Bremse zieht mal nach rechts, mal nach links

      Bremse zieht mal nach rechts, mal nach links

      Liebes Forum,
      bin gespannt was ihr zu folgendem Thema zu sagen habt.
      Mein 1200er war ja im März zur großen Inspektion um mal alle Betriebsflüssigkeiten zu wechseln. :auto1:
      Dabei wurde auch die Bremsflüssigkeit erneuert und die Bremsen eingestellt (Der 1200er zog nämlich beim Bremsen nach rechts)
      Das ging dann so eine Woche lang gut, bis das Auto dann ohne Vorwarnung beim Bremsen massiv nach links zog. So war das dann den ganzen April.
      Ab Mitte Mai war dann alles wieder gut und ab Ende Mai zog das Auto wieder kräftig nach rechts.
      Mittlerweile: neutral mit leichter Zugneigung nach rechts.
      Das bleibt dann jeweils auch immer erstmal so, selbst wenn ich die Bremsen kräftig "einbremse" um da etwaige Feuchtigkeit oder Flugrost zu beseitigen.

      Ich meine: Ich bin drauf eingestellt, fahre vorsichtig und defensiv und kriege das ausgeregelt, selbst bei starkem Bremsen.
      Aber woran könnte das liegen? Und außerdem muss die Kiste ja im August zum TÜV.
      :danke1:
      Viele liebe Grüße aus dem Westen Frankfurts
      Lars :pleasantry:
      Lars,

      die Bremswirkung ist nicht einstellbar, sie hängt nur von der Geometrie, den Reibwerten

      und dem Bremsdruck ab. EINSTELLEN kannst Du nur das Lüftspiel.

      Normal ist: Dass der Wagen morgens beim Losfahren etwas ungleichmäßig ist.

      Auch nach längerer Standzeit ist das so.

      Beim Fahren sollte er dann gleichmäßig bremsen.

      Jetzt kannst Du hier nicht die Maßstäbe eines Autos mit Scheibenbremse anlegen, Deine Kiste

      hat eine Trommelbremse in "Duplex-Bauweise", sie reagiert auf kleine Abweichungen im Reibwert

      ziemlich heftig. Du wirst immer mal etwas gegenlenken müssen, mal so, mal so (ein paar Winkelgrade am Lenkrad).

      Wenn das nennenswerten Kraftaufwand / große Winkel erfordert, ist etwas faul.

      Im Zweifel: Alle Radzylinder prüfen, auf Funktion, Baustand und Dichtigkeit, alle Bremsschläuche auf freien

      Durchgang prüfen, Bremsbeläge erneuern (Verschleißbild ???). Bremsflüssigkeit auf den Belägen ?

      Fett auf den Belägen ?? Rückzugfedern + Haltefedern korrekt ? Anlageflächen (Backenabstützung) hauchfein

      mit Kupferpaste versehen HAUCHFEIN ! Rost ??? Hinterradbremse: Dito + Laschen gangbar ? Handbremsmechanik gangbar ?

      Die Vorderradbremse ist sehr wirksam, weil sie eine hohe Selbstverstärkung hat. Die Selbstverstärkung hängt

      sehr stark von der Reibung und dem Umschlingungswinkel ab > analog: Eytelwein`sche Seilreibung e hoch (my mal alpha)

      Diese ganzen Geschichten wurden hier schon mehrfach abgehandelt, zu den Eigenarten von Trommelbremsen findest

      Du im Internet bestimmt gute Erklärungen, Stichwort: Bremsenkennwert C* (c-Stern).

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Lars, bin zwar kein ausgewiesener Technik-Freak und schon gar kein Schrauber. Aber ...... beim Thema Bremsen gehe ich absolut keine Kompromisse ein! Du solltest der Ursache aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall auf den Zahn fühlen. Bei mir zog das Auto auch mal eklatant nach einer Seite, da war ein Radbremszylinder undicht und die Bremsleistung war auch schon nicht mehr voll zur Verfügung. Ich würde mal die Radbremszylinder und die Bremsleitungen genau kontrollieren und auf Austritt von Bremsflüssigkeit achten. Ansonsten gibt es auch sicher noch andere mögliche Ursachen für den unfreiwilligen Richtungswechsel beim Bremsen!
      97650 Fladungen/Rhön - Opel Rekord P2 Coupe 04/1962 und Opel C Kadett Limousine 03/1979 - AOIG #4509
      Das Leben ist hart, aber ein Opel Rekord P 2 ist härter !!!
      Jürgen mit Diana
      :thumbup: :saint:
      Tach Lars,
      ich gehe davon aus das nicht in die Bremse geschaut wurde..oder ? Nur Flüssigkeit wechseln und einstellen reicht im Normalfall nicht,wie lange hat/hatte der Wagen gestanden ? Wie lange wurde nichts an der Bremse gemacht? Ohne das man reingesehen hat kann man überhaupt keine Diagnose stellen oder einen Hilfeansatz liefern...oder man hat ne Glaskugel. :)

