Erster Gang

      Erster Gang

      Hallo Gemeinde,

      leider geht der erste Gang nicht immer rein.
      Gefühlt am besten, wenn ich vom Leerlauf in den zweiten und dann runter in den ersten Gang schalte. Ist aber irgendwie auch keine Dauerlösung.
      Bin selbst Laie, aber vielleicht kann ich der Werkstatt einen Tip von euch weitergeben.
      Vielen Dank erstmal und Gruß aus Mannheim
      :wink:
      Hallo, mein Tip wäre, mal die ganzen Buchsen von der Schalt und Umschaltstange auf zu großes Spiel zu prüfen oder unten am Getriebe die Schalthebel. Die sind (bei meinem Kapitän zumindest..) mit Spannhülsen fixiert und die können über die Jahre auch schon mal locker werden! Natürlich nicht die korrekte Einstellung vom Schalthebel lt. WHB zu prüfen.
      Ich tippe auch auf Kugelhülsen.
      Bitte nicht die weiche schwarze nehmen.
      Es gibt hier mehrere Personen die für die harten Kugelhülsen ein Einpresswerkzeug haben.
      Leih es dir, der Einbau ist damit ein Kinderspiel. Ich habe mir noch ein Einpresswerkzeug für den Schaltfinger gebaut.
      Viel Spass beim Einbau.
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

      Rostallergie schrieb:

      Ich tippe auch auf Kugelhülsen.
      Bitte nicht die weiche schwarze nehmen.
      Es gibt hier mehrere Personen die für die harten Kugelhülsen ein Einpresswerkzeug haben.
      Leih es dir, der Einbau ist damit ein Kinderspiel. Ich habe mir noch ein Einpresswerkzeug für den Schaltfinger gebaut.
      Viel Spass beim Einbau.


      Hat die werkstatt gemacht - leider keine Verbesserung.
      vielleicht gibt es noch andere Anregungen?

      Besten Dank und Gruß aus Mannheim
      Tippe auf abgenutzte Synchronisierung. Dann hat man den gleichen Effekt wie beim Rückwärtsgang, der gar keine hat. Mal geht er rein, mal erst dann, wenn nochmal die Kupplung getreten oder ein anderer Gang eingelegt wurde. Das Einfachste wäre ein tausch gegen ein anderes Getriebe und das jetzt eingebaute in Ruhe überholen.
      Wenn die Kugelhülsen keinen Erfolg gebracht haben sollte vielleicht mal ein Alt-Opel-Fahrer / Schrauber probefahren und nachsehen ob das Schaltgestänge jetzt tatsächlich richtig funktioniert oder ob es doch am Getriebe liegt.
      - Auch gute freie Werkstätten kennen sich mit solch betagten Fahrzeugen und deren spezifischen Problemen nicht immer gut aus, geschweige denn Markenhersteller.
      Gruß
      Johannes
      So wie er es beschreibt, kann das Problem zumindest nicht allein am Schaltgestänge und dessen Kugelhülsen liegen, sondern im Inneren des Getriebes.

      Um ganz sicher zu gehen, kann man die Schaltstange aushängen und unterm Auto versuchen, die Gänge von Hand am Getriebe-seitigen Gelenkhebel einzulegen, während ein Kollege oben die Kupplung getreten hält.
      Guten Abend Etienne,

      jede Problemlösung oder "Einkreisung der Verdächtigen" muß mit einer Analyse beginnen.

      Du schreibst, der erste Gang legt zuverlässig ein, wenn zuvor der zweite Gang betätigt wurde.

      Das kann verschiedene Gründe haben, z.B.

      - Schleppmoment zu hoch (Kupplung trennt nicht sauber)

      - unglückliche Spielsituation in der Schaltübertragung

      wären so häufige Verdachtsfälle.

      Ein Versuch leistet einen guten Hinweis:

      - fahre den Wagen auf eine ebene Fläche, so dass Du ihn ohne Mühe schieben kannst
      - Motor aus
      - Zündung aus
      - Schalthebel > Leerlauf
      - Handbremse los
      - Kupplungspedal nicht betätigen

      Du stellst Dich in die Fahrertür, legst die rechte Hand auf den Schalthebel (Stellung 1. Gang) und
      drückst ganz zart in Richtung erster Gang

      - legt er direkt ein ? (Glück gehabt)
      - legt er nicht ein (normal) ? > dann läßt Du die Hand leicht vorgespannt auf dem Hebel und schiebst den Wagen ganz wenig vor + zurück
      - legt er ein (klack-klack bei vor/zurück ?)
      - bewegt sich der der Schalthebel beim Einlegen deutlich sichtbar nach unten ? (Wegreserve)

      Sinn dieser Übung: Beim Schalten der Gänge 1-3 kuppeln die Schaltmuffen die "Kurzverzahnung", das geht nur, wenn die Kurzverzahnung

      "paßt" und die Synchronisierung nicht sperrt. Diese Kupplungssituation wird MIT SICHERHEIT bei dem o.a. Versuch durchlaufen.

