Immer wieder die Bremse... - brauche neue RBZ hinten und etwas Bremsleitung (P1 "bis")...

      Immer wieder die Bremse... - brauche neue RBZ hinten und etwas Bremsleitung (P1 "bis")...

      Hallo,

      es ist zum verrückt werden. Die Bremsen hatte ich etwa 2018 überholt. RBZ zerlegt, gereinigt, mit Bremszylinderpaste zusammengebaut. Die Ringmanschetten hatte ich damals drin gelassen, weil die von Fa. M. gelieferten neuen nicht passten... Schläuche ebenfalls neu gemacht. Den Rest für gut empfunden.

      Vor Günnis Treffen letztes Jahr (10/2021) trat hinten links Bremsflüssigkeit aus (das Auto hatte davor mehrere Monate gestanden). In einer "Nachtaktion" dann den Radbremszylinder zerlegt, neue Ringmanschetten rein (von der Altopelhilfe), neue Bremsflüssigkeit, entlüftet - und gut.

      Vor der TÜV-Prüfung hatte ich den P1 auf der Bühne zur Wartung und Durchsicht, ohne Befund. Bei der TÜV-Prüfung in 5/2021 dann kaum Bremsleistung hinten rechts. Bremsflüssigkeit tritt aus. Noch dazu hat der Prüfer beim rausfahren aus der Halle (ratsch - ratsch - ratsch die Gänge durchgerissen, "wo ist da der erste Gang???" die Kugelhülse am Getriebe rausgerissen. Aber egal, andere Baustelle.

      Also hinten rechts den RBZ zerlegt und neue Ringmanschetten (diesmal die von Stephan) eingebaut. Drei Tage später zum TÜV: hinten rechts alles prima, aber hinten links kaum Bremswirkung. Bremsflüssigkeit tritt aus...

      Also hinten links alles zerlegt und wieder zusamengebaut, Ringmanschetten ersetzt (obwohl die alten erst ein knappes Jahr drin waren), damit ich links wie rechts nun gleiche drin habe (die vom Stephan).

      Pobefahrt: alles OK. Beim TÜV am nächsten Tag: hinten links kaum Bremswirkung. Bremsflüssigkeit tritt aus... Trommel ab: die Staubmanschette war ein Stück vom RBZ gerutscht.

      Also die inzwischen leidlich bekannte Prozedur, und wieder zum TÜV: alles prima! Danach bin ich etwa 300 km gefahren, so z.B. zum Opel-Stammtisch nach Ober-Klingen.

      Jetzt stand der Opel wieder etwa 2 Wochen unbewegt in der Halle. Gestern geholt, ich spüre beim Bremsen etwas Luft in der Bremse. Und wie zu erwarten: Bremsflüssigeit tritt aus, hinten links...


      Ich musste die letzten Wochen oft an Alfred denken: 1x alles neu machen, und Jahre Ruhe haben...

      Also guckte ich gerade nach neuen Radbremszylindern (bevorzugt NOS) und neuen Bremsleitungen, und da bleibt einem ja die Spucke weg. Ich fand beim VW Typ 3 ja 40...60€ pro Stück (vorne, hinten ist billiger, ca. 25€) die heute aufgerufen werden (für NOS, Repros gibt es nicht), schon teuer. Aber ein NOS-Satz Radbresmzylinder, also 6 Stück, für einen vierstelligen Betrag...? Nun ja, Angebot und Nachfrage regeln den Preis.

      Also nach Repros geguckt:

      Da bekomme ich einen Satz für rund 500 €. Mit dem Hinweis, nur DOT 3 Bremflüssigkeit zu verwenden. Warum? Was macht DOT 4 am RBZ kaputt?

      Taugen die Repros was, oder sind die Langzeiterfahrungen nur mittelmäßig...?

      Gibt es einen Anbieter bei dem ich bevorzugt kaufen sollte, oder wird von irgendwas abgeraten? Gerne auch per Konversation/PN. Fa. M. aus F. scheidet bei mir aus persönlichen Gründen aus.

      Danke fürs Lesen und viele Grüße,

      Jörg
      ob das etwas taugt, oder nicht, kann ich Dir nicht sagen.