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Wir machen die Bremsen aber gelegentlich wohl mal auf. Das bietet sich an wenn die Radlager gewechselt werden. Falls wir die Beläge wechseln wollen würde ich mir einfach schon mal einen Satz hinlegen. Spontan würde ich sagen dass die Trommeln meines 1200ers die letzten 30 Jahre kein Tageslicht von innen gesehen haben. Habt ihr eine Bezugsquelle für mich für Beläge aus Neufertigung - also KEINE originalen alte NOS-Bremsbeläge?
      Viele liebe Grüße aus dem Westen Frankfurts
      Lars :pleasantry:
      ...sieh einfach mal hier, es ist auch die Vorderradbremse beschrieben:

      Bremse hinten, Einzelteile

      Du findest Im Forum noch mehrerer solcher Beiträge, ich möchte die nicht bei jeder

      Frage neu schreiben.... Bremse ist ein Dauerthema.

      "Neue" Beläge gibt es von den bekannten Herstellern nicht, die letzten verfügbaren Neuteile

      gab es u.a. im Ersatzteilbedarf für Ascona C. Die dürften auch schon gut abgelagert sein,

      schadet ihnen aber m.E. nicht.

      WVA-Numer 13189 ist die Vergleichsnummer der Reibwertindustrie und kennzeichnet vergleichbare

      Produkte.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Alfred hat das wie immer sehr gut herausgearbeitet. Folgende Anmerkung. Alfred schreibt: "alle Bremsschläuche auf freien Durchgang prüfen".

      Das ist m.E. mit Heimwerkermethoden oder auch für eine Werkstatt kaum möglich. Hier rate ich dazu, die Bremsschläuche lieber prophylaktisch zu ersetzen. Aus Erfahrung der letzten Jahre (VW, nicht Opel, aber die Gummimischungen haben ja nichts mit der Marke zu tun) habe ich für mich persönlich (!!!) folgenden Eindruck:

      Uralte, "überlagerte" aber neue (das heißt noch nie eingebaute Bremsschläuche) halten nach Einbau viele, viele Jahre.

      Bremsschläuche neuer Fertigung halten problemlos 3...4 Jahre. Danach ist mir schon der ein oder andere wieder zugequollen (man merkt das an einem deutlichem "Bremsruck" beim Anbremsen, einige Wochen später wird dann auch die entsprechende Bremstrommel ziemlich heiß...)

      Ich wechsle inzwischen prophylaktisch bei jedem 2. oder 3. Bremsflüssigkeitswechsel auch die Schläuche. Kosten 10...15 € je Schlauch, das fällt kaum ins Gewichtund geht "in einem Rutsch".

      Mit Silikon-Bremsflüssigkeit habe ich keinerlei Erfahrung. Dazu gibt es aber entsprechende Threads im Forum.
      Moinsen Lars,

      also nach dreißig Jahren ohne Öffnung und Wartung geht sicher an der Bremse mit glykolgestützter Hydraulik garnix mehr würde ich meinen. Aber wenn da noch keiner reingeschaut hat die letzten.... ist es doch sehr mutig von dir überhaupt zu fahren. Die Gefahr das vielleicht doch ein zwei Manschetten gleichzeitig den "Frost" bekommen wäre mir zu groß. Also wenn keine fundierten Kenntnisse über die letzten Arbeiten ( in der Trommel ) bekannt sind würde ich auch dazu tendieren mal einen vernünftigen Rundumschlag zu machen um die Bremse als sicherheitsrelevantes Teil aus´m Kopf zu bekommen. Gibt ja mittlerweile einige Dienste die "frische" Beläge zum aufnieten anbieten oder eben NOS Sätze die ja zu Hauf noch im Angebot sind für ne kleine Mark...aber ich denke bei Belägen wird´s erfahrungsgemäß nicht bleiben..und wie Jörg schon schreibt,wenn man dann mal dran ist macht man die drei Schläuche gleich mit. :)

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:

      opel r 3 cz schrieb:

      Das gab es schon immer: Man weiß morgens nicht, ob er zuerst nach rechts oder nach links zieht. Dafür waren unter Anderem die P-Modelle bekannt. Den Rest siehe Alfred

      Gruß Winfried


      Ja. Kannst ruhig alles chick und neu machen, wenn du Glück hast bremst es 10.000km grade, wenn du Pech hast nie.
      Irgendwo hin ziehen die Karren immer, dass ist halt ne Opelbremse...

      Das Lenkrad sollten sie einem nicht aus der Hand reißen, aber darüber hinaus ist alles gut.

      Wichtig ist zu wissen, ob es kalt oder warm gut bremst und wann es am besten bremst, um den besten Zeitpunkt für den TÜV ab zu passen. Meine bremst 6km lang nach links, zum TÜV sind es 8, alles perfekt :)
      Und - man soll es gar nicht glauben - insgesamt bremst er ja nicht schlecht. Mittlerweile hab ich ja kapiert dass ich das Pedal einfach so betätige wie die Beinpresse im Studio. Dann ist alles gut und man braucht keinen Wurfanker.
      Viele liebe Grüße aus dem Westen Frankfurts
      Lars :pleasantry:
      @ 1200 ganz do entspannt sehe ich das nicht wir reden hier nicht über ein Luxusprobremchen sondern ein Sicherheitsrelevantes Bauteil . Wenn die Bremse so lange nicht auf war ungleich zieht und übermäßig Kraftaufwand benötigt . Dann würde da doch mal reinzuschauen und alles was nicht mehr taugt neu machen ist keine Schlimme Arbeit und auch nicht übermäßig teuer. Deine Sicherheit die Sicherheit deiner Mitmenschen und nicht zuletzt dein Fahrzeug sollten dir das wert sein .
      Also nicht quatschen machen.

      LG Peter

      PS bei Bedarf helfe ich dir auch gerne dabei
      Das wird doch auch gemacht ! Mein Kfz Meister hatte doch schon nach dem wesentlichsten geguckt. Bremsflüssigkeitswechsel, alle Zylinder und Schläuche dicht etc.
      mit der ungleichmäßigen Bremserei jammere ich vielleicht auch auf hohem Niveau !! Es ist mein erster Oldtimer und ich fahre noch nicht mal 5 Monate damit.
      Viele liebe Grüße aus dem Westen Frankfurts
      Lars :pleasantry:
      Ich kann mir kaum vorstellen, daß an den Bremsen dieses Autos seit 30 gar nichts mehr gemacht wurde. Sonst wären die Schäden nämlich ungleich dramatischer als das an sich nicht ungewöhnliche Ziehen in eine Richtung, solange es nur sporadisch auftritt.

      Trotzdem kann es nicht schaden, an einem neu erworbenen Fzg. alles gründlich und fachmännisch zu inspizieren u. ggfs. vorsorglich die Schläuche zu wechseln. Sofern die RBZ keinerlei Undichtigkeiten zeigen und das Pedal beim Bremsen nicht spürbar absinkt, halte ich allerdings weitere Maßnahmen wie RBZ-Wechsel und HBZ-Überholung für übertrieben.

      Tschüß
      Klaus
      So, ich hab grad 120km runtergeschrabbelt, Fahrverhalten sehr gut, Bremsen vermutlich befriedigend bis gut. Also er bremst schon zuverlässig, ich freue mich über den definierten Druckpunkt. Auf dem Hinweg in den Rheingau zog er beim bremsen noch leicht nach rechts. Auf dem Rückweg konnte ich bremsen ohne das Lenkrad festzuhalten.
      organisatorische Maßnahmen: ich muss nur einen TÜV suchen der etwa 60km von Frankfurt weg ist. :saint:
      Viele liebe Grüße aus dem Westen Frankfurts
      Lars :pleasantry: