Bremsdruck

      Hallo Leute, habe noch ein kleinen Fehler in der Bremsanlage.
      Der besteht darin, das beim ersten treten das Pedal weit abtaucht.
      Es wurde volgendes schon erneuert und geprüft.
      HBZ überholt
      Bremsschläuche erneuert
      Alle Gummimanschetten erneuert.
      Alles ist gängig
      Anlage ist auf Silikon
      Belege sind gut
      Spiel wurde vorab eingestellt
      Entlüftet

      Bremsen sind gleichmäßig stark.
      Sogar vollbremsung möglich.
      Doch leider muss ich zweimal treten, damit der Hebel richtig steht. Heißt nicht das die Bremse nicht geht.
      Weis leider nicht wo ich noch schauen könnte.
      Gruss und Danke
      HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Wenn alles an deiner Bremsanlage funzt wie es soll, liegt das Problem bei den Excentern.
      Hatte auch mal das Problem.
      Ich nehme meist das Rad ab, check ob im inneren der Trommeln alles tuffig ist und drehe, nachdem die Trommel wieder auf der Nabe sitzt, beide Excenter auf Anschlag bis sich die Trommel schwergängig drehen lässt, danach gleichmäßig beide Excenter Stufe für Stufe wieder runtergedreht, bis nur ein minimales schleifen an den Bremsbacken zu hören ist.
      Andere Seite ebenso.
      Wirst sehen, dein Pedal wird künftig oben bleiben. Geringfügig lässt es nach längeren nicht treten etwas nach. Das ist bei der Einkreisanlage normal.
      Bei mir ging das Pedal mal fast zum Bodenblech obwohl alles erneuert wurde und dicht war. Ich wurde dann von einer Bremsen Werkstatt aufgeklärt.
      Die Beläge nutzen in der Zeit ab und die excenter müssen angepasst werden.
      Immer gut, da mal Jährlich zu kontrollieren.
      Ist kein hexenwerk.
      Viel Glück.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Hallo Frank,

      Marco hat die Einstellerei schon beschrieben, für ein Top-Ergebnis kannst Du

      das Verfahren noch etwas verfeinern, Ziel: Möglichst frühes Einsetzen der Bremswirkung,

      (wenig Pedalweg), aber natürlich bei korrektem Spiel zwischen Pedalgestänge und

      Hauptbremszylinder.

      - Spiel zwischen Druckstange + Hauptzylinderkolben kontrollieren

      - Bremse nochmal entlüften

      Dann Lüftspiel der Bremsbacken einstellen, über die Exzenter, wie Marco schrieb.

      Dabei beachten: Für eine korrekte Einstellung muß die Backe zentrisch in der

      Trommel liegen, das mach sie gern mal NICHT, wenn man nur den Exzenter dreht.

      Nach jeder Änderung am Exzenter solltest Du die Fußbremse einmal kräftig

      betätigen und lösen, die Backe wird dann angelegt und liegt zentrisch in der Trommel.

      Diese Situation ist "betriebsnah" und Du kannst das TATSÄCHLICHE

      Lüftspiel beurteilen und ggf. nochmal nachstellen.

      Auch: Entweder die Räder montiert lassen (damit die Trommel korrekt "fest" ist),

      oder bei abgenommenen Rädern die Trommel mit Muttern + Scheiben fixieren.

      Kleine Änderungen im Lüftspiel wirken sich bezüglich des notwendigen Pedalwegs

      (und auch der notwendigen Pedalkraft) relativ stark aus.

      Wenn das vorgenannte Verfahren Dein Problem nicht beseitigt, ist etwas anderes

      faul an Deiner Bremsanlage.

      Gruß,

      Alfred. H.

      HK-56 schrieb:

      Der besteht darin, das beim ersten treten das Pedal weit abtaucht.


      Das ist für diese Bremsanlage normal (wird auch in der technischen Literatur drauf hingewiesen). Daß beim kurz folgenden zweiten Treten der Pedalweg deutlich kürzer ist, liegt daran, daß die Rückzugfedern an den Bremsbacken träge sind und nicht so schnell zurückstellen. Das Ganze wird durch Silikon-Bremsflüssigkeit noch schlechter, weil diese geringfügig komprimierbar ist im Gegensatz zu Glykol-basierter Bremsflüssigkeit..
      Durch ein möglichst enges Lüftspiel (was bei Trommelbremsen ja kein Problem darstellt) lässt sich dieser Effekt minimieren. Weg bekommt das nicht.

