Bremsflüssigkeitsdiskusion DOT 5.0

      Die Anlage muß komplett entleert und gereinigt werden ! Alle Gummiteile müssen erneuert werden ! Das vorhandene Rohrleitungssystem mit Druckluft und Bremsenreiniger spülen/durchblasen oder wer auf ganz sicher gehen möchte neue Leitungen bördeln..anpassen..verlegen. :)

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Bremsflüssigkeiten auf Glycolbasis sind ja nicht schlecht und können problemlos weiter benutzt werden soweit die regelmäßigen Wartungen durchgeführt werden.

      Leider sind diese Flüssigkeiten recht agressiv so z. B. gegenüber Lack oder nicht dafür ausgelegten Gummiteilen.

      Ein Mischen mit Silikonbremsflüssigkeit ist nicht zulässig. Ein Austausch gegen DOT5 ist nur mit sehr großem Aufwand möglich.

      DOT5 ist vor allem entwickelt worden Fahrzeuge Jahre bis Jahrzehnte lang abstellen zu können ohne dass bei Wiederinbetriebnahme (oder auch zwischendurch) das Bremssystem gewartet werden muss. DOT5 selbst ist wenig bis gar nicht agressiv und zusätzlich nicht hygroskopisch und damit so gut wie wartungsfrei.

      Nüchtern betrachtet lohnt der Einsatz für Oldtimer wohl nur wenn das gesamte Bremssystem erneuert wird hat dann aber kleine Vorteile bei nur gelegentlicher Benutzung.
      Gruß
      Johannes

      Johannes_P2 schrieb:

      Und nein, die Bremsflüssigkeit soll kein Wasser aufnehmen (mit Absicht) das ist einfach eine technische Einschränkung / ein Mangel den man durch häufiges Wechseln kompensiert.


      Läßt sich das irgendwie anhand von Dokumenten gesichert belegen?

      Ich finde es schon seltsam, daß solch ein namhafter Bremsenhersteller wie ATE kein DOT-5 anbietet. Da ist doch irgendetwas faul, an der Sache mit der Silikonbremsflüssigkeit!
      die Entwicklung und Erprobung kostet Geld, der aktuelle Markt ist zu klein bzw. nicht vorhanden da die Automobilindustrie ihre ABS-Systeme auf das kostengünstigere glycolbasierte auslegt und vielleicht auch wegen der fehlenden Wartungshäufigkeit in den Werkstätten. Ob Conti bzw. einer deren Töchter nicht doch in den USA für den Militärbereich produziert ??? Für die paar Young- und Oldtimer hier in Europa lohnt das für große Automobilzulieferer einfach nicht.

      Einmal beim Hersteller auffüllen und dann nichts mehr ist halt ein deutlich schlechteres Geschäft als alle zwei Jahre bei millionen von Autos die Brühe auszuwechseln.

      Der Entwicklungsdruck kam aus dem militärischen Bereich, da werden Kosten ganz anders beurteilt und dem Nutzen nachrangig beurteilt (meistens).
      Gruß
      Johannes

      altopelfreak schrieb:

      Dann bleibt immer noch die Frage, wie denn bei herkömmlicher Bremsflüssigkeit so viel Wasser in die Bremsanlage kommt, wenn die übrigen Bauteile die gleichen bleiben.

      Daß die RBZ längere Standzeiten im Ggs. zu herkömmlicher Br.Flüss mit Silikon unbeschadet überstehen, könnte damit zu erklären sein, daß Silikon einen dauerhaften Schmierfilm auf den blanken Innenflächen hinterläßt. Bei herkömmlicher Br.flüss verflüchtigt sich dieser nach der letzten Betätigung bald wieder, was die unbestrichenen Innenflächen dem Rostbefall preisgibt.

      Das wäre natürlich ein Argument, das für die Verwendung von Silikonbremsflüssigkeit spricht.

      Ungeklärt bleibt aber die Frage des Wechselns. Und zur Betriebserlaubnis gibt es unter TÜV-Leuten und Sachverständigen sehr unterschiedliche Meinungen.

      Noch eine andere Frage: Welche Art von Bremsflüssigkeit bekommen denn die modernen, heutigen Autos?

