Nachwuchs in der Oldtimerszene

      Überholte Bremsenteile

      @'Mark', hin und wieder habe ich den Eindruck, wir redeten aneinander vorbei....

      Hier kannst Du z.B. lesen, wie sich "kommerziell" gefertigte Nachbauten im Vergleich zu
      Originalteilen so schlagen:


      Zwischenlagern für Blattfedern

      Das ist nix für mich, da finde ich andere Lösungen, siehe Bild:

      Radzylinder vorn mit Nirosta-Einsatz (hab ich natürlich auch für hinten...)
      Hauptzylinder Rek. 53-57 mit Nirosta-Einsatz (Originalteil, kann korrekt eingebaut werden !)
      Hauptzylinder Rek. P1/ P2 mit Nirosta - Einsatz + Übergangsteil für neuen Vorratsbehälter
      Manschetten für RBZ, Original ATE in beiden Größen (kein Schrott, der die Vorspannung verliert)

      Die gesleevten Zylinder haben nach rund 10 Jahren Einsatz KEINE Rostspuren.
      Bremsschläuche hat mir auf freundliche Anfrage hin die Fa. Teves angefertigt, in Top-Qualität.

      Meine Erfahrungen mit "Nachbauten" sind eindeutig und deuten eher darauf hin, dass bei den
      ausführenden Kräften weder die erforderlichen Erfahrungen, noch das notwendige Qualitätsbewußtsein
      vorliegen.

      Im Mittelalter haben einige Fürsten "Goldmacher" eingestellt, mit der Aufgabe, aus
      allerhand Zeug Gold zu fertigen. Das hat nicht geklappt, Gold ist ein Element. Immerhin ist
      dabei zufällig Porzellan entstanden. Dieser Nebenerfolg wird sich m.E. bei den Opel-Repros
      nicht einstellen.

      Ich halte Abstand, von Repros.

      Für meinen Eigenbedarf finde ich immer eine Lösung (bis jetzt war das so).


      Gruß,

      Alfred. H.



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      Klaus,

      es gibt eine Alt-Opel IG mit einer kompletten Struktur, von Typreferenten bis hin zu Stammtischen
      und Stammtischleitern. Wenn es da entsprechenden Nachwuchs gibt, dann kann der sich doch beweisen !
      Es gibt sicher auch IG-Mitglieder, die Industrie / Entwicklungserfahrung / Bauteilkenntnisse haben und helfen
      können. Das scheint nicht so richtig zu laufen.

      Ich halte mich da raus. Hier im Forum habe ich viele nette Kollegen kennen gelernt und auch schon
      mal geholfen, das ganze Opel-Spektrum meide ich aber lieber.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Kann ich verstehen. Meine Beobachtung ist, daß sich die durchnittlichen Alt-Opel-Leute (vielleicht sogar auch der Großteil der Oldie-Szene) darüber gar nicht so viele Gedanken machen bzw. gar nicht machen wollen. Sie wollen einfach nur ihren Spaß am Schrauben und Fahren und geniessen den mehr aus dem Augenblick heraus, ohne viel über das zu philosophieren was gestern war und morgen sein wird.

      Tschüß
      Klaus
      Wäre noch hinzuzufügen, daß wohl die allermeisten Alt-Opel-Leute beruflich gar nichts mit Kraftfahrzeugen zu tun haben.

      Wie sich das bei anderen Oldie-Marken verhält, ist mir momentan nicht genau bekannt, schätze aber, daß die Liebhaber-Strukturen zumindest bei den anderen Brot-und-Butter-Autos ähnlich sind.
      Wer, außer den großen Firmen, soll sich denn auch bitte an Bremsteile ran trauen? Mich wundert es eh schon, was sich manche Repro-Menschen zutrauen. Ich habe z.B. keine Ahnung, wie die Kugelköpfe in Tschechien (oder war es Ungarn?) überholt werden (ich weiß auch nicht wie lange die halten).

      Aber ich weiß, dass wir in Deutschland leben. Und wenn es sich nach einem Unfall mit Todesfolge herausstellt, dass das Nachfertigungs-Bremsteil versagt hat, möchte ich nicht der sein, der das gebaut hat.

