Vorder- Duplexbremse / Bremszylinder

      Vorder- Duplexbremse / Bremszylinder

      Servus miteinander,
      ich hätte da mal eine Basicsfrage: bei der Vorderbremse meines P1 habe ich die Bremszylinder ausgebaut, weil diese fest sind. Bevor ich die wegschmeiße und mir neue ordere hätte ich gerne gewußt, ob es eine Möglichkeit gibt die festen Kolben zerstörungsfrei aus dem Bremszylinder zu befördern. Schließlich gibts ja auch Reparatursätze. Der Kolben hat sich im Schraubstock etwas weiter nach innen drücken lassen. Somit ist er nicht völlig reinkorrodiert aber vielleicht trotzdem unbrauchbar. Ich möchte nur wissen, ob es da eine probate Methode gibt, wie vielleicht Hauptbremszylinder anschließen mit Bremsöl füllen und draufspringen, oder so. Vielleicht mit ner Fettpresse?
      der Schraubanschluß paßt zumindest auch für Verschraubungsnippel aus der Kältetechnik, aber der Druck ist hier viel zu niedrig. Da gehen nur 20-50 Bar. Schätz aber da sind eher 200bar fällig...
      Ja und man muß in Deckung gehen, wenn sich der Kolben schlagartig löst.
      vielleicht reicht ja auch 2 Jahre in Coca Cola legen oder sowas.
      hat wer Erfahrung?
      vielen Dank und
      Gruß aus Bayern
      Matt
      Mit Pressluft über den Ventilsitz herausdrücken.
      Aber Vorsicht! Die Dinger schießen mit unter recht heftig raus, also nicht direkt mit 10bar dran gehen. Am Besten in ein Tuch wickeln.

      Wenn die schon locker sind, geht auch ne Fettpresse oder Luftpumpe.

      Und wenn die angegammelt wware, bitte die Zylinderwand kontrollieren, Rostlöcher nicht erlaubt!
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Tach Matt,

      einfach mit der Fettpresse. Leitungsanschluß verschließen und mit einer Fettpresse auf die Entlüfterschraube (muß natürlich offen sein)..dann kannst du dosiert mit der Presse Druck aufbringen und den Kolben langsam aus dem Zyl. befördern. Klappt im Regelfall immer..

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Rudi und Stephan, besten Dank erstmal an euch Beide, ich bin echt erleichtert, denn so falsch liege ich offenbar nicht.
      @Rudi, das war mein erster Ansatz, ich dachte easy, des machst mit Druck. 20 bar habe ich drauf gelassen, nix passiert. Dann war mein Hirn so langsam hochgefahren: in Bremsanlagen werden wesentlich höhere Betriebsdrücke erreicht. Ich denke da so an eine Vollbremsung, da Dürfte der Druck auch schon mal dreistellig werden.
      So derartig fertig sehen meine Bremszylinder auch wieder nicht aus. Dann ist da noch der Materialgedanke Alu in Grauguß? Müßte eigentlich Alu verlieren...
      Wenn ich eine Rahmenrichtbank anschaue, dann arbeitet die auch mit ordentlich Schmackes.
      Ich habe nur vor dem Ausbau einen Tritt auf die Bremse gewagt und es hat massiv blockiert, also das Bremspedal, nicht die Räder. Da hab ich gedacht, daß wahrscheinlich der HBZ schon fest ist. Stimmte aber nicht, als ich den Kreis geöffnet habe, ließ er sich einigermaßen geschmeidig durchdrücken. Die Radbremszylinder waren 1983 neu, an den Manschetten erkannt man das die sind makellos. Auch nicht versabbert durch Undichte. Leider sind die fest.
      Aufbau Nr. 2 wäre der anschluß eines Radbremszylinders direkt an den HBZ das wäre allerdings eine Verschlechterung des Druckverhältnisses.