      Tschüß
      Klaus


      Die Flüssigkeit nimmt das Wasser einfach nicht auf. Grade an den Radbremszylindern, aber auch am Hauptbremszylinder geht die Luft mit Feuchtigkeit ran, aber die DOT 5.0 nimmt die Feuchtigkeit nicht auf, der Wind weht weiter :D

      Die alte zieht sie halt an, deshalb ist sie "hygroskopisch".

      Das zweit ist halt das Thema an den Zylindermanchetten, denn da rosten die Zylinder einfach und dann gehen die Manchetten kaputt, die Zylinder fest und werden undicht. Die Silikonbremsflüssigkeit hat quasi einen minimalsten Austrag (im kaum messbaren Bereich) wie die normale Flüssigkeit auch, aber die normale Flüssigkeit zieht da Wasser an und dann gammelt es. Deshalb rosten ja auch Bremssättel die z.B. mit Schmiergelpapiermethode überholt wurden sehr schnell wieder fest. Mit Silkonbremsflüssigkeit passiert das nicht mehr.

      Das man sie wechseln muss oder sich in der Flüssigkeit Wassertröpfchen sammeln, naja, also man kann die schonmal alle 50.000km wechseln um den Verschleißabrieb aus dem System zu entfernen, aber Wasser bekommt man da nur rein wenn man es durch den Einfülldeckel in den Hauptbremszylinder rein kippt.

      Die Flüssigkeit ist ja nicht neu, die geposteten Erfahrungen ziehen sich bereits über Jahrzehnte...

      Neue Autos haben auch DOT 4.0 Bremsflüssigkeit drinnen. Da halten die Bremszylinder und Systeme heute problemlos 30 Jahre und länger. Der Grund liegt darin, dass die Radbremszylinder hinten aus Aluminium sind und Aluzylinder halt nicht so rosten wie Gusszylinder und Bremssättel wenn nicht auch aus Aluminium, eben galvanisch verzinkt. Da verhindert dann die Verzinkung das Rosten. Unsere Zylinder sind aber nur einfache Gusszylinder, die rosten schon im Karton wenn man nicht aufpasst.

      Nach meiner über 40-jährigen Alt-Opel-Erfahrung halten Radbremszylinder bei korrekter Wartung und nicht längerer Standzeit als ein halbes Jahr im Schnitt 10 Jahre.

      Ja, ist doch Scheisse...
      hella-pagid.com/hellapagid/de/…iten-Chemikalien-201.html

      da wird dann auch noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen dass die normale Bremsflüssigkei auch über die Schläuche Wasser aufnimmt. Und die gesamte Oberfläche der Schläuche ist dafür schon ganz schön groß.
      Wasser diffundiert durch viele Materialien, und dies besonders wenn es angezogen wird.

      Aber es spricht doch nichts dagegen weiterhin DOT 3, 4 oder 5.1 zu verwenden
      Gruß
      Johannes
      Genau das ist es. Wann geht schon an einem Auto die ganze Bremsanlage auf einmal kaputt?

      Bei einer Vollrestaurierung wäre das mit der Silikonbremsflüssigkeit schon eher eine Überlegung wert. Aber was gibt es da möglicherweise für Fallstricke? Z. B. bei der Überholung der Bauteile?

      Darf zum Einsetzen die ATE-Bremsmontagepaste verwendet werden? Wie sieht es mit dem Bremskraftverstärker ATE T50 aus? Verträgt dessen integrierter, zusätzlicher HBZ das Silikon? Was ist in diesm Sonderfall beim Entlüften zu beachten? Alles Fragen über Fragen!
      Tschüß
      Klaus
      Die Fragen kann ich dir beantworten...

      Ja, die ganze Bremsanlage muss überholt werden. Bei einem ATE T50 muss ebenfalls alles zerlegt werden und alle Bremsflüssigkeitsführenden Gummiteile müssen erneuert werden. Bei einer normalen Bremsanlage im Rekord müssen alle 3 Bremsschläuche, alle 4 RBZ vorne und die 2 RBZ hinten sowie der HBZ überholt werden, sprich mit neuen Manchetten ausgerüstet werden.

      Die Neuteile müssen zerlegt werden, die ATE Paste muss entfernt werden und dann werden die Gummis nur mit der Silikonbremsflüssigkeit als Schmiermittel montiert, sprich, auch neuer HBZ muss zerlegt werden, gereinigt werden und dann mit SIlikonbremsflüssigkeit montiert werden.

