Erste Probefahrt, Kühler überhitzt

      ...dieser Pinökel ist bei älteren Thermostaten sehr oft eingebaut gewesen.

      Er soll bei laufender Wasserpumpe (Druck von unten) nach oben hin öffnen, und eben den

      gewünschten Bypass herstellen (Thermostat wird ganz leicht umströmt). Bei stehendem Motor

      soll er mehr oder weniger "schließen", damit eine Umwälzung des Kühlwassers wegen Thermosyphoneffektes

      unterbleibt.

      Ist Wunschdenken:

      - beim P1 kann es keine Thermosyphoneffekte geben > Wasserspiegel ist nicht geschlossen.

      - beim P2 ab wäre das theoretisch möglich, in wie weit sich ein Thermosyphon-Kreislauf durch eine
      2mm - Bohrung (oder weniger) einstellen soll, unterliegt aber akademischen Betrachtungen....

      Immerhin, diese Pins waren niemals 100% dicht, deswegen gelang die Entlüftung, als willkommener Nebeneffekt.

      Später im Leben (mit Einführung der CIH-Motoren) ist der Thermostat so angeordnet, dass er nicht in einem

      Totgebiet liegt, sondern im kleinen Kreislauf angeströmt wird > funktioniert.

      Irgendwann kam dann ein Sparefroh auf den Gedanken, die Thermostate des CIH (Opel 13 38 018) auch im Ersatzteil-

      wesen für die älteren Modelle zu verwenden.

      Das paßt maßlich auch, die Temperaturgrenzen sind gleich, es funktioniert aber nur bei 100% richtiger Entlüftung.

      Weiter erfolgt die Öffnung relativ abrupt, weil eben kein Minimaldurchfluß besteht oder Umströmung vorliegt.

      Das ist ein Kardinalfehler. Praktisch: Funktionieren die "neuen Thermostate" in ALLEN Motoren besser, wenn

      sie einen Bypass bekommen. Das war hier schon oft Thema....

      Diese Thermostate mit den kleinen Pins gibt es heute auch noch, findet man im Gates-Katalog.

      So ein Teil habe ich vor einiger Zeit mal bestellt > und zurückgegeben, die Qualität war unterirdisch.

      Ist untypisch, für Gates, war aber so.....


      Gruß,

      Alfred. H.
      Bei mir ist direkt nach der Restaurierung ebenfalls genau das selbe passiert. Auch hier hat das kleine Loch im Thermostate seither für Ruhe gesorgt.
      Weil es bei mir schon wieder so lang her ist: was gibt es beim Entlüften/ Neubefüllen zu beachten. Bei mir steht ein Kühlertausch an.
      Viele Grüße Michael
      Michael mit 1959er Olymat-P1 aus 86971 Peiting
      So Leute, also das verbaute Thermostat hatte 92 Grad eingeprägt. Ich würde mal behaupten, dass konnte gar nicht öffnen.Beim P1 soll es bei 78 Grad anfangen und bei 85 Grad voll aufstehen. Ich bestelle morgen unter Angabe der Gradzahl nochmal ein neues und dann heisst es wieder testen:-)
      Danke euch allen nochmal für die Unterstützung!
      guten Morgen Björn,

      Wegen Öffnungstemperaturen / Funktion:

      im P1 / P2 / Rek. A (alle Motoren) hat Opel das Thermostat 13 38 018 als Ersatz ausgewiesen.

      Diese Teil hat einen Öffnungsbeginn bei 87°C.

      Frühere Ausrüstungen hatten einen Öffnungsbeginn bei 78°C.

      Die gleichen Einbaudimensionen gibt es auch als "Winterthermostate", bezüglich des 13 38 018 liegt der

      Arbeitsbereich um 5°C höher (92°C).

      Auch bei Verbau eines Winterthermostates spuckt der Motor kein Kühlwasser, wenn einwandfrei entlüftet ist.

      Schlagartiger Wasserverlust hängt (fast) immer mit einer schlagartigen Reaktion des Thermostaten zusammen,

      wie schon zuvor beschrieben.

      Bei Sommerbetrieb ist ein 92° Winterthermostat der Sache nicht gerade förderlich, weil das gesamte Temperaturniveau

      angehoben wird und bei starker Belastung wenig "Reserve" vorhanden ist.

      Ausgelegt ist das System auf 87° Thermostate im Sommer.

      Bei schwierigen Bedingungen (Bergfahrt, Anhänger, sehr hohe Temperaturen) schafft ein Regler mit niedrigeren Arbeitspunkten

      etwas mehr Reserve > Temperaturanstieg bis zum kritischen Punkt dauert länger.

      "Dein" Problem liegt an der beknackten Konstruktion, die keine vernünftige Entlüftung ermöglicht.

      Die sichere Kiste ist: 2 mm Loch bohren.

      Die einzige Möglichkeit einer halbwegs luftfreien Befüllung ist: Heizungsschlauch hinten am Zylinderkopf

      abmontieren und am Kühler Wasser auffüllen, bis es dort austritt.

      Oder: Das System bei ausgebautem Thermostat befüllen, bis das Wasser im Thermostatgehäuse voll ansteht.

      Brauchst Du nicht, wenn Du das sagenhafte Loch bohrst.

      Gruß + bleibe gesund !

      Alfred. H.
      Ich kann jedem, der auch gerne seine Werkstatt ausstattet und etwas mehr schraubt, so einen Kühlwasserbefüller empfehlen. Damit habe ich bisher alle entlüften können auch Problemfälle wie VW Bus T3 oder BMW E34
      Durch die Erzeugung des Unterdrucks findet gleichzeitig eine Dichtigkeitsprüfung statt...IMG_7856.PNG
      "Alte Autos und Rock'n'Roll - wir kommen immer zu spät!" (Hannes Bauer)
      Mal eine grundsätzliche Frage!

      Wie war der Füllstand des Kühlers? Der darf nur bis zur Oberkante der Lamellen gefüllt werden! Wenn mehr Wasser drin ist kotzt er ab und haut dann das meiste Wasser am Überlauf raus!

      Bitte mal checken!
      Wir leben Autos "Opel der Zuverlässige" :wink:
      Das Entlüften von Kühlanlagen von PKW ist im Vergleich mit Omnibussen oder Schienenfahrzeugen relativ einfach, aber einige Arbeitsschritte sind vor der Probefahrt sinnvoll:
      1. Bei geöffneter Heizung Wasser einfüllen, zwischendurch die großen Schläuche ein wenig kneten
      2. Motor im Leerlauf laufen lassen, bis der Motor einigermaßen warm ist
      3. Bei geöffnetem Einfülldeckel mit wechselnder Drehzahl entlüften, ab und zu mal die Schläuche kneten
      4. Immer wieder aufpassen, wie viel man eingefüllt hat (steht in der Betriebsanletung), die angegebene Füllmenge sollte in etwa auch eingefüllt sein
      5. Wenn der Motor heiß wird und der Kühler kalt ist, sollte man mißtrauisch werden - ein billiges Infrarotthermometer kann hier wertvolle Dienste leisten.
      6. Und dann erst fahren, ich will gar nicht drüber nachdenken, wie viele Kopfdichtungen (wegen Luft oder auch wegen Ölaustritt) unnötig gewechselt werden
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      ...genau so ist es. Bei allen Opels der Baureihen Kadett OHV,

      Rekord OHV und den CIH-Modellen dient die Öffnung für die

      Temperaturanzeige als Entlüftung, die sollte man rausdrehen,

      wenn hier beim Befüllen Wasser austritt, ist die Füllmenge

      schon fast o.k. und der Thermostat steht im Wasser. Günthers

      Hinweise und andere Ratschläge haben nichts Wissenschaftliches an sich,

      sondern beschreiben, wie man bei korrekter Vorgehensweise das gewünschte

      Ergebnis bekommt. Die alten OHV sind in Verbindung mit "dichten" Thermostaten

      kritisch, was die Befüllung / Entlüftung angeht, wenn denn sachdienliche Hinweise

      gegeben werden, halte ich das für gut, weil sie helfen. Abschätzige Kommentare

      helfen nicht.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Morjen. Ich frag mich grad ob ich mir viel zu wenig Gedanken mache?
      Bei meiner kürzlich durchgeführten Kühlerreparatur hab den Kühler eingebaut, Wasser rein, Laufen lassen, nochmal Wasser rein und alles gut. Seit dem 500 Kilometer gefahren und nix ist passiert.
      Bin ich jetzt ein genialer Schrauber, habe ich eine besondere Gabe oder einfach nur Glück? :chor002:
      Sorry. Hatte schon einen Clown heut morgen.
      Gruß
      Heinz

