Motorüberholung Rekord ´56

      ich habe meinen kompletten Kühlwasserkreislauf mit billigstem Salatessig aus dem Supermarkt gefüllt und bin damit mind. 100 km gefahren. Danach gründlich gespült ( optisch kam eine Blutwurstsuppe heraus ) und wieder mit Frostschutzmittel gefüllt.
      Die Heizleistung ist etwas besser geworden, aber immer noch nicht zufriedenstellend :sleeping:
      @Wiku: denke normaler Essig wird bei mir zu schwach sein, da der Kühler ausgebaut ist und Ich nicht über die Dauer von 100km die Temperatur und Durchfluss halten kann.

      Werd mich mit der Essigsäure 60% gut verdünnt Mal langsam rantasten, Mal schauen ab wann der Rost aufgibt :)

      @Ingo: :) Hab das ehemalige Elternhaus von meinem Vater zur Werkstatt umfunktioniert, deswegen das ganze Antiquitäten-Zeug. Das Haus wird aber bald abgerissen, drum muss ich langsam Gas geben mit der Überholung. Bett steht zum Verkauf, falls du Interesse hast PN :)
      Übrigens werd Ich demnächst Mal noch paar schöne Sachen aus den 50/60er im Off-Topic Bereich einstellen, die da noch so rumgeistern, weil zum wegwerfen wären die viel zu schade.
      @Ebi

      Super Lösung mit der Mutter, danke für den Tipp!

      Bezüglich dem Kühler, ich hab damals Bars Nural Kühlsystem-Reiniger verwendet und bin 50km damit gefahren. Das anschließend eingefüllte Kühlmittel bleibt jetzt sehr sauber und riecht ganz normal (davor war es immer sehr schnell braun und rostig) Weiß aber natürlich nicht wie das von innen aussieht.
      Sooo...neues aus der Motorbude
      Die lang ersehnten Messergebnisse habe Ich nun erhalten. Es sieht folgendermaßen aus:

      - Kolben 1.Ü reicht aus

      - KWL Stand heute 1. Ü-->benötigt wird +0,5mm

      - PL, hier hat es den 3. Zapfen ziemlich erwischt, bisher 1.Ü --> benötigt wird +1,0mm!

      - NWL sind hinüber, Standard Größe ist aber ausreichend und Welle ist noch gut

      - Ventilführungen sind wieder Erwarten noch gut, also 8 neue Ventile in Std-Maß


      Teile sind nun alle bestellt und sollten bald bei mir ankommen :)

      Die Anbauteile (Anlasser, Lima, Kipphebelwelle, Vergaser, Benzinpumpe) sind alle bereits fertig überholt und frisch lackiert.

      Kupplungsscheibe und Druckplatte kommen auch neu und liegen bereits bei mir. Ausrücklager ist noch gut, habe es komplett gereinigt und neu abgeschmiert.

      Da der Motor jetzt schon Mal ausgebaut ist, werde Ich mich zwischenzeitlich gleich Mal noch an die Vorderachse machen, die ganzen Gummis haben es bitter nötig.

      Bilder folgen demnächst :)

      Beste Grüße
      Stephan
      Hier noch ein paar Bilder.

      Die Vorderachse ist ausgebaut, komplett zerlegt und bereits gestrahlt.

      Erfreulicherweise hatte ein Freund noch den original Rekord C Federspanner. Mit dem ging's gleich nochmal ein Stück leichter.

      Die Radlager sahen von innen grausam aus. Das Lagerfett war als solches nicht mehr zu erkennen - eher wie Zwetschgenmarmelade mit Stückchen...Zeit wurde es...

      Zu meiner Freude sind die oberen und unteren grauen Fahrwerksgummis noch wirklich top in Schuss :) eine Sorge weniger.

      Jetzt geht's dann noch ans Lackieren des Motorraums und der Achse.

      Fortsetzung folgt...

      Grüße
      Stephan
      Dateien
      Hallo in die Runde...wollte Mal wieder ein Lebenszeichen geben.