      Beim Entlüften ist tatsächlich ein "Sonderfall", wenn man die BF in ein leeres Bremssystem jagt, dann bildet sich in der Silikonbremsflüssigkeit Schaum. (Durch Luft und BF). Dann hat man natürlich einen langen Pedalweg. Das lasse ich dann über Nacht stehen, dann findet sich der Schaum zu Luftbläschen zusammen und entlüfte es am nächsten Tag noch einmal, dann ist dass fertig.

      Grade diese Schaumthematik beim Befüllvorgang ist einer der Hauptgründe warum es die Flüssigkeit nicht in die OE Ausrüstung von Neufahrzeugen geschafft hat.
      Es gibt / gab aber US Hersteller die die DOT 5.0 tatsächlich ab Werk verwand haben.
      Tja, Alfred Klaus, das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
      Wenn ich bedenke dass ich dann schon min. 2x die Zylinder in den letzten ~20 Jahren hätte neu machen müssen, im Gegensatz zu einmal richtig gemacht ?
      Dann bleibe ich bei der Silikonbremsflüssigkeit.

      Es stimmt schon, dass es einiges an Aufwand ist die Bremse komplett zu überholen. Andererseits heißt "neue Radbremszylinder" auch oft n Satz neuer Bremsbeläge weil die dann auch unter Bremsflüssigkeit stehen, dazu kommt dann oft noch der Umstand dass der Lack von den Ankerplatten kaputt geht wenn der Bremsflüssigkeit sieht, also wenn man die Bremse eh einmal komplett macht, dann kann man sie gleich richtig machen und hat Ruhe.

      Viele Autos stehen bis zum Verkauf lange rum und fahren wenig, meistens wenn man sich einen P Rekord kauft und dann anfängt damit mehr zu fahren, ereilt einen in den ersten 2 Jahren das Bremsenthema, entweder Vorderachse oder Hinterachse gehts los und nach wenigen Jahren hat man alle Zylinder neu und dann kommt eh noch der HBZ und die Schläuche macht man sinnvoller Weise auch mit und dann ist man beim gleichen Aufwand wie mit DOT 5.0 auf einmal alles gemacht.

      Das man die 2x entlüften sollte ist in der Praxis auch kein Problem, macht mach Abends eben einmal und morgens nochmal, schraubt die Räder drauf und fertig ist die Sache...
      Moin,
      ich bremse den Caravan mit DOT3, der steht normalerweise 5 Monate in eine unbeheizten Scheune.
      Nach der Winterpause geht das Auto in die Inspektion zu einem bekannten Fachmann. Eigentlich gab es nach der Pause jedes Jahr irgendeine Undichtigkeit an den RBZ, was an den Repromanschetten lag. Die sind jetzt ausgetauscht.
      Die Fahrleistung im Jahr liegt bei 4000km.
      Der Spatz wird mit DOT5 bremsen, da ja alles an der Bremsanlage, was mit Bremsflüssigkeit in Kontakt kommt, neu ist. Die Standzeit wird gleich sein, die Fahrleistung wird sich aufteilen, also ca. 2000km.

      Ich werde also beides beobachten und vergleichen.
      Mal sehen.....

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      @Mark,

      Du hattest mich angesprochen ??? ....hab aber mit dieser ganzen Diskussion nichts am Hut.

      Von mir aus kann jeder nach seiner Fasson selig werden, oder auch nicht. Glaubenskriege aller Art

      sind nicht mein Ding, wenn ich so einige verquere Argumente lese, macht mir das auch keinen Spaß.

      Offensichtlich gibt es eine "gewisse Lust" an Rechthaberei + Streit, jenseits der Sachebene, da kommt nix bei raus.

      Ist so ein Kneipenstreit geworden....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Das weiter zu kommentieren ist auch kein konstruktiver Beitrag zum Thema.

      Wobei in dem Thema jetzt auch alles gesagt ist, es gibt die üblichen Zweifler und Bedenkenträger die was schreiben ohne Erfahrungen zu haben und die Leute die Erfahrungen haben haben berichtet dass es nix zu erfahren gibt, weil alles läuft wie es soll...