Selbstsichernde Muttern und so…

      Naja, n bisschen Doof habe ich geguckt als ich das Auto mitm Bordwagenheber in Bottrop aufm Ostermannparkplatz aufgebockt hatte, weil es sich in Kurvenfahrten anhörte als würde das Rad abfallen... Da sind die Schrauben aus dem oberen Traggelenk rausgefallen und das Traggelenk wurde nur noch durch den Schmiernippel im Querlenker gehalten...

      Aufm Weg zu Harrys Panoramatreffen in Koblenz ist mir ne Schraube aus dem Vergaser gefallen, ne Verschlussschraube. Ist auf der Autobahn nicht aufgefallen, aber ich musste pinkeln und danach sprang er nicht mehr an, dafür lief der Sprit ausm Vergaser. Zum Glück hatte ich noch nen gebrauchten Vergaser im Kofferraum für den Teilemarkt, aus dem habe ich die Schraube umgeschraubt, allerdings wollte ihn mit der fehlenden Schraube wohl keiner mehr kaufen...
      Hallo,

      ist schon interessant, wie man einer vermeintlich simplen Frage, eine vielstimmige und Interessante Diskussion auslöst.
      Was wohl Außenstehende und Uninteressierte von uns denken, wenn die dieser Thread durchlesen? Erinnert das ein bisschen an „The big bang theory“? Nerds unter sich? Egal…
      In jedem Fall aber habe ich einiges zum Thema gelernt und werde Schrauben und Muttern etc. oder der Verbindungstechnik an sich mehr Aufmerksamkeit schenken.

      Schönen Abend!
      Die hatte ich noch nie.
      Die anderen Schraubenverluste gehen auf die vorbenannten Fehler zurück, Anlageflächen lackiert, blitzende Karosseriescheiben überall reingeschraubt und nicht nachgezogen... Die Fehler sind aber seit 15 Jahren ausgemerzt :)
      Jetzt haben die Schrauben ne natürliche Schraubensicherung.

      Egal wie bekloppt man ist, wenn man lange genug sucht findet man immer einen der genau so bekloppt ist.
      @tommyhelli,

      Kleben ist etwas anderes, als zusätzlich verspannte Teile zur Sicherung, anfänglich ging es um Federringe und anderen Kram.

      Die von Dir beschriebene Stelle ist heikel, nicht nur beim Diplo, sondern an fast allen Antriebswellen (Geländewagen ???)

      Die Verschraubung spannt das Gelenk an den Antriebsflansch, der Lochkreisdurchmesser ist klein (Platz). Hohes Moment + kleiner Lochkreis > hohe Querkräfte.

      Man vertraut nun auf die Vorspannung > die soll ein Verdrehen beider Partner verhindern, übertragbare Querkraft = Vorspannkraft x 0,1 (Reibkoeffizient).

      Das ist nicht so richtig viel, deshalb nimmt man hochfeste Schrauben (üblich: 12.9) um hohe Vorspannungen zu erreichen.

      Sonst meidet man im Fahrzeugbau 12.9 wie der Teufel das Weihwasser.

      Dennoch ist das in vielen Fällen grenzwertig. Wenn die Fügepartner nur minimal schieben (verdrehen), kippt die Schraube im Gewinde und unter Kopf.

      Das führt todsicher zum selbsttätigen Rückdrehen. Dieses Rückdrehen kannst Du mit Loctite o.ä, natürlich wirksam verhindern (und so wird das u.a. auch in der

      Großserie gemacht, man verwendet anstelle Loctite gern mikroverkapselte Schrauben). Der Querschub bleibt aber.... Konstruktiv RICHTIG wäre es,

      die Momentübertragung durch einen Formschluß vorzunehmen, z.B. eine Hirth-Verzahnung.

      Das ist aber teuer.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Alfred,
      vielen Dank für die sehr schöne Erklärung, ich weiß nicht ob Opel da ab Werk eine klebende Verbindung im Gewinde als zusätzliche Sicherung verwendet hat. Es wurden so genannte leicht gwölbte dünne Sicherungsscheiben, die beidseitig eine entgegengesetzte Verzahnung (ähnlich der Hirth Verzahnung) haben unter die Schrauben gebracht, hat aber wohl nicht so gut funktioniert.
      Wie du schon geschrieben hast, war ein häufiges Problem. Ich überprüfe einfach im Rahmen meiner Inspektionen den Sitz dieser und aller anderen Schrauben. Ich versuche bei meinen Fahrzeugen mich an die originale Qualität oder besser zu orientieren und das Zahlt sich auch aus.
      Liebe Grüße
      Thomas
      ...jetzt habt ihr mich ein bischen verunsichert.
      Habe ja mein Achslager hi. am ARex erneuert und muss nach dem Urlaub die Antriebswelle samt Lager wieder einbauen.
      Reichen da beim Einbau die orig. Muttern mit Scheiben zur Befestigung am Achsflansch, oder wäre es nicht besser auch etwas Loctite zu benutzen ???

      Gruß Hein
      HERR IM HIMMEL !!!

      es hat doch bis jetzt auch gehalten, oder ??

      Solche Sachen wie am Diplo sind kritisch, weil die Belastung kritisch ist (Gelenkwelle / Flansch).

      Diese Haltebleche am Rek. A haben so 50 Jahre gehalten und werden auch noch 500 Jahre weiter halten, mit oder ohne Loctite.

      Bitte übertreibt es nicht....

      Gruß,

      Alfred. H.