      Erfahrungen zu Bremszylindern mit Repro-Manschetten siehe hier:

      Zwischenlagern für Blattfedern

      Der Text ist irgendwie nicht passend. Auf den Repro-Nutringen habe ich auch keine Herstellerangabe oder Teilenummer gefunden,

      schade eigentlich, bei einem Sicherheitsteil.

      Ob es noch Nutringen von ATE gibt, kann ich Dir nicht sagen (JEDES ATE-Teil trägt aber eine Kennzeichnung).

      Es soll diese Ringe noch von FTE geben (Internet-Recherche), Kosten pro Stück sind aber um 10,- € +.

      Ist wahrscheinlich eine gangbare Lösung.

      Mit 1 x alles neu machen und Ruhe haben.....waren Originalteile gemeint. Du weißt: Ich meide Repros, AMEN.

      Gruß,

      Alfred. H.
      ....das wäre so, wenn qualitativ einwandfreie Manschetten verwendet würden und die Oberflächengüte nicht passt.

      Manschetten ohne dauerhafte Vorspannung (siehe den verlinkten Beitrag) funktionieren weder in intakten Zylindern,

      noch in verschlissenen Exemplaren. Mein Tip: Bei mangelhafter Qualität hilft nur eine Reklamation

      Gruß,

      Alfred. H.
      Ich konnte keine original ATE Manschetten bekommen, allerdings konnte mir nb-parts zwei verschiedene anbieten:

      in 26,99 mm = 1 1/16" Durchmesser: 03.3402-2601.1
      aus spanischer Fertigung (Autofrein Seina) 10017700 4,56€ je Stück Lagernd
      aus deutscher Fertigung (FTE Automotive) 10010157 10,20€ je Stück Ca. 2 Wochen ab Werk

      und in 25,4 mm = 1" Durchmesser: 03.3402-2508.1
      aus spanischer Fertigung (Autofrein Seina) 10017701 3,01€ je Stück Lagernd
      aus deutscher Fertigung (FTE Automotive) 10010157 6,40€ je Stück 1-2 Tage ab Werk

      Die Bremszylinder solltest du mal genau nachmessen (an mehreren Stellen und Richtungen) und genauestens auf Riefen überprüfen, das Gleiche auch für die Kolben.
      Alfred hat mal das maximale Spiel der beiden zueinander angegeben.
      Gruß
      Johannes
      Guten Tag Jörg,

      ich habe noch Original NOS Ware für Vorne und hinten...

      Wenn Interesse besteht kommen wir bestimmt zusammen. Auch Neue Kolben und Ersatz Manschetten von ATE/Schäfer sind verfügbar,

      Gerne Kontakt per PN und dann können wir ja, wenn gewünscht, mal telefonieren.

      Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de

      P2Coupe schrieb:

      Gerne Kontakt per PN und dann können wir ja, wenn gewünscht, mal telefonieren.

      Gruß Horst


      Ja, ich schreibe Dir am Montag mal. Hatte ja schon mal bei Dir gekauft (u.a. Türfangband und Motorlager, alles NOS), und bin immer wieder begeistert von Deiner Fachkenntnis und der Qualität.

      Ich hatte auch vor 8 Jahren, als ich auf der Suche nach einem P1 war, Deinen blauen besichtigt. Vielleicht erinnerst Du Dich.

      Grüße, Jörg
      Weiter geht's...

      Nach intensiver Recherche habe ich festgestellt, dass es Repro-RBZ für den P1 vorne und hinten für etwa 85,- € pro Stück bei den bekannten Teilehändlern gibt. Originale NOS sind Mangelware und werden nahezu in Gold aufgewogen.

      Nach telefonischer Rücksprache mit mehreren Spezialisten fiel die Entscheidung für die Repro-Zylinder. Diese sind mit dem Hinweis versehen, man dürfe nur DOT3-Bremsflüssigkeit verwenden (das kann sich eigentlich nur auf die verwendeten Ringmanschetten beziehen), und es scheint als ob alle vom gleichen Hersteller in der Türkei (?) stammen. Bestellt hatte ich meine Repro-Radbremszylinder dann bei Obere (opel-classic-parts).

      Geraten wurde mir, die Ringmanschetten der Repro-Zylinder durch solche aus "bewährter Fertigung" zu ersetzen.

