Bremsflüssigkeitsdiskusion DOT 5.0

      ...nur zur Ergänzung weil es oben erwähnt wurde:
      Alte Bremsanlagen und Lagerbestand grundsätzlich nur mit DOT3 betreiben.
      Die alten Gummimischungen vertragen DOT4 nicht. Darum wird ja auch weiterhin DOT3 angeboten, welchen Sinn sollte es sonst haben...?
      Ich fülle grundsätzlich nur noch Silikon (DOT5, NICHT DOT5.1) ein, das hat u. U. zwar auch ein paar Nachteile aber es einfällt das jährliche Festrosten der hinteren Zylinder und Wechsel der Bfl.
      ....bitte keinen neuen Glaubenskrieg wegen Silikon - Bremsflüssigkeit !

      Was die Verträglichkeit von DOT 3 / DOT 4 angeht, erschließt sich mir tatsächlich nicht, aus welchen Gründen HEUTE

      Reprozylinder + Repromanschetten vertrieben werden, die (angeblich) nur DOT 3 vertragen sollen ???

      Wenn die HEUTE gefertigt werden, dann ist doch aktuelles Gummimaterial verfügbar und alles andere wäre exotisch ???

      Ist mir auch egal ich habe ATE Manschetten und die sind für alle glykolbasierten Bremsflüssigkeiten spezifiziert.

      Mag nur keine Geschichten, Märchen, Sagen + Räuberpistolen.

      Gruß,

      Alfred. H.

      altopelfreak schrieb:

      Kapi schrieb:

      paar Nachteile aber es einfällt das jährliche Festrosten der hinteren Zylinder und Wechsel der Bfl.


      Das ist eben der fatale Irrtum: Die Silikon-Bremsflüssigkeit macht den regelmäßigen Wechsel keinesfalls entbehrlich!


      Ui, toll. Wieder eine Grundsatzdiskussion.
      Warum macht es den Wechsel nicht entbehrlich? Kannst du den technischen Hintergrund nennen?
      LG aus Diez,

      Lutz

      Rekord P2 Coupe SZ 1,7S (im Aufbau)
      Rekord P2 1,7S LVL
      Rekord P2 1,7 LZ
      Kadett D Berlina Automatik 1,3S
      Kadett D C20LET

      Kapi schrieb:

      @altopelfreak: silikon- BFL brauchste nicht wechseln. wird nicht schlecht, zieht kein wasser. ende.

      Das ist doch totaler Quatsch! Feuchtigkeit dringt immer ins Bremssystem ein, weil sie durch die Gummiteile diffundiert. Der einzige Unterschied ist, daß Wasser sich in der "hygroskopischen" herkömmlichen Bremsflüssigkeit homogen löst (weil es so sein soll), während sich in der Silikonbremsfüssigkeit Wasserpolster bzw. Wasserblasen bilden. Nun kannst du dir aussuchen, was das kleinere Übel ist. Willst du das Wasser aber aus dem Bremssystem komplett wieder raus haben, musst du auf jeden Fall wechseln!

      Ich fürchte, die Ursache dieses in der Oldiszene verbreitenden Mißverständnisses bzw. Irr(aber)glaubens liegt in dem Wort "wasseranziehend", welches zu Fehlinterpretationen führt.

      Die andere Frage ist die, des Erlöschens der Betriebserlaubnis.

      Tschüß
      Klaus
      Zum Thema DOT 5.0 hat mein Lehrmeister die Flüssigkeit schon 15 Jahre bevor ich die in meinen P1 Caravan gefüllt habe, in seinem Oldtimer gehabt, nie mehr Probleme mit Bremsen... Das Auto bremst heute noch wie gestern abgestellt, obwohl es schon 6 Jahre steht...