      Das mit der Fettpresse erscheint mir daher am Erfolgversprechendsten, da man mit dieser auch sehr hohe Drücke erzeugen kann. Das Probier ich aus.
      ich werde berichten.
      ... und wegschmeißen würde ich die auch nicht.
      Es gibt schon mal Anbieter, die überholte RBZ anbieten,
      allerdings im Austausch gegen die Ollen.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      Also, es hat mit der Fettpresse bestens geklappt.
      Die Gewinde des RBZ und meiner Fettpresse sind identisch. Ein Stück Bremsleitung wie das zwischen den beiden Zylindern oder wie in meinem Fall zwei Anschlussnippel aus der Kältetechnik und ein Stückchen 6er
      kupferleitung mit den passenden Überwurfmuttern und es kann losgehen.
      Ich war zumindest überrascht, da die Kolben lediglich durch verharzte Bremsflüssigkeit geklemmt hatten. Die Reste im RBZ habe ich ausgeschabt und mit einem 1000er Wasserschleifpapier nachgeglättet.
      Die Manschetten sehen zwar tadellos aus und die vorderen RBZ sind von Teves, die hinteren von Schäfer ich hätte sie trotzdem ausgetauscht. Passen da die üblichen Reparatursätze oder muß ich da auf die genauen Durchmesser achten? Wo gibt's die dafür passenden, oder soll ich doch lieber einen Satz neue Zylinder einbauen?
      Moin Matt,

      also ob andere oder überholen kann man ohne Messung/Sichtung nicht sagen-die Zylinder haben ein Verschleißmaß welches dann neue Manschetten nicht mehr weiter "überbrücken" abdichten können. Die Liste der Maße hatten wir letztens hier...hatte Alfred aus dem ATE Buch rausgesucht. Hab meines gerade nicht zur Hand sonst hätte ich geschaut. Es sollten bei deinem P1 sortenrein nur 27er Zylinder verbaut sein-das mußt du vor einer Bestellung von Manschetten natürlich prüfen da in der Vergangenheit gerne mal mit 25ern gemischt wurde unter Umständen. Manschetten gibt es natürlich von den bekannten Dealern aber auch meist noch im guten Handel.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Hallo!
      Den Praxis Tip mit der Fettepresse zum Auspressen von Kolben bei Bremssättel und Radzylindern habe ich selber auch schon oft gelesen. In letzter Zeit bin ich auch in den Genuss gekommen einmal vier ATE Bremssättel von Opels aus den 70ern zu Überholen. Einige haben dann aus der Erfahrung heraus gesagt das es dann(zumindest bei Sätteln) schon eine bescheidene Arbeit ist das Fett wieder zu entfernen. Bei den Sätteln die ich überholt habe bin ich dann über unsere Baumarkt 6,95€ Fahrrad Pumpe gestoßen.
      Diese hat am Kopf den Aufsatz für zwei Ventilgrößen und die kleinere davon passt optimal auf den Entlüftungsnippel. Wenn der Kopf aufgesteckt und verriegelt ist kann man volle Lotte Pumpen ohne das er ab fliegt. Die Seite wo die Bremsleitung in den Sattel geht verschließe ich immer mit einem alten Stück Bremsleitung mit Verschraubung welches ich zusammen gequetscht habe. Bei den Sätteln habe ich dann am Vortag schon mal ordentlich Rostlöser zu den Kolben hin gesprüht und siehe da die Kolben kamen alle heraus. Das nutze ich dann auch gleich nach dem Überholen um zu Sehen ob die Kolben schön gleichmäßig gleiten.
      Gruß und schönes Wochenende, Manfred!
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      ...und noch ein Link, hab mal im vergangenen Jahr zwei Radzylinder verglichen,

      no-name-Repro / nos FAG-Teil, es steht etwas themenfremd, hier:

      Zwischenlagern für Blattfedern

      Du siehst, dass (am hier untersuchten Repro-Teil) gegenüber dem uralt-Original-FAG-Teil einige Nachteile bestehen,

      aus meiner Sicht sehr unschön: Nachlassende Spannung der Nutmanschette. Das muß bei anderen Repros nicht der Fall sein,

      ich will das aber nicht mehr ausprobieren.

      Leider sind viele Nachbauteile nicht so beschaffen, wie man sich das wünscht, deshalb würde ich immer erstmal prüfen, ob eine

      Aufarbeitung des Originals (Opel-Hausanfertigung / ATE / FAG) möglich ist und wenn, dann dazu nur Einzelteile der namhaften Hersteller

      verwenden (Nutmanschetten).

      Einen fest sitzenden Kolben bekommst Du sehr einfach raus:

      Besorge Dir einen Schmiernippel mit Gewinde M10x1 keg.

      Den drehst Du LOSE (von Hand) in das Gewinde der Leitungsverschraubung (ist M10x1)

      Der Entlüfternippel bleibt geschlossen.

      Dann pumpst Du den Kolben mit der Fettpresse raus.

      Das einzig erforderliche Teil neben der Presse ist der Nippel, den gibt es im Landmaschinenbedarf (z.B.).

      Die Zulaufbohrung ist bei den Bremszylindern gut zugänglich und gut zu reinigen, kein Problem.

      Gruß,

      Alfred. H.