      Meinen Motor habe Ich nun nach sage und schreibe 4 Monaten endlich wieder bekommen. Aber das Warten hat sich auf den ersten Blick gelohnt. Die durchgeführten Arbeiten sehen alle ordentlich aus. Das Wuchten hat sich auf jeden Fall gelohnt, soviel wie der Spezi dort weggebohrt hat (siehe Bilder KW und Schwungrad, tiefstes Loch rund 15mm). Bin Mal gespannt wieviel ruhiger er später laufen wird.

      Den alten Lack im Motorraum habe Ich bis auf die Grundierung runter geschliffen und bereits wieder neu lackiert.

      Jetzt geht's dann ans zusammenbauen des Motors.

      Bis bald mit neuen Bildern.

      Grüße
      Stephan
      Dateien
      Hab gestern Mal die Kurbelwelle eingebaut.

      Als erstes alle 4 Lager ohne Borgmann-Ring zum Test eingebaut. --> Lagerspiel gleichmäßig überall bei ca. 0,040 - 0,045. Die Welle konnte Ich ohne merklichen Widerstand drehen. Soweit so gut.

      Dann Borgmann eingeschlagen, Welle wieder rein und alles nacheinander angezogen. Nun geht die KW durch die Dichtung natürlich schwerer.
      Aber wieviel schwerer ist nun richtig?
      Hab hier das Forum schon durchforstet, aber nicht wirklich etwas konkretes gefunden.
      Hab mit einem Drehmoment Schlüssel ca. 20-30 Nm gemessen. Hat hier jemand Erfahrungswerte und könnte mir weiterhelfen? :)

      Bzw. wie kann kann Ich ausschließen, dass nicht beim 2. Einbau sich ein Lager etwas verkeilt hat und teilweise hiervon die "Schwergängigkeit" kommt?

      Grüße
      Stephan
      Hallo Stephan,

      wie hast du den Borgmann eingeschlagen? Hast du den zugehörigen Dorn dafür? Wenn ja würde ich das so montieren.

      Kritischer ist es wenn du das nicht hast. Ich habe selbst den Ring ohne richtigem Werkzeug montiert. Zuerst habe ich die Welle mit etwas Tape an der Dichtstelle beklebt und montiert um den Ring einzupressen. Dann Probemontage ohne Tape, Welle drehte sich für mein Gefühl zu schwer. Habe dann händisch mit weichem Holz den Ring noch weiter reinmassiert und wieder getestet, ich glaube die Welle hatte dann ein Losdrehmoment von ca 5-10Nm.
      Das läuft bei mir seit gut 5000km ohne Undichtigkeiten. Wichtig ist ein Tropfen Dichtmasse an den Trennstellen.

      Wie du siehst führen viele Wege nach Rom, manche mit mehr, manche mit weniger Risiko. Würde ich das für mich wieder so machen? Ja! Würde ich das für jemanden anderen so machen? Nein.

      ich denke dass sich aber noch einige Profis mit genaueren Angaben melden werden :)

      lg Johannes
      Guten Morgen zusammen,

      @Johannes, Danke für die Antwort. Habe mir das Werkzeug selbst gebaut mit einem dickwandigem 60er Rohr und 2-3 Runden gutem Gewebetape bis der richtige Durchmesser erreicht war. Hätte nicht damit gerechnet, dass die Dichtschnur so widerspenstig sein wird...aber ich denke ich hab es ganz gut hinbekommen. Habe bei montierter Welle und Lagerdeckel das 4. Lager durch die Abflussbohrung mit Öl gefüllt und mit der Druckluftpistole 2-3bar drauf gegeben...kam nix raus. Dann noch mit montierter Ölwanne mit Öl gefüllt und 3 Tage aufgehängt... Ergebnis waren vllt 4 Tropfen. Ich denke das sollte passen.

      Der Rest schreitet auch voran, siehe Bilder :)
      Motorraum ist fertig, Lenkung überholt und wieder drin, alle Schläuche neu, Kabelsalat wo nötig erneuert. Gestern war Hochzeit und der Motor durfte samt Achse (diesmal von unten, ging erstaunlich einfacher als von oben) wieder an den Ort des Geschehens :)

      Ich würde gerne noch den Tacho auf Null setzen. Kann mir jemand sagen, ob das ein großer Aufwand ist, oder relativ schnell erledigt ist? Bzw. wie es am besten gemacht wird?