      Vielleicht auch ein Grund dafür, dass manche Sachen nicht nachgefertigt werden. :hmm:
      Mit schlechten Unterbrecherkontakten bleibt man halt nur stehen. Nicht so schlimm.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Mark schrieb:

      Hallo.
      Nach dem wir ja in der Typgruppe Rekord P1/P2 keine Nachwuchsprobleme und jede Menge junger Leute haben, frage ich mich langsam mal was anderes:

      @Mark
      Hallo Mark,
      beziehst du Dich mit dieser Aussage auf die Typgruppe P1/P2 in der AOIG oder auf dieses Forum?
      Haben wir in der AOIG Typgruppe tatsächlich einen nennenswerten Zuwachs und eine erkennbare Verjüngung?
      Das würde ja bedeuten, die Gruppe P1/P2 entwickelt sich gegen den Trend der AOIG.

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Guten Abend Dirk,

      fast alle Bremsenteile sind in der Entwicklung Baumuster-Genehmigungs-Pflichtig (BMG). Das bedeutet,

      dass der Hersteller / Zulieferer JEDE Änderung (und sei es, eine Maschine wird an einem anderen Ort

      eingesetzt) melden muß ! Dann entscheidet der Fahrzeughersteller, ob Nachprüfungen erforderlich sind,

      oder nicht. Kein heutiges Repro-Teil würde diese Prüfung (wahrscheinlich) überstehen, von Maßtoleranzen bis

      Manschetten-Qualität.

      Ähnlich ist das bei den Gelenkköpfen, die Du ansprachst und die heute teilweise sehr billig zu haben sind.

      Zur Technik: Es ist nicht schwer, eine Gelenkkugel zu drehen + zu polieren, den Zapfen konisch zu drehen,

      ein Gewinde anzubringen und ein passendes Gehäuse mit Kunststoff - Inlet zu fertigen. Das ist Standard.

      Der Knackpunkt ist die Abdichtung: Der Gummibalg und dessen DETAILGESTALTUNG ! Ebenso die Gegenlauffläche

      am Schwenklager etc., mit Tropfnasen und anderen Details (auch das haben renommierte Firmen vor 20 Jahren

      NOCHMAL lernen müssen).

      Die alten Opels sind hier ziemlich empfindlich, weil sie "hängende" Gelenke haben. Wenn dort Rost entsteht,

      (Abdichtung) ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Gelenkkugel die Kunststoff-Lagerung zerreibt + aus dem Gehäuse austritt.

      ....alles schon mal erlebt, um 1975, Kadett A.

      Auch hier gibt es Firmen, die das Thema kennen und können. In Deutschland.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Alfred. H. schrieb:

      Dann entscheidet der Fahrzeughersteller, ob Nachprüfungen erforderlich sind,

      oder nicht. Kein heutiges Repro-Teil würde diese Prüfung (wahrscheinlich) überstehen, von Maßtoleranzen bis

      Manschetten-Qualität.


      Bedeutet das, daß Bremsenteile in Dtld. ohne jegliche Prüfung verkauft werden dürfen?
      Kann ich mir nur schwer vorstellen.
      Anderseits wundere ich mich, warum unsere einschlägig bekannten Alt-Opel-Teilehöker ihre als Neuware verkauften Bremsenteile nicht mit einer entsprechenden Sicherheitszertifizierung bewerben. Heutztage muß doch sonst alles igendwie zertifiziert sein, selbst die Gaslaternen in Düsseldorf.

      Habe gerade neue Bremsschläuche im Netz bestellt, da bei ATE nicht erhältlich. Ob ich die jetzt noch mit gutem Gewissen einbauen kann?

      Tschüß
      Klaus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altopelfreak“ ()

      Was soll ich darauf antworten ?

      Die Fahrzeughersteller haben Qualitätssicherungssysteme, die sie anwenden.

      Dazu gehört auch eine BMG > Bei jeder (noch so kleinen) Änderung: Zustimmung FE (Entwicklung)
      erforderlich. Das schließt Zeichnungen, Material, Fertigungsort.....bis hin zu akzeptierten
      Rückstellmustern ein (Teile, so wie sein sein sollen, falls unerfaßte Merkmale relevant werden).

      Auf welcher Grundlage heutige Nachbauer Teile (Sicherheitsteile) vertreiben, weiß ich nicht.
      Wegen dieser Auskunft solltest Du die entsprechenden Anbieter anschreiben.

      Ich verwende keine Nachbauten, wie schon mehrfach angemerkt.

      Gruß,

      Alfred. H.
      ....ich habe ATE angeschrieben und sie haben mir zeitnah Bremsschläuche gefertigt,

      als Sonderteile > ging.

      Die Armaturen sind Standardware, die Schlauchlänge wird entsprechend angepaßt.

