Motorlager // Umbau auf BMW E30

      Motorlager // Umbau auf BMW E30

      Servus zusammen,

      angefixt durch die bekannten Motorlager vom @Alfred. H. habe ich mich dran gemacht, meine eigene Version davon zu bauen.
      Da mir leider nicht der von mir gewünschte Maschinenpark zur Verfügung steht, musste ich teilweise eine Schweißkonstruktion daraus machen.

      Ich habe die Bauart extrem an Alfreds Version angelehnt, wenn nicht sogar 1:1 kopiert - ich hoffe, ich werde dafür nicht gesteinigt :saint: :whistling:
      Sie hat mir einfach sehr gut gefallen :beer:

      Die ganze Aktion ist spontan entstanden als ich das Material in meinem Lager gefunden habe und ich habe mir vorher ehrlich gesagt auch keine großen Gedanken über die Bearbeitungsschritte oder eine Zeichnung gemacht...
      Daher gibts keine technischen Zeichnungen sondern nur Beschreibungen ;)
      Alle Maße wurden an einem Nachbaulager abgenommen und werden erst kommenden Samstag getestet, ob sie auch wirklich stimmen. Die Teile waren noch nicht mal in der Nähe vom Auto - Also bitte Daumen drücken :segen003:

      Das Lager hat die Nummer 11811129286 vom BMW E30 (z.B: TOPRAN 500 001)

      Die Verbindung zwischen Lager und Karosserie stellt eine Aluminiumplatte mit den Maßen 115x50x20mm (LxBxH) her.
      Bearbeitungsschritte:
      • Platte rundherum auf Maß fräsen
      • zentriert eine 10,5er Bohrung und 25mm Senkung (12mm tief) einbringen => Platz für Beilagscheibe + Sicherungsmutter M10
      • Platte umdrehen, Einmessen (0-Punkt ist bei mir wieder die Plattenmitte) und auf der Mittelachse am Rand der Platte mit einem 6er Fräser eine Ausfräsung 10,6x10x5mm für die Registrierung vom Lager erstellen (=> das wird klar, wenn man das Lager in der Hand hat ;) )
      • In der gleichen Aufspannung zwei Löcher 8,2mm (ich bevorzuge enge Toleranzen - habe ich aber schon oft bereut...) bohren:
        82mm Abstand
        22mm vom Rand auf der Seite, wo die Registrierung gefräst wurde (bzw. 3mm von der Mittelachse versetzt)!
      • Senkung 16x10,2mm für Schraubenkopf DIN912 M8
      Aluplatten_roh_2.jpegAluplatten_roh.jpeg

      Die Verbindung zwischen Lager und originalen Motorhaltern wurde dann die besagte Schweißkonstruktion...
      Hergestellt aus drei Platten:
      • 50x40x6mm (2x)
      • 30x40x6mm (1x)
      Die beiden größeren Platten haben jeweils zwei 10er Bohrungen erhalten. 0-Punkt wieder die Plattenmitte.
      Einmal mit 20mm Bohrungsabstand ("obere" Platte => Gummilager) und einmal mit 22mm ("untere" Platte => Motorhalter).

      Zur Ausrichtung der Plättchen habe ich einen der Motorhalter mit einem Repro-Lager zusammengebaut und den Motorhalter mit diversen Spannzwingen und Hilfsbauteilen in der Position am Tisch festgeklemmt.
      Anschließend die Bohrungen vom Repro-Lager markiert und das Lager entfernt.
      Dann einfach die Aluplatte mit montiertem BMW-Lager auf die Bohrungen ausgerichtet, festgeklemmt und die Stahlplättchen "montiert" bzw. zueinander ausgerichtet und mit ein paar Heftern versehen.
      Im Anschluss wurde das ganze noch mit zwei Seitenplatten vervollständigt (Freihand angerissen und aus dem selben Rohmaterial (6x40mm) ausgesägt) und komplett durch geschweißt.
      Dann noch die äußeren Nähte verputzen, Kanten brechen, Strahlen und Pulverbeschichtet, damit es halbwegs hübsch ausschaut.

      Motorlager_2.jpegMotorlager_1.jpeg

      Am Samstag, sobald der Motor wieder eingebaut wird, wird sich herausstellen, ob das ganze von den Maßen her passt und ob z.B. genug Freigängigkeit zur Handbremse gegeben ist...
      Ob sie bei meinen eher mangelhaften Schweißkünsten auch sicher halten, wird sich dann ebenfalls herausstellen :popkorn:

      Notfalls werden die Repro-Lager wieder eingebaut und das ganze so lange modifiziert oder neu gemacht, bis es passt...
      ...freut mich, dass Du die Grundidee aufgreifst. So ähnlich sah meine erste Schweißkonstruktion auch aus.

      - achte auf den Freigang zum Umlenkhebel der Handbremse, es sieht so aus, als ob das eng wird !

      Wegen der Gummi-Metalllager hatte ich mir damals Teile verschiedener Hersteller bestellt und daraus

      die qualitativ guten Firmen ausgesucht.

      Schrott gab es u.a. von Febi + Truck-Tec (Bolzen schief angeschweißt, Gummi unsauber...)

