Benzinpumpe mit Handhebel

      Benzinpumpe mit Handhebel

      Es ärgert mich immer, nach 1 Woche Stillstand etliche Sekunden orgeln zu müssen, nur damit der Carter-Vergaser wieder gefüllt ist.
      Also war ich auf der Suche nach einer Lösung, gerne auch unelektrisch.

      Kurt @Wiku wies neulich auf eine Repro-Benzinpumpe aus Slowenien hin.
      ptzfuelpump.com/en/fuel-pumps/mechanical/cars/pn-3270

      Die macht optisch einen guten Eindruck und scheint vom Aussehen her die zu sein, die von den üblichen Verdächtigen als Repro-Teil angeboten wird.
      Ich habe die slowenischen Kollegen angesprochen, ob sie mir nicht die Opel-Pumpe mit einem Handhebel zum manuellen Vorpumpen versehen könnten.
      Das konnten sie und der Preis blieb inkl. Versand unter 100 Euro.

      Vor einigen Tagen kam sie dann an: Eine Opel (OHV)-Pumpe mit Handhebel. (Foto 01, 02)
      Toll. Ich war begeistert. Bis ich sie von der Motorseite aus betrachtet habe. (Foto 03)

      Da schaute mich ein Betätigungshebel an, der mit einem Grat und mechanisch unbehandelt auf meiner Nockenwelle laufen wollte. :S
      Wie kann man so etwas ausliefern?
      Muss ein Versehen sein...

      Habe Slowenien angeschrieben, hier die überraschende Antwort (übersetzt):
      • Die meisten unserer Hebel sind wie dieser. Dieser Hebel ist gehärtet, aber die Technologie der Herstellung ist aus Stanzblech.
      • Diese gleiche Pumpe verkaufen wir viele Jahre an Opel-Spezialisten und so haben wir Millionen von Pumpen verkauft.
      • Wir wissen, dass die Pumpe auf den ersten Blick so aussieht, wie Sie es beschreiben, aber die Welle ist viel härter als dieser Hebel.
      • Der Härtungsprozess ist wie ein Zwischenschritt, so dass der Hebel die Welle nicht beschädigt, sie ist weicher, aber immer noch hart genug, dass sie nicht bricht.
      • Es ist möglich, ein wenig zu schleifen, aber das ist nicht notwendig, da der Hebel nach der Montage auf die Welle passt.
      • Selbst wenn Sie schleifen, werden Sie ihn nicht zerstören. Selbst wenn man einen einfachen Eisenhebel anbringt, wird er gut funktionieren. Er wird nicht so schnell abgenutzt oder beschädigt.
      • Was die Schmierung betrifft, so wissen wir, dass die meisten Leute etwas Fett verwenden.

      In meinen Augen ist das Pfusch. Wie soll sich da ein gescheiter Schmierfilm aufbauen? :eek002:
      Und fetten soll ich das, innerhalb meines Ölkreislaufes?
      Unglaublich.

      Meine originale Benzinpumpe ist an sich okay, zudem liegt ein neuer originaler Dichtungssatz bereit, mit dem sie demnächst bestückt wird.
      Vielleicht werde ich dann sogar mal versuchsweise die slowenische Pumpe (natürlich mit bearbeitetem Hebel) einbauen und berichten.
      Mal sehen.
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      Viele Grüße aus GE
      Christoph
      _______________________________________________
      Opel Rekord P1 - 1700 S - Limo 2-türig royalblau / alabastergrau - EZ 1960
      Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961
      Lustige Idee mit dem Handhebelchen.
      Der bewegt der sich außen immer mit, wenn der Motor läuft, oder?
      Und glaubst du, dass man pumpen kann, wenn der Hebel innen gerade auf der Nocke steht?
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Tausi schrieb:

      Lustige Idee mit dem Handhebelchen.
      Der bewegt der sich außen immer mit, wenn der Motor läuft, oder?
      Und glaubst du, dass man pumpen kann, wenn der Hebel innen gerade auf der Nocke steht?


      Hi Dirk,

      der Hebel bewegt sich nicht mit, wenn der Motor läuft.
      Wird federbelastet in Nullstellung gehalten.
      Zudem haben die beiden Hebel unterschiedliche Achsen.