      War kein Problem.

      Wegen Radzylindern / HBZ habe ich einen Betrieb in Südafrika

      bemüht: "Better Brake Sleeving", H. Mark Backler. Auch das war kein Problem,

      ist schon ein paar (zig) Jahre her.

      Die Zylinder Innenteile habe ich von ATE bekommen, mußte aber pro Sorte 100 Stück

      abnehmen, auch das hab ich nicht als Problem gesehen.

      Für manche Kollegen ist aber offenbar ALLES problematisch, da kann ich nicht

      mehr helfen und will es auch nicht !

      Gruß,

      Alfred. H.
      Manche Lösungen sind ja viel naheliegender als man im ersten Moment denkt, aber wer sucht schon Radbremszylinder in Südafrika?
      Woher weiß ich denn, was die für Sicherheitsstandards haben?

      Da ist dann z.B. der Stand auf der Teilebörse in Rüsselsheim doch die naheliegendere Anlaufstelle!
      Naja, die Mindestabnahmemenge liegt dann bei 10.000 Stück.
      Was will man mit 10.000 Radbremszylindern zu 68.000€?

      Ist für einen alles kein Problem, für den der einfache Dreh- & Fräßteile mit größeren Nachfertigungsaktionen vergleicht und alles selber kann, aber noch nie ne Drehfensterdichtung oder n Tankstutzengummi auf den Weg gebracht hat.

      beziehst du Dich mit dieser Aussage auf die Typgruppe P1/P2 in der AOIG oder auf dieses Forum?Haben wir in der AOIG Typgruppe tatsächlich einen nennenswerten Zuwachs und eine erkennbare Verjüngung?Das würde ja bedeuten, die Gruppe P1/P2 entwickelt sich gegen den Trend der AOIG.

      Ich weis nicht wie der Trend in der Alt Opel IG genau ist, von der Vorkriegsecke gab es vor ein paar Jahren bereits ein "Nachwuchsprobleme sind Geschichte" und bei uns ist die Typgruppe recht jung und es kommen immer reichlich junge Leute nach.

      Einer der Gründe liegt eben darin das man für unsere Autos viele Verschleißteile & Co einfach und zu zivilen Preisen kaufen kann.
      Es kann nicht jeder den Alfred machen, sich ne Drehfensterdichtung aus nem Gummiblock schnitzen, ne Schaltkugel auf der Drehbank selber drehen, Motorlageradapter fräsen und andere Lager adaptieren, Zierleisten mit nem Hämmerchen aus Messingblech klopfen oder Bremszylinder mal eben ausbüchsen und mit neuen Kolben und Manchetten versehen.

      Da ist es schon wichtig, dass der normale Opelbastler oder eine normale KFZ Werkstatt in der auch viele Autos betreut werden, einfach ein paar Schaltkugeln bekommt, dass man Dichtungen und Gummiteile kaufen kann, dass man Bremszylinder & Co neu kaufen kann, etc. Ist halt n Unterschied ob man 4 neue Zylinder kauft oder die Zylinder erst ausbauen "Lassen" muss, die Karre dann auf dem Werkstatthof steht bis die neuen Zylinder da sind, dass durch die Gegend geschickt werden muss, etc.
      Ebenso ist es halt auch n Unterschied ob man ne Wasserpumpe überholen muss oder überholen lassen muss oder einfach ne neue kauft. Das macht sich auch bei den Reparaturkosten der Autos bemerkbar und da ist dann wieder das Pluspünktchen des Opelfahrers.

      Eben so wie z.B. bei der Seitenschwelleraktion ist es halt auch die Frage ob man nen Karosseriebauer 2 Tage bezahlt damit der einem 2 Schweller macht, oder 2 schweller für 440€ einfach kaufen kann ^^

      Nur weil Alfred keine Repros kauft und alles besser kann, ist dass aber nicht das Thema in diesem Beitrag. Das Thema in diesem Beitrag war die Frage wie es mit Nachwuchs in der Ersatzteilhändlerszene aussieht.
      Solange die Opels noch in solch großer Zahl gefahren werden, wird es auch für die Teilehändler einen Markt geben. Ich glaube die meisten unabhängigen Teilehändler gibt es für VW und Opel.

      Bei anderen Marken sieht es da sehr viel dünner aus! Finde mal Teilehändler für Borgward, Glas (außer Goggo) oder DKW! Da werde ich mich ggfs. gewaltig umstellen müssen.

      Tschüß
      Klaus