Motorüberholung Rekord ´56

      Motorüberholung Rekord ´56

      Hallo Zusammen,

      Vielen Dank nochmals für die herzlichen Begrüßungen hier im Forum. Leider bin erst jetzt wieder zum schreiben gekommen...war in der Werkstatt ... :D :auto1:
      Wie bereits bei meiner Vorstellung angekündigt sollte das Projekt "Motorüberholung" demnächst in Angriff genommen werden.

      Gesagt getan...

      Motor ist raus und quasi schon fast komplett zerlegt :hammer2:

      Habe vor dem zerlegen im ausgebauten kalten Zustand noch eine Kompressionsmessung durchgeführt (vor dem Einbau im warmen Zustand leider verpennt) --> Ich dachte mir besser als nichts :rolleyes002:
      Werte waren leider nicht so berauschend 4 - 4,5 - 4,5 - 5bar. Danach nochmals mit ein paar Tropfen Öl auf den Ringen 5,2 - 5 - 5,5 - 5,5bar. <X

      Leider scheinen sich die ersten gemessenen Ergebnisse zu bestätigen...der zerlegte Motor sieht nicht gerade berauschend aus :wut002:

      Die Zylinder sind am OT ziemlich stark eingelaufen...es sind deutliche Riefen mit dem Fingernagel zu spüren, also ne richtig scharfe Kante, besonders beim 1. und 4. Zylinder. Hier sind die Abnutzungen "außermittig" (1. heftige Kante vorn, hinten fast nichts; 4. heftige Kante hinten, vorne fast kein Abtrag). :sos1:
      An den Kolben sind auch deutliche schwarze Bereiche an den Laufflächen über die Kolbenringe hinweg zu sehen --> hier wird er wohl durchpfeifen.
      Achja...einen gebrochenen Kolbenring hab Ich dann auch noch entdeckt... :thumbup:
      Es sind hier noch die "Standardgrößen" verbaut.
      Ist davon auszugehen das die Kurbelwelle auch einen Schlag hat, da 1. und 4. quasi in V-Form zueinander laufen? :denk1:

      Die Kurbelwellen- und Pleullagerschalen sahen auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so schlecht aus...habe das Lagerspiel gemessen --> war überall noch in der Toleranz...liegt vielleicht daran das hier bei beiden bereits auf 1. Untermaß geschliffen wurde.
      Habe schon ein paar Zapfen an der KW gemessen --> aber alle bereits unterhalb der Toleranz. Da kann Ich mir noch keinen Reim drauf machen, wie das zusammen passt ?!?

      Nockenwellenlager sahen auch nicht gut aus...komplett verschlissen...Welle noch nicht gemessen.

      Der Zylinderkopf ist auch ganz nett verkokt... aber im Vergleich zum Rest vermutlich das kleinste Übel ...juhu :chor002:

      Alles in allem großes Kino :popkorn: und beste Voraussetzungen :ironie002:

      Ich werde heute mal alles durchmessen, dokumentieren und dann nochmals berichten.

      Frohe Weihnachten allen Zusammen. :weihnacht1:

      Grüße
      Stephan
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      Hallo Zusammen,

      also hab mal bisschen gemessen.

      Zylinder und Kolben sind wie erwartet alle definitiv durch...
      Zylinder liegen oben alle bei ca. 80,15...Kolben bei 79,70!
      Heißt Ich werde die auf das erste Übermaß bohren lassen müssen...

      Kurbelwelle habe Ich auch gemessen...hat einen Schlag von 0,06mm jeweils an den Lagern 2 und 3 bei Aufnahme an 1 und 4.