      Und es scheint so, als wenn man auch bei "Nocke oben" noch etwas pumpen kann. Da kann ich mich aber täuschen.
      Ist keine Erfindung von mir, sondern gängige Praxis, z.B. bei Traktoren. :)
      ptzfuelpump.com/en/fuel-pumps/…hinery/fuel-pumps/pn-6308
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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      Meine Erfahrung mit dem Ding : nicht so gut, Verarbeitung geht so, Ausführung Mangelhaft.
      Wenn die Pumpe am 56er Ponton-Motor montiert wird, lässt sich das Entlüftungsrohr nicht mehr anbauen, da die Pumpe vom Gehäuse her zu nah am Motor sitzt (rp1). Schraubt man das Pumpenoberteil ab, und dreht es ein Schraubenloch weiter, stösst der Tankseitige Rohranschluss an den Verteiler (rp2).
      Habe das gute Stück jetzt nochmal zerlegt, das Innenleben ist von zweifelhafter Qualität, die Membranen bestehen aus einfachen Gummitellern, die von einem "Nupsi" in ihrem Sitz gehalten werden (rp3 + rp4).
      Am P1 Motor dürfte die Pumpe wohl passen, weil der ja das Entlüftungsrohr am Stösselkammerdeckel hinten hat, aber das billige Innenleben lässt auf keine lange Haltbarkeit schliessen....
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      Moin Christoph,
      die Erklärung des/der Herren Verkäufer ist Unsinn.
      Ob die Welle oder der Hebel härter ist, kann ohne die entsprechenden Kennwerte gar nicht behauptet werden.
      Und selbst wenn, wird sich die unbearbeitete Stanzkante des Hebels ohne Probleme in die Oberfläche der Welle einarbeiten, alles nur eine Frage der Zeit.
      Die Fläche, welche die Nockenwelle berührt sollte geglättet und zumindest feingeschliffen sein.

      Mir sind ähnliche Themen in meinem Berufsleben mehrfach begegnet, immer mit dem gleichen Ergebnis: Schaden an der vermeintlich "harten" Seite der Paarung.

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

      Koralle60 schrieb:

      Mir sind ähnliche Themen in meinem Berufsleben mehrfach begegnet, immer mit dem gleichen Ergebnis: Schaden an der vermeintlich "harten" Seite der Paarung.


      Korrekt. Man denke nur an alte verhärtete Simmerringe, die eine schöne Rille auf der harten Welle hinterlassen.

      Und wenn man sich den deutlich breiteren Hebel der Originalpumpe anschaut, weiß man Bescheid ...

      Gruß
      Christian
      Unser 170 Sb hat von hause aus diesen Handhebel. Und: ja, nach längerer Standzeit verringert die Betätigung dieses Hebels deutlich die Anlass-zeit...(wenn man davon absieht, dass die Haube geöffnet werden muss, man mit eventuellen vorher sauberen Hemdmanschetten im Motorraum fummeln und anschließend erst Hände waschen muss, ehe man endlich losfahren kann)
      Der Senior-Typreferent für P-Rekord in der AltOpelInteressengemeinschaft *119
      YouTube Kanal: Heini Humbug (LauxTonbildschau(OPEL),

      @'Bubru', in Sachen Einlaufen von Simmeringen hast Du Recht, der Verschleiß-Mechanismus hat aber 4 Partner:

      - den vorgespannten Simmering (weich)
      - die mehr oder weniger harte Welle
      - Öl
      - Dreck (sehr hart)

      Der Elastomer allein kann der Welle nix anhaben, er zeigt sich zusammen mit Öl + Dreck aber als wahrer Dreckmagnet

      und lagert den Dreck oberflächlich ein. Dann reibt der (harte) Unrat nicht den weichen Simmering, sondern verbleibt

      im /am Simmering und traktiert die Welle..... Sehr gut zu sehen am Schiebestück der Kardanwelle.

      @Royalblau, nachdem dieser Vetriebler (Pumpe) Deine (berechtigten) Sorgen so schnell zerstreuen wollte, würde ich den mal

      verbindlich fragen, ob er für eventuell auftretende Folgeschäden aufkommt. Ungefährer Kostenrahmen für eine NW-Reparatur

      ist so um 500,-, Neuanfertigung gern auch 2.500,- €. Nur mal zum Spaß, was er so meint....

      Die Qualität ist natürlich indiskutabel, in jedem Fall.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Man wird sehr lange suchen müssen, um einen Repro-Teile-Hersteller zu finden, der für Folgeschäden aufkommt....
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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      Ja, bei Daimler waren die Hebel Standard, oft bleibt die Pumpe aber auf gedrücktem Nocken stehen, um dann gescheit pumpen zu können muss man den Motor erst noch am Lüfterflügel weiter drehen... Und wie Harry schon sagt, hat man dann die Finger dreckig...
      Die kann man aber nicht umbauen, denn die sind bei Daimler im Fuß und der Fuß von Opel / Mercedes ist ganz anders, auch die Betätigung... Nur die Membran und Pumpenoberteile sind gleich...

      Anlasserschrott von Orgelpfeifen

      Technisch gesehen ist es richtig, die Betätigungszeit des Starters möglichst kurz zu halten.

      Das ist ein Reihenschlußmotor mit einer sehr günstigen Charakteristik und eignet sich sehr

      gut, um einen Verbrennermotor zu starten.

      Der Starter wird beim Start gnadenlos überlastet, er ist für Momentbetrieb ausgelegt und man sollte deshalb nicht endlos orgeln.

      Wer ein Faible für´s Orgeln hat, sollte sich vielleicht in einem Kirchenchor engagieren, das wäre

      fruchtbarer, als Anlasser zu quälen.

      Bild 4093 zeigt unsere Schrottkiste, sie ist gut gefüllt mit "Elektromaschinenschrott", von zerorgelten Anlassern,

      bis hin zu verbrannten Lichtmaschinen. Alle Schäden sind auf Bedienfehler oder nachlässige Verkabelung zurückzuführen.

      Die korrekte Anschlußführung von Gleichstrom - Maschinen kann man nun mal

      nicht mit Bindedraht, Tesakrepp + bunten Steckern ausführen, das endet u.U. in so einer Kiste.

      Absolutes Orgelhighlight zeigt Bild 4092 (es gibt noch mehr davon). Der Kollektor ist abgebrannt, die Kabel ausgelötet,

      das Feld zerschlagen.... Ohne Kommentar.

      Und: Wenn ich einen Magnetschalter sehe, der so aussieht, wie auf Bild 4094, dann brauche ich die Nummer nicht mehr

      zu suchen. Er ist sicher von einem OPEL ! Man beachte die Hammerspuren. Normale Leute starten Ihre Wagen mit dem Zündschlüssel,

      Fußknopf oder was auch immer regulär dafür vorgesehen ist. Aus (für mich) nicht nachvollziehbaren Gründen neigen Teile der

      Opel-Gilde aber zur Anwendung eines Hammers und das nicht nur 1 x, sondern offenbar gewohnheitsmäßig, wie die Vielzahl

      der Treffer auf dem Magnetschalter beweist. Das machen nur Banausen.

      Von da her kann ich nur empfehlen, vernünftig mit den alten Kisten umzugehen und sie nicht zu quälen.

      Gruß,

      Alfred. H.

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      Also meinen habe ich bestimmt 10 Jahre lang immer angeorgelt.
      Nur die letzten 5 Jahre habe ich mir dass abgewöhnt, weil ich mit dem Auto zu wenig fahre und dann immer die Batterie nachladen muss...

      Wenn die Spritpumpe in Ordnung ist, geht dass einigermaßen, wenn die kleine Abdeckscheibe an der Teillastnadel dran ist, hält der Vergaser seinen Sprit bis zu 2 Wochen. Es ist hilfreich, ihn mit geschlossener Chokeklappe ab zu stellen.

      Mitlerweile hab ich mir nen Schnellverschluss an den Luftfilter gemacht, dann kriegt er nen Schluck Benzin ausm Fläschchen in den Vergaser und gut ist.
      Ich habe das letztes Jahr mal so gemacht.
      So bekommt man den Filter schnell ab.

      Habe mich aber danach doch dazu entschlossen, einen Filter mit Stahlgewebe, ohne der langen Gewindestange einzubauen. Den Filter muss man halt hin- und wieder auswaschen.

      Gruß Peter
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