      Ich habe die 2003 in meinen P1 CarAVan eingefüllt, längste Standzeit waren dazwischen 9 Monate, das hat er mit festgerosteter Kupplung und trotz nachladen defekter Batterie quittiert, aber an der Bremshydraulik war ich seit dem nie wieder dran.
      Eine Manchette hatte ich damals in ein Glas gelegt, dass Glas habe ich nach 10 Jahren weggeworfen, da war kein Wasser drin.

      Ich wüsste nicht wie Wasser in die Bremsanlage kommen sollte, wenn da SilikonÖl drin ist. In Hydraulikanlagen oder Getriebeöl kommt ja auch kein Wasser rein. Servolenkungsöl wird auch NIE gewechselt...

      Das Wasserthema halte ich für n Märchen, dann müsste ja nach 20 Jahren mein Bremsflüssigkeitsbehälter überlaufen...

      Ich sehe keine Veranlassung dazu, die Bremsflüssigkeit an dem Auto in absehbarer Zeit nochmal zu wechseln und ich habe in den letzten Jahren öfter auf Kundenwunsch Fahrzeuge mit DOT 5.0 befüllt und die hatten nie wieder Probleme mit der Bremse, festhängenden oder siffenden Zylindern, etc.
      Moin,
      ich habe jetzt die Bremshydraulik des Olympia mit DOT5 gefüllt, ist ja alles neu und unbenutzt also kein zusätzlicher Aufwand. Dabei fiel mir auf, das DOT5 nicht an jeder Ecke erhältlich ist. Wenn es wirklich so haltbar ist, stellt es ja auch kein echtes Geschäft für den Hersteller dar.

      Jedenfalls bestätigen hier professionelle Autoschrauber die Eignung von DOT5 und fahren es auch seit Jahren selbst. Da darf man drauf vertrauen.
      Meine Meinung.

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Dann bleibt immer noch die Frage, wie denn bei herkömmlicher Bremsflüssigkeit so viel Wasser in die Bremsanlage kommt, wenn die übrigen Bauteile die gleichen bleiben.

      Daß die RBZ längere Standzeiten im Ggs. zu herkömmlicher Br.Flüss mit Silikon unbeschadet überstehen, könnte damit zu erklären sein, daß Silikon einen dauerhaften Schmierfilm auf den blanken Innenflächen hinterläßt. Bei herkömmlicher Br.flüss verflüchtigt sich dieser nach der letzten Betätigung bald wieder, was die unbestrichenen Innenflächen dem Rostbefall preisgibt.

      Das wäre natürlich ein Argument, das für die Verwendung von Silikonbremsflüssigkeit spricht.

      Ungeklärt bleibt aber die Frage des Wechselns. Und zur Betriebserlaubnis gibt es unter TÜV-Leuten und Sachverständigen sehr unterschiedliche Meinungen.

      Noch eine andere Frage: Welche Art von Bremsflüssigkeit bekommen denn die modernen, heutigen Autos?

      Tschüß
      Klaus
      DOT 5 ist im Gegensatz zu den DOT 3, 4, 5.1 nicht hygroskopisch und “zieht” deshalb kein Wasser an.
      Bei komplett neu aufgebauten Bremsanlagen ist das Einfüllen von DOT 5 kein Problem, beim Austausch ist (wie auch immer) sicher zu stellen dass ALLE alte Bremsflüssigkeit entfernt wurde.

      Neu Bremsanlagen mit ABS-Systemen sind auf eine etwas andere Viskosität ausgelegt, wohl auch aus Kostengründen fast immer auf nicht Silikon. Es geht auch mit “richtigem” Hydrauliköl, wie RR beweist, allerdings sind dort auch alle Bauteile dadrauf ausgelegt.
      Gruß
      Johannes
      Moinsen Gemeinde,