      Heute wollte ich eigentlich die hinteren RBZ ersetzen, aber wie so oft tauchten Probleme auf, und so habe ich wenig montiert, und viel nachgemessen. Mein analoger Messschieber hat "nur" eine Genauigkeit von 0,05mm (1/20 Nonius), weitere Gerätschaften habe ich nicht. Daher bitte ich meine folgenden Maßangaben vor diesem Hintergrund zu betrachten.

      Meine ausgebauten RBZ sind "original Opel":

      00_Originalbremszylinder Opel.jpg

      Hinten links (der rechte ist noch eingebaut) habe ich einen Durchmesser von 27,05mm (Genauigkeit 0,05mm). Nennmaß sind 26,99mm. Das wird der Grund sein, warum der RBZ nach 500km Fahrt wieder leckt. Vielleicht ist er auch durch mehrfaches Säubern bzw. Honen inzwischen "trichterförmig".

      Die neuen Repro-Zylinder machen einen guten Eindruck! Gemessen habe ich den Innendurchmesser exakt mit 27,00mm. Ich habe das Teil zunächst zerlegt, wie ich es auch mit jedem NOS RBZ machen würde. Das Reproteil war innen erstaunlich dick mit mittelgrauer Paste eingeschmiert. Ich selbst verwende für RBZ seit über 30 Jahren die blaue ATE-BRemszylinderpaster, allerdings nur "hauchdünn" aufgetragen. Hier in Bild des Reproteils:

      01_Repro RBZ hinten_IMG20220723135205.jpg

      Die Ringmanschetten hatte ich entfernt und mit vorhandenen Ringmanschetten aus 2 Quellen verglichen: die von der Altopelhilfe und die von einem bekannten Forumsmitglied, nennen wir ihn S., wohl aus spanischer Fertigung. Der Außendurchmesser ist bei allen mit rund 27,0mm gleich. Im Profil erkennt man ein paar Unterschiede:

      02_3x Ringmanschetten_IMG20220723141040.jpg

      Die Manschetten der Altopelhilfe sind gebraucht, die hatte ich ca. 6 Monate gefahren. Neuteile habe ich keine mehr zum Vergleich.

      Die Repro-Radbremszylinder unterscheiden sich in ein paar Maßen von den originalen Opelteilen, und mein Eindruck ist, dass der originale Opelzylinder etwas "exakter, filigraner" gefertigt ist. So erkennt man beispielsweise bei dem originalen Zylinder an der Auflagefläche zwischen Eingang Entlüftungsnippel und Eingang Bremsleitung einen kleinen Grat/Absatz. Beim Reproteil ist das nicht der Fall.

      Hier mal ein Vergleich von Maßen:

      03_Vergleich RBZ Repro-Original_IMG20220723150508.jpg

      04_Vergleich RBZ Repro-Original_IMG20220723150817.jpg

      Die Positionen der Befestigungsschrauben und Eingang Bremsleitung der Repros sind einwandfrei. Das hat problemlos gepasst.

      Ich hatte nun die Kolben der Reprozylinder mit den bewährten Ringmanschetten von S. versehen - und konnte sie nicht einbauen: die Kolben waren nur unter größter Mühe in die RBZ einzuführen und klemmten dort regelrecht (der eine mehr, der andere weniger). bei den verschiedenen Versuchen habe ich auch prompt 2 Ringmanschetten beschädigt. Mit den mitgelieferten Repro-Ringmanschetten passten die Kolben einwandfrei und ließen sich in den RBZ leicht saugend hin und her bewegen.

      Des Rätsels Lösung liegt in den Abmessungen der Reprokolben und der verschiedenen Ringmanschetten: Die Nut der Kolben, in denen die Ringmanschetten liegen, haben deutlich abweichende Maße! Der Reprokolben hat ein Nutmaß von 18,85mm, der Originalkolben aber nur 18,00mm:

      05_Masze Nut Ringmanschetten_IMG20220723164908.jpg

      Die Manschetten selbst haben bei (annähernd) gleichem Außendurchmesser ebenfalls unterschiedliche Innenmaße: die Repros 19,0mm, die von S. 17,0mm und die von der Altopelhilfe 17,9mm (diese bin ich mit den Originalkolben problemlos gefahren).

