Wasser im Oel

      Hallo HK,

      grob geschätzt waren es zwischen 12 und 15.000km die ich mit dem überholten Motor gefahren bin. Also insgesamt fast gar nichts... . Ob die Flächen nun 100% plan waren oder nicht, ist schwer zu sagen. Da er so einige Motoren überholt gehe ich aber davon aus, daß es gut war.

      Ich lasse den Kopf jetzt nochmal überprüfen und auch ganz leicht planen.

      Bei den Dichtungen bin ich mir noch etwas unsicher... Lieber die Original Opel Dichtung oder die Andere mit den etwas großzügiger eingefaßten Metallringen, von der ich aber nicht weiß, wo sie herkommt... ????
      Ich werde diesmal auf jeden Fall vor der Kopfmontage die Position der Dichtung auf dem Block überprüfen um hier sicher zu sein, daß das nicht wieder so eine knappe Sache wird, Zentriedorn hin oder her..

      Hier habe ich noch etwas Zeit.

      Ingo: Die "alte" Kopfdichtung habe ich noch nicht zurück. Sobald ich sie habe, werde ich auch nochmal ein paar Fotos hochladen.

      Allen noch einen schönen Abend

      Andreas
      Andreas, da ist nun das Problem. Würde erst den Kopf prüfen ob er verzogen ist.
      Grund: Wenn der Kopf schon einmal geplant worden ist, wieviel haben die dann abgenommen.
      Wenn du ihn ohne vorab zu prüfen noch einmal zum planen bringst, fräsen die vielleicht zuviel runter.
      Die Verdichtung nimmt dann zu und die Belastung geht auf die Pleullager.
      Vielleicht nächster Schaden im anmarsch.
      Nur so ein Tipp bzw. Info.
      Lg HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      So, heute habe ich den geplanten Kopf abgeholt. Es wurden "nur" 0,15mm abgenommen.
      Bei diesem geringen Maß über die Länge des Kopfes war er wohl nicht wirklich verzogen Klar, die Summe aller Überholungen (und damit der Anzahl der Planungen) macht es am Schluß aus, aber ich werde es jetzt einfach versuchen.

      Zur Kopfdichtung:
      Man kann zwischen Zylinder 2 und 3 sowie 4 und 5 dunkle Spuren erkennen. Ob das jetzt die Ursache war... es könnte sein, sicher bin ich mir nicht, aber seht selbst:
      IMG_20220217_172828_resized_20220217_060800344.jpg IMG_20220217_172823_resized_20220217_060802330.jpg

      Und dann noch die Bestätigung dafür, daß sich original Teile IMMER lohnen. Linkes Foto unten die Original Opel und oben die Repro (wahrscheinlich) Dichtung:

      IMG_20220217_172157_resized_20220217_060801788.jpg IMG_20220217_180006_resized_20220217_060801359.jpg

      Ich werde jetzt nochmal alles schön sauber machen und dann die original Opel Dichtung ausrichten und erst dann den Kopf aufsetzen.

      Viele Grüße

      Andreas
      ....mach Dir keine Sorgen, über die Materialabnahme, Es gibt "Reserven".

      Diese Opel-Entwickler hatten für den Hydramatik-Kapitän eine dünnere Kopfdichtung

      eingesetzt, Effekt: Verdichtungserhöhung, das war gewollt, um das Drehmoment (wegen

      Automatgetriebe) etwas anzuheben. Das ist geglückt.

      Nebeneffekt: Die kritischen Bereiche der Dichtung liegen (oft) in der Partie zwischen den

      Zylindern. Dort sah das auch bei Deinem Motor verdächtig aus.

      Der Zylinder-Innendruck ist immer nach Kräften "bestrebt", einen Weg zu finden und sei es,

      über die Dichtung, deren Einfassung, Unebenheiten, etc. Aber auch die Dichtung selbst

      kann leiden. Druck = Kraft / Fläche. Kann man umstellen: Kraft = Druck x Fläche.

      Wenn man das auf die Dichtung bezieht, greift die "austreibende Kraft" auf eine Fläche an,

      die direkt proportional der "Dichtungshöhe" ist ! Eine dünne Dichtung bietet deshalb

      2 Vorteile:

      1) erhöhte Verdichtung (Drehmoment, Leistung)

      2) weniger Angriffsfläche zum Verbrennungsdruck

      Nach meinen Erfahrungen ist 2) sehr günstig und mein Tip war: Die Hydramatik -Dichtung

      einzusetzen (auch Kapitän A + 100 PS 2,6l-Motoren).

      Da schlägst Du 2 Fliegen mit 3 Klappen.

      Gruß,

      Alfred. H.


      Hallo,
      hier zwei Fotos von meinem Wasserschaden 2007. Man sieht sehr schön die Verfärbung der Dichtung im Steg zwischen den Bohrungen. Da stand dann Wasser im 4+5 Zylinder. :wut002: Sehr lustig.........
      Den Motor haben wir dann ausgebaut und in fachkundige ( Forums)Hände gegeben. Kolben 1.Übermaß, Mahlekolben usw.....Kopf und Block hatten Rostnarben, also auch bearbeitet. Kopfdichtung war aus Altbestand, fragt mich aber nicht nach der Dicke, das habe ich vergessen :denk1: Hält jetzt etwa seit 60 000 km.
      Grüße
      Thomas
      Dateien

      Rolo schrieb:

      Tach Ancri,
      zum ausrichten habe ich mir solche Bolzen gemacht.
      Bericht von Koralle 60, im Bereich Technik. Jetzt wird der Motor wieder zusammen gebaut ...
      Der zehnte Beitrag vom 16.Nov. 2018

      Rolo


      hier der link. Jetzt wird der Motor wieder zusammen gebaut...
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Guten Abend an Alle,

      ich habe es geschafft! Der Motor ist wieder zusammen gebaut und er läuft ... soweit die Kurzfassung.

