Wie fährt sich ein "altes Auto" denn so ?

      Leider hört mein motorenbauer ende jahr auf , mit 70ig eigentlich normal . Ich hab 25 jahre mit ihm zusammengearbeitet und jetzt muss ich einen neuen suchen . Auch bei uns in der Schweiz , sind diese betriebe am aussterben...
      Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

      div. P2`s und anderes Alteisen
      Also mein Olymat, der fährt und fährt und fährt.
      Seit ich den Olymaten fahre (seit 20000 km), bin ich begeisterter Fan davon. Der Motor wird geschont, das linke Bein schläft ein und man hört das fehlerhafte schalten nicht mehr.
      Klar, ist was kaputt, wird es richtig teuer.
      Ob man noch Teile bekommt? Zweifelhaft!
      Der Kapitän dagegen, summt mit seinem 4 Gang für sein Gewicht auch perfekt.
      Verspreche mit aber noch mehr von dem overdrive Getriebe, das ich dann auch mal 130 auf der Autobahn fahren kann.
      Also mein Fazit:
      Olymaten: klasse aber teuer
      Overdrive: klasse wenn es funktioniert
      Gruss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Denke 3Gang + Overdrive... ist gemeint.
      So ein Overdrive nachrüsten wäre was. Weil ich finde das ist so ein Punkt der nervt bei den alten Kisten... 120 und der Motor ist laut und dreht (zumindest gefühlt) 5000 u/min...
      Gruß
      Lars
      "Alte Autos und Rock'n'Roll - wir kommen immer zu spät!" (Hannes Bauer)
      Guten Morgen @dreigang,

      das müßte auch maßlich gehen > Overdrive in einem P oder A-Vierzylinder.

      Sieh dazu mal das angehängte Geschwindigkeitsdiagramm, ich hatte es schon mal eingestellt.

      Die in den alten Opels verwendeten HA-Übersetzungen reichen von 4,22 bis 3,55.

      Das Overdrive - Getriebe der Kapitäne reduziert das Verhältnis: Motordrehzahl / Kardandrehzahl um 0,7.

      Bei Einsatz: Overdrive + Caravan-Achse liegt die resultierende Übersetzung bei rund 2,95.

      Das ist relativ "lang" (m.E. deutlich zu lang). Die Kappis haben das z.B. so, verfügen aber über einen

      deutlich kräftigeren Motor....

      Für die Rekorde hatte ich auch schon mal die Motorleistungskurven vs. Fahrwiderstandslinien gezeigt,

      man sieht, dass die kleineren Motoren schon bei HA 3,55 teilweise "gedrückt" laufen, das heißt, bei

      v-max. wird die Nenndrehzahl nicht ganz erreicht. Die 17S-Motorisierung schafft das aber noch

      ganz locker. Bei entsprechender Motorcharakteristik wird man noch etwas "unter" die 3,55 gehen können,

      2,95 scheint mir aber ein relativ großer Sprung (rund 17%).

      Wegen Deines Drehzahleindrucks (120km/h) liegst Du gar nicht so sehr daneben, siehe Diagramm, beachte

      aber den angenommenen Reifen...

      Diese "sagenhafte" Elastizität der alten Fahrzeuge beruht zum Teil auf den Motoreigenschaften, einen anderen

      Teil steuert die mit 3,89 (meist verwendet) relativ "kurze" HA bei....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Dateien
      Der Stößelstangenmotor ist halt von seiner Konstruktion her eh nicht wirklich für hohe Drehzahlen tauglich. Die Kunden haben halt in den späteren 60ern mehr Wert auf Leistung gelegt, Leistung kommt beim Benzinmotor eben aus Drehzahlen, anders gehts nicht. Jedenfalls nicht wenn Verbrauch eine Rolle spielt und grade in Europa der Hubraum besteuert wird und der Kunde da besonders knauserig ist.

      Man hat die alten Autos halt eher so gebaut, dass sie schön fahren, später zählten dann eher die PS Daten und die Höchstgeschwindigkeit, der Kundenanspruch wurde halt sportlicher. Stößelstangenmotoren baut man heute noch im NFZ Dieselbereich, wo andere Werte zählen und eh keine hohen Drehzahlen gefahren werden.

      Motorkonzepte mit viel Drehmoment im unteren und mittleren Bereich, die gab es noch bis 1992 in der S Klasse W126, da baute man V8 Motoren die teilweise "nur" 230PS hatten, aber bei ~200km/h irgendwie nur 3500UPM drehten :D

      Auch bei anderen Herstellern wie Volvo oder VW haben sich sollte Konzepte lange gehalten, Polo 6N z.B. mit dem 1,4er Motor und nur 60PS, der fuhr super, wenn sich auch 60PS anhörten als würde dass nicht fahren. Auch Renault hat Motoren gebaut die viel Drehmoment hatten und schön im Alltag zu fahren waren, halt nur obenrum keine Leistung.

