Kugelhülse Eigenproduktion // SLA, FDM

      Kugelhülse Eigenproduktion // SLA, FDM

      Servus zusammen,

      da mir die käuflich erworbene Kugelhülse üüüüüüüüberhaupt nicht gefallen hat (massivste Lufteinschlüsse im Funktionsbereich und krumm wie die Nacht finster), habe ich mich an einer Reproduktion versucht.

      Grundsätzliches Vorgehen:
      • Originalteile / Nachlieferung vermessen und Kompromiss zu bereits verschlissenen Teilen finden
      • CAD Zeichnung für das Urmodell inkl. Anguss und Zusatzmaterial und eine "Schneidhilfe" anfertigen:
      Zeichnung.jpeg
      • Urform 3d drucken lassen im SLA Verfahren (Resin-Druck) - kann ich aktuell leider noch nicht selbst. Aber wofür gibts Kumpels? ;D
      • Schneidhilfe im FDM Verfahren auf einem modifizierten Creality Ender 3 V2 drucken
      Urform_Schnitthilfe.jpeg
      • Die Urform mit Silikon "TFC Silikon Typ 1" im Schnapsgläschen abformen
      • Buchsen aus PMC-790 gießen (Danke @Alfred. H. - hab ich mir bei dir abgeschaut!)
      • Ausgehärtete Buchsen in Schneidhilfe einlegen und mit einem Rasiermesser auf das gewünschte Maß kürzen
      Fertig 8)

      Produktionsreihe.jpegFertige_Buchsen.jpegÜbersicht.jpeg

      Ich hab es leider bisher nicht geschafft, meine Buchsen 100% Luftblasenfrei hinzubekommen...
      Da muss ich leider noch etwas rumprobieren - wobei die Bläschen im "Einführbereich" der Buchse ja relativ unkritisch sind - mir gefällt es trotzdem nicht :mecker1:
      ...die gleichen Teile hab ich auch schon mal gebaut, aber mit Metallform / Metallkern:

      Kugelhülsen selber bauen

      Wichtig: Die fertige Mischung PMC 790 vor dem Einfüllen entgasen > Vakuumentgaser.

      - von unten füllen (oder nach dem Einfüllen nochmal entgasen

      Silikonformen funktionieren gut, das Silikon nimmt aber leider Luft auf....

      Bei meinen Radioknopfaktionen nehme ich auch das mintgrüne Material von TF..... wenn die Formen länger stehen,

      gibt es praktisch immer Lufteinschlüsse, aus dem Silikon heraus.

      Kann man vermeiden, indem die Silikonform rund 2h vor dem Guß ebenfalls entgast wird (Vakuumentlüfter).

      Auch: Überlauf anbringen, schon kleine Temperaturschwankungen bewirken Volumenänderungen, die schnell zu

      Lufteinschluß führen können....

      Viel Spaß weiterhin, kreative Umfänge machen große Freude !

      Gruß,

      Alfred. H.
      Alfred, deine Nachbauten haben mich ermutigt, es selbst zu versuchen :danke1:

      Ich hab zwar eine Fräse (Deckel G1L Pantograf umgebaut auf einen Eigenbau SK40-Kopf) aber leider keine Drehbank.
      Da ich möglichst viel selbst machen möchte, hab Ichs einfach mal mit der Silikon-Variante versucht.

      Von unten füllen geht bei der Konstruktionsvariante, die ich gewählt habe, nicht so ohne weiteres - ich muss das PMC von oben "einsaugen".
      Also den Einfülltrichter der Form komplett auffüllen => Vakuum ziehen => belüften => dann saugt es das PMC nach unten runter.
      Das ganze zwei mal und die Form ist voll => das klappt tatsächlich echt gut!

      Das PMC habe ich selbstverständlich vor dem Einfüllen in der Vakuumkammer gehabt - auch während des "Einsaugens" und ein paar Minuten danach lasse ich die Mischung mit im Vakuum stehen.
      Leider bleiben selbst in den Resten im Anmischbecher ganz kleine Luftbläschen enthalten - egal wie lange ich das Vakuum stehen lasse.
      Selbst unter Vakuum anhärten lassen (20 Minuten "Podlive" => 60 Minuten Vakuum) hat bisher nicht geholfen.

      Das mit dem Entgasen der Form werde ich mal testen, danke für den Tip!
      Hallo Florian!
      An solchen Fummelfrickeleien hab ich auch immer Spaß!
      Es gibt manchmal Rückschläge, aber solange die Erfolgserlebnisse überwiegen, tüftelt man gerne weiter.
      Spontane Idee zu den Lufteinschlüssen, aber auch Null Ahnung, ob das gehen könnte:
      beim gießen von Beton, wird die Luft heraus getrieben, in dem man den Beton unter Vibration setzt, dann steigen die Luftblasen auf….

      Also schnell eine Rüttelplatte im Baumarkt geliehen…

      Gruß
      Bernd
      ...ja, das geht auch (in Grenzen) bei den Harzmischungen. Wenn man den Vakuumbehälter direkt neben die

      Pumpe stellt, begünstigen die Vibrationen der Pumpe das Aufsteigen der Luftbläschen. Bei Beton funktioniert das Verfahrenssehr gut, weil

      Wasser nicht sehr "zäh" ist und die Luftbläschen schnell aufsteigen können. Bei "zähen" Mischungen ist der Effekt geringer (aber da).

      Andere Sache wegen Luftblasen: Sie bilden sich gern mal an der Grenzschicht zu Form oder Kern. Bei genau diesen Kugelhülsen

      sind die kritischen Bereiche die "dünnen" Partien, hier kann die Blase sich auf beiden Seiten (Form + Kern) festhalten.

      Günstig wirkt dazu eine Benetzung des gesamten Kerns + der Form, bevor das Harz eingefüllt wird. Wenn die Form allseitig

      mit Harz benetzt ist, kann die Blase leichter nach oben schwimmen. Bei der Metallform geht das gut, wie sich die Sache

      bei Silikon verhält, muß Florian ausprobieren.

      Bei dem TF 20 Silikon ist auch kein Trennmittel erforderlich, auch das Trennmittel kann Blasen bewirken (Lösungsmitteldampf).

      Gruß,

      Alfred. H.