Moin,
ich habe Euch mal einen Interessanten Beitrag aus dem Netz kopiert. Es geht um die Metallkonservierung in Museen. Quelle: passat-kartei.de/forum/viewtopic.php?t=11858&start=10
Metall oder ganz allgemein Autobleche aus Stahl sind oft auch aus Recyclingblech hergestellt, d.h. im Metall befinden sich z.B. Kupferreste - die Metalle haben eine unterschiedliche Kernladungszahl und das heißt Batterieeffekt, Materialwanderung, Korrosion. Diese Bleche kann man außen grundieren und verzinken wie man will, die zerfressen sich irgendwann (soll heißen schnell) selbst.
Wenn es sich um gutes (kein Recyclingblech) neues Stahlbech handelt, ist das natürlich am besten. Aber Eisen und auch das Stahlblech bestehen eigentlich aus Kristallen, und diese Kristallstruktur ist hygroskopisch, zieht also Feuchtigkeit an. Die ganze interne Kristallstruktur ist durcheinander, die Kristalle sind nicht geordnet gewachsen und behindern sich beim Wachstum gegenseitig. Dadurch hat man aber selbst in reinem Blech kleinste Hohlräume zwischen einigen Kristallen, und wie gesagt blankes Eisen oder Stahl zieht Feuchtigkeit an, die dann auch in den Hohlräumen als Wasser kondensiert.
Das Blech wird nach der Produktion (walzen) zwar etwas für den Transport eingefettet, aber dieses Fett dringt nicht in die Kristallstruktur ein. Besser als nichts. Aber auch neues Blech enthält also Wasser.
Und egal ob wir die zusammengeschweißte Karosserie nun anodisieren, mit Grundierung, Primer oder sonstwas beschichten, das Wasser ist schon drin und verursacht unter der Grundierung und Decklackschicht über die Jahre Korrosion. Bei Zinn/Zink/Bleibeschichtung ist das erstmal nicht soo schlimm, weil das in Kontakt befindliche geringerwertige Metall oxidiert.
Wenn man aber kein Zink oder Zinn verwenden will (ist bei alten Autos unpraktisch wenn man sie nicht komplett zerlegen will), helfen nur zwei Mittel:
- Blankes Blech so erwärmen das das Wasser aus dem Blech verdampft, d.h.
also paar Stunden Lackierkabine um 70 Grad, und dann sofort mit
warmem/heißen Mittel beschichten, oder
- Energielose Trocknung, d.h. das Wasser mit anderen Methoden aus dem Blech entfernen.
- (oder noch als drittes gleich Russisch Eisen verwenden ,teuer und aufwändig, und wird die deutsche Automobilindustrie nie machen)
Kurz gesagt die sogenannte energielose Trocknung (manchmal auch wärmelose T. genannt) macht am meisten Sinn. Auch dazu ist es besser, wenn der Wagen gut aufgewärmt ist (idealerweise besagte Lackierkabine 70 Grad), aber 20 und mehr Grad im Sommer reicht aus. Zu behandelnde Hohlräume müssen innen trocken sein !
Dann braucht man sogenanntes mikrokristallines Wachs, also ein Wachs das in die kleinsten Poren (im Nanometerbereich) eindringt. Das ganze in einen klatschnassen Hohlraum zu sprühen bringt natürlich nichts, es geht um die Entfernung geringster Mengen Restfeuchtigkeit.
Als Wasserverdrängungsmittel kann man verschiedene mikrokristalline Wachse verwenden, wir haben gute Erfahrung mit Kadosin gemacht.
Owatrol funktioniert auch, ist aber auf Rost schwierig, weil es Rostplacken ablösen kann, und dann blamkes Blech ansteht. Also nur auf schon vorbehandeltem Blech verwenden, z.B. erst Kadosin, dann Owatrol.
Das mikrokristalline Wachs dringt in die winzigen Hohlräume zwischen den Kristallen ein und verdrängt das Wasser aus den Poren. Wärme beschleunigt den Prozess, da das herausgedrückte und an die Filmoberfläche diffundierende Wasser schneller verdunstet. Bei zuviel Hitze wird das Wachs zu schnell fest, eine halbe Stunde sollte das Zeug schon flüssig bleiben und einwirken können/das Wasser austreiben.
Mit diesen Wachsen behandelte Metalle rosten nicht mehr und sind grundier- und überlackierbar. Das funktioniert wirklich - schwarze mit Kadosin behandelte Metallteile der "Volksempfänger" aus dem 2ten Weltkrieg rosten auch nach Jahrzehnten unter freiem Himmel auf der Müllkippe nicht. Im Erdölmuseum in Wietze werden im Außenbereich mittlerweile Metall und seine Hohlräume mit Kadosin und Owatrol behandelt. Dieses vorbehandelte Blech kann jetzt bei Bedarf
entsprechend weiter behandelt und lackiert werden, was im Museumsbereich
aber nicht gewünscht wird.,
Kennt sich jemand mit dem Thema aus?
