Stirnrad nicht zu lösen

      Stirnrad nicht zu lösen

      Hallo,
      ich bekomme das Stirnrad nicht von der Nockenwelle runter. Gibt es da einen Trick ?
      Haben einen Abzieher benutzt der durch die Löcher geht. Der Brückenstahl hat sich schon verbogen aber das Rad löst sich nicht. Habe da Handyfotos von, die ich aber hier nicht importiert kriege. Hat da jemand eine Idee ? Will nicht unbedingt die Welle ausbauen. :hilfe:
      P2Cruiser
      :auto1:
      Guten Morgen,

      evtl. mit einem Dremel "aufschneiden" ?

      Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie du das Stirnrad "aufpressen" willst und das Spiel der Nockenwellehalteplatte korrekt einstellst? Was machst Du, wenn sich die Halteplatte nicht drehen lässt, weil Du das Stirnrad zu stark draufgehämmert hast?

      Ich persönlich würde mir schon die Mühe machen für eine ordentliche Instandsetzung.
      Denke bitte an die Folgeschäden (Benzinpumpe, Stösselbecher, Verschlussdeckel im Motorblock Richtung Stirnwand ...), höchstens Du machst das nicht zu ersten Mal so!

      Viel Erfolg....

      Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de
      @'P2cruiser',

      .....bitte nimm Abstand von "Murks + Bruch". Jede Reparatur an so einer alten Kiste

      erfordert sachgerechte Arbeit. Wie schon zu lesen, wird diese Ansicht häufiger geäußert.....

      Volles Programm: Motor raus, Stirnräder wechseln, Ölwanne abbauen + von Zahnschrott reinigen
      + Motor wieder rein.

      Geht auch: Den Motor drin lassen und die Nockenwelle nach vorn (Kühlergitter muß raus) ausbauen.

      - Kühler ausbauen
      - Kühlergrill ausbauen
      - Ventildeckel abnehmen
      - Seitendeckel abnehmen
      - Stößelstangen ausbauen (Kippwelle lösen) + Stangen zugeordnet weglegen
      - Stößel ausbauen (NIE an der Wandung greifen, sie ist schnell zerstört, ggf. einen Korken
      reindrücken und daran drehend hochziehen
      - Stößel zugeordnet weglegen
      - Benzinpumpe ausbauen
      - Verteiler ausbauen
      - Kupplungshilfswelle ausbauen (seitlich wegschieben)
      - Schaltgestänge abbauen
      - Motorlager vorn lösen
      - Steuergehäuse öffnen
      - Motor so weit anheben, dass die Nockenwelle nach vorn durch den Kühlerausschnitt
      rausgenommen werden kann
      - wenn der Motor beim Kippen an die Spritzwand anstößt, Getriebelager lösen +
      das Aggregat etwas vorziehen

      Nach erfolgter Reparatur mußt Du die Ölwanne dann gut spülen (Zahnschrott).

      Normalerweise geht das.

      Das defekte Nockenwellenrad mußt Du auf einer Presse abpressen, die Presse brauchst Du

      so wie so, um das "neue" Stirnrad korrekt zu montieren.

      Kritisch ist das:

      - das Nockenwellenrad hat einen Preßsitz
      - trotz des damit erschwerten Fügevorgangs MUSST Du die Nut in der Radnabe + die Scheibenfeder
      im Nockenwellenzapfen GENAU TREFFEN !!
      Im Fügevorgang (Rad rutscht unter Druck) kannst Du noch MINIMALE Winkeländerungen von Hand korrigieren,
      das kann nötig sein.

      Das bekommst Du nur unter einer Presse "richtig" hin.

      Allein aus diesem Grund würde ich das immer genau so machen, ganz egal, was irgendwelche Künstler

      "früher" zustande gebracht haben (wollen), oder nicht.

      Gruß + schaffe etwas !!

      Alfred. H.


      Mal eine grundsätzliche Frage, warum steht das Thema in der Rubrik: Marktplatz??