      Gute Erfahrungen habe ich mit Teilen von:

      - Metzeler (Erstausrüster)

      - Hutchinson (Gummi läßt sich aus dem Dreieck gut entfernen)

      . Corteco (Freudenberg-Tochter), Gummi läßt sich aus dem Dreieck ebenfalls gut entfernen

      Achte mal auf die Planheit des "Dachteils", die mittige Schraube braucht um sich herum Abstützbasis, weiter außen = besser !

      Um das herzustellen habe ich die Durchgangsbohrung mit einem 120° Senker auf rund Durchmesser 16 angesenkt.

      Dann kippelt da nichts mehr (Überstand vom Einpressen des Vierkants, konvexe Form des Dachblechs....)

      Zu den Senkungen in der Grundplatte (für die Inbusschrauben M8)....die würde ich seitlich öffnen,

      da steht sonst lange Wasser drin (sieh mal die Konturfräsung an "meinen" Lagern)

      Wegen der Zentralmutter (unten) habe ich eine Flanschmutter genommen und die abgedreht. Vorteil:

      Die angeformte "Unterlegscheibe" trägt Gewinde. MA = 60Nm, mit Schraubensicherung kleben !

      Auf der Oberseite würde ich das kleine Blech zur Verdrehsicherung entfernen, den Schlitz mit einem

      Schälbohrer auf ein Loch 8,3 aufbohren und eine zusätzliche Schraube M8 anbringen. Vierkantmutter einlegen

      und mit einer Gabel beim Festziehen festhalten.

      So meine Erfahrungen, zu diesem Teil.

      Gruß + frohes Schaffen !

      Alfred. H.
      Servus @Alfred. H.

      Den Freigang der Handbremse kann ich wie gesagt erst beurteilen, wenn das ganze eingebaut wurde.
      Die ganze Konstruktion wurde einige Kilometer entfernt vom Auto begonnen, ausgedacht und fertig gestellt ;)

      Meine Lager sind von TOPRAN, da kann ich von der Qualität her überhaupt nicht meckern.
      Klar geht es immer etwas besser / sauberer (kleinere Gummifussel hängen dran) aber das lässt sich auf Wunsch jederzeit manuell nachbearbeiten.

      Auch bei der Planheit kann ich überhaupt nicht meckern.
      Dem leichten Abdruck im Kunststoff nach zu urteilen liegt das ganze soweit flächig auf, dass ich mir da tatsächlich keine Sorgen mache.

      Ans Wasser habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gedacht - DANKE für den Hinweis!
      Ich machs aber in dem Falle etwas einfacher, da ich die Aluteile nicht nachbearbeiten möchte ;)
      3d gedruckte Stöpsel aus PETG, die das ganze über eine Presspassung wasserdicht verschließen.

      Da ich leider keine Drehbank besitze, mit der ich Flanschmuttern vernünftig abdrehen könnte, bleib ich erstmal bei der "normalen" selbstsichernden Mutter nach DIN 985 und einer Unterlegscheibe.
      Sollte diese sich als ungeeignet herausstellen, kann man das ja immer noch ändern.

      Die Lasche oben zu ersetzen habe ich schon öfter überlegt, mich aktuell aber dagegen entschieden, da ich die gekauften Lager so wenig wie möglich nachbearbeiten wollte - hat keinen tieferen Sinn, war einfach ein Wunsch :)
      Auch muss ich gestehen, dass sich mir der konstruktive Vorteil von zwei Schraubverbindungen nicht ganz erschließt (da hab ich einfach zu wenig Ahnung von...).
      Grundsätzlich müsste meiner Meinung nach die Hauptbelastung auf die Lager ja eher "nach unten" gehen, da die Dämpfer/Federn/Trägheit den Schwung "nach oben" ja eher abfangen und die Schwerkraft das ganze lieber Richtung Boden haben möchte.
      Daher habe ich die Lager so gedreht, dass die Schraubverbindung auf der weiter vom Motor entfernten Seite angeordnet ist.
      Wenn jetzt der Schwung z.B. nach einer Bodenwelle Richtung Boden kommt, kann sich das ganze über die volle Fläche der oberen Platte/Verbindung zum Lager verteilen und wird über den Hebel möglichst weit außen festgehalten.
      Klar könnte sich die obere Platte beim Schwung / Trägheit nach oben (Schlagloch) theoretisch wegbiegen weil die Schraubverbindung außen sitzt => Das wissen die Seitenwangen aber hoffentlich effektiv zu verhindern.

      Auch hier habe ich mir aktuell gedacht:
      "Wird schon halten..."
      Ansonsten:
      Loch in der Platte ist drin - wenn das wirklich ein Problem wird => Lager nachbearbeiten und Schraube rein...
      Lager wurden erfolgreich montiert :)

      Wie Alfred schon bemerkt hatte, war es etwas zu eng zum Hebel der Handbremse => Für genug Freigang musste eine der Seitenwangen deutlich eingekürzt werden.
      Sollte mit der Stabilität jedoch trotzdem keine Probleme geben.

      Die ersten Ausfahrten werden es dann spätestens zeigen ;)