Gruß
Michael
ich habe Euch mal einen Interessanten Beitrag aus dem Netz kopiert. Es geht um die Metallkonservierung in Museen. Quelle: passat-kartei.de/forum/viewtopic.php?t=11858&start=10
Metall oder ganz allgemein Autobleche aus Stahl sind oft auch aus Recyclingblech hergestellt, d.h. im Metall befinden sich z.B. Kupferreste - die Metalle haben eine unterschiedliche Kernladungszahl und das heißt Batterieeffekt, Materialwanderung, Korrosion. Diese Bleche kann man außen grundieren und verzinken wie man will, die zerfressen sich irgendwann (soll heißen schnell) selbst.
Wenn es sich um gutes (kein Recyclingblech) neues Stahlbech handelt, ist das natürlich am besten. Aber Eisen und auch das Stahlblech bestehen eigentlich aus Kristallen, und diese Kristallstruktur ist hygroskopisch, zieht also Feuchtigkeit an. Die ganze interne Kristallstruktur ist durcheinander, die Kristalle sind nicht geordnet gewachsen und behindern sich beim Wachstum gegenseitig. Dadurch hat man aber selbst in reinem Blech kleinste Hohlräume zwischen einigen Kristallen, und wie gesagt blankes Eisen oder Stahl zieht Feuchtigkeit an, die dann auch in den Hohlräumen als Wasser kondensiert.
Das Blech wird nach der Produktion (walzen) zwar etwas für den Transport eingefettet, aber dieses Fett dringt nicht in die Kristallstruktur ein. Besser als nichts. Aber auch neues Blech enthält also Wasser.
Und egal ob wir die zusammengeschweißte Karosserie nun anodisieren, mit Grundierung, Primer oder sonstwas beschichten, das Wasser ist schon drin und verursacht unter der Grundierung und Decklackschicht über die Jahre Korrosion. Bei Zinn/Zink/Bleibeschichtung ist das erstmal nicht soo schlimm, weil das in Kontakt befindliche geringerwertige Metall oxidiert.
Wenn man aber kein Zink oder Zinn verwenden will (ist bei alten Autos unpraktisch wenn man sie nicht komplett zerlegen will), helfen nur zwei Mittel:
- Blankes Blech so erwärmen das das Wasser aus dem Blech verdampft, d.h.
also paar Stunden Lackierkabine um 70 Grad, und dann sofort mit
warmem/heißen Mittel beschichten, oder
- Energielose Trocknung, d.h. das Wasser mit anderen Methoden aus dem Blech entfernen.
- (oder noch als drittes gleich Russisch Eisen verwenden ,teuer und aufwändig, und wird die deutsche Automobilindustrie nie machen)
Kurz gesagt die sogenannte energielose Trocknung (manchmal auch wärmelose T. genannt) macht am meisten Sinn. Auch dazu ist es besser, wenn der Wagen gut aufgewärmt ist (idealerweise besagte Lackierkabine 70 Grad), aber 20 und mehr Grad im Sommer reicht aus. Zu behandelnde Hohlräume müssen innen trocken sein !
Dann braucht man sogenanntes mikrokristallines Wachs, also ein Wachs das in die kleinsten Poren (im Nanometerbereich) eindringt. Das ganze in einen klatschnassen Hohlraum zu sprühen bringt natürlich nichts, es geht um die Entfernung geringster Mengen Restfeuchtigkeit.
Als Wasserverdrängungsmittel kann man verschiedene mikrokristalline Wachse verwenden, wir haben gute Erfahrung mit Kadosin gemacht.
Owatrol funktioniert auch, ist aber auf Rost schwierig, weil es Rostplacken ablösen kann, und dann blamkes Blech ansteht. Also nur auf schon vorbehandeltem Blech verwenden, z.B. erst Kadosin, dann Owatrol.
Das mikrokristalline Wachs dringt in die winzigen Hohlräume zwischen den Kristallen ein und verdrängt das Wasser aus den Poren. Wärme beschleunigt den Prozess, da das herausgedrückte und an die Filmoberfläche diffundierende Wasser schneller verdunstet. Bei zuviel Hitze wird das Wachs zu schnell fest, eine halbe Stunde sollte das Zeug schon flüssig bleiben und einwirken können/das Wasser austreiben.
Mit diesen Wachsen behandelte Metalle rosten nicht mehr und sind grundier- und überlackierbar. Das funktioniert wirklich - schwarze mit Kadosin behandelte Metallteile der "Volksempfänger" aus dem 2ten Weltkrieg rosten auch nach Jahrzehnten unter freiem Himmel auf der Müllkippe nicht. Im Erdölmuseum in Wietze werden im Außenbereich mittlerweile Metall und seine Hohlräume mit Kadosin und Owatrol behandelt. Dieses vorbehandelte Blech kann jetzt bei Bedarf
entsprechend weiter behandelt und lackiert werden, was im Museumsbereich
aber nicht gewünscht wird.,
Kennt sich jemand mit dem Thema aus?
Gruß
Michael
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