B Coupe stottert

      B Coupe stottert

      Hallo in den Norden,

      ich bitte um Eure Hilfe. Mein Coupe (ausgerüstet mit 1,9l - 75PS) zeigt in letzter Zeit ein Verhalten, das ich nicht zu deuten weiß. Nur bei hurtiger Fahrweise, also bei höherer Geschwindigkeit, bemerke ich ganz kurze, kontinuierliche Aussetzer; also ganz kurzes, aber merkliches Stocken im Vortrieb. Wie gesagt, bei moderater Fahrweise bemerke ich nichts. Ich hatte vor einiger Zeit einen Sportluftfilter montiert und es auf diesen geschoben. Aber nach Rückmontage des originalen Luftfilters blieb das Problem. Ich freue mich auf Eure geschätzte Ferndiagnose!

      Grüße, Werner
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      Möglicher Vergaserfehler

      Guten Morgen Werner,

      wie die Kollegen schon schrieben, sind Vergaser oder Zündanlage die wahrscheinlichsten

      Störenfriede bei Deinem Problem.

      Auf der Zündungsseite würde ich einfach den ganzen Kram ersetzen:

      Zündkerzen, Kabel, Verteilerkappe, Unterbrecher, Kondensator, Verteilerfinger, das macht nicht

      viel Arbeit und ist besser, als Teil für Teil durchzugehen.

      Die Spule kann man natürlich mal versuchsweise tauschen.

      Der Solex DIDTA-Vergaser ist ein unangenehmer Geselle, wenn er in die Jahre kommt, neigt er

      zum Verzug an ALLEN Teilen aus Zinkdruckguß, sie geben unter Temperatur und Vorspannung nach.

      Zwei (relativ) häufige Auffälligkeiten sind:

      - Vorzerstäuber lose (oder rausgefallen...), siehe Bild 3772, die Vorzerstäuber werden mit einer Schraube
      Bild 3774 leicht angespannt, oft ist hier auch eine Kontermutter (ältere Baujahre) verbaut

      - Einspritzrohr der Beschleunigerpumpe nicht ganz frei, das ist das "tief" liegende Röhrchen, Bild 3773

      Beide Fehler äußern sich in einem unwilligen Hochdrehen und Ruckeln im Vollastbereich.

      Die Beschleunigerpumpe dient bei diesem Vergasertyp nicht nur zur Anreicherung beim schnellen Gasgeben, sondern wird auch

      für die Vollastanreicherung herangezogen, sie ragt weit in den Lufttrichter. Bei hohem Luftdurchsatz fällt der Druck

      hier stark ab > ein kleines Kugelventil im Mechanismus der Anreicherung öffnet und das Röhrchen speist zusätzlich

      Benzin ein.

      Sichtprüfung: Nimm den Luftfilter ab (Motor steht), sieh genau auf den Austritt des Röhrchens und betätige den Gashebel.

      Jetzt muß ein GERADER Benzinstrahl austreten. Wenn da irgendwas "zur Seite pinkelt", ist ein Fremdkörper im Austritt

      des Röhrchens.

      Das sind zwei Fehlerquellen, die an diesem Vergaser öfter mal auftreten. Er ist noch mit anderen Schwachstellen

      gesegnet, aber hier kann man mal anfangen....

      Viel Glück bei der Suche !

      Alfred. H.

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      Für mich hört sich das nach ausgeleiertem Zündverteiler an, das hatte ich auch mal. Würde ich mit allen Zündungsteilen, also U-Kontakt, Kappe, Läufer, Kerzen, ggfs. auch Kerzenstecker erneuern. Zündspule würde ich erstmal lassen, der ZV kann auch ein gebrauchter sein. Zum Wiedereinbau mußt Du die Benzinpumpe abbauen.

      Tschüß
      Klaus
      Kann - wie immer - so Vieles sein.
      Bei hohen Drehzahlen kommt auch die Fliehkraftverstellung in Frage.
      Aber ich würde es nie zugeben, wenn ich mal mit @altopelfreak einer Meinung wäre.
      Beim Kapitän hat jedenfalls ein NOS-Verteiler geholfen.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      habe das gleiche problem, jedoch bei anderem fabrikat und vergaser.
      bisher noch nicht auf die wirkliche ursache gekommen.
      derzeit denke ich an zu geringe bordspannung aufgrund von übergangswiderständen im bordnetz (kontakte zündschalter),
      was sich bei hohen drehzahlen durch kurzzeitigstes zusammenbrechen/abfallen der hochspannung in der zündspule bemerkbar macht.
      werde es mit direktem kabel von batterie an den zündstromkreis mal versuchen.

      andere möglichkeit:
      welchen sprit tankst du?
      versuche es mal mit super plus.
      wenn du hier eine änderung feststellst...
      Vielleicht nicht die Ursache, aber : ich hatte ein ähnliches Problem, natürlich unterwegs, nachts, bei Kälte und Regen. Als Ursache entpuppten sich sich auflösende Benzinschläuche, die gar reizenden Gummifragmente im Versager sprachen Bände...liegt an dem modernen Sprit; die ganzen Leitungen habe ich dann ausgetauscht ( Kraftstoffleitung dann aus Kupfer ) - Problem gelöst. Aber von Ungarn bis nach Hause mußte ich nicht nur einmal den Vergaser säubern...glücklicherweise hatte ich Minikompressor, alles Werkzeug und neue Filter dabei.

      Zündspulen zeigen Ausfälle meist, wenn sie warm werden - einfach mal andere nehmen. Ansonsten : Kondensatoren, Unterbrecher, Verteilerkappe und Co. sind immer verdächtig. ( Mittelkontakt ? )

      Zündkabel und Stecker mal mit dem Ohmmeter prüfen, auch in verschiedenen Positionen.

      Fliehkraftregelung / Unterdruckdose : einfach mal ansaugen - und schauen, was die Verstellung macht. Lahme Rückholfedern können vorkommen..

      Oft genügt auch ein undichter Anschluß der Unterdruckleitung - oder Schlauch zum BKV, falls vorhanden. ( Mein Wagen hatte keinen BKV, fiel also weg ).

      Vergaser : Alfred hat schon alles gesagt...die Badewanne ( Ultraschallbad ) bewirkt oft wahre Wunder.

      In diesem Sinne : Gut Schraub !