      Alfred. H. schrieb:

      das müßte auch maßlich gehen > Overdrive in einem P oder A-Vierzylinder.


      Ist denn ein solcher Einbau bekannt? Wie soll das mit der Kardanwelle passen?

      Ford bot für den 17m - "Barocktaunus" (1957-60) ebenfalls einen Overdrive an, doch es blieb bei sehr geringer Nachfrage und der Nachfolger "Badewanne" wurde nicht mehr damit ausgestattet. Wahrscheinlich war ein Overdrive den Leuten in der Bedienung zu kompliziert. Später sah man wieder gelegentlich 144er-Volvos damit.
      ....an einer Kardanwelle wird es nicht scheitern, muß angefertigt werden.

      1-teilig ca. 500,-€

      2-teilig etwas mehr

      Gut: Wenn eine Spenderwelle schon mal da ist, wegen des Schiebestückes + der Gelenkaufnahmen.

      Übrigens: Auch zu Zeiten des Rekord E / Commo C gab es (wieder) 4-Gang-Getriebe mit angeflanschtem Overdrive.

      da braucht der Schaltmagnet natürlich 12V.....aber irgendwas würde auch da gehen.

      Gut: 4-Gang-Getriebe + Overdrive.

      Fraglich ist, ob das relativ voluminöse Overdrive-Getriebe noch Platz im Kardantunnel hätte, oder der

      Tunnel nachgearbeitet werden müßte. Ich werd´s auf meine alten Tage nicht mehr ausprobieren.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Sowohl die Overdrivekonzepte als auch die Konzepte mit langem Gang (Audi/VW) fanden bei den immer sportlicheren Kundenvorstellungen keinen Anklang.
      Die Kunden waren nicht bereit, am Berg auf der Autobahn zurück zu schalten, sondern wünschen Autos die im letzten Gang die Berge hochfuhren.
      Das hat sich eigentlich erst vor kürzerer Zeit gegeben, seit Automatikgetriebe in der Mittelklasse zum Standard geworden sind, merken die Kunden dass halt nicht mehr, seit dem funktionierts.

      Mark schrieb:

      Die Kunden waren nicht bereit, am Berg auf der Autobahn zurück zu schalten

      Auf dem Weg zum Sonderkarosserien-Treffen musste ich an der 4km langen Steigung hinter Karlsruhe (Richtung Stuttgart) bis in den dritten Gang runter (6-Gang-Getriebe) und bin dann mit Diplo am Haken mit 40km/h da hoch gekrabbelt.
      "Bereit" war ich dazu auch nicht, aber wat willst e machen?! :/
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      Ich erinnere mich noch an einen Fernsehbeitrag aus dem Jahr 1978, als es einen Vergleichstet "alt" gegen "neu" gab und ein DKW 3=6 von 1958 dem damals aktuellen Audi 80 gegenübergestellt wurde: Man wollte wissen, was die Entwicklung in 20 Jahren denn so hinsichtlich Bedienungs-, Fahrkomfort, Verbrauch, etc. so gebracht hatte. Und das Ergebnis war ernüchternd! Vor allem dass die Lenkung beim Audi 80 kein bißchen leichter ging als beim DKW rief Staunen hervor!

      Meine Erfahrung ist, daß sich das allgemene Handling der Autos von Baujahren Ende der 50er bis Anfang der 90 nicht spürbar geändert hat. Erst mit dem Elektronik-Zeitalter wurde das anders.

      Tschüß
      Klaus

      altopelfreak schrieb:

      Vor allem dass die Lenkung beim Audi 80 kein bißchen leichter ging als beim DKW rief Staunen hervor!


      Und dass der Wendekreis beim DKW nahezu doppelt so groß war, hat keiner bemerkt? In engen Kurven wurde das schon manchmal kritisch.

      altopelfreak schrieb:

      Meine Erfahrung ist, daß sich das allgemene Handling der Autos von Baujahren Ende der 50er bis Anfang der 90 nicht spürbar geändert hat. Erst mit dem Elektronik-Zeitalter wurde das anders


      Meiner bescheidenen Einschätzung liegen da zum Teil Welten zwischen. Und Elektronik hat nun sehr wenig mit Händling zu tun.

      Gruß
      Christian