Zahnstangenlenkung?

      Zahnstangenlenkung?

      Hat schon Mal jemand mit dem Gedanken gespielt, die alten Rekords auf ne Zahnstangenlenkung umzurüsten?
      Hab mit einem befreundeten Mustang Fahrer gesprochen, dort ist das ein Recht gängiger Umbau...
      Wer später bremst ist länger schnell...

      1963 Opel Rekord A 2TL auf E36 Chassis (im Aufbau)
      1964 Opel Rekord A 1700 aus Antwerpener Produktion
      Eine Zahnstangenlenkung ist ein sehr einfaches + gutes Konzept, im besten Sinne der Worte "einfach" + "gut".

      Vorteil: Die direkte Betätigung führt normalerweise zu einem guten "Lenkgefühl" (Rückmeldung von der Straße)

      Nachteil: Stoßempfindlichkeit, Empfindlichkeit gegen Unwucht, Rundlauf und andere Störungen.

      Im Prinzip dennoch, bezüglich des "Fahrens" (m.E.) das beste System.

      Die (gelinde formuliert) schwammige Straßenlage, mangelnder Geradeauslauf, träge Lenkansprache + kritische Stabilität

      bei Kurvenfahrt oder "hohem" Tempo hängen bei den alten Opels aber nicht (nur) an der Lenkung, sondern am Gesamtkonzept.

      - querweiche Hinterachse (lenkt bei Seitenkraft in Richtung Übersteuern), Geradeauslauf problematisch....

      - technisch falsche Aufteilung der Hebel + Elastizitäten (Vorderachse) führen zu Selbstverstärkung bei Querkraft....

      Das sind Kardinalfehler, die durch Einzelmaßnahmen nicht zu beseitigen sind.

      Erstmals am Kadett A sind entsprechende Erkenntnisse aus der Elasto-Kinematik (Lenk + Fahrverhalten als Folge der

      Elastizitäten) eingeflossen, mit gutem Erfolg. Beim Kadett B ein weiterer Schritt: Verbesserung der HA-Aufhängung.

      Auch sehr gut: Ascona / Manta / Kadett C >Detailverbesserungen wirken (z.B. senkrechte Dämpfer).

      Das geben die alten Kisten einfach nicht her, weil die Auslegung in praxi nicht zu korrigieren ist (neues Fahrwerk ?).

      Opel hat im Laufe der Zeit viele kleine Verbesserungen eingeführt, mit merklichem Erfolg, das Festhalten an den

      "Kardinalfehlern" (VA) blieb aber eine schwere Belastung, die dann nur noch durch "Härte" gemildert werden konnte.

      Einschätzung (alter Fahrwerkentwickler):

      Eine Einzelmaßnahme (Zahnstangenlenkung) wird das Lenkgefühl sicher spürbar verbessern, die Konzeptschwächen bleiben....


      Gruß,

      Alfred. H.
      Da könnte noch ein Aspekt eine Rolle spielen, sich das gut zu überlegen bzw. zu recherchieren:
      Gab es eine Zahnstangenlenkung, als das Auto (hier P2) gebaut wurde für dieses, bzw. einen zeitgemäßen Umrüstsatz?
      Bei einem derartigen Eingriff riskiert man die H-Zulassung, wenn man das ohne sich mit dem Prüfer seines Vertrauens abzusprechen durchführt.
      Auch, wenn es der Sicherheit dient und konstruktive Schwächen mildert.
      Hintergrund:
      Unseren Edsel gab es mit und ohne Servolenkung. Wir haben ein Exemplar ohne. Servolenkung mittels einer Servopumpe, die aber gegen Undichtigkeiten anfällig ist. Als modernere und mal aufgrund besseren Lenkkomfort ins Auge gefasste Alternative gibt es einen Umbau mit elektrischer Unterstützung. Nach Rücksprache mit "unserem" Prüfer würde unser Edsel mit der elektrischen Alternative den H-Status verlieren. Ein solcher Umbau muss abgenommen und eingetragen werden, also vermutlich auch eine nicht originale Zahnstangenlenkung.
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim