Wie fährt sich ein "altes Auto" denn so ?

...wurde letztens nach einer Fahrt über meine Hausstrecke an der Ampel angesprochen...' bist ja ganz schön flott unterwegs mit der alten Kiste ' ,-))

Ich finde die Sitze von meinem B-Rex eigentlich bequemer als die von manchem Neuwagen

Das kann i leider bei meinem nicht behaupten...Seitenhalt gibt es leider bei der durchgehenden Sitzbank nicht ,-(
Abstützen mit dem Armen in einer Kurve, an Tür und Sitzbank, ist leider von nöten ,-))

Franky schrieb:

Ich finde die Sitze von meinem B-Rex eigentlich bequemer als die von manchem Neuwagen

Ich habe in meinem 93er Omega...serienmäßig elektr. Recaro Sportsitze drin...muss sagen die sind echt bequem..2019 sind wir in 4 Monaten durch Skandinavien usw 11.000 Kilometer damit gefahren

Auch die Sitze in meinem 91er Alltagspassat sind unglaublich bequem

Aber auch die beiden Autos sind ja schon etwas älter...die Sitze Beim Corsa D waren sehr,sehr unbequem

Mit unserem Familienfuhrpark steht mir die ganze Bandbreite zur Verfügung.

Der A-Rekord ist seit dem Wuchten der Kardanwelle wieder ein bequemes Cruising-Fahrzeug, Sofa-Feeling mit Lammfellbezug, Klimatisierung durch die Dreiecksfenster, schön zum Entspannen.

Der Audi Coupé B2 FL meiner Tochter ist noch etwas flotter und straffer, im Sommer manchmal zu warm.

Meine Frau hat noch einen Golf II in Sparausstattung, der ist mir zu spartanisch. Aber sie liebt das Auto und ich halte es am Laufen.

Für weite Strecken und hohe Geschwindigkeiten schätzen wir alle den inzwischen 17 jährigen Passat 3GB. Leise, klimatisiert und liegt wie ein Brett.

Einmal die paar Fahrwerksgummis neu; Lenkgetriebe und Achsteile in Spielfrei, gescheite Stoßdämpfer (Wobei die Originalen nicht schlecht sind, die sind top, vorausgesetzt man bekommt noch 4 Originale neue in entsprechend gutem Zustand, dann schaukelt an den Karren garnix) und gescheite Reifen drauf und dann fährt das ordentlich.
N gescheit eingestellter P Motor fährt von 35-130km/h im dritten Gang.

Du Alfred , gute Lösung ,-))
...da muss ich aber schauen dass ich mein kleines filegranes Weibchen nicht zu sehr hin und her reiße, das ihr nicht schlecht wird ,-)))

Hätte mir beim Sattler direkt eine Sitzmulde in meine Sitzbank einlassen müssen ,-)

Mark...bräuchte auch nur noch ein paar gute vordere Dämpfer ,-)
Merke aber trotzdem immer wieder auf meiner Hausstrecke, dass die Spur und die Reifenbreite bei dem Fahrzeug zu gering gewählt wurde ,-(
Deswegen suche ich schon seit langem nach schönen passenden Rädern plus Bereifung...

Moin

Mein altes Auto fährt genau so wie damals. Manchmal habe ich sogar das Gefühl er fährt noch besser. Ab und zu muß ich an der Ampel die Scheiben runter machen und etwas Gas geben um zu hören ob er noch an ist. Man hört es kaum und fühlt so gut wie nichts. Nachfrage über die Richtigkeit meiner Aussage bitte bei Jörg. Selbst beim anlassen hört man ihn kaum. Jörg gebrauchte mehrfache Erklärung von mir nicht zu orgeln weil er ja schon läuft.

Ja, so ist das. Mein Gehör läßt auch schon nach.

Gruß aus Werl
Rudi

Moin,

seit dieser Faden eröffnet wurde denke ich darüber nach was mich beim Fahren mit dem Oldtimer bewegt. Seit es die ersten Aussagen dazu zu lesen gibt, bewegt mich auch die Frage warum der eine oder andere Oldtimer fährt.

Wie läuft mein P1 Caravan? Also gut, denke ich. In jedem Fall besser als zum Anfang. Es bedurfte einiger Arbeit und monitärer Anstrengung das Auto in einen technischen Zustand zu versetzen, der jetzt als gut bezeichnet werden kann.
Nach neuer Wagenheberaufnahme, Instandsetzung der vorderen Sitzpolster, Motorschaden, Kupplung, Verlust des Lenkgestänges während der Fahrt, Kardanwelle, Radlager, Lichtmaschine, Zylinderkopfdichtung, Bremsanlage (Dauerthema nach Winterruhe), Vergaserreinigung und diversen anderen Kleinigkeiten läuft dieses Auto jetzt wie ich meine es aus meiner Autojugend (und da waren die Karren auch schon alte Karren) zu kennen.
Das Auto läuft inzwischen (und von anderen bestätigt) sehr ruhig und sauber, die Gasannahme ist nach der Vergaserreinigung weniger "spontan", sondern zur Motorelastizität passend harmonisch. Die Federung ist auf guter Straße sehr sanft, bei kurzen Unebenheiten jedoch hart durchschlagend. Nach den Anpassungen im Kabelsalat, ist die Beleuchtung sogar Nachtfahrt tauglich. Durch die Neulagerung der Kupplungshilfswelle schaltet das Getriebe recht sauber, kratz ein wenig beim passieren des 2. Gangs (Syncronringe?). Das Auto ist halbwegs dicht.
Kurz: es macht mir Freude das Auto zu bewegen und die anfängliche Unsicherheit auch anzukommen ist einem realistischen Vertrauen in den Zustand der Technik gewichen.
Sogar meiner liebsten Beifahrerin ergeht es da ähnlich.

Jedoch ist mein Bestreben den Caravan in dem werkseitig vorgegebenen Zustand zu erhalten, wobei ich Verbesserungen gegenüber offen bin, solange es den Charakter des Fahrzeugs und das Fahrerlebnis nicht verändert.
.... womit ich an dem Punkt bin, wo ich mich bei verschiedenen Aussagen Frage, warum hier Oldtimer der 50/60er gefahren werden. Da passt Anspruch und automobile Wirklichkeit nicht übereinander.
Wenn ich ein Auto brauche, das flott um die Ecke geht und breitbeinig daher kommt, dann kaufe ich keinen Familienopel, sondern Kadett C, Manta A/B, Ascona oder gehe bei MB, BMW oder VW/Porsche fremd
Aber nur meine Meinung, die zu keine Antwort verpflichtet.

Gruß aus Werl
Rudi

Hallo Rudi
Du hast das sehr gut beschrieben und bei mir ist das echt genau so...
Nach tauschen maroder Teile und verschiedener Einstellarbeiten fühlt sich die karre schon viel besser an ,-)
Aber es ist immer mein Bestreben bestehende Technik zu verbessern, wenn dann noch mehr Fahrspass aufkommt...,-)
Und dann an der Ampel angesprochen werde, wie geil das alte Teil doch um die Ecken geht ,-))

...der Charakter und das Aussehen, werden dabei kaum sichtbar verändert!
Würde z.b.keinesfalls einen stärkeren Motor einbauen ,-)

