Liebe Kollegen,
wegen des Motorlagerthemas gibt es hier viele Beiträge, die grundsätzlichen Schwierigkeiten
sind durchaus schon beschrieben.
In meinem früheren Leben war ich (schon geschrieben) u.a. für den Versuchsbau eines Kleinserien-
herstellers verantwortlich, mit genau den Stückzahlproblemen, die auch Nachfertigungen im
Oldtimerbereich betreffen.
Das sind in erster Linie: Werkzeugkosten. Beispiel: Ein Großserienhersteller (Gummi) wurde angefragt,
um Herstellung von Auspuffgummis aus Silikonmaterial. Erste Aussage zur Form: 20.000,-€ (nur Form).
DAS GEHT NICHT ! Als Alternative habe ich einem Lehrling (technischer Zeichner) ein Formkonzept
in die Hand gedrückt, mit der Bitte um Ausarbeitung, Material POM.
- Zeichnung fertig nach 1 Tag
- gefertigt nach 1 Woche
- erstes Teil nach einem weiteren Tag
- Kosten 900,-€
Das ging. Im Prinzip war die Form ungefähr so teuer, wie die Dienstreise des "Gummibären", der 20.000,- haben wollte.
Bei der Motorlageraktion gibt es andere Aspekte:
- es bringt nichts, eine technisch schwache Konstruktion nachzubauen, weil man dann genau ihre Schwächen kopiert
- es bringt auch nichts, Geld für Blechpreßteile auszugeben, die nur für genau diesen Nachbau nötig sind
- deshalb habe ich auf Basis von Zeichnungen ein sehr ähnlich belastetes BMW-Motorlager adaptiert,
das z.B. von Hutchinson oder Freudenberg hergestellt wird (KEIN UNIVERSALTEIL)
- die Kosten entstehen dann am Einzelteil: Fräsen, lackieren (also am Teil selbst) und nicht am "Drumrum" (Preßwerkzeug)
- unter diesen Voraussetzungen ist ein Lagersatz komplett in Schaufensterqualität für ca. 200,-€ machbar (nachgewiesen)
- das "Risiko" hält sich in Grenzen, weil die Kosten NUR die Teile betreffen und NICHT den Invest (Werkzeuge)
Jetzt bin ich ein großer Freund technisch + optisch ansprechender Teile und WILL Schaufensterqualität.
Unter Verzicht auf Feinarbeiten (Gummiüberlauf nicht schleifen, Serienlack belassen, einen der M10 Bolzen belassen und
nicht durch Inbusschraube M8 ersetzen...) wäre eine Preisreduzierung auf ca. 170,-€ machbar (Satz komplett, immer noch mit
kleinem "Profit")
Auch eine Überlegung wert: Die Einzelteile nicht fräsen, sondern in hoher Qualitätsstufe wasserstrahlschneiden. Hab ich auch mal
angefragt, interessehalber. Das wäre nochmal geringfügig günstiger, so um 20,-€.
Wasserstrahlschneiden (mit Schneidmittelzusatz) geht bei Alu 7075 bis ca. 100mm Werkstückdicke noch gut.
Noch eine mögliche Einsparung kann sich ergeben, wenn "Verschnittmaterial" (Restbestände aus anderen Fertigungen)
eingesetzt werden kann (das geht, die Frästeile sind klein).
Man sieht, gegenüber dem "Schema F" geht immer was.....
Andere Problemzonen an unseren Autos erfordern andere Vorgehensweisen.
Die Blink / Warnblink / Bremslichtanlage ist (meiner Meinung nach) nur durch eine konzeptionelle
Überarbeitung in den Griff zu bekommen, Eigenentwicklung: Blinkbox.
Nachgefertigte "schnelle Blink-Relais" made in India nehme ich dazu nicht.
Einsicht: Es geht anders nicht befriedigend.
Kugelhülsen: Wenn Opel bei Originalhülsen schon vom Schmieren abrät (Rausrutschen), dann braucht man die
nicht 1:1 nachzubauen, das ist Unfug.
Wen man das trotzdem macht, wird der Erfolg ausbleiben.
Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, kann beliebig fortgesetzt werden.
Aus einem langen Berufsleben kann ich ableiten, dass der Erfolg einer Arbeit / eines Auftrags / einer Entwicklung
in einem hohem Maß von der Initiative (gemeint ist der Drang zur Tat), dem Engagement (gemeint ist, sich drum kümmern)
der Ausdauer (gemeint ist Einsatz + Fleiß) und der Motivation (gemeint ist: DAS IST JETZT MEIN DING..) abhängt.
Diskussionen sind manchmal wichtig, Begründungen "warum etwas nicht geht" helfen Niemandem.
Einige Weisheiten aus dem automobilen Leben, übertragbar:
"wer nur das tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist" > Henry Ford
"wir werden nicht besser, in dem wir andere schlecht machen" > Heinrich Nordhoff
"kriegen Sie das nun hin, oder soll das Ihr Nachfolger machen ?" > Ferdinand P.
"Die Amis sind vor 50 Jahren zum Mond geflogen, und Sie ...." > Wolfgang S.
"Nenne mir die Beteiligten....und ich sage Dir das Ergebnis" (eigene Weisheit)
"von Rede und Gegenrede, wächst nix auf dem Beete" (Volksmund)
Wünsche noch einen schönen Restsonntag + bleibt gesund !!!