      Wenn das klappt, sind Getriebe + Schaltübertragung in Ordnung.

      Als andere Störquelle kommt die Kupplung in Betracht. Wenn der Rückwärtsgang beim Einlegen zum Kratzen neigt, ist das z.B. ein

      Hinweis auf Schleppmoment.

      Schleppmoment läßt die Synchronisation "sperren" und Du kannst den Gang nicht einlegen, das unterliegt "individuellen Streuungen",

      so, dass ein anderes Gangpaar durchaus kuppelt.

      Mach einfach den o.a. Versuch, nach dem Ergebnis kann es weiter gehen.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Auch bei einem wegen nicht ganz sauber trennender Kupplung beim Einlegen krachenden Rückwärtsgang läßt sich der 1. Gang normalerweise immer noch einlegen. Die Kupplung hätte ich hier kaum als Ursache in Verdacht. Wenn sich der Gang knallhart gegen das Einlegen sperrt, liegt es auch mit Sicherheit nicht am Schaltgestänge.

      Alfred. H. schrieb:

      Guten Abend Etienne,

      jede Problemlösung oder "Einkreisung der Verdächtigen" muß mit einer Analyse beginnen.

      Du schreibst, der erste Gang legt zuverlässig ein, wenn zuvor der zweite Gang betätigt wurde.

      Das kann verschiedene Gründe haben, z.B.

      - Schleppmoment zu hoch (Kupplung trennt nicht sauber)

      - unglückliche Spielsituation in der Schaltübertragung

      wären so häufige Verdachtsfälle.

      Ein Versuch leistet einen guten Hinweis:

      - fahre den Wagen auf eine ebene Fläche, so dass Du ihn ohne Mühe schieben kannst
      - Motor aus
      - Zündung aus
      - Schalthebel > Leerlauf
      - Handbremse los
      - Kupplungspedal nicht betätigen

      Du stellst Dich in die Fahrertür, legst die rechte Hand auf den Schalthebel (Stellung 1. Gang) und
      drückst ganz zart in Richtung erster Gang

      - legt er direkt ein ? (Glück gehabt)
      - legt er nicht ein (normal) ? > dann läßt Du die Hand leicht vorgespannt auf dem Hebel und schiebst den Wagen ganz wenig vor + zurück
      - legt er ein (klack-klack bei vor/zurück ?)
      - bewegt sich der der Schalthebel beim Einlegen deutlich sichtbar nach unten ? (Wegreserve)

      Sinn dieser Übung: Beim Schalten der Gänge 1-3 kuppeln die Schaltmuffen die "Kurzverzahnung", das geht nur, wenn die Kurzverzahnung

      "paßt" und die Synchronisierung nicht sperrt. Diese Kupplungssituation wird MIT SICHERHEIT bei dem o.a. Versuch durchlaufen.

      Wenn das klappt, sind Getriebe + Schaltübertragung in Ordnung.

      Als andere Störquelle kommt die Kupplung in Betracht. Wenn der Rückwärtsgang beim Einlegen zum Kratzen neigt, ist das z.B. ein

      Hinweis auf Schleppmoment.

      Schleppmoment läßt die Synchronisation "sperren" und Du kannst den Gang nicht einlegen, das unterliegt "individuellen Streuungen",

      so, dass ein anderes Gangpaar durchaus kuppelt.

      Mach einfach den o.a. Versuch, nach dem Ergebnis kann es weiter gehen.....

      Gruß,

      Alfred. H.


      So, nun habe ich (endlich) mit einem Freund den o.a. Versuch gemacht.
      Ergebnis: der erste Gang sprang rein, sobald der Wagen nur ein klein wenig nach vorne bewegt wurde, Schalthebel bewegte sich deutlich nach unten.
      Der Rückwärtsgang kratzt nicht beim Einlegen, er geht einwandfrei rein.

