Wiederaufbau Olympia P1 Bj.5/1959

      Jawoll Herr Senior-Typreferent,

      bin dann mal in den Keller gestrackst, habe ein älteres Spurstangenensemble vom Regal gegriffen und mal nachgestellt. Bitte den optischen Zustand mal weglassen.

      So sieht das Teil auf der Skizze aus
      20210314_142631_copy_784x1612.jpg

      Und so im Verbau im Lenkgestänge
      20210314_150529_copy_1612x784.jpg

      Auseinander geschraubt. Englisches Gewinde!
      20210314_150921_copy_784x1612.jpg

      Jetzt auch der Schmiernippel raus. Die Gewindebuchse darf nicht gelöst werden. Also Finger weg vom großen Sechskant mit dem Schmiernippel drauf.
      20210314_151300_copy_784x1612.jpg

      Bisken altes Fett weg putzen, kannste durchgucken
      20210314_151307_copy_784x1612.jpg

      Den Hohlraum habe ich mit Fett gefüllt, aber den Nippel noch nicht eingedreht. Das Gewinde des Bolzen gut eingeschmiert und alles wieder eingedreht auf ca. 20 mm Federhöhe.
      20210314_151946_copy_784x1612.jpg

      Jetzt den Schmiernippel reingedreht und die Feder gegen den Widerstand auf 15,5 +/-0,8mm eingestellt.
      20210314_152441_copy_784x1612.jpg

      Dann sieht man das Fett zwischen den Federwindungen rausquellen. Es fettet demnach das Laufgewinde in der Buchse.
      20210314_152230_copy_784x1612.jpg

      So, jetzt wisst Ihr wo das Fett, welches im Schmiernippel vom Lenkzwischenhebel verschwindet, hinfließt.

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Koralle60“ ()

      Hallo Klaus,
      das habe ich mich auch gefragt.
      Bin der Meinung, das die Feder zusätzliche Störeinflüsse aus der Lenkung bzw. Straße eliminieren soll und so die Einleitung in die Karosserie weitgehend vermieden wird.
      Es mag andere Gründe geben ,aber die erschließen sich mir nicht.
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Tach Koralle60,
      alles in Butter. Prima Bildershow. Ich habe noch ein Bild gemacht von einem neuen Hebel und einem Rep. Satz den ich mal auf der Veterama bei einem Teilehändler gekauft habe. Wenn der Hebel nicht abgeschmiert wird oder wurde ist das Käse und irgendwann hat man einen Schaden am Linksgewinde. Am großen Sechskant ist so ein Gewinde drauf wie bei den Vorderachsnippeln.

      Lenkstockhebel.JPG Links Rep. Satz, rechts Orischinal.

      Rolo :auto1:
      Hallo Rudi,

      das kann gut sein. Opel hat wahrscheinlich im Laufe der Bauzeit an diesem Teil ähnlich herumexperimentiert wie beim Schaltgestänge, obwohl weit weniger Ansprüche an die Funktion gestellt werden. Im frühen P1-Werkstattbuch Ausgabe Nov. 1957 wird noch eine andere Ausführung des Lenkzwischenhebels gezeigt, welche noch keine solche Druckfeder aufweist. Hier wird zudem ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der gesamte Zusammenbau des Lenkzwischenhebels nicht zerlegt werden darf und dieser auch nur als komplettes Ersatzteil geliefert wird.

      Im ET-Katalog ab spätestens April 1960 wird die spätere Ausführung 9 20 354 gezeigt, welche bereits ab der frühen Fg.-Nr. 726 783 mit der Feder geliefert, und auch während der Bauzeit des P2 beibehalten wurde. Immerhin konnte diese Feder nun auch einzeln bestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch schon die Grundbücher eingeführt, so daß etwaige Zerlegungsmöglichkeiten des Lenkhebelzusammenbaus dann hier beschrieben sein müssten. Leider besitze ich die Ausgabe nicht. Würde mich jedoch mal inhaltlich interessieren. Das von Dir oben eingestellte Bild stammt aus dem WHB vom P2, setzt aber für das weitere Verständnis die Beschreibung im Grundbuch voraus, weshalb ja auch darauf verwiesen wird.

      Ab Rekord A sieht dieser Lenkzwischenhebel dann auch deutlich unkomplizierter aus.

      @Rolo
      In meinen Opel-Unterlagen kann ich bislang keinen Hinweis darauf finden, daß jemals Reparatursätze für Lenkzwischenhebel von Opel geliefert wurden. Kann es sein, daß es sich hierbei um eine viel spätere Eigenerfindung unabhängiger Teilehändler handelt? Dann wäre ich mal mit dem Einbau solcher Teile vorsichtig!

      Wer weiß evtl. mehr darüber?

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Klaus,
      in meinem Grundbuch
      20210314_212102_copy_784x1612.jpg

      sind zwei unterschiedliche Ausführungen des Lenkzwischenhebel gezeigt.
      20210314_211803_copy_784x1612.jpg bei Lenkung mit Stahlscheibengelenk

      20210314_211757_copy_784x1612.jpg bei Lenkung mit durchgehendem Lenkstützrohr

      Auf den Seiten 43 + 44 ist ein Kapitel dem Lenkzwischenhebel gewidmet und
      20210314_211730_copy_784x1612.jpg
      eine Skizze der Ausführung bei Lenkung mit durchgehendem Lenkstützrohr.

      Die Lenkung mit dem Stahlscheibengelenk scheint eine späte P2-Ausführung zu sein, welche in der Befestigung des Lenkzwischenhebels an der Karosserie anders designed ist, aber trotzdem die Feder aufweist. Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen die Feder und die Tellerscheibe zu tauschen, wobei der komplette Zusammenbau getauscht werden soll, wenn das Laufgewinde verschlissen ist.
      Das sind die mir zugänglichen Informationen.

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Vielen Dank für die Bilder, auch wenn sie im Moment für noch mehr Verwirrung als für Klarheit sorgen.

      Das Bild "durchgehendes Lenkstützrohr" (den Zusammenhang verstehe ich null!) zeigt die bekannte P1 (ohne ganz früh) bzw. P2 -Ausführung.
      Das Bild "Stahlscheibengelenk" ähnelt wegen der Befestigung am Rahmen mit 2 Schrauben der Rekord-A-Ausführung. Hier scheint es jedoch eine Abbildung von einem Kapitän-P zu sein, der diese Befestigungsart ebenfalls schon besitzt.

      Während der Bauzeit des P2 gab es keine Veränderungen in diesem Bereich. Zur Bauzeit des Ponton gab es m. W. noch keine Technischen Grundbücher, sondern noch jeweilige WHBs je Typ.

      Offen bleibt weiterhin die Frage nach der Zerlegbarkeit und Überholbarkeit des Lenkzwischenhebels.

      Tschüß
      Klaus
      zerlegen kann man ihn definitiv , das haben wir weiter oben gesehen . überholen ist nicht , ausser man hat so eine ersatzbüchse / welle wie Rolo ( weiter oben ) .

      wenn der hebel auf dem gewinde wackelt , kann man ihn 180° auf der welle drehen und erreicht VIELLEICHT eine besserung . das hängt davon ab , wie verschlissen das ganze ist

      geuss Kurt
      Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

      div. P2`s und anderes Alteisen

      dä Huäbär schrieb:

      ausser man hat so eine ersatzbüchse / welle wie Rolo ( weiter oben ) .


      Da würde mich interessieren, wo diese Ersatzbüchse herkommt. Als original-Opel-Teil ist mir keine solche bekannt. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß es hier einmal eine Nachfertigungsaktion durch die Alt-Opel-IG gegeben hätte. Ohne eine entsprechende Montageanweisung nützt solch ein Teil nicht viel, z. B. gibt es keine Angaben über das Anzugsdrehmoment der dicken Mutter mit dem Schmiernippel.