      Die ganze Vorgehensweise steht doch Schritt für Schritt im TG-Motor und Kupplung ab Seite ab Seite 61 sehr detailliert mit mehreren Abbildungen beschrieben, einfach die Arbeitsschritte befolgen und der Motor läuft nacher wieder für viele Jahre!
      Wir leben Autos "Opel der Zuverlässige" :wink:
      ....ein kleiner Trick kann das Ansetzen des Rades erleichtern:

      - der Nockenwellenzapfen hat einen Durchmesser von um 23mm

      - ein Presssitz ist "normalerweise" mit einer Überdeckung von 1 Promille
      des Durchmessers ausgelegt, hier also mit -0,023mm (2,3/100), angenommen

      - diese Durchmesserdifferenz kannst Du thermisch herstellen, rein rechnerisch
      sind dazu ca. 72° Temperaturdifferenz erforderlich (Welle kälter als das Rad)

      Wenn Du also die Welle in den Gefrierschrank legst (-10°C)..... und das

      Rad ein paar Minuten in kochendes Wasser legst, sollten sich die Fügekräfte

      stark reduzieren, mindestens sollte es gelingen, das Rad so weit aufzusetzen,

      bis Scheibenfeder + Nut fluchten + einfahren. Möglicherweise ist das eine

      Erleichterung. Die theoretische Temperaturdifferenz ist 110°C, davon wird einiges

      allein durch Transport + Vorbereitung aufgezehrt, m.E. bleibt aber noch "genug"

      übrig, um das Rad sauber anzusetzen. Im Kontakt gleichen sich die Temperaturen

      rasch an, um eine Presse wirst Du zum Fügen nicht rumkommen.

      Bei unseren Mopedbasteleien setzen wir so die Kugellager der Kurbelwelle ein:

      Kurbelwelle tief kühlen / Kugellager auf 100°C erwärmen > das Kugellager fällt

      reibungsfrei auf die Welle und sitzt auf Anschlag.

      Kannst Du ggf. auch am Nockenwellenrad so versuchen.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Ich weiß zwar nicht, was ein ernsthafter Abzieher sein soll, aber DER Abzieher ist ein Witz.

      Abgesehen davon, daß das Ausbauen der Nockenwelle und Verwenden einer Presse die vernünftige Vorgehensweise ist, kann man mit Wärme und einem "ernsthaften" Abzieher auch durchaus zum Erfolg kommen.
      Das Problem, beim Montieren des neuen Zahnrades die Scheibenfeder mit der Nut überein zu bringen, bleibt zwar, aber auch hier kann das mit Wärme klappen. Die Überdeckung ist nämlich nicht immer gleich. Dadurch haben die Zahnräder unterschiedlich strammen Sitz.
      Aber Vorsicht! Die Schose darf auch nicht zu leicht zu montieren sein, sonst kann bei zu lockerem Sitz die Scheibenfeder abscheren und das Zahnrad sich auf der Welle verdrehen. Dann sind die Steuerzeiten verschoben.
      Aber wie gesagt, das wäre nur eine Schnellreparatur mit den bekannten Risiken, in Ermangelung anderer Möglichkeiten.

      Viel Erfolg
      Christian

      P2cruiser schrieb:

      danke für die Hinweise. Gebe das Alles mal weiter an die Werkstatt. Kleines Foto vom Versuch das Rad abzuziehen.

      Das ist krass, so einen Abzieher habe ich auch noch nicht gesehen. Marke Eigenbau!
      Kannst du dir nicht einen in einer Werkstatt ausleihen?
      Es gibt auch recht günstige Koffer. Dort sind mehrere verschiedene drin.
      Man braucht immer wieder mal verschiedene Abzieher. Von Lenker bis Stirnräder.
      Macht das leben leichter und schont Material, Hände und Nerven.
      Denk mal darüber nach, spreche aus Erfahrung.
      Gruss und noch frohes Schaffen.
      HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de

      HK-56 schrieb:

      Marke Eigenbau!

      Ich finde es gut, dass @P2cruiser das Foto eingestellt hat - Beispiele aufzuführen, wenn etwas NICHT geklappt hat, gerade bei eigenen Arbeiten, zeugt m. E. eher von einer gewissen Stärke und Gelassenheit. Also, ruhig an, Jungs & Mädels...

      Schönen Donnerstag!

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden