Radbremszylinder, Verschleißgrenzen

      Radbremszylinder, Verschleißgrenzen

      Guten Tag Opelfreunde,

      wegen zulässiger Nacharbeiten an Radzylindern gab es im Forum einen regen Schriftwechsel

      mit z.T. weit auseinander liegenden Standpunkten.

      Da ist es gut, mal eine verläßliche Quelle zu bemühen.

      Im "ATE - Bremsenhandbuch" ist eine Tabelle mit den zulässigen max. Maßen der Radzylinder

      und den min. Maßen der Kolben angegeben.

      Die erste Seite zeigt ein Schadensbild einer Topfmanschette, die Abschermarken stammen

      vom Eintreten des Gummis ist den Ringspalt zwischen Zylinder / Kolben, bei überschrittenen

      Toleranzen.

      Auf die Dimension vorderer Radbremszylinder P1 / P2 bezogen:

      Ein 26,99 RBZ darf demnach 27,1mm Innendurchmesser haben.

      - unterhalb 27,1 = Gutteil
      - oberhalb 27,1 = Schrott

      Bei einem Sicherheitsbauteil kann es keinen Interpretationsspielraum geben, so sehr

      sich den vielleicht der eine oder andere Kollege auch wünscht oder diskutieren möchte.


      Gruß + MUNTER bleiben !!!

      Alfred. H.



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      Hallo Christian,

      bezüglich des Spieles sind 2 Sachen zu betrachten:

      - Kolben zu Zylinder > Führung des Kolbens, Spalt, in den das Manschettengummi eindringen kann.
      Das ist zwar mit max. 0,26mm beachtlich, man beachte aber auch, dass davon 0,16mm Abnutzung
      dem Kolben zugestanden werden und nur 0,1mm der Bohrung zufallen.



      - Manschette zu Zylinder: Hier erlaubt Teves nur 0,1mm aufgeweitete Bohrung ! Das ist auch klar, weil diese
      Stelle dichtungsrelevant ist. Der innere Sitz der Manschette verschleißt nicht, demnach muß sie nur den
      größeren Dichtradius + Exzentrizität aus Spiel verdauen.

      Generell: Lassen sich die Abnutzungen am Kolben ganz einfach durch Einbau eines neuen Kolbens beseitigen > FERTIG !

      Kritisch sind übermaßige Zylinder.

      Spielsituation im Neuzustand: Aus alten Tagen liegen mir Werksangaben vor.

      Die Kolben wurden in Toleranz d8 gefertigt, hier 26,99 d8

      Der Zylinder wurden in Toleranz H9 gefertigt, hier 26,99 H9

      Ich bin jetzt zu faul wegen Bleistift und gebe das über Google in einen Toleranzrechner

      ein, das Ergebnis ist: Min. Spiel = 0,065mm; max. Spiel = 0,15mm

      Man sieht, das ist auch schon recht großzügig....

      Die Bohrung kann ab Werk bereits einen Durchmesser von bis zu +0,052 aufweisen (obere Durchmessertoleranz),

      da bliebe nicht mehr viel Material zum weghonen..., ziemlich genau: 0,048mm im Durchmesser,

      also 0,024 mm auf die Oberfläche bezogen.

      Wenn der Zylinder an der unteren Toleranz gefertigt

      wurde (bei H-Passung ist das das Nennmaß), ist die Reserve entsprechend größer:

      Nennmaß bis Verschleißgrenze = 0,1mm, also 0,05mm im Radius.

      Das ist etwas bequemer, aber immer noch nicht viel ! VORHER MESSEN HILFT !

      Und feines Werkzeug hilft auch.

      Gegen fühlbaren Rost hilft nichts mehr.

      Gruß,

      Alfred. H.