Unterdruckverstellung für Verteiler

      Unterdruckverstellung für Verteiler

      Hallo zusammen, hab da mal eine Frage an Technikversierte. Mein Kapitän 56 hatte kürzlich Probleme mit dem Vergaser (zu fett, und ruckeln beim Fahrbetrieb) da wurde abhilfe geschaffen und das ist jetzt besser! Aber so ab 80 km/h ist bei gleichbleibender Gaspedalstellung immer noch ein ruckeln zu spüren. Wenn man aber Gas gibt oder vom Pedal runtergeht ist nichts mehr zu merken! Kann das evtl. auch was mit der Unterdruck Leitung bzw. Verstellung zu tun haben? Wollte mir mal eine neue Leitung machen, ist ja starr und hab dann gemerkt das sie so seltsame Bördelanschlüsse hat die ich nicht anfertigen kann! Weis jemand rat?? Wäre für hilfreiche Tips sehr dankbar!
      Gruß aus Bayern, Peter
      Guten Morgen Peter,

      die Unterdruckleitung vom Drosselklappenteil zur Unterdruckdose ist normalerweise ein 4mm Rohr
      und mit Doppelkegelringen gedichtet, siehe z.B. hier:


      https://www.sinntec.de/Doppelkegelring-fuer-Ueberwurfschrauben?curr=EUR&gclid=EAIaIQobChMI3Lr8irXt9wIV0-d3Ch241QWhEAQYASABEgIeKPD_BwE

      Solche Ringe gibt es auch an Zentralschmieranlagen (LKW - Werkstatt).

      Die Unterdruckverstellung ist nur im unteren Teillastbetrieb wirksam und stellt den Zündzeitpunkt etwas früher.

      Grund: Bei Teillast besteht der Brennrauminhalt aus "viel" bereits verbranntem Gemisch und nur wenig "frischer" Füllung.

      Daraus resultiert eine "langsame" Reaktion (Verbrennung)......und man hält mit mehr Frühzündung dagegen.

      Eine defekte Unterdruckverstellung kann zu (geringfügig) ruckeldem Motorbetrieb im unteren Teillastbereich führen,

      oft bleibt das aber unbemerkt.

      Ruckelnder Motorlauf in der Teillast hat häufig diese Ursachen:

      - Gemisch zu mager (Falschluft, Leerlaufsystem teilweise zugesetzt, Vergaserdichtung gebrochen....)

      - Zündungseinstellung zu spät

      Gruß,

      Alfred. H.

      Testweise kann man die Leitung doch sicherlich auch durch einen Schlauch ersetzen.

      Interessant wäre, testweise den Verteiler durch einen anderen zu ersetzen. Sind die Symptome weiterhin da, geht die Fehlersuche Richtung Kraftstoffanlage.

      Ansonsten eben der Verteiler. Spiel, lahme Federn, Kontakte, und häufig unterschätzt: der Kondensator!

      Grüße, Jörg
      Aber wenn er doch bis 80 km/h läuft, wäre ich eher bei der Fliehkraftverstellung.
      Oder? :denk1:
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Tausi schrieb:

      Aber wenn er doch bis 80 km/h läuft, wäre ich eher bei der Fliehkraftverstellung.
      Oder? :denk1:


      Kann sein, muss nicht sein. Bei über 50 Jahre alten Komponenten kann es viele Ursachen haben. Manchmal sogar treten mehrere kleinere Fehler auf einmal auf. Das beginnt ja schon bei älteren Zündkerzen und Zündkabeln/Steckern, der originalen Zündspule usw.

      Mit der entsprechenden Ausrüstung und den Kennlinien (für meine VW habe ich da ein ganzes Werkstattbuch voller Zündkurven, verteilerabhängig) kann man die Zündzeitpunktverstellung ja genau prüfen. Aber wer hat schon das notwendige Handwerkszeug?

      Daher tausche ich bevorzugt probeweise ganze Komponenten, um das Problem ggf. einzugrenzen. Aber auch das ist nie ganz sicher, denn wer weiß schon was mit dem Gebrauchtteil tatsächlich los ist. Besser wäre tatsächlich, nach Werkstatthandbuch systematisch zu prüfen, aber wer hat schon als Hobbyschrauber ein Oszilloskop zu Hause (und kann das dann auch richtig bedienen bzw. die richtigen Schlüsse ziehen)...?

      Bei den genannten Symptomen geht mein erster Gedanke eben doch in Richtung Magerruckeln.
      Super vielen Dank für den Tip. Aber muss ich das Rohr dann nicht irgendwie umbördeln damit der Ring nicht runterrutscht?!

      Nein, die Schneidringe schneiden sich in das Rohr ein durch die Pressung beim anziehen. Nachteil?: der Ring lässt sich später nicht wieder vom Rohr abziehen aber wenn umgebördelt ist das auch nicht rückgängig zu machen.
      Gruß
      Johannes
      Hallo Peter,

      die Leitung kannst Du natürlich tauschen, 4mm Stahlrohr verzinkt ist handelsüblich.

      Wegen Magerruckeln kannst Du einen einfachem Test machen:

      - fahre konstant in dem Ruckelbereich, ebene und gerade Straße

      - ziehe ganz langsam und vorsichtig den Choke, Stück für Stück

      Wenn das Ruckeln dann unterbleibt, ist sehr wahrscheinlich Falschluft (Magergemisch) die Ursache.

      Leider ähneln sich die motorischen Symptome (bei kleinen Abweichungen):

      - Zündung im Betriebspunkt zu spät

      - Gemisch zu mager

      ...so dass eine Fehleinstellung durch eine andere Fehleinstellung (in Grenzen) kompensiert werden kann.

      Fang einfach mit dem Einfachsten an: Chokeversuch.

      Gruß,

      Alfred. H.
      @'Heinbollo',

      Dein Rekord A hat eine Plasteleitung, außen 6mm. Das Material gibt es im Zubehör für

      Drucklufttechnik oder auch als Kraftstoffleitung (Meterware).

      Kannst Du Dir kaufen und mit einem Heißluftfön biegen.

      Ich sollte aber auch noch eine Originalleitung haben, von meinem ex-Sorgenmotor und sehe gern nach.

      Mir sehen diese dicken Leitungen zu dämlich aus, deshalb nehme ich 4x1mm Kunststoffleitung, die ist so

      flexibel, dass sie von selbst in einen schönen Verlauf geht. Die Anschlußnippel habe ich mir gedreht.

      Es gibt aber auch von Bosch kurze Übergangsgummis, einseitig für 6mm Rohr / andererseits für 4mm Rohr.

      "Irgendwann" hat man wohl bemerkt, dass eine 6ser Leitung für die Unterdruckdose etwas überdimensioniert ist

      und die Anschlüsse auf 4mm geändert. Damit nicht die ganze (im Auto verbaute) Leitung geändert werden mußte,

      gab es diese Gummis (Ascona B / Manta B und andere Zeitgenossen).

      Gruß,

      Alfred. H.
      Guten Morgen Peter,

      ruckelnder Motorlauf ist häufig auf Kraftstoffmangel (Magergemisch) zurück zu führen.

      Durch leichte Anstellung des Chokes fettet das Gemisch kräftig an. Wenn ein Fehler

      vergaserintern vorläge, wäre beim Chokeversuch zu erwarten, dass das Ruckeln vollständig

      unterbleibt und der Motor wieder Leistung entwickelt. Das scheint nicht so zu sein ??

      - Zündkerzen in Ordnung ?
      - Kabel in Ordnung ?
      - Kondensator in Ordnung ?
      - Schließwinkel ( Kontaktabstand) in Ordnung ?

      Hängt das Ruckeln am Lastzustand ? (Benzinseite weiter untersuchen)

      Hängt das Ruckeln an der Drehzahl ? (Zündungsseite weiter untersuchen)

      - einen Kerzenstecker abziehen
      - Kabel ca. 10mm vom Zündkerzenanschluß entfernt halten
      - Motor hochdrehen lassen

      Aussetzer ??? (in Abhängigkeit der Drehzahl)

      Gruß,

      Alfred. H.
      Also solange man Gas gibt läuft und beschleunigt er gut und Problemlos, nur wenn ich z. B. gleichbleibend 90 oder 100 fahren möchte und die Gaspedalstellung nicht ändere dann ruckelt er. Kerzen sind zwar nicht neu sehen aber vom Kerzenbild her so aus wie sie eigentlich sein sollten. Im Standgas läuft er auch schön rund und springt gut an. Werde aber dennoch mal einen neuen Kondensator und Unterbrecher einbauen, mal sehen was sich ändert! Vielen Dank für die schnelle Antwort!
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