Generell würde ich sagen,das es zuviele leute gibt,die sich über die Jahre mit den unzulänglichkeiten Ihrer jeweiligen Autos arrangiert haben. Um dann erstaunt festzustellen,was ein guter Reifen,ein guter Stoßdämpfer,neue Gelenke,neue Bremsen,eine neue Zündung....und diverses mehr.. ausmachen können. Plötzlich fährt das Auto ganz anders. Ich kenne das zur genüge aus eigener Schraubererfahrung aus der Alt VW Szene, wo es genug leute gab/gibt, die zwar 3 originalverpackte NOS Chromstoßstangen liegen haben, aber sich so gut wie garnicht um die einfachsten Techniksachen kümmern. Die Jahrelang rumfahren mit hängendem Anlasser...warten bis die Bundbolzen so ausgenudelt sind,das keine Funktion mehr gegeben ist....Stoßdämpfer ab Werk von 58 fahren....die sehn doch noch gut aus....und selbst bei Bremsen zu geizig sind,das beste Material zu nehmen...geht ja auch billig...
Also alles eigentlich Sachen, die man unter Verschleißteile einordnet. Da habe ich schon genug erstaunte Gesichter gesehen von leuten,die nach einer ordentlichen Technikkur überrascht waren, das Ihr Auto plötzlich ganz anders fährt....
Ganz oben auf meiner Liste stehen immer alte Reifen...schlimmstenfalls Diagonale Museumspellen....da geht mir Fahrverhalten vor Optik...dann Moderne,gute Dämpfer....allein diese beiden komponenten können einen unterschied wie Tag und Nacht ausmachen. Dann die Elektrik....alte brüchige Kabel...schlechte Masseverbindungen....korrodierte Anschlüsse....all dieses Kleinzeug, welches große Wirkung haben kann.
Und nicht zu vergessen die 100% originalen...die gegen alles sind was neu ist. Klar ist ein guter originalzustand schön, aber man kann eben auch optimieren. Und vieles davon sind keine sichtbaren Teile.
Auch so ein Thema sind NOS Teile. Bei Chromteilen,Blechen und dergleichen ist sowas toll...bei Gummis und Fahrwerksteilen nicht....50 Jahre Lagern sind eben auch 50 Jahre altern,ob am Auto oder im Regal....
ich gehöre mittlerweile auch zu den Leuten,die das Oldtimerhobby entspannter angehen als früher....eine picklige Stoßstange? ein paar Kratzer oder Dellen? Lass ich als Patina bis zu einem gewissem Grad durchgehen...nur was die Sicherheit angeht wird das gemacht was mein Gewissen und Gefühl beruhigt...
Iss eben so...

Seit es die ersten Aussagen dazu zu lesen gibt, bewegt mich auch die Frage warum der eine oder andere Oldtimer fährt.

In der Regel fahre ich mit meinem Oldtimer weil er da ist und weil ich irgendwo hin muss wo ich nicht hin laufen will

Nicht nur, ich fahre auch so drauflos, ohne irgendwo hinzuwollen.
"Und kost' Benzin auch zwei Mark zehn,
Scheißegal, es wird schon geh'n!"

....als ich mein P1 gekauft hatte war ich der Meinung so wie er jetzt fährt ist es auch früher gewesen (unterschied zu heute: zieht schlecht, 95 Höchstgeschwindigkeit, Bremsen ruppeln, nimmt schlecht Gas an, Laut wie Sau, Temperatur geht an 100 usw......).... weit gefehlt. Aber was wusste ich den, hatte noch nie so ein Auto gefahren, hatte keinen Vergleich, also war die Annahme für mich "so war es früher".
Erst wurden die Bremstrommeln gemacht, oh...er bremst viel besser wie vorher....
dann wurde der Kühler gemacht, oh, die Temperatur geht nicht mehr so hoch, er ist ein stück besser.....
dann Motorböcke , Gaspedallager gemacht, Motorkanäle gereinigt, Motor richtig eingestellt,..... wow der geht ja ab wie Sau.....
der P1 war nicht mehr das Auto dass ich gekauft hatte, Fahrverhalten Agilität um Welten besser...
Dann noch technische Dinge gemacht, z. B. Blinkbox.... so ist nach und nach ein gut funktionierender P1 geworden.
Und ich bereue keinen Euro den ich reingesteckt habe. Ich hab einfach Spaß wie Sau mit dem Wägelchen.....
Ganz nach dem Motto wie Franky oben geschrieben hat....

...das ist das was ich meine , eine blinkend blitzende Karosse ist für mich nicht, was einen Oldie mit Charakter ausmacht!!

...alleine schon der Geruch von der Kiste, wenn i in die Scheune komme lässt mich grinsen ,-))