      Bei einem sicherheitsrelevanten Teil wäre ich da unsicher, inwieweit ich solch einer unbekannten Nachfertigung trauen kann.

      Das gilt umsomehr, wenn mir der Sinn dieser Konstruktion technisch nicht einleuchtet. Für mich sieht es so aus, als wollte man innerhalb des Lenkhebels ein gewisses Spiel herbeiführen, welches durch den Druck der Feder unter Kontrolle gehalten wird. Etwa um unsanfte Bordsteinberührungen des rechten Vorderrades gegen den Rahmen und der Spurstangengelenke abzufedern. Doch was ist dann mit der linken Seite, wo der Lenkstockhebel starr und spielfrei mit Lenkgetriebe und dieses mit dem Rahmen verbunden ist? Und wozu dieses Bewegungsgewinde innerhalb Zusammenbaues?

      Tschüß
      Klaus
      Klaus

      Das teil hat xy in kleinserie angefertigt und an der Veterama vertickt . Hab ich auch mal angeschaut , aber weiss nicht mehr bei wem . Ist sicher 10 jahre her .

      Spiel ist genau das , was man in dieser konstuktion nicht will !

      Das bewegungsgewinde ist dazu da , das sich der hebel nach links und rechts bewegen lässt . Der hebel gibt dann die bewegung der mittleren spurstange an die äussere weiter . Lieg einmal unter deine kiste und dann kannst du das sehr gut sehen , wenn ein helfer am steuerrad dreht .

      Gruss Kurt
      Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

      div. P2`s und anderes Alteisen
      Das ist mir alles schon klar, ich habe solch ein Teil auch schon mindestens einmal ausgewechselt. Trotzdem verstehe ich nicht, wozu es dafür dieses Bewegungsgewindes und der starken Feder bedarf. Kann es sein, daß die Vorspannung der Feder lediglich ein Lösen der Mutter verhindern soll?

      Ginge es lediglich um eine links-rechts-Drehbewegung des Teils, hätte es eine einfache Lagerhülse und eine handelsübliche Schraubensicherung doch auch getan! So aber führt der Zwischenhebel bei jeder Bewegung zusätzlich eine minimale axiale auf-und ab-Bewegung aus. Welchen Sinn macht das? Das ist schon verwunderlich, wo doch Opel immer bemüht war, auch beim kleinsten Detail zu sparen. Wahrscheinlich hat man das irgendwann eingesehen und sich ab Rekord A auf eine einfachere Lösung besonnen.

      Als ich zuletzt solch ein Neuteil eingebaut habe, erinnere ich mich, daß die Drehbewegung aufgrund der hohen Federspannung recht schwergängig war. Ist das bei Euch auch so?

      Tschüß
      Klaus
      Guck dir mal an wie die querlenker montiert sind . Die haben die gleichen gewinde , das war einfach stand der technik .
      Gummibuchsen kamen beim Rekord A , auch an den querlenkern .
      Bei GM ( USA ) gab es schon in den 50igern gummibuchsen .
      Schwergängig ist das nur von hand , mit der übersetzung des lenkgetriebes merkst du das nicht mehr .

      Gruss Kurt
      Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

      div. P2`s und anderes Alteisen
      ...Opel ist etwas schwerfällig im Lernen und hat verschiedene Konzepte versucht:

      1) Olympia bis 53: beide Spurstangen am Lenkgetriebe (links) angelenkt, sie haben zwei unterschiedliche

      Längen. Folge: Beim Einfedern lenkt die Kiste, weil die kürzere Spurstange einen größeren Radeinschlag verursacht,

      als die längere.

      Der Oly hat "lose" Gummibuchsen an den Unterlenkern ! Leider nicht vorgespannt...

      2) Rekord 53-57: Die Spurstangen sind nun gleich lang, der Umlenkhebel ist mittig auf dem VA-Körper.

      die Vorderachse ist gegenüber der Karosserie in Gummi gelagert, die Unterlenker haben vorgespannte

      GM-Lager (richtig), die Übertragungsstange: Lenkgetriebe an Umlenkhebel liegt in Längsrichtung (FALSCH !)

      Beim Bremsen bewegt sich die ganze Vorderachse (Gummilagerung) nach hinten. Relativ zum Lenkgetriebe,

      wegen der Längsverbindung > lenkt der Wagen nun nicht mehr beim Federn (Oly), sondern beim Bremsen...

      HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ! (Ich habe beide Autos).

      Beim P finden wir endlich ! ein Lenktrapez, es sorgt dafür, dass das kurveninnere Rad (ohne die vorgenannten

      Schwachpunkte) so viel stärker als das äußere Rad eingeschlagen wird, dass die Kinematik halbwegs stimmt.

      Das war vorher annähernd auch so....aber von anderen Einflüssen überlagert...

      Suchbegriffe: Ackermann / Lankensperger, die haben sich drum verdient gemacht.

      Aus nicht näher bezeichneten Gründen hat Opel dann die vorgespannten Gummi-Metall-Buchsen des Ponton

      wieder verlassen und die gesamte Radaufhängung (Ausnahme Stabi) in "Vollmetall" ausgeführt. Das ist (achsintern) exakt.

      Damit das einen guten Abrollkomfort ergibt, ist die Achse wieder in Gummi zur Karosserie gelagert.

      Den guten Rollkomfort hat man auch erreicht. Im Bestreben, auch eine "exakte" Lenkung darzustellen,

      ist die Lenkungslagerung natürlich "Vollmetall". Das wäre auch o.k., wenn die Achse sich nicht gegenüber

      der Lenkung "verschieben" könnte: Lenkung ist aufbaufest / Achse ist elastisch gelagert.....

      Das Lenktrapez entkoppelt den Längskräfteeinfluß (Bremsen) zwar (im Gegensatz zum Ponton) sehr

      wirksam von Eigenlenkeinflüssen, nun sind die Querkräfte aber das Problem.....

      Die Querkräfte verschieben die Achse zur Lenkung so ungünstig, dass bei Seitenkraft eine selbsttätige

      (geringe) Erhöhung des gewollten Lenkwinkels eintritt. Bei schneller Kurvenfahrt (Querkräfte) führt das dazu,

      dass der Wagenlenker erst lenkt, dann eine selbständige "Lenkverstärkung" eintritt und er die Lenkung

      etwas zurücknehmen muß. In "gewissen Grenzen" ist das Gewöhnungssache, gut und richtig ist es nicht.

      M.E. ist es müßig, angesichts des technischen Standes "damals und bei Opel" nach heute rational nachvollziehbaren

      Gründen für eine Techniklösung zu suchen.....es ist....wie es ist.

      Grundsätzlich: Reibung im Lenksystem ist höchst unerwünscht, Spielfreiheit ist Gebot. Um das in Deckung

      zu bringen, habe spätere Opels an dem Umlenkhebel mit hoch vorgespannten Gummi-Metalllagern bekommen,

      die sich gleitlagerartig drehen können: Suchwort: Fluid-Bloc(k)s.

      Erst mit dem Kadett A hat Opel eine "richtige" Anordnung von Lenkung, Lenkgetriebe und Spurstangenlage gefunden,

      ganz ohne Umlenkhebel. Das Lenkgetriebe sitzt nun VOR der Vorderachse. Die Vorderachse ist starr verschraubt,

      die Lenker laufen alle in vorgespannten Gummis.

      Nun (endlich) ist eine Lenksituation ohne notwendige "Rücknahme" des Lenkwinkels erzeugt worden !

      Und, wer´s nicht glaubt, kann gern in zeitgenössischen Tests nachlesen, die Kadett - Lenkung ist Spitze !

      Das ist dann mehrfach optimiert worden (Nachlauf), die Grundidee war aber goldrichtig.

      Die Auslegungsaspekte sind bis heute Standard.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Bin ich froh, dass wir hier nur von ollen Opels reden. Wenn dich einer nach einer modernen Mehrlenker-Vorderachse befragen würde, würdest du wahrscheinlich den Server vollschreiben (geht sowas überhaupt?).
      Da gibt es zum Beispiel gar keinen Punkt mehr um den sich ein Achsschenkel schwenken lässt. Der teilweise außerhalb des Fahrzeugs liegende Drehpunkt, bewirkt eine Fahrstabilität (ich glaube das heißt "negativer Lenkrollradius"), dass der Fahrer wahrscheinlich gar nicht mehr merken würde, wenn ein Rad überhaupt nicht mit bremst. Und das schon nur aufgrund der Lenkgeometrie (ohne die ganzen elektronischen Hilfen, die da noch zusätzlich verbaut sind). Unsere Kisten würden da beim Bremsen rechtwinklig abbiegen!

      Also, wer da mehr wissen möchte, möge den Alfred befragen.
      Ich tu´s nicht!
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      @Alfred. H.
      Das ist jetzt weit mehr als ich eigentlich wissen wollte. Auf meine Frage gehst du allerdings nicht direkt ein.

      @Kurt
      Klingt soweit einleuchtend, daß es einfach eine gewisse Zeit lang Stand der Technik war, drehbewegliche Teile in einem Gewinde zu lagern, um dem Verschleiß entgegenzuwirken. Später ging man stattdessen wieder zu Gummibuchsen über. Weil billiger oder weil besser?

      Betrachten wir noch einmal das Zusammenspiel von Lenkung und Vorderachse, finde ich es nebenbei bemerkt schon recht merkwürdig, daß beim Rekord A und B der Vorderachskörper ohne Zwischenlagerung von Gummi an den Rahmen geschraubt ist. Das ist eindeutig zuviel an Sparsamkeit.

      Tausi schrieb:

      Der teilweise außerhalb des Fahrzeugs liegende Drehpunkt, bewirkt eine Fahrstabilität (ich glaube das heißt "negativer Lenkrollradius"),

      Naja, den hatte auch schon ein simpler Golf 1 vom Baujahr 1974! Ein Glück, daß unsere Opels das noch nicht hatten, denn so kann ich wenigstens vor der HU noch selbst feststellen, ob die vordere Bremse einigermassen gerade zieht. Ob der Golf jedoch auch bei einseitig völlig versagender Bremse immer noch gerade ziehen würde, habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.


      Tschüß
      Klaus
      Guten Abend liebe Kollegen,

      hier geht es vom Grundsatz um den (wieder) Zusammenbau meines Opel Olympia P1 von 1959 und damit verbundenen Arbeiten, Problemen und Problemchen.
      Selbstverständlich kommen dabei auch Themen auf, die eine gewisse Vertiefung verdienen.
      Aber hier jetzt die konstruktiven Eigenarten der 50er Jahre beim Opel in allem für und wider zu erörtern geht doch ein wenig zu weit. Es ist nämlich wie es ist und nicht anders, wird auch nicht anders und darum müßig.
      Ich bitte also darum dieses spezielle Thema Lenkhilfshebel als beendet anzusehen.

      Vielen Dank und
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
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      und eigentlich müßte auch Deine überaus gute und ausführliche Beschreibung des Lenkzwischenhebels als eigener Beitrag unter eben diesem Titel extra ausgelagert werden. Auftrag für einen unserer Hilfmoderatoren?
      Der Senior-Typreferent für P-Rekord in der AltOpelInteressengemeinschaft *119
      YouTube Kanal: Heini Humbug (LauxTonbildschau(OPEL),

      Das kann leider nur unser Admin Mark...
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"