...immer wieder mal die Bremse....

      ...immer wieder mal die Bremse....

      ...mein 57ger hat vor einiger Zeit ein kleines Problem gehabt:

      - Bremse vorn > einwandfrei

      - Betriebsbremse hinten > einwandfrei

      - Handbremse links o.k. / rechts 50%

      Die Untersuchung hat beim Handbremsseil begonnen, das Seil war aber gängig.

      Bei abgenommenen Trommeln zeigt sich, die Hebelei bewegt sich.

      Die Trommeln sind sauber, die Beläge fast neu.

      WARUM LEGT DIE BREMSE RECHTS NICHT KORREKT AN ???

      Jens zieht die Handbremse / Alfred guckt, Befund: Handbremsmechanik bewegt sich links + rechts

      Alfred zieht die Handbremse / Jens guckt, Befund wie vor.

      Bleibt übrig: Die Bremsmechanik bewegt sich, aber: Was ist mit dem Ausrückweg ???

      Links: Relativ großer Ausrückweg, der Seilhebel hat Freigang zur Radlagerverschraubung.

      Rechts: Im Vergleich kleiner Ausrückweg, der Seilhebel geht an die Radlagerverschraubung an.

      Soweit, so gut. Wie kann das sein ??? Die Seilhebel sind links + rechts gleich (spiegelbildlich), nix ausgeschlagen,

      die Bremsbeläge sind wie neu, alles ist gängig.

      Dann muß man wohl mal zerlegen und die Einzelteile messen, "irgendwie" scheint der Ausrückmechanismus

      rechts anders zu sein, als links.

      IST ER ABER NICHT !!!

      Dann haben wir den Übeltäter gefunden.

      Bild 4174 zeigt den Missetäter, sieht erstmal ganz friedlich aus.

      Der Vergleich mit einer anderen Backe zeigt den Fehler, man sieht ihn erst auf den zweiten Blick.

      Bild 4175 zeigt eine (behelfsmäßige) Messung, Tiefe der Aussparung für die Druckstange der Handbremsmechanik.

      Sie beträgt bei der auffälligen Bremsenseite ca. 15,1mm.

      Bild 4176 zeigt die gleiche Messung an einer anderen Backe, hier ist die Aussparung nur 11,4mm tief.

      Die Werte sind nicht auf 1/10 genau, ist egal, hier lag der Fehler, rund 3,7mm Unterschied sind aber ein Wort.

      Durch die "tiefere" Ausnehmung muß die Druckstange entsprechend mehr "Weg" machen und der Seilhebel

      entsprechend mehr "Winkel", so, dass er sich bei Betätigung lieber an der Radlagerverschraubung ausgeruht hat,

      als die Bremse auszurücken. Die Backe wurde gewechselt > Handbremse ist nun wieder in Ordnung.

      Das war nicht ganz trivial zu finden, vielleicht hilft der Tip, wenn ein ähnliches Phänomen auftaucht.

      Gruß,

      Alfred. H.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Hallo Alfred,
      danke für diese Info.
      Für mich zum Verständnis:
      liegt das Problem in der unterschiedlichen Tiefe der Aussparung der beiden verbauten Backen? Würden gleiche Backen (also beide 11mm oder beide 15mm) jedenfalls funktionieren?

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      @altopelfreak,

      das Problem ist nicht plötzlich aufgetreten. Die HA wurde überholt und hat eine Rundumerneuerung der

      Bremse erfahren. Zunächst war die Welt in Ordnung. Schon der ziemlich geringe Verschleiß der Beläge hat aber

      relativ schnell zum grenzwertigen Zustand geführt.

      Ich weiß auch nicht, warum die Ausnehmung an dieser Backe so viel tiefer ist ??? Sie ist plan, das Vergleichsteil hat

      einen Buckel zum Abwälzen der Stange. Ob hier mal jemand gefeilt hat, weiß ich nicht und ich wüßte auch nicht, warum

      man das tun sollte. Feilspuren waren nicht zu sehen.

      @trashman, ich kenne das Problem auch vom Kadett, es tritt aber erst auf, wenn die Beläge schon mäßig verschlissen sind.

      Opel kannte das auch...., hat es aber beim Kadett A nicht behoben, beim Kadett B auch nicht, (Bremse belegen bringt Geld...)

      erst beim Kadett C hat man seitens Opel hinten unten eine gekürzte Schraube verwendet (technische Nachrichten).....

      @Koralle60, Rüdiger, wenn die Aussparung zu tief ist, liegt der Seilhebel an, bevor die Bremse gespannt wird, wenn das beidseitig

      passiert, dann bremsen beide Seiten über die Handbremse nicht richtig. Die Auslegung scheint "knapp", sie ist darauf angewiesen,

      dass im möglichen Schwenkwinkel der Seilhebel alle Verschleißwege der Beläge kompensiert werden können.

      Nachstellen am Bremsseil > bewegt die Seilhebel einfach nur nach vorn, es wird Arbeitsweg "verschenkt".

      Das ist natürlich: Murks.

      Eine verstellbare Druckstange (das war die Standardlösung bei Trommelbremsen mit selbsttätiger Nachstellung) ist eine weitaus bessere

      Maßnahme, als die Einstellerei über das Handbremsseil, weil die Arbeitswege der Seilhebel voll erhalten bleiben...

      Es ist, wie es ist, wollte nur auf diese Fehlerquelle hinweisen, egal, wie sie entstanden ist....

      Gruß,

      Alfred. H.