Mein Olympia Rekord '56

      Es ging heute weiter am Motor, zuerst mit den Froststopfen vom "Franzosen" den Hauptölkanal wieder verschlossen, dann probehalber mal die Kurbelwelle mit den neuen Lagerschalen eingesetzt. Die Repro Lagerschalen scheinen gut verarbeitet, alles sitzt und passt perfekt. Ich musste zum nachmessen allerdings Plastigage zur Hilfe nehmen, da meine Bügelmeßschraube mit Digitalanzeige seit neuestem spinnt und manchmal wirre Zahlen anzeigt. Ist aber gut, alle 4 Lager liegen um 0,030mm. Ein neues Führungslager für die Getriebehauptwelle gab's auch noch.
      Ich habe die Kurbelwelle jetzt noch nicht fest eingebaut, da muss noch ein Teil drauf, aber dazu später mehr.... :cool002:
      Und weil ich grade so im Arbeitseifer war, presste ich noch schnell das neue Nockenwellenrad auf, Spiel 0,15mm, alles bestens !
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      Heute war's soweit, Kurbelwelle und Nockenwelle plus Stirnräder kamen in den Block. Aber zuerst den Kurbelwellendichtring montieren. Hat mich erst etwas ins schwitzen gebracht, hat aber ohne Probleme geklappt !
      Schwungradflansch abgeklebt damit kein scharfer Grat die Dichtlippe beschädigen kann, und etwas Vaseline auf die Kante damit es leichter drüberflutscht.
      Dann den Dichtring im Wasserbad auf 70° erhitzt damit er etwas geschmeidiger und dehnbarer wird, anschliessend in einem Zug über den Schwungradflansch gezogen. Danach noch den Verstärkungsring eingesetzt. Diesen habe ich etwas abgeändert : weil er nur auf Stoß eingesetzt wird, verstärkte ich diesen mit 2K Kleber und einem Drahtstück. Das hält mit Pattex Stabilit-Express bombenfest, dieser ist Öl- und Benzinfest und verträgt auch höhere Temperaturen.
      Im Anschluss die beiden Wellen in den Block gesetzt, Steuergehäusedeckel drauf, fertig für heute !
      Im Grunde hat das jetzt einen experimentellen Charakter, aber als ich von diesem Dichtring hörte, beschloß ich das hier an diesem Motor umzusetzen.
      Es gibt noch keine richtigen Langzeiterfahrungen, also viele gefahrene Kilometer mit diesem Ring. Ich werde sehen, was die Zeit bringt : entweder es hält was es verspricht, oder der Motor muss noch einmal raus zum abdichten. Auf jeden Fall ist der Wellendichtring sauber verarbeitet, passt einwandfrei, sitzt fest im Block und die Dichtlippe stramm auf der Welle. Ich denke das wird so funktionieren.... :thumbup:
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      trashman schrieb:

      Die Ränder der anderen Froststopfen lassen darauf schliessen, daß sie mit einer Dichtmasse eingesetzt wurden. Ich habe diesen mit aushärtendem Curil eingepinselt und dann mit einer passenden Stecknuss und zarten Hammerschlägen reingeschlagen !


      Ich hätte jetzt auf Altöl getippt ^^
      Nicht das die zu fest sitzen und der Frost die nicht im Notfall gedrückt bekommt.
      BITTE HELFT ALLE MIT bei der ,, Sammlung von Betrieben´


      Fahrzeuge
      Astra H Caravan schwarz 2009

      Kadett C Signalgrün 1979
      Commodore A coupé silber 1967
      Rekord P1 2 türig,Faltdach ,Koralle/Alabastergrau Bj 1957

      Simson Schwalbe Rot/weiß 1985
      Kreidler Florett silber/beige1966
      DKW Hummel Standartblau 1957

      trashman schrieb:


      ....
      Dann den Dichtring im Wasserbad auf 70° erhitzt damit er etwas geschmeidiger und dehnbarer wird, anschliessend in einem Zug über den Schwungradflansch gezogen. Danach noch den Verstärkungsring eingesetzt. Diesen habe ich etwas abgeändert : weil er nur auf Stoß eingesetzt wird, verstärkte ich diesen mit 2K Kleber und einem Drahtstück. Das hält mit Pattex Stabilit-Express bombenfest, dieser ist Öl- und Benzinfest und verträgt auch höhere Temperaturen......
      Im Grunde hat das jetzt einen experimentellen Charakter, aber als ich von diesem Dichtring hörte, beschloß ich das hier an diesem Motor umzusetzen.
      ...