      Das Ziel ist in Sicht :)

      Grüße
      Stephan
      Dateien
      Es ist vollbracht! Alles wieder an Ort und Stelle und der Motor sprang sofort nach der 1. Anlasserumdrehung an...ein herrliches Gefühl :)

      Dann gleich die ersten 50km ganz gemütlich den Motor eingefahren. Ich sag euch, ich war mir anfangs nicht ganz sicher ob ich im richtigen Auto sitze...Im Vergleich zu vorher läuft der Motor seidenweich und ruhig das es eine wahre Freude ist :)
      Danach gleich das Öl abgelassen und festgestellt das sich der eingebaute Magnet in der Ölablassschraube gelohnt hat...Man kam da eine Brühe raus. Da bin ich schon fast etwas erschrocken wieviel Abrieb da war... kohlrabenschwarz!

      Die ganze Laufruhe von vorn hat allerdings auch Nachteile...man hört so allerlei neues aus der Kiste...So kommt von der Hinterachse ab 50kmh ein schönes sattes Brummen. Kann nicht sagen ob das schon immer so war, da der Motorlärmpegel immer dominat war, aber gehe davon aus das die Sache von den Kreuzgelenken der Kardanwelle ausgeht.
      Habe das hintere Gelenk wie im WHB beschrieben mit Schraubzwinge gespannt und in den Hinterachsflansch gesetzt und hierbei ein Spiel von circa 3/10 mm zum Flansch von oben nach unten mit der Messuhr gemessen.
      Hab das ganze dann so gut wie möglich ausgemittelt...aber vermutlich ist das so nicht zu 100% hinzubekommen.
      Denke das Spiel resultiert aus dem Kippspiel/ Abnutzung der Gelenke.
      Oder wie sind hier eure Erfahrungen...ist hier ein geringes Spiel normal oder nicht?

      Zu guter Letzt...Danke nochmals an die zahlreichen hilfreichen Tipps und Unterstützung von euch allen! :)

      Spezieller Dank an Horst für die Mühe bei der Beschaffung der super NOS-Ersatzteile und an Alfred für die klasse Bauvorlage der Motor-/Getriebelagerungen (ich denke hiervon kommt der größte Benefit für die Laufruhe) :)

      Grüße und bis bald
      Stephan
      Dateien
      Moin Stephan,
      die Kardanwelle aus meinem '56 Rekord ist auch grade in Arbeit. Habe ich zusammen mit neuen Gelenken zum Müller nach Herford geschickt. Ich hätte zwar eine hydraulische Presse in der Werkstatt um die Gelenke zu tauschen, aber wie soll ich das Teil anschliessend auswuchten ? In mir reifte die Erkenntnis, daß meine Fähigkeiten dazu nicht ausreichen, und so habe ich das einem Fachmann überlassen.... :cool002:

      Thomas
      Guten Tag Stephan,

      freut mich, dass die Lagerei auch bei Dir geklappt hat. Es ist (nach meinen Erfahrungen) wesentlich besser,

      vergleichbar belastete Serienteile (Gummi-Metall) aus "moderneren" Fahrzeugen zu verwenden,

      als Nachbauten einer grenzwertigen, oder (Klartext) untauglichen Konstruktion.

      Wegen Kardanwelle / Kreuzgelenk: Die Welle ist leider schon seriell zu knapp ausgelegt.


      Dazu hatte ich schon mal einen Beitrag geschrieben:


      Kardanwelle, Brummen, Dröhnen...

      Im Anhang findest Du ein Nomogramm mit Praxisempfehlungen zur Länge / Durchmesser / Drehzahl

      einer einteiligen Kardanwelle. Opel hat das unterschritten.

      Das funktioniert gerade soeben, wenn das Auto noch "neu" ist. Der geringste Verschleiß (Gelenke)

      oder die kleinste Unwucht (Farbe, Rost, Dreck) lassen die Welle brummen.

      Das Spiel des Gelenkkreuzes muß NULL sein, in allen Richtungen.

      Die Axialtoleranzen zwischen Nadelbüchsen und der Gelenkgabel wurden durch Auswahl unterschiedlich

      "breiter" Sicherungsringe auf 0 gebracht, im Original-Reparatursatz liegen diese Ringe bei.

      Wegen Kardanwellen - Überholung hatte ich hier schon mehrfach die Fa. Roman Müller in Herford empfohlen,

      die Kollegen dort machen eine sehr gute Arbeit, wie auch andere Foristen bestätigt haben.

      Viel Spaß weiterhin mit der alten Kiste + Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Thomas, Hallo Alfred,

      die neuen Kreuzgelenke habe Ich bereits gestern Abend bestellt und sollten auf dem Weg zu mir sein.

      Den Name Roman Müller habe Ich hier im Forum schon Mal gelesen, allerdings ist dieser nicht gerade um die Ecke von mir aus.

      Habe deswegen eben mal einen Kardanwellen-Betrieb in der Nähe angerufen. Dieser meinte für das Wuchten alleine mit sonst nix (also neue Gelenke etc. selber montieren)...280 Euronen. Das kommt mir etwas heftig vor für ein bisschen drehen lassen und ein Gewicht draufkleben :)

      Eigentlich gebe Ich solche Teile nicht gern aus der Hand und versende diese dann per Post...

      Darf man fragen was Roman Müller hier für Preise aufruft?
      Wenn es sich inklusive Versandkosten rechnen würde wäre es vielleicht eine Überlegung wert.

      Grüße
      Stephan
      Hallo Stephan,

      wegen der Kosten kann ich Dir keine exakte Angabe machen, weil ich mehrere Kardanwellen

      aufarbeiten / umarbeiten lassen habe, "in einem Rutsch" und zum "Paketpreis". Das ist schon etwas

      länger her.

      Die Gelenkkreuze haben die Müllers selber besorgt (wollten sie so) und mir war´s recht, weil:

      "Alles aus einer Hand". 280,- Silberlinge nur für das Wuchten finde ich erheblich zu teuer.

      Zum "Wuchten" werden Aufnahmen benötigt, wenn die erst gefertigt werden müssen, kostet das.

      Die Müllers haben das.

      "NUR" Wuchten halte ich auch für nicht ausreichend.

      Die Müllers haben:

      - die Wellen zerlegt
      - Verschleißmaße gemessen (Schiebestück)
      - die Welle in einer Spezialvorrichtung feingestrahlt
      - das Rohr mit der Brennerflamme gezielt gerichtet (schlagfrei)
      - die Welle wieder mit neuen Gelenken montiert
      - die Welle mit einfachem Lack lackiert

      Mach mal ein Bild von Deiner Kardanwelle und schicke es zum Müller, da wird er Dir sagen,

      was das ungefähr kostet.

      So einfach versenden würde ich die Welle nicht.

      Wenn, dann solltest Du eine solide Holzkiste zimmern, oder sie gut wattiert in ein kräftiges

      Kunststoffrohr stecken (Gas, Wasser, Sche...). Eine rohe Behandlung (hinfallen lassen etc.)

      zerstört alle vorangegangenen Mühen....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Zum versenden lässt sich auch Rohrisolierung aus Kautschuk nehmen, Innendurchmesser 60mm, Materialstärke 30mm. Einmal der länge nach aufgeschnitten, Welle reingelegt und mit Paketklebeband wieder verschlossen, ergibt 'ne dicke gut gepolsterte Wurst. Passenden Karton gebastelt und ab die Post....
      Paketgröße 130 x 130 mm, Länge 1600mm. Sperrgutversand: 38,07,-€
      Dateien
      • welle1.JPG

        (463,66 kB, 40 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • welle2.JPG

        (211,33 kB, 37 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Ich habe bei Müller ca. die Hälfte gezahlt.

      Gruß aus Werl
      Rudi
      =÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷
      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
      ÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷
      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Soweit ich das noch weiß, wurde das Schiebestück vermessen und geschliffen, die Kreuzlager neu, Welle gewuchtet und lackiert.
      =÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷
      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
      ÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷
      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot