Schalthebel u. Buchsen am Getriebe beim P1 - Zusammenbau passt nicht richtig

      Schalthebel u. Buchsen am Getriebe beim P1 - Zusammenbau passt nicht richtig

      Hallo zusammen,

      letzten Mittwoch war ich mit dem P1 bei der HU und im dem Moment, als die Bremsenpüfung gerade mit Bravour bestanden war, gab das Schaltgestänge seinen Geist auf und kein Gang ließ sich mehr einlegen. Wie vermutet die berühmte Vulkollanbuchse, dieses mal die kleine, unten am Schalthebel - Getriebe!

      Neuen TÜV habe ich zwar dennoch bekommen, konnte unten in der Grube von Hand den 1. Gang einlegen und mich mit 25 km/h über 10 KM nach Hause quälen.

      Nach langem Suchen im meiner chaotischen MaWi auch eine neue Vulkollanbuchse gefunden, heute eingebaut, soweit auch kein Problem.

      Dabei scheint aber etwas mit dem Zusammenbau Schaltstange - Schalthebel nicht zu stimmen. Sehr Euch doch mal dieses Bild an:

      Schatstange m pf.jpg

      Von den beiden Buchsen 7 32 653 ist nur die eine vorhanden, während die gegenüberliegende zweite offenbar schon lange gefehlt hat, was sich aber nie beim Schalten bemerkbar gemacht hat. Trotzdem Asche über mein Haupt, daß mir das nie aufgefallen ist!

      Nun hätte ich gerne beide Buchsen erneuert, habe jedoch keine Idee, wie ich die verbliebene Buchse von der Schaltstange herunter bekommen soll.
      Die hülsenartige Verdickung (Pfeil) auf der Schaltstange ist vom Duchmesser zu groß, um die Buchse darüber zu zwängen. Frage mich zudem, wie sie irgendwann einmal auf die Schaltstange gekommen ist, denn zerlegen läßt sich letztere nicht.

      Wer weiß Rat?

      Die Buchsen 7 32 653 sind ja noch bei einschlägigen Händlern erhältlich, ebenso evtl. der Faltenbalg 7 32 900, den ich bei dieser Gelegenheit auch gern erneuert hätte.

      Kann es sein, daß die eingebaute Schaltstange aber gar nicht zu diesen Buchsen passt? Es gab während der Bauzeit vom P1 zwei Ausführungen: 7 62 223 und 230, letztere ist die jüngere, die lt- Fg.-Nr. richtig sein müßte. Ist es aber dennoch die alte Ausführung, welche Buchse (n) wird dann benötigt? ET-Kataloge und WHB helfen hier nicht wirklich weiter, denn anhand der Zeichnungen kann ich keine Übereinstimmung mit den Teilen am Auto erkennen.

      Habe es jetzt wieder zsammengebaut wie vorher und es läßt sich auch wieder normal schalten, trotzdem befriedigt mich dieser Zustand nicht.

      Was meint Ihr?

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Klaus,

      ich würde sagen, dass dieses ominöse Teil da nicht hingehört.
      Auch die Federscheibe oben nicht.
      Da hat irgend Jemand mal improvisiert.

      Das hat sich nur festgefressen und geht bestimmt mit einer Zange, durch drehen und ziehen ab.
      Oder falls vorhanden, mit einen kleinen Limalager/Scheibenwischerabzieher.
      Wenn das auch nicht geht, nimm den Drehmel.

      Gruß Peter
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      • 1.jpg

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      Auf der schnelle habe ich eben Mal eine Defekte schaltstange rausgesucht. Die ist zwar vom A Rekord aber vom Prinzip das selbe Spielchen wie die von den P Modellen.
      Klaus, auf deinem Bild ist klar zu erkennen, das wohl eine Hülse mit ordentliches Spiel defekt bzw ausgeschlagen war. Meine Vermutung ist, das die 2 te defekte Hülse mit einem Nachbau betrogen wurde. Mehr nicht.
      Also runter mit dem Fremdkörper und neu Buchsen.
      Da dies einfachste vorkriegstechnik ist, denke ich , das dieser Selbstbaubetrug uns noch stabil überleben wird.
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      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Es ist auf dem Foto schlecht zu erkennen. Aber unten in der Grube näher betrachtet sah es so aus, als sei das alles aus einem Stück gedreht.
      Doch auch der Anschlag mit den Scheiben liegt zu nah an der 90-Gtad-Krümmung. Bevor ich da mit Gewalt rangehe, nehme ich lieber gleich eine neue Schaltstange.

      Vielleicht hat ja jemand eine aus einem Schlachtfahrzeug herumliegen?

      Bitte mal melden!

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Marco,

      sieht interessant aus! Aber völlig anders als bei mir aus! Defekt ist sie wohl, weil jemand das Gewinde am Ende abgebrochen hat.

      Das vermeintliche Fremdteil geht so nicht runter. Um das näher zu untersuchen oder Gewalt anzuwenden, müßte die Schaltstange so oder so raus. Da möchte ich dann lieber gleich eine neue. Das nehme ich dann erst in Angriff, wenn alle benötigten Teile da sind.