      Gruß
      Etienne
      Guten Morgen Etienne,

      danke für das Versuchsergebnis. Wenn das so ist:

      - erster Gang läßt sich einlegen
      - der Schalthebel macht dabei deutlich Weg
      - der Rückwärtsgang kratzt nicht beim Einlegen (Motor läuft)

      Dann:

      - ist die Schaltübertragung (Gestänge) in Ordnung
      - trennt die Kupplung einwandfrei

      Bei dem Versuch "Auto schieben, Gang ohne Kupplung einlegen" durchlaufen die Kupplungs-Zahnpaarungen:

      - des Gangrades
      - des Synchronrings
      - der Schiebemuffe

      MIT SICHERHEIT eine Position, in der der Synchronring gezwungen wird, "Platz zu machen" und die Sperrwirkung aufzugeben.

      Das deutet darauf hin, dass der 1. Gang-Ring lieber "sperrt" als den Drehzahl-Abgleich vorzunehmen und dann die Schiebemuffe
      frei zu geben.

      Das ganze Synchron-System beruht auf Reibung und die ganzen anderen Parameter (Zahnschrägung, Durchmesser, Konuswinkel....)

      sind darauf abgestimmt. Kleine Abweichungen können das stören.

      Auch das Öl ist ein Partner in diesem bunten Treiben, bevor man sich an das Getriebe selbst heranmacht, kann man auch (als einfachen

      Versuch) ein modernes Öl verwenden, z.B. SAE 75W-90.

      Bei meinem Kadett (typisches Kadett-Problem) war die Rückschaltung in den zweiten Gang nur mit Kraftaufwand möglich, Rückschaltung

      in den ersten Gang (Fahrzeug fährt noch) praktisch unmöglich.

      Hab dann das Öl gewechselt, SAE 75W-90, Liqui Moly Art.: 4434, danach waren ALLE Schaltungen wesentlich besser, auch Rückschaltung

      in den ersten Gang geht (das ist in der Praxis nicht erforderlich, technisch muß es aber gehen).

      Es gibt sicher vergleichbare Öle anderer Hersteller, ich habe aber dieses genommen und kann nur von diesem Ergebnis berichten.

      Diesen Versuch kannst Du noch unternehmen, bevor am Getriebe selbst weiter gearbeitet werden muß.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Alfred (und natürlich auch alle anderen),

      erst nochmal vielen Dank für die Mühe, die du dir machst.

      Leider hat der Wechsel des Getriebeöls keine Verbesserung gebracht: Der erste Gang geht immer noch sehr schwer rein. Wenn ich zuerst in den Rückwärtsgang schlte und dann "runter" in den ersten, geht es manchmal leichter. Ab und zu benötige ich leider mehrere Versuche, bis der erste drin ist.

      Der erste Gang geht nur bei bei stehendem Fahrzeug rein - das war allerdings auch bei meinem vorherigen Oldtimer (Skoda Octavia Bj.1960) so.

      Herzliche Grüße aus Mannheim

      Etienne
      ....dann wirst Du sehr wahrscheinlich IM Getriebe weiter machen müssen....

      Die Synchronringe können schon bei Laufstrecken um 80.000.......100.000km verschleißen.

      Kritisch ist, wenn die "Winkel" der kleinen Zähnchen abstumpfen oder "rund" werden.

      Der zweite Gang ist normalerweise am stärksten betroffen.

      Wenn die Synchronisation einwandfrei ist, muß sich auch der erste Gang bei Schrittgeschwindigkeit

      einlegen lassen (erfordert etwas Nachdruck...).

      Die Schaltmuffe des ersten Gang schaltet auch den Rückwärtsgang. Möglich: Beim Bewegen dieser Muffe

      in Richtung Rückwärtsgang könnten sich kleine Bewegungen ergeben, die ein günstigeres Kuppeln für den

      ersten Gang zur Folge haben.

      Auch die kleinen Gleitsteine können einen Einfluß haben.

      Wie auch immer: Wenn das so ist, kommst Du nur IM Getriebe weiter.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hast Du inzwischen mal versucht, unterm Auto bei ausgehängter Schaltstange zu schalten? Wenn das auch klemmt, liegt es einmal mehr nicht am Schaltgestänge.

      Das Einfachste wäre, ein anderes Getriebe einzubauen. Beim nächsten Kupplungswechsel müßte es ja eh raus! Da würde ich bei der Gelegenheit den Kupplungswechsel gleich miteinplanen.