      ich kann nur als Diskussionssenf dazu geben das man es einfach selber ausprobieren sollte. Ich kann als langjähriger Glykolnutzer und seit sehr langer Zeit mit mehreren Fahrzeugen als Silikonfahrer nur den Rat aussprechen es zu versuchen..sprich man hat den entsprechenden Vergleich. Über unseren eigenen Bestand hinaus kann ich den Erfahrungswert von vielen Kundenfahrzeugen mitteilen und wirklich nur schreiben wer diese Flüssigkeit nicht nutzt ist selber schuld und darüber hinaus stelle ich mal die These in den Raum das Fahrer/Nutzer von herkömmlicher glykolbasierter Flüssigkeit bei unzureichender Wartung/Überprüfung der Bremsanlage bei minimal temporärer Nutzung für sich und andere eine größere Gefahr im Strassenverkehr darstellen als die die Silikonflüssigkeit nutzen. :) Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht äußern..es gibt aber wohl einige unbelehrbare die an den Fakten vorbei immer wieder aufs neue über ein längst abgeschlossenes Thema diskutieren möchten.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      leider werden die Gummibremsschläuche wasserdurchlässig, unterstützt durch die hygroskopische Bremsflüssigkeit. Da ist leider im Normalfall ein Dichtegefälle. Das Gleiche gilt für die Spalten an den Bremszylindern bzw. Belüftungsöffnung am HBZ.
      Wenig Wasser reicht für Rost und zur Verringerung der Siedetemperatur, wobei letzteres meist das gefährlichere Moment darstellt.
      Bei Silikon wird kein Wasser “angesaugt” daher dann auch kein (deutlich geringeres) Problem durch die Gummischläuche.
      Gruß
      Johannes

      Johannes_P2 schrieb:

      leider werden die Gummibremsschläuche wasserdurchlässig, unterstützt durch die hygroskopische Bremsflüssigkeit. Da ist leider im Normalfall ein Dichtegefälle. Das Gleiche gilt für die Spalten an den Bremszylindern bzw. Belüftungsöffnung am HBZ.

      Das klingt interessant. Die herkömmliche Bremsflüssigkeit ist es, die die Gummiteile erst wasserdurchlässig machen? Fällt mir schwer zu glauben. Die winzige Belüftungsbohrung im Deckel dürfte es kaum interessieren, welche Art Flüssigkeit sich unter ihr befindet. Erscheint mir nicht ganz logisch.

      Ich kenne nämlich auch andere Meinungen und Leute, die von der Silikonflüssigkeit wieder abgekommen sind und auf herkömmliche Bremsflüssigkeit zurückgerüstet haben. Im Moment weiß ich wirklich nicht, was ich da noch glauben soll!

      Nach meiner über 40-jährigen Alt-Opel-Erfahrung halten Radbremszylinder bei korrekter Wartung und nicht längerer Standzeit als ein halbes Jahr im Schnitt 10 Jahre.

      Tschüß
      Klaus
      ja, das ist mir schon klar. Es ist ja auch konstruktiv beabsichtigt, daß die alte Bremsflüssigkeit Wasser aufnehmen soll, um die Bildung von Wasserblasen bzw. Wasserpolstern im System zu vermeiden.

      Gibt es eigentlich von ATE eine entsprechende Aussage bzw. Empfehlung zur Silikonbremsflüssigkeit? Würde mich ggfs. mal interessieren, wie dort argumentiert wird.
      ATE hat keine Silikonbremsflüssigkeit im Programm, der Markt ist wohl zu klein bzw. die US Army hat eigene, feste Lieferanten im Amiland.

      Und nein, die Bremsflüssigkeit soll kein Wasser aufnehmen (mit Absicht) das ist einfach eine technische Einschränkung / ein Mangel den man durch häufiges Wechseln kompensiert.

      Eigentlich hätte man Mineralöl nehmen sollen nur da sind die Viskositätsunterschiede mit sich verändender Temperatur zu groß: Bei Frost stärker auf’s Pedal treten müssen als im heißen Sommer bzw. bei heißgebremsten Öl wieder andere Verhältnisse wollte oder konnte man den Nutzern wohl nicht zumuten.
      Gruß
      Johannes