      Also, wer hat eine Idee, wo ich eine Schaltstange bekommen könnte? Obere und Matz haben dieses Teil nicht. Oder unser Horst? @P2Coupe ?
      Kann auch ein Gebrauchtteil sein, aber nicht verbogen oder so.

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Horst,

      kann soviel sagen, daß die Schaltstangen für P1 und P2 ursprünglich unterschiedlich waren. Erst mit der Einführung des Viergangetriebes ab Febr. 62 wurden sie mit der Ausführung 7 62 230 vereinheitlicht. Damit wurde auch für die älteren Fahrzeuge nur noch diese Ausführung angeboten, mußte für diese aber mit den neueren Gelenk- u. Schalthebeln und Buchsen 7 32 653 (4x) kombiniert werden. Diese Teile mussten dann mitausgetauscht werden. Die vorgenannten Buchsen gab es beim P1 noch nicht und wurden erstmals ab April 60 beim 1200 verwendet, wenig später mit Erscheinen desselben auch beim P2. Ganz frühe P1 hatten am Getriebe-Schalthebel noch gar keine Buchsen und hier rieb Metall auf Metall.

      Die Schaltstange 7 62 223 ist die für den P1. Ob diese der bei mir verbauten Ausführung entspricht, hätte ich gern durch einen optischen Vergleich geklärt, um über einen evtl. Austausch zu entscheiden.

      Bitte versteht mich nicht falsch, aber ich möchte einerseits eine befriedigende Lösung, andererseits aber den kompletten Austausch guter Teile vermeiden.

      @Peter, @Marco
      Man könnte schon meinen, daß an meiner Schaltstange etwas gebastelt wurde. Vielleicht wurde das Gewinde abgerissen und stattessen eine Art aufgebohrte Inbusschraube auf dem Stummel mit Loctite verkittet. Deshalb konnte eine zweite Buchse nicht mehr passen.

      Tschüß
      Klaus

      Schaltstange

      Guten Morgen Klaus,

      in Sachen: Schalthebel, Buchsen, Schaltstangen + Gelenkhebel hat Opel selbst den

      Überblick verloren. Das Katalogstudium hilft (leider) nicht weiter.

      Ganz frühe P1 hatten Bronzebuchsen in den Hebeln.

      Dann kamen 2 T-Buchsen (Kunststoff)

      Dann 2 T-Buchsen in einer Blechfassung, fest in die Hebel eingepreßt (breitere Basis)

      Die lenkgetriebeseitigen Hebel gibt es in unterschiedlichen Wirklängen.....

      Und alles war und ist oft durcheinander verbaut.

      Eine Klärung des "richtigen" Baustandes ist deshalb praktisch nicht möglich.

      Ein "funktionierender" Baustand läßt sich immer darstellen, wenn die Einzelteile:

      - Schalthebel am Getriebe (Lagerbasis)
      - Gelenkhebel Lenkgetriebe (Lagerbasis, Länge, Kugel ???)
      - Schaltstange (Lagerbasis)

      bekannt sind.

      Oft (fast immer) sind auch fehlerhafte Zusammenbauten vorgenommen worden,

      oder die Schaltstange wurde vermurkst, weil keine passenden Buchsen verfügbar waren....

      Das Bild zeigt z.B. die richtigen Positionen der U-Scheiben auf der Schaltstange, das wird regelmäßig falsch gemacht.


      Dargestellt ist die Lagerung mit 2 T-Buchsen aus Kunststoff, schmal.

      Das funktioniert mit "losen Buchsen" (original Opel) so einigermaßen, besser ist es, die Buchsen mit Übermaß zu fertigen,

      einzupressen und dann auf 10,02 mm aufzureiben > bestmögliche Schaltpräzision (soweit dieser Begriff überhaupt zutrifft).

      Um Klarheit in die Sache zu bringen, solltest Du Fotos aller Einzelteile einstellen.

      Anders geht es (m.E.) leider nicht.


      Gruß,

      Alfred. H.
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      Hallo Alfred,

      ja, genau so ist es! Opel hat selbst den Überblick verloren und die Werkstätten damals erst recht!

      Somit dürfte man heute an wohl fast allen P-Rekorden nur noch mehr oder weniger Bastellösungen und falsche Teilekombinationen vorfinden, was aber nicht auffällt, solange es sich problemlos schalten läßt.

      Ich muß mir jetzt zunächst einmal andere ausgebaute Schaltstangen anschauen und mit meiner vergleichen, um dann eine Entscheidung zu treffen. Ein wenig werde ich mich auch danach richten müssen, welche Buchsen heute noch erhältlich sind. 2T-Buchsen in Blechfassung wohl kaum noch.

      Somit meine Bitte, wenn jemand ausgebaute Schaltstangen hat -bevorzugt in der Ausführung vor Einführung Viergang- ein Bild davon zu senden. Vor allem wegen der Lagerbasis am unteren Ende (Getriebe).