      Nach dem Säubern der Blockoberfläche habe ich die Dichtungen (Repro und Original Opel) aufgelegt um zu sehen, ob die Metalleinfassungen weit genug von der Zylinderbohrungen weg sind und danach meine Zentrierdorne "gebaut". Repro konnte ich in diesem Fall total vergessen (wenn es die richtige Repro Dichtung für diesen Motor war...). Problem bei der Opel Dichtung sind die unterschiedlichen Durchmesser der Löcher für die Zylinderkopfschrauben zwischen 12,6 und 13,5mm.
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      Hat alles wunderbar geklappt. Den geplanten Kopf aufgesetzt, mit dem Block ausgerichtet und dann vorsichtig in der richtigen Reihenfolge angezogen und dann auf das vorgeschriebene Drehmoment, auch wieder in der richtigen Reihenfolge, angezogen.
      Der Rest war dann nicht mehr so schwierig. Noch das Oel gewechselt und Kühlerwasser aufgefüllt und dann war es soweit...leider nicht ganz.

      Ich habe den Motor erst einmal ohne Zündung durchdrehen lassen, damit sich das Oel wieder etwas verteilt. Dann Zündung angeschlossen (die Zündspule), etwas Starthilfe in den Vergaser und er hat ein paar mal gezuckt, wollte aber nicht laufen. Nach mehreren Versuchen wurde dann auch die Batterie immer schwächer und damit war erst einmal ein Zwangspause angesagt.
      Das Batterieladegerät drangehängt und gewartet. Doch nun hat er selbst mit Starthilfe nicht mal mehr gezuckt! Das bedeutet ja eigentlich, daß dan kein Funke an der Kerze anliegt. Also Kerze raus und überprüft. Beim Durchdrehen hat es in regelmäßigen Abständen Funken gegeben... . Also nochmal gewartet und die Benzinleitung am Vergaser abgeschraubt um zu sehen, ob überhaupt Sprit ankommt, denn im Vergaser konnte ich über das Beschleunigungspumpenröhrchen (wenn es dieses Wort überhaupt gibt) keinen Sprit beim Öffnen der Drosselklappe sehen. Den Motor kurz orgeln lassen und siehe da, die Flasche zum Benzin auffangen war leer.
      Also den Pumpendeckel abgeschraubt, die "Siebplatte" vorsichtig weg genommen und darunter war es staubtrocken! Also den Deckel runter, die Plätchen und Federn vorsichtig sauber gemacht und alles wieder zusammengebaut und die Funktion der Bläschen geprüft. Hier steht dann wohl demnächst nochmal eine richtige Überholung mit anschließender Prüfung der Pumpleistung an. Die Gummischeibe hat keinen Riss; zumindest konnte ich keinen erkennen, das Gummi war auch schön flexibel.

      Dann noch etwas Sprit in die Vergaserkammer versucht zu träufeln und dann ein neuer Versuch. Inzwischen hatte ich auch das Multimeter ausgepackt um zu prüfen, wie die Spannung an der Zündspule bei gleichzeitigem Betätigen des Anlassers abfällt. Um es auch hier kurz zu machen, bei 6,5V Batteriespannung viel die Spannung mit Anlasser anfangs von 4,5V sehr schnell auf 3,9V ab. Der Motor sprang selbstverständlich nicht an.

      Gedanklich war ich schon unterwegs um eine neue Batterie zu kaufen, kam aber zum Glück noch auf die Idee, mich an eine Aussage von vor langer Zeit zu erinnern. Mir wurde mal erzählt, daß sich das Kaltstartverhalten durch einen geringeren Elektrodenabstand an den Zündkerzen verbessern lassen würde. Ich hatte noch 4 "alte" Zündkerzen und habe den Abstand auf 0,5mm reduziert. Die habe ich in den Zylindern 1, 3, 4 und 6 eingeschraubt, nochmal gewartet, bis die Spannung bei 6,5V war und dann ein neuer Versuch mit Starthilfe.. Uuuuuunnnnd dann sprang er endlich an.

      Die Freude war unendlich (zumindest in diesem Moment).

      Inzwischen habe ich die Kerzen wieder zurück getauscht. Auch die Pumpe scheint ihren Dienst wieder zu verrichten (aber die Überholung steht noch aus). Inzwischen habe ich auch nochmal die Nase ins Altöl gehalten um nach Benzin zu suchen; war aber zum Glück negativ.

      Jetzt fehlt nur noch eine kleine Fahrt, damit er schön warm wird und dann werden alle Schrauben (Kopf und Krümmer/Ansaugung) nachgezogen und Ventile richtig eingestellt. Evt. werde ich auch den Zündzeitpunkt eine Idee vorstellen.

      Vielen Dank Euch allen für die Unterstützung und die vielen Tipps. Ich hoffe, daß ich jetzt das gleiche Glück wie Thomas habe und die Karre 60.000km und mehr durchhält.
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      Viele Grüße und: Die Saison kann kommen!

      Andreas