      Entlüftung durch den Anschluß des Thermofühlers

      Heinz,

      die ganze Sache an sich ist natürlich nicht schwierig. Das neue Kühlwasser

      wird über den Kühler eingefüllt und soll den Motor vollständig füllen.

      Es soll über den unteren Kühlerschlauch in den Motor laufen.

      Obenrum geht nicht > Thermostat zu.

      Damit das Wasser den Motor füllen kann > muß die Luft raus.

      Das geht nur obenrum, also über den Thermostat und den oberen Kühlerschlauch.

      Wenn der Thermostat ein sehr dichtes Exemplar ist, hält er auch luftdicht und

      das Wasser steht zwar im Kühler, der Motor ist aber leer.

      Wenn der Thermostat nicht 100% dicht ist, dann läßt er die Luft allmählich durch

      und die Befüllung klappt auch ohne weitere Maßnahme, das war bei Dir wahrscheinlich so.

      Um die Luft aus dem Motor zu bekommen gibt es zwei Möglichkeiten:

      - ein Loch mit ca. 2mm am Thermostat anbringen (das Regelverhalten wird ebenfalls dadurch besser)

      - oder die Verschraubung des Temperaturfühlers lösen, dann entweicht die Luft durch diese Öffnung

      Siehe dazu das anhängende Bild, links das Thermostatgehäuse einen Rekord OHV, rechts das Gehäuse eines CIH.

      Beide Versionen haben den Temperaturfühler direkt unter dem Thermostaten angebracht, so dass er

      schon bei der Erstbefüllung im Wasser steht. Eine Ergänzung der Füllmenge wird vorgenommen, wenn

      der Motor erstmals warm war und der Thermostat geöffnet hat (Kühler warm).

      Gruß,

      Alfred. H.
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      • DSC02269.JPG

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      Alfred, wieder einmal super erklärt!

      Mein P1 hatte schon beim Kauf starke Kühlerundichtigkeiten.
      Einen gebrauchten Kühler besorgt (neu war leider keiner zu bekommen) und eingebaut, aber wir haben das System einfach nicht in den Griff gekriegt.
      Bin dann sogar eine Zeitlang ohne Thermostaten gefahren (so klappte es natürlich), bis ich dann hier im Forum von der so kleinen und so wichtigen Bohrung gelesen habe.
      Seitdem gibt es keine Kühlprobleme mehr.
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
      _______________________________________________
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      Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961

      Alfred. H. schrieb:

      - oder die Verschraubung des Temperaturfühlers lösen, dann entweicht die Luft durch diese Öffnung


      Zu der Temperaturfühler-Entlüftungsmethode möchte ich zu bedenken geben, daß der Fühler, aufgrund physikalisch-chemischer Vorgänge und der Tatsache, daß dieser selten angefasst wird, oft mit der Überwurfverschraubung verbacken ist. Dadurch dreht er sich beim Abschrauben mit, wodurch die Kapillarleitung abschert.

      Aber das wird ja niemand mehr machen, nachdem ein 2mm-Loch die Lösung ist. :thumbup:

      Christian
      Normalerweise gibt es zwischen P1 und P2 keine Unterschiede. Im Laufe der P2-Bauzeit wurde der Kühler geändert, von Röhren in Lamellenkühler, was auch ein anderes Therostatgehäuse mit sich brachte. Aber bei vielen Autos ist nicht mehr der ursprüngliche Kühler drin, es passen ja beide.

      Für die Auswahl des Thermostaten ist das unerheblich. Schon zu Lebzeiten hatte Opel immer wieder andere Zulieferer (Behr tec.) und auch andere Themostat-Prinzipien (Wachs oder Dehnstoff).

      Tschüß
      Klaus