dicker und auch größer im Durchmesser.
      Habe ihn abgedreht und kleiner geschliffen, dann passte er.
      20230311_163134.jpg

      Das Stopfwerkzeug musste ich auch nachbauen, Versuche mit einer Gewindestange allein und wechselseitigem Anschieben des Rings haben nicht gefruchtet...mit dem Schieber gings dann ruckzuck.

      20230311_163140.jpg
      Moin,
      ich war gerade auf der Homepage von sodemann federn.
      Mein derzeitiger Favorit kostet 6,39 (inkl. MWst) € pro Stück ohne Verpackung und Versand. Die Länge ist 50,80mm (original 50mm) . Die Drahtstärke kommt mit 1,6mm dem Original sehr nahe. Mein Problem ist die Federrate von 6,36N/mm. Diese Federrate bedeutet bei einem Federweg von 10mm eine Kraft von 64 N!! Entspricht das dem Original?? Die Alternative ist ein kleinerer Drahtdurchmesser, aber dann wird die Feder, über die Federlänge betrachtet, instabiler.
      ;(
      ...das scheint mir nicht viel, es entspricht ungefähr einer Gewichtskraft von 6,4 kg. Bei einer geschätzten Federübersetzung von rund 10 (Angriffspunkt der Handkraft am Hebel / Angriffspunkt der

      Federkraft, beides auf den Drehpunkt bezogen) kämest Du am Schalthebel auf eine Kraft von analog 640g Gewichtskraft. (Schalthebel vom P2 angenommen, viel anders wird´s bei Deinem Auto nicht sein).

      Bei i=10 hast Du am Schalthebelende eine Rate, die bezogen auf den Einbauort der Feder um den Faktor 100 geringer ist, weil i quadratisch in die

      Federkonstante eingeht (ist nicht einfach zu verstehen, der Schalthebel "übersetzt" Kraft + Weg, deshalb beeinflußt i die Konstante oder Rate quadratisch).



      Bezüglich der Federabmessungen hat die Drahtstärke den stärksten Einfluß, sieh Dir mal die Formeln dazu an.

      Wenn:

      - der "mittlere Windungsdurchmesser" halbwegs paßt (Einfluß hoch 3), gemeint ist das Mittel aus Da und Di
      - die Länge halbwegs paßt (Vorspannung !)
      - die Anzahl der federnden Windungen halbwegs paßt (linear)
      - und die Drahtstärke relativ gut paßt (Einfluß hoch 4)

      dann wird die Feder für so eine Anwendung funktionieren.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Frank,
      das ist ja großartig. :thumbsup: Ich schaue gleich mal bei Febrotec nach.
      Ich habe mir bei ebay drei Federn für ganz kleines Geld gekauft. Die Länge ist 50mm, der Außendurchmesser 12mm, und der Drahtdurchmesser ist 1,5mm. Zur Federrate gibt es keine Angabe. Die Federn sind weicher als das Original, funktionieren aber mit Einschränkung. Wegen des Außendurchmessers von 12mm (Di= 9,2mm statt 7,6 mm beim Original) ist die Führung am Handschalthebel nicht optimal. Ich werde daher beim Außendurchmesser von 11mm bleiben.
      Ich würde die rechten Federn wählen. :)
      Gruß
      Michael
      Hier ein kleines Update zum Fortschritt der „Fernschaltrohrrestaurierung".

      Ich weiß ja nicht wieviel der P2 wirklich gelaufen hat aber an der Schaltungsmimik ist wirklich alles ausgeschlagen gewesen.

      Das die beiden M6 Schrauben der oberen Schaltrohrstütze häufig lose sind, habe ich hier schon mehrmals gelesen. Meine waren ganz lose und allein das darüberliegende Lenkschloß hat das Herausfallen verhindert.

      Man sieht an den oberen Originalschrauben das der Schaft schon gewaltig gelitten hat, leider ist auch die Führung der Schaltrohrstütze auf dem Aluteil so abgenutzt das diese als Führung nicht mehr geeignet ist.

      Als Lösung habe ich aus 2 M8 Schrauben die eigentlich für einen schwimmenden Mercedes Bremssattel gedacht sind, 2 Passschrauben gedreht, deren Schaft saugend in die beiden Bohrungen der Schaltrohrstütze passt, diese dienen jetzt als Führung. Zusätzlich wurde das Gewinde mit Schraubensicherung Mittelfest im Alublock gesichert.
      Ich hoffe das löst sich nicht mehr.

      20230314_165334.jpg
      Rückschläge gehören wohl auch dazu.
      Gesten wollte ich die ganze Lenkradschaltungsgeschichte mal zur Probe zusammenbauen, nehme den Hebel mit den beiden Kugelgelenken aus der Kiste….
      …Da war die kleine Kugel durchgerissen > Schrott. Das Foto wurde vor dem Reißen aufgenommen.

      20230311_134745.jpg

      Radikale Maßnahme, die kleine Stahlgugel abgeschliffen, M8 druff

      20230315_193250.jpg


      … Eine POM Kugel auf der Drehbank drehgefeilt, M8 rein, mit Kleber draufgeschraubt und das Ganze endlich zusammengebaut.

      20230316_184423.jpg


      Der kleine Faltenbalg gehört eigentlich hinten ans Getriebe, hier macht er sich auch gut und verhindert hoffentlich das Eindringen von Fremdkörpern auf längere Sicht.

      20230317_102004.jpg
      ...die verrosteten Kugeln sind ein Dauerthema. Kannst Du so ziemlich gut instand setzen:

      Gelenkhebel aufarbeiten

      Die große Kugelhülse hatte beim P1 und P2 bis.... anfangs das Problem, dass sie den Gelenkhebel

      nicht sauber gehalten hat: Zu wenig "Umgriff". Opel hat dann (Technische Nachrichten) verfügt, dass

      diese Gelenkstelle nicht geschmiert werden solle, damit der Hebel nicht austritt. Ein lässig phosphatierter

      Hebel rostet dann, arbeitet die Kugelhülse(n) auf und tritt dann trotzdem aus.

      Dann hat Opel diesen Geniestreich mit den beiden Blechen erfunden..... Dann hätte man auch wieder schmieren

      können, das ist wohl in vielen Fällen unterblieben.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Von der kleinen Kugelhülse (Bild 1) am kleinen Kugelkopf zum Lenkgetriebe war auch bei mir fast nichts mehr übrig.

      @Alfred. H. hat für mich gleich Nägel mit Köpfen gemacht und dem Gelenkhebel ein größere Kugel verpasst.
      Das arbeitet seitdem, mit größerer Kugel und ohne Kugelhülse einwandfrei.

      Das war vor 3 Jahren. Die Schaltung funktioniert seitdem ohne Probleme.
      Eine Lösung für die Ewigkeit :)

      Gruß Peter
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