Alfred. H.
wegen des Motorlagerthemas gibt es hier viele Beiträge, die grundsätzlichen Schwierigkeiten
sind durchaus schon beschrieben.
In meinem früheren Leben war ich (schon geschrieben) u.a. für den Versuchsbau eines Kleinserien-
herstellers verantwortlich, mit genau den Stückzahlproblemen, die auch Nachfertigungen im
Oldtimerbereich betreffen.
Das sind in erster Linie: Werkzeugkosten. Beispiel: Ein Großserienhersteller (Gummi) wurde angefragt,
um Herstellung von Auspuffgummis aus Silikonmaterial. Erste Aussage zur Form: 20.000,-€ (nur Form).
DAS GEHT NICHT ! Als Alternative habe ich einem Lehrling (technischer Zeichner) ein Formkonzept
in die Hand gedrückt, mit der Bitte um Ausarbeitung, Material POM.
- Zeichnung fertig nach 1 Tag
- gefertigt nach 1 Woche
- erstes Teil nach einem weiteren Tag
- Kosten 900,-€
Das ging. Im Prinzip war die Form ungefähr so teuer, wie die Dienstreise des "Gummibären", der 20.000,- haben wollte.
Bei der Motorlageraktion gibt es andere Aspekte:
- es bringt nichts, eine technisch schwache Konstruktion nachzubauen, weil man dann genau ihre Schwächen kopiert
- es bringt auch nichts, Geld für Blechpreßteile auszugeben, die nur für genau diesen Nachbau nötig sind
- deshalb habe ich auf Basis von Zeichnungen ein sehr ähnlich belastetes BMW-Motorlager adaptiert,
das z.B. von Hutchinson oder Freudenberg hergestellt wird (KEIN UNIVERSALTEIL)
- die Kosten entstehen dann am Einzelteil: Fräsen, lackieren (also am Teil selbst) und nicht am "Drumrum" (Preßwerkzeug)
- unter diesen Voraussetzungen ist ein Lagersatz komplett in Schaufensterqualität für ca. 200,-€ machbar (nachgewiesen)
- das "Risiko" hält sich in Grenzen, weil die Kosten NUR die Teile betreffen und NICHT den Invest (Werkzeuge)
Jetzt bin ich ein großer Freund technisch + optisch ansprechender Teile und WILL Schaufensterqualität.
Unter Verzicht auf Feinarbeiten (Gummiüberlauf nicht schleifen, Serienlack belassen, einen der M10 Bolzen belassen und
nicht durch Inbusschraube M8 ersetzen...) wäre eine Preisreduzierung auf ca. 170,-€ machbar (Satz komplett, immer noch mit
kleinem "Profit")
Auch eine Überlegung wert: Die Einzelteile nicht fräsen, sondern in hoher Qualitätsstufe wasserstrahlschneiden. Hab ich auch mal
angefragt, interessehalber. Das wäre nochmal geringfügig günstiger, so um 20,-€.
Wasserstrahlschneiden (mit Schneidmittelzusatz) geht bei Alu 7075 bis ca. 100mm Werkstückdicke noch gut.
Noch eine mögliche Einsparung kann sich ergeben, wenn "Verschnittmaterial" (Restbestände aus anderen Fertigungen)
eingesetzt werden kann (das geht, die Frästeile sind klein).
Man sieht, gegenüber dem "Schema F" geht immer was.....
Andere Problemzonen an unseren Autos erfordern andere Vorgehensweisen.
Die Blink / Warnblink / Bremslichtanlage ist (meiner Meinung nach) nur durch eine konzeptionelle
Überarbeitung in den Griff zu bekommen, Eigenentwicklung: Blinkbox.
Nachgefertigte "schnelle Blink-Relais" made in India nehme ich dazu nicht.
Einsicht: Es geht anders nicht befriedigend.
Kugelhülsen: Wenn Opel bei Originalhülsen schon vom Schmieren abrät (Rausrutschen), dann braucht man die
nicht 1:1 nachzubauen, das ist Unfug.
Wen man das trotzdem macht, wird der Erfolg ausbleiben.
Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, kann beliebig fortgesetzt werden.
Aus einem langen Berufsleben kann ich ableiten, dass der Erfolg einer Arbeit / eines Auftrags / einer Entwicklung
in einem hohem Maß von der Initiative (gemeint ist der Drang zur Tat), dem Engagement (gemeint ist, sich drum kümmern)
der Ausdauer (gemeint ist Einsatz + Fleiß) und der Motivation (gemeint ist: DAS IST JETZT MEIN DING..) abhängt.
Diskussionen sind manchmal wichtig, Begründungen "warum etwas nicht geht" helfen Niemandem.
Einige Weisheiten aus dem automobilen Leben, übertragbar:
"wer nur das tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist" > Henry Ford
"wir werden nicht besser, in dem wir andere schlecht machen" > Heinrich Nordhoff
"kriegen Sie das nun hin, oder soll das Ihr Nachfolger machen ?" > Ferdinand P.
"Die Amis sind vor 50 Jahren zum Mond geflogen, und Sie ...." > Wolfgang S.
"Nenne mir die Beteiligten....und ich sage Dir das Ergebnis" (eigene Weisheit)
"von Rede und Gegenrede, wächst nix auf dem Beete" (Volksmund)
Wünsche noch einen schönen Restsonntag + bleibt gesund !!!
Alfred. H.