      Damit wird klar, wenn ich die "schmalen" Ringmanschetten von S. (17mm Innendurchmesser zu 19mm) auf die "breiten" Reprokolben (18,85mm zu 18,00mm) montiere, wird das ganze zu groß und passt nicht.

      Folgende Kombinationen aber funktionieren einwandfrei (habe ich ausprobiert): Repromanschetten auf Reprokolben im Repo-RBZ (also das, was zusammen geliefert wurde), sowie Manschette von S. (oder Altopelhilfe) auf Originalkolben im Reprozylinder (!).

      Bei den Repromanschetten stört mich der Hinweis auf "ausschließlich DOT 3 Bremsflüssigkeit" (und es kann ja nur an den Manschetten liegen).

      Was würdet ihr machen? Die Reproteile so wie sie geliefert wurden einbauen, oder in den (maßhaltigen) Repro-RBZ die alten Kolben mit den bewährten Manschetten von S. fahren?

      Danke fürs Lesen und viele Grüße,

      Jörg
      Guten Morgen Jörg,

      danke für die Vermessung. Fakten sind immer gut ! Nach Teves Zeichnung müssen Radzylinder als NEUTEILE

      in der Toleranz H9 liegen. Bei einem Nennmaß von 26,99 bedeutet das:

      - untere Toleranz = Null
      - obere Toleranz = + 0,052mm

      Als Verschleißmaß (Nachhonen) werden 27,10 mm genannt (Teves Unterlagen)

      Als Kleinstmaß des Kolbens sind 26,84mm zulässig.

      Macht ein max. zulässiges Laufspiel von 0,26mm

      Innerhalb dieser Grenzen (und einwandfreier Oberflächen) funktioniert ein Originalzylinder

      einwandfrei, danach sind auch die Manschetten bemessen.

      Leider gibt mir die vorliegende Zeichnung keinen Wert für die Rauhtiefe an, nur die üblichen

      3 Dreiecke für "Honen".

      Der an Deinem (undichten) Zylinder gemessene Durchmesser von 27,05 liegt an der oberen Toleranzlage

      eines Teves-Neuteils, die Toleranzabstimmung der Nachbauzylinder: Zylinder / Manschetten / Kolben

      kenne ich aber nicht.

      Der Hinweis auf die ausschließliche Verwendung von DOT 3 Flüssigkeit könnte in den Eigenschaften

      der Manschetten begründet sein, das sind als Dichtelemente die wichtigsten Teile in der Bremse.

      Woher sie stammen, welcher Werkstoff + welche Werkstoffeigenschaften sie besitzen, wie sich

      die Vorspannung (Elastizität / Setzen) über Zeit darstellt..... ???

      ATE / FTE können Gummiteile herstellen, die resistent gegen Bremsflüssigkeiten sind, dauerhaft die

      notwendige Vorspannung erhalten und (bei einwandfreier Oberfläche) auch dicht bleiben.

      Für meine Zwecke habe ich deshalb Originalzylinder resleeven lassen und dann mit neuen Nutringen (Original ATE)

      und neuen Kolben (Originalteile) versehen. Funktioniert rostfrei + dauerhaft dicht).

      Gruß,

      Alfred. H.
      Moin moin
      Ich habe meinen P2 2016 aus dem Dornröschen Schlaf geweckt und was war mehrere Bremsen waren fest . Also ran ans Werk , einen RBZ nach dem anderen ausgebaut und mit Fettpresse die Kolben ausgebaut und zerleget , gereinigt . dem RBZ mit Nassschleifpapier Gereinigt und dann mit neuen (alten ca 30 Jahre abgelagerten Manschetten ) mit Dot 5 Silikon Bremsflüssigkeit wieder zusammen gebaut . Diese RBZ sind vlt noch die ersten ? gewesen , habe auch noch nicht danach ein Rad runter gehabt . Bremst gut und zieht nicht nach eine Seite . alles richtig gemacht . Werde gleich mal eine Fahrt nach Lüdenscheid machen zum Oldtimer Treffen an der alten Schützenhalle . Hatte gestern nur Die Kerzen und Unterbrecherkontakte erneuert .

      Gruß aus Hagen
      Bernd