      Tschüß
      Klaus

      PS: Die von Dir gepostete Abb zeigt schon die späte Ausführung mit den 2 Kunstoffbuchsen, die ich anstrebe, wiederherzustellen. Im WHB von 1957 ist noch ein Abb. ganz ohne Buchsen gezeigt.
      Hallo Klaus,

      diese Schaltstange habe ich von einem P2 mit 3-Gang Schaltung im Bestand:


      Ich hoffe, ich konnte helfen.

      Gruß Horst
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      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de

      Kugelhülse Ausgleichscheiben

      @HK-56,

      die Kugelhülse am getriebeseitigen Schalthebel ist maßlich praktisch "immer gleich".

      Die beiden Blechschellen haben aber Toleranzen (Preßteile) und sind so ausgelegt, dass nie Spiel auftritt.

      Der Schalthebel muß sich nach dem Anziehen noch von Hand drehen lassen (siehe Text im Anhang).

      Bei zu "enger" Toleranzlage müssen deshalb Ausgleichscheiben zwischen die Schellenbügel gelegt

      werden, das sind Normteile, die es in verschiedenen Dicken gibt.

      Gruß,

      Alfred. H.
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      HK-56 schrieb:

      Nun habe ich noch eine Zwischenfrage. Warum ist denn zwischen den Klemm-Blechen eine Scheibe? Ist Kugelhülse zu groß?


      Hallo Frank @HK-56

      nach dem Einbau von Alfreds neuer Kugelhülse/Getriebe habe ich zwischen den beiden Klemmblechen etwas dickere Scheiben (Nr.4 auf der Zeichnung) eingebaut, weil sich der Gelenkhebel zuerst nur ganz schwer von Hand bewegen ließ.

      Gut, weil Du das Thema angesprochen hast. Ich sehe nämlich gerade, dass mein Faltenbalg oben eingerissen ist =O

      @Alfred. H. Deine Kugelhülsen scheinen unverwüstlich zu sein. Die zeigen auch nach 14 Monaten (auch oben, am Gelenkhebel/Lenkgetriebe) nicht die geringste Spur von Ermüdungserscheinungen :daumen1: :)

      Vielleicht noch wichtig?

      Das Übertragungsgestänge darf sich in den beiden Gelenkhebeln nicht axial bewegen, weil sonst der verloren gegangene Weg an der Getriebeschaltstange nicht ankommt bzw. nicht weit genug bewegt wird und sich die Gänge dann nur schlecht, oder gar nicht schalten lassen.

      Allen einen guten Start in die neue Woche.

      Gruß Peter
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „P2_Peter“ ()

      Kugelhülsen, Opel-Hinweise zur Schmierung....

      Die Rüsselsheimer Entwickler hatten in ihren Schaffensphasen einige Aussetzer,
      mögliche Erklärung: Äppelwoi ???

      Step 1:

      Man entwickelt eine Kugelhülse (Gelenkhebel an Fernschaltrohr), die so gestaltet ist,
      dass der Gelenkhebel leicht rausrutschen kann, wenn die Hülse geschmiert wird.

      Anweisung Opel an KD: Diese Stelle soll und darf nicht geschmiert werden !

      Folgen beim Befolgen dieser Anweisung:

      a) Die Kugel des Gelenkhebels ROSTET und arbeitet dann die Kugelhülse auf, weil der Gelenkhebel nicht rostgeschützt ist

      b) Die Lenkradschaltung läuft nicht so geschmeidig, wie mit Schmierung...

      Einschätzung der Situation: BOCKMIST !

      Step 2:

      Nun entwickelt man die Hosenträger zur Kugelhülse, das sind 2 Bleche, siehe Bild 1.

      Sie hindern den Gelenkhebel am Austreten aus der Hülse .... und nun darf auch geschmiert werden.

      Das Bild zeigt die beiden Blechlein in Verbindung mit der letzten Version des Gelenkhebels:

      Breitere Basis für die Schaltstange, T-Buchsen in Blechfassung.

      Einschätzung de Situation: Funktioniert, es ist aber eine konstruktive Notlösung.

      Eine konstruktiv "richtig" gestaltete Kugelhülse (Shorehärte, Umgriff) braucht das nicht,

      das hat Opel aber nicht fertig gebracht.

      Opel empfiehlt Fett zur Schmierung, ich habe mit weißer Schmierpaste gute Erfahrungen

      gemacht, sie hält sich sehr lange und intensiv an den Reibpartnern.

      Tip: Immer, wenn an einer Konstruktion anhaltend und oft geändert wird (wurde), ist das ein

      Zeichen unbefriedigender Funktion. Bei Opel: U.a. die Lenkradschaltung....

      Gruß,

      Alfred. H.




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      Hallo Alfred,

      das klingt alles absolut nachvollziehbar.

      Eine Frage noch wegen der Schmierung: Bezieht sich das jetzt auf die Kugelhülse an der Lenksäule oder auf die am Schalthebel - Getriebe?
      Erstere mußte ich schon in den 90ern durch ein Kunstoffteil (von Matz) ersetzen und die letztere aktuell eingebaute scheint auch schon ein Plastikteil zu sein. Also kein Vulkollan.

      Tschüß
      Klaus