      Habe nun noch ein paar Fragen an die Motoren-Profis unter euch...hoffe Ihr könnt mir hier weiterhelfen. :sos1: :D

      1. Bei mir waren bisher die Mahle Kolben verbaut. Habe Motornummer 1,5 L56 - 55285. Laut Matz Onlineshop werden die Kolben aber nur bis Motornummer XXX verbaut meistens ist das im Shop eine 4er nummer. Das verwirrt mich etwas ?( Bei Mellmann Motorenteile werden andere Kolben angeboten die optisch auch nicht ganz so vergammelt aussehen. Können hier also beide Kolbenarten verbaut werden, bzw. könnt Ihr mir hier einen bestimmten ans Herz legen/ empfehlen?

      matz-autoteile.de/www/index.ph…=com_virtuemart&Itemid=69

      oldtimer-motorenteile.com/prod…olympia-1-5--54---59.html


      2. Habe die Lagerspiele der Kurbelwellen-/ Pleulagerschalen gemessen diese liegen alle an der oberen Grenze, im Durchschnitt bei 0,050-0,063. Bin gestern durch Zufall über einen Beitrag hier im Forum gestolpert, bei dem geschrieben wird, dass beim Lagerspiel besser die Toleranzen des A-Rekord (0,026-0,102) verwendet werden sollen, anstatt des Rekord Bj. 56 (0,026-0,064), da die Toleranzen hier ausgereifter bzw. überarbeitet sind. Wenn das der Fall wäre müsste Ich evtl nicht auf das nächste Untermaß schleifen lassen. Wie sind hier die Erfahrungen? Packt die Ölpumpe hier den Druck aufrecht zu erhalten?

      3. Habe im Anhang Bilder der Nockenwellenlager. Habe gelesen das die so gut wie nie verschleißen...aus meiner Sicht sehen meine aber nicht gerade gut aus...was denkt Ihr darüber? :search:

      Ihr seht schon, Fragen über Fragen :denk1: Wäre über jeden hilfreichen Tipp sehr dankbar.

      Grüße und bis bald
      Stephan :wink:
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      Optimal sind um die 0,03mm Lagerspiel.
      0,05-0,06 ist ziemlich an der Grenze, würde mich aber nicht abschrecken. 20W50 rein und dass läuft.
      Seitenschlag von 0,06 geht auch in Ordnung...
      Nockenwellenlager sind tot.

      Die Nockenwellenlager müssen auf Maß gespindelt werden, die Nockenwelle muss sich danach recht leicht drehen lassen, sonst zerlegt es dir dass Stirnrad. Das ist Arbeit fürn Profi.
      Guten Tag EBI,

      zu den Kolben:

      - Die Kolben vom Kollegen Mellmann sehen anders aus, als die Teile aus der alte Opel-Serie
      möglicherweise ist das eine Nachfertigung

      - Die Angaben von Matz (Typenliste) scheint eine Sammelangabe zu sein (Kolben aller Art)

      Wegen der Abmessungen: Dein Auto hat Kolben für ein Bohrungs-Nennmaß von 80mm,

      Kolbenbolzen 22mm und Kompressionshöhe 50mm.

      Diese Maße haben alle Opel-Kolben für 1,5l (2,5l) Motoren von 1938-1959.

      Wenn Du das bei Mellmann mal vergleichst, sind das auch überall die gleichen Nummern.

      Mein ET-Katalog unterscheidet zwar bei den Kolben unter den Motornummern:

      Bis / ab 1,5l-54-31510, hat aber nichts gegen einen Austausch, wenn der satzweise erfolgt.

      Möglicherweise gibt es konstruktive Unterschiede, die nicht die Funktionsmaße, vielleicht aber das

      Gewicht betreffen, das ist bei "satzweise" dann unerheblich.

      Das heißt, einen gleichen Satz Kolben kannst Du unabhängig von der Motornummer verwenden,

      aber: AUFPASSEN, der 1,5l ab 1959 (50PS) hat andere Kolben, KH = 45mm.

      Der Forist @OpelDoc hat bei seinem 56ger die gleiche Motorkur hinter sich, er kann Dir sicher

      mit aktuellen Hinweisen zu Teile / Kosten / Reparaturbetrieb helfen.

      Wegen Laufspielen / Gleitlagern / Passungen gibt es eine gute Maschinenbauregel:

      - ein Promille Überdeckung (Welle ist ein tausendstel des Durchmessers größer als die Nabe)
      ergibt einen bombenfesten Sitz = Presspassung

      - ein Promille Spiel ergibt eine gute Laufpassung > Gleitlager

      Deine Lager haben ungefähre Durchmesser von 48 (Pleuel), bzw. 58mm (HL)

      Das heißt, nach der o.a. Faustregel wären Laufspiele um 0,048 PL oder 0,058 HL

      als Auslegungspunkt anzunehmen.

      Und das hat Opel auch genau so gemacht, Deine Toleranzangaben zu den Pleuellagern

      sind 0,026.....0,064 die Grenzen. Die Toleranzmitte ist demnach 0,09mm/2 = 0,045mm.

      Ist "irgendwie" ganz nahe an der goldenen Regel...., die hat ja 0,048mm ergeben.

      Ein Laufspiel von ca. 0,1mm bei einer Welle von rund 52mm halte ich für nicht angebracht,

      möglicherweise ist das ein Schreibfehler, ähnlich dem Eisengehalt von Spinat.

      Gruß + frohe Festtage !

      Alfred. H.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Guten Tag,

      bei den Kolben könnte ich, wenn gewünscht, helfen:
      im Bestand habe ich noch einen Satz originale Opel Kolben mit der T-Nr. 6 23 207 mit Kolbenringen und Kolbenbolzen. Die Kolben haben das Mass Drm,80,46 gestempelt und sind für die Zylinderbohrun mit 80,50mm vorgesehen und ganz wichtig die Kompressionshöhe beträgt 50mm, Es handelt sich um Mahlekolben. Diverse Lagerschalen habe ich auch in NOS noch verfügbar, aber dazu brauche ich die gesuchte Größe.

      Gruß Horst
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      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de
      Vielen Dank euch für die schnellen Antworten...Ihr seid spitze :thumbsup: :danke1:

      @Mark, da die KW auch Laufspuren aufweist würde Ich vermutlich durch das polieren aus der Toleranz nach oben "rausfallen". Wäre nur interessant gewesen, falls die Toleranz wirklich bis auf ca. 0,1 erweitert worden wäre.

      Habe hier den Link gefunden, bei dem das Thema diskutiert wurde siehe Zitat aus WHB Rek-A von Manic Mechanic --> Jetzt wird der Motor wieder zusammen gebaut...

      Aber dann wirds hier wohl auf schleifen rauslaufen...Lass die KW vorher vom Motorspezi nochmal durchmessen und eine Einschätzung geben.

      Leider hat die KW einen Höhenschlag von 0,06...hab hierzu im Anhang mal eine Skizze gemacht...passt auch zu meinem Schadensbild der Zylinder denke Ich (Z1 nach vorn ca.0,2mm eingelaufen, hinten fast nichts; Z4 nach hinten ca. 0,2mm eingelaufen, vorn fast nichts; bei Z2 und Z3 jeweils zueinander nach innen etwas mehr wie nach außen)

      NW-Lager werd Ich dann vielleicht noch selber ziehen und neu setzten, Ausspindeln kann der Motorspezi dann gleich mit dem bohren/honen erledigen.


      @Alfred. H., vielen Dank für die detailierte Erläuterung über die Kolben.

      Habe den originale Motor von 56 mit 45PS.

      Dann werd Ich OpelDoc evtl mal kontaktieren Jetzt wo du's sagst, erinnere Ich mich da wieder grau an was mit dem Lagerspiel aus der Technikerschule. --> klingt sehr einleuchtend :daumen1: :D

      @P2Coupe, das hört sich ja super an, vielen Dank für das Angebot. Is denn heut schon Weihnachten?! :thumbsup: Ich glaube da werde Ich auf dich zurückkommen. Muss nur noch abwarten was der Motorprofi spricht, ob er die Einseitige Abnutzung der Zylinder mit dem ersten Übermaß noch raus bekommt. Lagerschalen sind derzeit schon die ersten Untermaße verbaut, also wenn dann 2. Untermaß mit 0,5.

      Hast du solche zufällig im Angebot? :D


      Wünsche euch ebenso besinnlich schöne Feiertage!

      Grüße Stephan :weihnacht1:
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      Hallo Ebi,

      die Kurbelwelle wird durch die Lagerung "gezwungen", rund zu laufen, die Kräfte,

      um die 6/100mm Rundlaufabweichung zu "begradigen" kannst Du mit einiger Armkraft

      aufbringen (natürlich nur im elastischen Bereich).

      Die Motorbude kann die auch richten, normalerweise mit einen stumpfen Schlag,

      der das Material an geeigneter Stelle etwas dehnt, das bekommt man auf Schlag NULL hin.

      Eine andere schöne Fehlerquelle für Geräusche und einseitiges Laufbild sind die Winkligkeit

      der Pleuelstangen und ganz exakt passende Buchsen für den Kolbenbolzen.

      Das seitens Opel verwendete Material ist relativ weich und läßt sich nicht gut bearbeiten,

      für meinen ex Sorgenmotor haben mir die Motorenbauer deshalb Bronzebuchsen gedreht und die auf einer

      Pleuel-Bohrvorrichtung so ausgebohrt, dass der Bolzen mit leichtem Daumendruck durchgeht

      und die Funktionsbohrungen des Pleuels exakt fluchten.

      Kosten: Um 200,-€

      Eine umfassende Motorinstandsetzung kostet zwar etwas Geld, m.E. ist es aber besser, den

      kompletten Umfang zu überholen. Teilreparaturen sind in vielen Fälle keine sinnvolle

      Investition, Ausnahme: Zylinderkopf.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Ich würde die Welle erstmal polieren und dann nochmal genau messen. Beim Polieren nimmt man im Normalfall nur im tausenstel Bereich runter.
      10/100er sind zwar Teilweise als Verschleißmaß für die Pleullager angegeben, aber über 0,055 hätte ich echte Zahnschmerzen und würde es lassen.

      Zu den 6/100el hat Alfred wahrscheinlich recht, ich hab mal ne 5 Fach gelagerte Kurbelwelle gerichtet, die lief 0,25 daneben und ich hab die auf 0,07 bekommen. 4 Lager festgeschraubt lief die im krummen Lager auf 0,015mm grade.
      Die Wellen sind weich, die gehe mit...

      Wenn du die Hauptlager schleifen lässt, dann ist die Welle ja auch wieder grade. Ich weis aber nicht wie sich dass auf die Wuchtung auswirkt.
      @Alfred. H., ja so ist auch der Plan. Was gemacht werden muss wird gemacht - ohne Kompromisse. Lieber einmal richtig. Will nicht in paar Jahren wieder anfangen.
      Deshalb versuche Ich gerade auch alles penibelst zu beleuchten und die wahren Ursachen ausfindig zu machen.
      Danke für den Hinweis mit den Pleulbuchsen - die 200€ werden bei der Reparatur den Bock vermutlich nicht mehr fett machen ;( :D

      Was auffällig ist bei der Messung der KW-Zapfen (Ich habe pro Zapfen 6 Messungen gemacht: vorne, mitte, hinten und das ganze nochmals um 90° versetzt), die Zapfendurchmesser sind in der Mitte deutlich größer als außen (Für KW-Verhältnisse). Ich denke Ihr habt schon recht damit, dass die KW durch die Lager "eingesperrt" und quasi auf Spur gebracht wird. Aber vermutlich hat die sich über die Jahre hinweg wieder "Luft" durch den Schlag an den Lagerenden gemacht und somit wieder Party im Motorblock gemacht. :party002:
      Genaue Laufleistung des Motors habe Ich leider nicht.

      @Mark, eventuell werd Ich das einfach mal versuchen mit dem polieren - is ja nichts kaputt, falls dann doch geschliffen werden muss. Hab mal ein Video über das Detailpolieren einer KW gesehen - is glaub kein Hexenwerk.
      Hast du schon öfters welche poliert? Falls ja, mit welcher Körnung des Schleifpapiers sollte man da ran?

      Grüße
      Stephan
      Guten Abend Stephan,

      wenn die Hauptlager eine leichte "Tonnenform" haben, kommt das aus der Biegung der

      Kurbelwelle im Betrieb. Die Opel Lager sind sehr breit (nach heutigen Gesichtspunkten: Falsch ausgelegt),

      das führt dazu, dass sie bei Biegung nahe den "Kanten" stärker tragen und auch stärker durch Schmutz

      beschmirgelt werden. Bei Fahrzeugen mit Ölfilter (die haben serienmäßig Dreistofflager mit einer extrem

      dünnen Laufschicht) kann man an den Kanten der breitesten Lager 1 + 4 hin und wieder sogar Anfressspuren sehen.

      2 frisierte Motoren habe ich so verloren, weil es nicht beim Anfressen geblieben ist.....

      Wegen "krummer Welle" kann ich mich erinnern, dass in der Motorentwicklung sogar schon der umgekehrte

      Weg versucht wurde: Ein (oder mehrere) Hauptlager einen ganz geringen Betrag außermittig zu bohren,

      um die KW etwas "vorgespannt" laufen zu lassen. Grund: Akustik, leiserer Motorlauf.

      Hat sich aber für die Großserie als ungeeignet erwiesen...

      Gruß,

      Alfred. H.
      Für die Harten Fälle ne 80er Schleifleine und Öl.
      In deinem Falle würde ich aber mal mit ~160 um den dreh anfangen und ggfls. WD40 nehmen. Natürlich poliert man dass auf der Drehbank.
      Kurbelwellen poliert? Ja, habe ich schon oft gemacht.
      Ich war mal in der Motoreninstandsetzung tätig, nur mit dem Schleifen, da hab ich irgendwie zur Kurbelwellenschleifmaschine nicht so den Draht gehabt, ich hab meistens die Köpfe geplant und die Löcher gebohrt (Block gebohrt und gehohnt), während Kollege die Wellen geschliffen hat...
      Ich mache so ~2 Motoren pro Jahr...
      @Alfred. H., sehr interessant :) Ich glaube am 4. Lager habe Ich so eine Art Anfressspur bzw. Rattermarken gesehen, muss mal nochmal genau anschauen (ich schick mal Bilder davon). Wenn man das so hört mit deinen 2 Motoren bin Ich mittlerweile echt froh das Ich die Überholung angegangen bin...war glaub Ich höchste Zeit bevor gar nichts mehr geht...

      @Rolo, danke für den Tipp :daumen1: Ich melde mich bei dir sobald klar ist, was Ich für ne Größe benötige.

      @Mark, top! Danke für die Anleitung :daumen1: dann bist du ja Profi was die Sache angeht.
      Rein Interessehalber -->Denkst du das die Motorbude meinen aus der Mitte gelaufenen Zylinder mit dem ersten Übermaß hinbekommt? Weil wenns dann tatsächlich 0,2mm zu einer Seite mehr sind wird die Luft denke Ich schon sehr eng werden (1. Übermaß --> Durchmesser +0,5mm --> Radius +0,25 --> Luft zur "Beschädigung" 0,05mm) oder sollte das ein ein guter Mann hinbekommen?

      Grüße
      Stephan
      Normalerweise verschleißen die Zylinder in Kipprichtung, also "links/rechts".
      Ist deine Hauptlagergasse denn grade? Leg da mal n Haarlineal rein, nicht dass die Hauptlagergasse krumm ist...

      Wenn der wirklich an einer Seite 0,2 weg ist, dann müsstest du ja 0,4 Bohren um überhaupt grade zu kommen und dass noch ausrichten, also wenn du wirklich 100%ig gemessen hast und die gut sind, dann sollte dass klappen. Wird aber mit nem 0,5er Übermaßkolben ne knappe Geschichte. Aber einen einseitigen Verschleiß von komplett 0,2 kann ich mir eigentlich kaum vorstellen...
      Zylinder sind links und rechts schon auch verschlissen, aber noch mehr nach vorne bzw. nach hinten. So ein langes Haarlineal hab ich leider nicht, aber ich werd dem Motorbauer sagen das er die Hauptlagergasse überprüfen soll.

      Hab die Zylinder mit Innenmessgerät vermessen. Kann also nur sagen das die Bohrung 0,2 größer ist, vorne ne abgesetzte Kante und hinten nichts fühlbares. Also wird der Großteil des Abriebs leider vermutlich schon vorne sein...

      Grüße
      Ich würde dass nebst der Wahl deiner Kolben mit deinem Motoreninstandsetzer abklären. Der soll nochmal messen, schauen was er kann, dann kaufst du die Teile und wenn du die Teile geliefert hast, wird der Block bearbeitet.

      Ich gebe zwar mittlerweile meine Blöcke außer Haus (der Betrieb in dem ich dass früher selbst gemacht habe ist aus Altersgründen geschlossen) aber habe halt genug Erfahrung und natürlich die Messwerkzeuge um selbst zu entscheiden was die können und was ich gemacht haben will.
      Da kaufe ich natürlich die Teile vorher, spart den Weg, Zeit ist Geld ;)
      Hallo an alle,

      Kennt jemand von euch diese Art von Kipphebelwelle und kann mir sagen wie Ich die Lagerböcke hier runter bekomme?

      Die Böcke sitzen bombenfest, hab's auch schon mit Warmmachen versucht.

      Die Lagerböcke sehen anderst aus als die in den einschlägig bekannten Shops angebotenen. Nach meiner Recherche gab's hier wohl zwischen Motornummer 50000 - 60000 andere Böcke.

      Würde die Achse gerne zerlegen und reinigen, evtl. Teile tauschen, da die teilweise etwas Spiel haben (komme am 1. Kipphebel unten mit 0,05mm Fühlerlehre zwischen Hebel und Achse).

      Oder würdet Ihr die zusammen lassen wenn die verpresst wurden und reinigen was geht?
      Bin mir nicht sicher ob das Spiel hier wirklich so entscheidend ist?!

      Grüße
      Stephan
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      Guten Abend Stephan,

      wegen Deines Beitrags war ich heute Nachmittag im Keller und habe einen Zusammenbau

      Kipphebelwelle / Pleuel rausgeholt. Nach Entfernen der Ölpampe ließ sich auch hier eine

      5/100stel Fühlerlehre zwischen Kippwelle / Kipphebel unter forciertem Druck einfädeln.

      Im Prinzip ist das zwar nicht "schön" und entspricht Maschinenbauregeln keineswegs,

      es scheint aber dennoch (halbwegs) zu funktionieren. Wenn Du die Ventile bei laufender Maschine

      einstellst, kannst Du diese "leichte Unvollkommenheit" ausreichend kompensieren.

      Es gibt hier seitens Opel verschiedene "Verbesserungen", leider sind alle technisch unbefriedigend,

      in praxi funktionieren sie einigermaßen.

      Die Lagerböcke des 56ger sitzen nur durch Passung / Vorspannung fest, beim ersten Lagerbock gibt es eine

      Schraube, die anderen Böcke kannst Du abdrücken. Mein Tip: Lasse sei dran, es gibt nix dauerhaft zu verbessern...

      Eine Laufpaarung, die im Betrieb "steht" (Umkehrpunkte) und im Betrieb "läuft" ist mit der vorliegenden Konstruktion

      nicht befriedigend darstellbar. Gleitlager brauchen stetige Bewegungen.

      Gute Lösung: Nadellager, zweireihig

      Geht auch: Kugelförmige (sich drehende) Gleitpartner, wie z.B. im CIH

      Optimierungen an der alten Konstruktion sind vergeblich, sie taugt nix.

      Das ist (mein) trauriger Befund zu diesem Konstruktionsdetail.

      Trost: Trotz aller konstruktiver Mängel, läuft so ein alter Opel relativ lange + unauffällig.

      Die Renovierung des Kurbeltriebs / Kolben + Zylinder sind m.E. wesentlich wichtiger.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Guten Abend Alfred,

      Vielen Dank für deinen Einsatz und die tolle Erklärung.

      Dass dachte Ich mir schon dass das in der Praxis durch die Einstellung des Ventilspiels quasi in die Toleranz mit inkludiert wird. Darum zur Absicherung meine Nachfrage.

      Umso besser wenn das dann von einem Profi mit Erfahrung untermauert wird.

      Werde das ganze dann zusammen lassen und bestmöglich reinigen.
      Die Stopfen seitlich an der Welle will Ich aber unbedingt noch ziehen. Denn wenn die genauso aussieht wie der Rest vom Motor ist die vermutlich bis oben Voll mit Ölpampe.

      Grüße und schönen Abend
      Stephan