Kleine Kugelhülse

      So Leute, jetzt wird es ernst...:

      Ich habe jemanden gefunden, der mir die Teile (die Ringe um die Messinghülse herum) aus POM nach Alfred`s Zeichnung anfertigt.


      Der freundliche junge Mann macht mir 20 Stück, also 10 Satz. Einen Satz brauchen wir selber, bleiben also 9 Satz übrig. Pro Satz möchte er 10 € haben. Finde ich jetzt nicht zu teuer, denn die angebotenen Repro-Sätz bewegen sich preislich im selben Rahmen.
      IMG_9666.JPG
      Das hier nur zur Info, weil die Aktion hier ihren Ursprung genommen hat. Ich biete die Dinger zum Selbstkostenpreis zzgl. Versand gleich im "Marktplatz" an und hoffe, das sich ausreichend Interessenten finden.

      An dieser Stelle noch mal Danke hier an alle Beteiligten: So macht Forum Spaß!

      Gruß
      Bernd
      :daumen1: Hallo,

      ich bin jetzt am Wochenende bei meinem Drehbänker gewesen und wir haben uns das Ding zusammen angesehen. Die Problematik hat er erkannt und auch schon eine Idee, wie man daran geht. Bevor er aber heute zur Tat schreiten konnte, hat er sich gestern beim Mango schälen (!) die Kuppe eines Daumens :daumen1: amputiert!
      So bleibt es erst mal im Theoretischen und er hat so gezwungenermaßen noch mehr Zeit, eine praktikable Lösung zu finden.

      Also, etwas Geduld und Daumen :grins1: drücken!

      Grüße
      Bernd
      Guten Abend!

      Das ist der Plan: Material (Teflon) ist vorhanden. Bei der Messingbuchse soll der äußere Ring so weit wie möglich abgefeilt werden, so das die Rillen zugänglich werden. Dann wird die Teflonbuchse (eine Hülse) mit Untermaß, damit sie klemmt, auf die Messingbuchse gepresst. Die Hülse ist ein paar Millimeter länger, so das man in das offene Ende einen 2K-Kleber zum fixieren der Hülse einfüllen kann.
      Das wird mit Halter der oben am Schaltrohr sitzt gut machbar sein, an der Buchse unten am Rohr wird das fummelig werden.
      Wir hatten auch andere Lösungen, aber da war die Anbringung noch schwieriger gewesen und weniger haltbar.
      Mit zwei Prototypen wollen wir das erstmal versuchen und ggf. Maße variieren.

      Ich werde berichten...

      Gruß
      Bernd
      Frohe Ostern!

      Ich konnte heute die Prototypen der Buchsen für das Schaltrohr abholen und hab es sofort ausprobiert. Hurra, es funktioniert! Mein Dreher hat mit zwei verschiedene Aussendurchmesser gemacht und ich habe es mit der kleineren probiert, weil diese sich beim ersten Test mit minimalen Spiel im Rohr drehen und schieben ließ, denn dass muss sie ja nachher können.
      Ich versuche jetzt mal die einzelnen Schritte zu erklären und die Bilder dazu einzustellen. Es sind ein paar mehr geworden und weil man pro Beitrag hier nur max. 10 Bilder einstellen kann, kommt dann im nächsten Beitrag quasi Teil 2...

      Hier die beiden leicht unterschiedlichen Hülsen:
      IMG_9949.JPG IMG_9948.JPG

      Zunächst einmal muss an der Buchse, hier der Originalzustand, es fehlt der Vulkolanring, denn der ist längst zu Staub zerfallen...
      IMG_9971.JPG

      der äussere Ring abgefeilt, angeschrägt und entgratet werden, damit die Teflonbuchse später etwas leichter draufzubugsieren ist:
      IMG_9970 2.JPG

      die Teflonbuchse dann in eine 12er Nuss einstecken, so lässt sich das Ganze leichter führen:
      IMG_9968.JPG

      Nuss mit Teflonbuchse und dem Halter mit dem bearbeiteten Messingteil in den Schraubstock spannen. Die Teflonbuchse hat eine Kegelfräsung (heisst das so?) und passt gut zum angeschrägten Messingteil.
      IMG_9967.JPG

      Jetzt die beiden Teile "mit Gefühl" aufeinanderschieben.
      IMG_9966.JPG

      Der Teflonring sitz jetzt auf der gerillten Fläche, aber auch auf dem gefeilten Ring und hat sich daher geweitet. Mit einer Flachfeile den Teflonring nachbearbeiten, schön rundfeilen und immer wieder prüfen, wann das Teil ins Schaltrohr passt.
      IMG_9965.JPG

      Jetzt zum nächsten Beitrag zum gleichen Thema....
      Teil 2:
      Passt also... die schöne, neue Buchse sollte sich "leicht saugend" im Rohr drehen und schieben lassen. Mit der Zeit wird sich das einschleifen.
      IMG_9964.JPG IMG_9963.JPG

      Die Teflonbuchse ist etwas länger als das Messingteil. Müsst Ihr selber entscheiden, ob ihr in das entstanden Loch noch zusätzlich einen 2K-Kleber o-ä. einbringt. Ich hab versucht die Teflonbuchse von dem Messingteil abzuziehen, hat aber nicht geklappt. Ich denke, die Buchse ist stramm genug, dass sie sich abfällt.
      IMG_9962.JPG

      An diesem kleinen, handlichen Teil vom oberen Ende des Schaltrohrs war die Aktion kein Problem: Zeitaufwand 25 Minuten. Am unteren, angeschweißten Teil ist die Sache etwas fummeliger. Zum Bearbeiten des Messingteils, würde ich das Messingteil mit einer kleinen Grippzange festhalten und feilen. Das Aufpressen der Teflonbuchse, sollte mit einer Wasserpumpenzange funktionieren. Die OPEL- Ingenieure haben an der Lenksäule ein kleines Loch gelassen um eine Zange dort anzusetzen.

      Hier sei noch mal erwähnt, dass das ein Eigenbauversuch von mir ist und keine geprüfte oder getestete Ingineursleistung! In jedem Fall aber kann das Ganze aber zurückgebaut werden und ein Schaden sollte nicht entstehen.

      Viel Erfolg und österliche Grüße
      Bernd
      So, ich noch mal, mit einem zweiten Test:

      Ab Werk sitzt der Vulkolanring auf dem Messingteil, mittig und oben unten begrenzt und gehalten durch den Kranz. Ich habe mit der zweiten Buchse mal versducht, das so nachzubauen. das Ergebnis war so semioptimal:

      den neuen Teflonring habe ich so gekürzt, das er auf den gerillten Fläche sitzt und oben wie unten von dem überstehenden Kranz gehalten wird und nicht vom Messingteil rutschen kann:

      IMG_9978.JPG IMG_9979.JPG

      Ein bisschen nachbessern war nötig, also mit dem neuen Ring über die feile geschrubbt, bis das Maß erreicht war:
      IMG_9980.JPG

      Dann wie schon gehabt, den Ring in die 12er Nuss und mittels Schraubstock zusammengeschoben. Hier das Problem, das der Ring jetzt (weil kürzer) in der Nuss verschwindet und mann nicht genau sehen kann, ob man vielleicht schief angesetzt hat. So geschehen bei diesem Versuch. Ist aber noch mal gutgegangen:
      IMG_9981.JPG IMG_9982.JPG

      Der Ring sitzt jetzt wie im Original mittig auf dem Messingteil, aber: dadurch, das man ihn über den dickeren Kranz schiebt, weitet sich der Innendurchmesser und der Ring lässt sich dann auf dem Messingteil drehen. Was zur Folge haben könnte, das sich die Teflonbuchse im Laufe der Zeit, auf der geriffelten Fläche aufreibt und sich genauso verabschiedet, wie der ursprüngliche Vulkolanring.
      IMG_9983.JPG

      So, muss nun jeder für sich entscheiden, auf welche Weise er die Buchsen anbringt. Ich tendiere zur ersten Variante, weil die Teflonbuchse hier stramm auf dem Messingteil sitzt und so der Abrieb nur am Schaltrohr stattfindet.

      Jetzt trink`ich erst mal einen Kaffee! :trinken1:

      Gruß
      Bernd
      Hallo Bernd, klasse was du da gemacht hast. Wie wäre es denn mit einem Hartgummi? So würde es dich beim überziehen weiten und danach zusammen ziehen.
      Gleichzeitig könnte dieses Gummi die Kräfte aufnehmen.
      Nur so eine Idee.
      Gruss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Hallo,
      ja, war auch eine Überlegung. Dieses Vulkolan ist ja sowas in der Richtung. Ich hab mir einen Rest in 6 mm dicke besorgen können.
      Dieses Zeug zumindest hat aber ja bewiesen, das es nicht so das gelbe vom Ei ist.
      Es muss ein Hartgummi oder was auch immer sein, dass zum einen elastisch genug ist, um es über den Ring zu kriegen und auch ausreichend Gleiteigenschaft hat, damit es im Schaltrohr „flutscht“.
      Daher Teflon, wusste ich auch nicht, dass sich das Zeug so problemlos für diesen Zweck bearbeiten lässt. Ich glaube, das funktioniert so ganz gut.
      Guten Tag Bernd,

      da hast Du viele gute Versuche unternommen ! Deine Einschätzung:

      - Buchse festlegen

      Ist aus meiner Sicht zielführend.

      Wegen der Materialien:

      - Teflon läßt sich hervorragend bearbeiten, ist sehr beständig und hat hervorragende
      Gleiteigenschaften (ohne Schmierung), es braucht aber "glatte" Laufpartner.

      - Vulkollan ist eine Herstellerbezeichnung für ein bestimmtes PU-Material, es ist elastisch,
      besitzt eine sehr gute Abriebfestigkeit und Dämpfungseigenschaften. Es wird wegen dieser
      Vorzüge sehr gern am Auto eingesetzt, z.B. Gasgestänge, Übertragungsteile....
      Über (wirklich lange Zeiträume) zersetzt es sich und zerfällt.

      Dieser Mechanismus (Zeit) läßt leider die Vulkollanteile in unseren Autos versagen, in bürgerlichen
      Zeitabschnitten funktionieren sie sehr gut.

      Gruß + weiter viel Spaß beim Bauen !!!

      Alfred. H.


      JaKlaP2 schrieb:

      Hallo,
      ja, war auch eine Überlegung. Dieses Vulkolan ist ja sowas in der Richtung. Ich hab mir einen Rest in 6 mm dicke besorgen können.
      Dieses Zeug zumindest hat aber ja bewiesen, das es nicht so das gelbe vom Ei ist.
      Es muss ein Hartgummi oder was auch immer sein, dass zum einen elastisch genug ist, um es über den Ring zu kriegen und auch ausreichend Gleiteigenschaft hat, damit es im Schaltrohr „flutscht“.
      Daher Teflon, wusste ich auch nicht, dass sich das Zeug so problemlos für diesen Zweck bearbeiten lässt. Ich glaube, das funktioniert so ganz gut.

      So ein Hartgummi wird man mit Silikon Schmierung ohne weiteres über den Stift bekommen.
      Möchtest du das angehen?
      Guss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Hallo,
      warum nicht? Aber wie fertigen?

      Stanzeisen (um z.B. das 6mm dicke Vulkolan auszustanzen). Aber: ich kann 12 mm Außendurchmesser stanzen, man braucht aber 11,6 oder 11,7 mm. Zwei dieser Ringe hätten fast das Maß um die gerillte Fläche „aufzufüllen“
      Innendurchmesser (Durchmesser des Messingteils auf der gerillten Fläche) ist 7,6 mm. Da habe ich auch nichts adäquates..
      Und dann muss ja auch noch der innere Durchmesser im äußeren Durchmesser zentriert sein.
      Das als Wasserstrahlteil zu machen ist auch nicht so einfach, weil so ein Kleinstteil auf einer Wasserstrahlmaschine flöten geht.

      Für die verschiedenen Interessenten im Forum werde ich es erst einmal die Dinger machen lassen, man kann natürlich trotzdem parallel weiter auf die Suche gehen.

      Hülse ...353 mit einem neuen Bezug versehen ??

      Hallo Bernd,

      wir hatten deswegen schon mal Kontakt und ich hatte Dir von der Lösung

      berichtet, die ich an unserem P1 verwendet habe.

      Der P1 hat eine Aufnahme für Vulkollanteile mit ähnlicher Funktion,

      von ca. 6,5mm Durchmesser, das ist kleiner, als der Sitz auf der Messinghülse ...353.

      Um ein kurzes Schlauchstück zu gießen, habe ich mir "damals" das gebaut:

      - eine exakte Gießform, siehe Bild 3414, links ein kleines Schlauchstück, rechts die Form
      (Luxusausführung, mit Teflonauskleidung)

      - andere Perspektive zum Schlauchstück, Bild 3415

      - Innendurchmesser des Schlauchs 6,5mm

      - Außendurchmesser ca. 11,7mm (Maß für ein glatt nachgeriebenes Schaltrohr > wie auch bei P2 / Rek A)

      - Länge ca. 40mm wird auf passende Länge geschnitten

      Die Durchmesser passen für unseren P1 ganz exakt.

      Für Deine Anwendung sollte sich das leicht ändern lassen.

      Wenn Du festen Sitz auf dem Riffelteil haben willst, muß die kleine Vulkollanhülse

      gegenüber dem Riffel Untermaß haben > das hätten "meine Schlauchstücke"

      Das hat mich eben mal einen Versuch machen lassen:

      - einen kleinen Schlauchabschnitt (6,5 innen) auf einen Bohrerschaft 7,7mm gezogen,
      ging, die Buchse sitzt gut fest

      - dann den Bohrer in meine Standbohrmaschine gespannt, laufen lassen und den
      Außendurchmesser auf 11,7 geschliffen (Holzbrettchen mit Schmirgelpapier 150)

      Kein Problem > geht: Bild 3416.

      Das ist jetzt etwas hemdsärmelig, mit einer Drehmaschine + einem messerscharfen Stahl

      wird das noch besser klappen, scheint jedenfalls eine mögliche Vorgehensweise.

      Wenn Du so einen Versuch wagen willst, sehe ich gern nach, ob ich noch mehrere

      Schlauchstücke habe, Mat. PMC 790; die Härte ist 90Sh.

      Ich kann den Bohrer auch gern ein paar Tage liegen lassen, um zu sehen, ob die

      kleine Hülse platzt. PU neigt aber eher zum Kriechen, als zum Reißen, das könnte helfen.

      Gruß,

      Alfred. H.



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