      Hi Thomas,

      war das mit dem Kurbelwellendichtring hier schon ein Thema? Dann ging das wohl leider völlig an mir vorbei. ;(
      Hört sich ja echt interessant an. Was ist das für ein Ring?
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
      _______________________________________________
      Opel Rekord P1 - 1700 S - Limo 2-türig royalblau / alabastergrau - EZ 1960
      Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961
      Das würde mich auch interessieren! Habe vor 2 Jahren den Motor von meinem 56er Kapitän neu abgedichtet und hab mich geärgert das es an der Kurbelwelle, Getriebeseitig nur diese doofe Dichtschnur gibt!! Die ist echt bescheuert einzusetzen und richtig dicht ist die eh nie!! Es fällt mir schon schwer zu glauben das du den Dichtring mit warm machen so dehnen konntest um ihn über ohne Schaden über den Flansch bekommen hast! Hab von dem Teil nie was gehört.
      Noch eine Frage, hast du das Halteblech (Getriebeausbau) für das Getriebekugellager selbst angefertigt? Hab im WHB gesehen das es das gibt aber leider ohne jegliche Maßangaben zum selbst machen!
      Moin, der Ring wird aus einem speziellen Kunststoff gefertigt, der soweit dehnbar ist. Mehr weiß ich da drüber nicht, bei Interesse wendet ihr euch bitte an den Stephan "rekord59" hier im Forum. Der fertigt die Dinger, und kann dazu detaillierte Aussagen machen !
      Das Halteblech für die Getriebeeingangswelle habe ich selber geschnippelt, soweit zugeschnitten, daß das Kugellager gehalten wird, 2 Laschen die in die Schraubenlöcher im Getriebegehäuse gebogen werden, und fertig !
      Das mit dem speziellen Kurbelwellen-Dichtring ist eine hochinteressante Sache. Bin gespannt wie der sich bewährt.

      Also sieh zu, daß die Karre fertig wird, damit die Kilometer fressen kann. :D

      Die Bebilderung ist auch klasse. Ich bin diesbezüglich eine fotografische Niete, wie man sicherlich schon bemerkt hat ...

      Beste Grüße
      Christian

      Alt Opel Fan schrieb:

      Es fällt mir schon schwer zu glauben das du den Dichtring mit warm machen so dehnen konntest um ihn über ohne Schaden über den Flansch bekommen hast!


      Das ist erstmal wirklich unglaublich. Aber wenn ich daran denke, wie ich die Gummimanschetten über die Flansche vom Kolben des Hauptbremszylinders gewürgt habe, wundert mich das nicht mehr. Wenn der Werkstoff das hergibt, dann geht das auch.

      Jedenfalls würde ich bei einer Motorüberholung diesen Dichtring sofort verwenden. :thumbup:
      Die Spiralfeder hatte ich zuerst über den Schwungradflansch gezogen, ging problemlos in seine ursprüngliche Form und Größe zurück. Bis zu einem bestimmten Punkt lässt sich so eine Feder ja dehnen, bei dieser Aktion hier ist der Punkt aber noch nicht erreicht....
      Es ging heute weiter mit dem Zusammenbau, Gewichte anpassen, Kolben und Pleuel vereinen, Kolbenringe aufziehen und das ganze in den Block setzen.
      Das klappte alles reibungslos bis auf den ersten Kolben. Ich fing hinten an mit einsetzen, und drehte jedes mal die Kurbelwelle, ob alles gut ist. Dann beim ersten Kolben klemmte es leicht, die Kurbelwange reibte grade eben am Kolben. Nochmal rausgenommen, etwas vom Kolben abgeschliffen, nun dreht's einwandfrei.... :cool002:
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      Mir hat mal jemand erzählt, das man den Kolbenkopf gut verdichten und polieren könnte um so etwas mehr Leistung zu erreichen, da die Verwirbelungen besser wären.
      Was hälst du von dieser Theorie ?
      BITTE HELFT ALLE MIT bei der ,, Sammlung von Betrieben´


      Fahrzeuge
      Astra H Caravan schwarz 2009

      Kadett C Signalgrün 1979
      Commodore A coupé silber 1967
      Rekord P1 2 türig,Faltdach ,Koralle/Alabastergrau Bj 1957

      Simson Schwalbe Rot/weiß 1985
      Kreidler Florett silber/beige1966
      DKW Hummel Standartblau 1957
      Dennis, da streiten sich die Gelehrten in den Foren : Da gibt's 100 Experten, die sagen das bringt was, und 100 Experten die das Gegenteil behaupten. Darum nehme ich an solchen Diskussionen nie Teil. Ich persönlich glaube, das bringt nix. Eher interessant ist es, den Ansaugtrakt zu bearbeiten, wie z.B. Gussgrate glattzufräsen, Übergänge von Kopf & Krümmer anpassen und so. Das hat beim Kadett OHV Motor schon was gebracht. Aber ich will am Rekord keine Leistungssteigernden Massnahmen vornehmen, ich möchte gerne diesen Drehmoment-Dampfmaschinencharakter beibehalten.
      Viel getan habe ich heute nicht, erst die Ausrücklager-Führungshülse gerichtet, damit sie wieder eine Vorspannung bei der Montage hat, und die Dichtung zwischen Hülse und Kupplungsgehäuse fest angedrückt wird. Desweiteren habe ich die Ölwanne montiert, und ein bisschen Grundierung verteilt. Jetzt sitze ich hier und schnitze ein paar Dichtungen.... :cool002:
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      Heute probehalber mal den Motor mit ein paar Schrauben zusammengesteckt, sieht gut aus. Dann noch die Benzin- und Unterdruckleitungen gebaut, da muss nur noch ein Halter oder eine Klammer im Bereich der Wasserpumpe hin, damit die Leitungen keine Schwingungsbrüche bekommen können.
      Alles wieder auseinander gehauen, und in Kisten und Schachteln in die Garage geschafft. Dienstag kommt der Motor ins Auto :cool002:
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