      Christian

      Bubru schrieb:

      Silikon-Bremsflüssigkeit noch schlechter, weil diese geringfügig komprimierbar ist


      Das halte ich für Unsinn. Das ist doch kein schaumig geschlagener Pudding.
      Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren. So ist jedenfalls mein physikalischer Wissensstand.

      Komprimierbare Bremsflüssigkeit widerspricht völlig dem Einsatzzweck.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      ....streitet Euch nicht,

      alle irdischen Dinge sind kompressibel. Die Frage für den Alltag ist: Wieviel ?

      Und ist das merklich ? (normalerweise nicht, deshalb geht man in praxi von

      Inkompressibilität bei Flüssigkeiten und Festkörpern aus).

      Dennoch gibt es Messungen zu Kompressibilität.

      Die Stoffeigenschaft dazu heißt "Kompressionsmodul", kann man googeln.

      Christian hat Recht, Silikonflüssigkeit ist "kompressibler" als "normale" Bremsflüssigkeit.

      Hier ist ein guter Beitrag dazu: ifz.de/tipps und Tricks/Bremsfluessigkeiten.pdf, leider ohne

      Skalierung.

      In einem früheren Projekt waren die unterschiedlichen Eigenschaften spürbar und meßbar,

      dort hatte aber jede Bremszange 8 Kolben und damit entsprechende Volumina, die "komprimiert"

      werden konnten. Der Link (oben) spricht von einem schlechteren Druckpunkt, das mag bei extremen

      Anwendungen sein, bei den ollen Opels und deren Zylinderabmessungen kann ich mir spürbare

      Unterschiede im Pedalgefühl aber kaum vorstellen. Das Thema ist auch irgendwie ein Dauerbrenner

      und (aus meiner Sicht) ein gutes Teil Glaubenssache....


      Gruß,

      Alfred. H.
      Meiner Erfahrung nach gibt es auch Unterschiede vom "Gefühl" des Excenter Einstellens:

      was bei manchen Freunden und Bekannten schon ein "starkes Schleifen" ist und eine korrekte Einstellung sei, wurde von mir mit min. einer weiteren Rastung eingestellt und der Pedalweg minimiert.
      Hierzu gehört schon eine gewisse Erfahrung, denn nicht umsonst hat man das 1979 in meiner Ausbildung noch gelernt, ebenso das aushonen von RBZ´s.
      Ich möchte jetzt niemanden auf den Schlips treten, wenn man das aber nur alle 6 oder 7 Jahre mal macht, hat man kein Gefühl dafür und ist eh hypersensibel.
      Vorraussetzung für eine gute Bremseneinstellung sind ordentliche Bremsbeläge und eine runde und originale Bremstrommel, welche ordentlich zentriert sitzt und auch noch nicht am Endmaß angelangt ist.

      Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de
      Hallo Horst @P2Coupe , das mit dem einstellen bekomme ich hin. Zwar ist meine zweite Ausbildung als KFZ Mechaniker vor 35 Jahren erfolgreich beendet worden, aber das Feingefühl für 'die Maschine' ist geblieben.
      Es sind auch Herausforderungen die ich liebe. Mit den Infos von euch allen, geht es immer aufwärts und vieles aus der Ausbildung kommt zurück.
      Bis denne HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de

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      Also ich kenne das Problem und folgende Lösungen:

      a) Bei neuen Belägen müssen sich diese erst einbremsen, da muss man einfach nach 1000km nochmal nachstellen, dann passt es. Bei gebrauchten sollte man die da hin bauen wo sie gelaufen sind.

      b) Bodenventil im Hauptbremszylinder ist undicht

      c) Bei Silikonbremsflüssigkeit nach dem ersten Entlüften völlig normal. Die schlägt eben doch Schaum. Wenn ich son Auto entlüfte, dann freue ich mich über Pedaldruck und lass die Karre über Nacht stehen und dann wird am nächsten Tag nochmal entlüftet und dann kommt die Restluft raus, wenn aus dem Schaum richtige Blasen geworden sind. Aber schön langsam mit dem Pedal entlüften, nicht trampeln wie n Ochse.