Motorböcke

      Also wenn ich das hier so les kommt mir da eine Idee zwecks Motorlagerrepro. Hab da am Arbeitsplatz Material das wir sur Lagerung und Schwingungsdämpfung von Maschinenteilen verwenden.

      Wäre nur die benötigte Shore-Härte interessant
      Rostloch? Das is ne Revisionsöffnung^^
      Guten Tag Steimal,

      die Shorehärte des Gummis ist eine seiner Materialeigenschaften, sie soll bei Motorlagern

      und Getriebelagern so um 45SH liegen.

      Dieser Anhaltswert ist üblich, um eine ausreichende Entkopplung von Vibrationen zu bekommen.

      Ein Gummi-Metalllager ist aber nicht nur durch die Elastizität des Materials beschrieben, sondern

      auch durch die geometrischen Abmessungen und den Innenaufbau.

      Klar: Wenn Du verschiedene Lager (Konstruktion, Geometrie)

      und gleichen Shorehärte baust > dann ist die "Kennung" (Federrate) dennoch unterschiedlich.

      Wichtige Kenngrößen zur Auslegung:

      - Vorlast (anteiliges Motorgewicht)
      - Betriebslast (Reaktionsmomente aus dem Antrieb)
      - zulässige Federwege
      - "dynamische Verhärtung" (u.a. Einfluß der Shorehärte)
      - Federrate (abhängig von Geometrie + Shorehärte)

      Am einfachsten ist die Adaption eines "ähnlich belasteten" Motorlagers, an einem Beispiel hier beschrieben:

      Motorlagerung mit Fremdteilen....

      (irgendwie bekomme ich diesen Link nicht hin...)

      Die BMW-Motorlager haben wir bei uns im Einsatz (Rek. 57 + P1) und sind zufrieden. Einige Foristen

      haben sich auch für diese Lösung entschieden und berichteten positiv.

      Diese ganzen Motor / Getriebelager sehen einfach aus, aber: Sowohl in die Materialentwicklung,

      als auch in die Funktionsweise (Dachlager) haben viele Leute in der Serienentwicklung viel Grips

      investiert, haben erprobt + gemessen.....das ist M.E. in Eigenarbeit nicht aufzuholen (und lohnt nicht).

      Gruß,

      Alfred. H.
      Komplett neu entwerfen hätte ich mir jetzt auch nicht zugetraut.
      Eher das Originale 1zu1 reproduzieren, mit einem modernen Elastomer das vll. Etwas beständiger ist als die Originale und qualitativ hochwertiger als die Replika.

      Haben da Werkstoffe zum Gießen auf PU Basis in 2k,
      Und diverse Sorten Stangenmaterial (Eladur)
      Rostloch? Das is ne Revisionsöffnung^^
      Hallo Steimal,

      das Originalteil ist eine MURKSKONSTRUKTION. Das trifft auch auf die Lager der P1 / P2- Generation zu.

      Nur auf Schub belastete Gummis neigen zum Setzen (dafür sind sie dynamisch "weich")

      Bei PU-Material ist diese Setzneigung noch ausgeprägter, als bei Gummi.

      PU-Materialien sind gut bei hoher Wechselbeanspruchung einsetzbar, unter ständiger Vorlast geben sie

      schnell nach (noch schneller, als untaugliches Gummi).

      Um diese Lagermisere zu überwinden, würde ich deshalb keine Minute Arbeit in die Reproduktion

      einer Fehlkonstruktion investieren, sondern das Konstruktionsprinzip ändern > Dachlager.

      Dann ist Ruhe. Aber: Mach wie Du meinst....ist nur ein Rat.

      Gruß + bleib gesund !

      Alfred. H.
      MannMann, nun schreibe ich alle meine jährlichen Beiträge schon in einem Monat...

      Die aktuellen, zumindest die von UNS vertriebenen Motorlagerböcke haben eine Shorehärte von 56-60 Shore A.
      Alte OE-Muster haben aufgrund der Alterung usw irgendwo zw 70-80 Shore.
      Wo die o.g.45 Shore herkommen, zumindest bei diesen Teilen, ist mir nicht nachvollziehbar.
      Von daher verstehe ich nicht, warum es mit den längeren Bolzen, die es ermöglichen einen Distanzring o.Ä zu verwenden, um den Abstand vom Motor zur Achse zu erhöhen, nicht funktionieren soll ?
      Letztes Jahr haben alleine wir 109 an Endkunden und nochmal einige an Wiederverkäufer von den Lagerböcken verkauft, an grossartige Reklamationen kann ich mich nicht erinnern, auch in den Jahren zuvor wurden mal 3 oder 4 im Jahr reklamiert, mehr aber noch nicht. Meist VOR dem Einbau...
      Ob es nun z.B. was bringt, die Shore-Härte zu erhöhen, was zumindest für UNS keine Schwierigkeit wäre, hat mich noch nicht überzeugt.

      Und irgendwann muss es auch endlich mal in die Köpfe rein, dass Gummi heutzutage wesentlich schneller altert, WEIL DIE EU WEICHMACHER VERBOTEN HAT. Das kann der, der Repros fertigen lässt, nicht beeinflussen oder ändern!
      Die Asiaten schert es wie üblich nicht, aber in der EU sieht das nun mal anders aus...


      ...die Funktion von Gummi-Metalllagern hatte ich hier bereits umfassend dargestellt.

      Die Shorehärte ist nur eine (wichtige) Kenngröße der Mischung, sie bestimmt aber nicht allein

      die "Federung" (hier zu lesen). Die Federkonstante ist IMMER durch die Geometrie darstellbar.

      Geringe Shorehärte = gutes dynamisches Verhalten, wenig Dämpfung, dynamisch "weich"

      Kenngröße: Verlustwinkel über Frequenz + Amplitude (gut bei niedrigen Shorehärten)

      Für Motorlagerungen übliche Härten = um 45 Sh. Eigene Erfahrungen in der Fahrzeugentwicklung

      liegen vor. Bauteilzeichnungen diverser Hersteller belegen das ebenfalls (liegen mir auch vor), ist Standard.

      Das Problem ist:

      - eine Konstruktion zu erzeugen, die eine möglichst geringe Shorehärte (um 45 SH) ermöglicht

      - dennoch die statischen Kräfte (Dauerbelastung durch Eigengewicht des Aggregates) dauerhaft
      ohne relevante Setzerscheinungen ertragen kann

      - das hängt auch am Prozess der Vulkanisation

      Das geht aber, alle Autohersteller haben das im Lauf der Zeit hinbekommen.

      Wir können die technische Diskussion gern vertiefen, eine angemessene Vorbereitung (Technik) würde das in der

      Sache stark erleichtern. Es ist nicht schwer zu verstehen, setzt aber einige Grundkenntnisse in der Schwingungstechnik

      oder Akustik voraus.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Da ich mich beruflich im Moment auch gerade mit Gummiteilen auseinandersetzen muss, möchte ich noch hinzufügen, dass es verschiedene Shore Härtewerte gibt..je nach Testverfahren meine ich mich zu erinnern. Auch auf Internetauftritten von Long- und Skateboardvertreibern (Rollen!) kann man da oft sein persönliches Fachwissen zu diesem Thema erweitern.

      Grüße, Werner