Schweissgerät

      Schweissgerät

      Hallo zusammen,
      es muss nun doch wieder ein Schweissgerät her - nachdem ich mein Schutzgasgerät vor 5 Jahren verkauft hatte, ahnungslos.... - und nun vor ein paar kleineren Aufgaben stehe.

      Fülldrahtgeräte: Klein, leicht, vergleichsweise günstig, und ich spare mir die Flasche, allerdings kostet die Rolle Draht fast mehr als das Gerät. Im Internet finde ich Informationen, nach denen die Materialstärken unserer Oldies damit grenzwertig zu schweissen sind.
      1,5mm sollen noch gehen, manchmal ist von 1mm die Rede, aber da wäre schon Fingerspitzengefühl in den Einstellungen notwendig. Unser 55er - der Himmel verschone ihn vor der braunen Pest - dürfte noch zu machen sein, bei den Kotflügeln meines D-Rekord plus ein paar weiteren kleineren Stellen, dürfte das schon recht dünn werden.

      Ich neige ja eher zu alt bewährtem, zB gute Schutzgas Geräte aus EU-Produktion mit 5 Jahren Garantie (Iskra) gibts ab 250 Euro, und auch wenn die Dinger nicht viele Extras haben, meinen bescheidenen Ansprüchen um Kleinigkeiten zu reparieren dürften die genügen.

      Frage: Hat jemand Erfahrungen mit Fülldrahtgeräten? Oder würdet Ihr abraten?
      Gibts vielleicht sogar Empfehlungen für Low Budget Schutzgasgeräte? Bin grad so ein bischen am Gebrauchtmarkt beobachten.....

      Danke vorab für Eure Antworten
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim



      Hab mir letztes Jahr ein kleines Fülldrahtgerät für kleine Arbeiten beim Lidl geholt.Hab nicht viel erwartet,aber für kleine Arbeiten ist das Gerät überraschend gut.Handlich und leicht,hat man schnell mal wohin gebracht.Klar sollte man ein bischen üben,besonders bei relativ dünnen Blechen,aber dann erzielt man ein ganz gutes Ergebnis.(Oh Gott,ich hör mich an wie ein Grinsender Verkäufer mit Gegelten Haaren )
      Moin,
      ein Fülldraht Gerät ist eher was um mal im Garten das Tor zu schweißen aber nix um am Auto zu schweißen.
      Ich denke Blech bis 1mm und Überkopf schweißen gestaltet sich schwierig.
      Oder auch durch die Lochung bei Repblechen schweißen hätte ich wegen der Schlacke bedenken....
      Kauf Dir lieber ein neues Schutzgas Gerät aus dem Baumarkt. Hast Du mehr Freude dran.
      In unserer Hobby Autowerkstatt haben wir uns vor drei Jahren von Globus ein Güde Gerät gekauft. Ideal!

      Gruß
      Lars
      "Alte Autos und Rock'n'Roll - wir kommen immer zu spät!" (Hannes Bauer)
      Als geprüfter Schweißer würde ich im Dünnblech Bereich auf jeden Fall zu einem MAG Gerät raten, also keinesfalls ein Fülldraht Gerät. Ein gebrauchtes Rehm oder Merkle oder auch eine anders Namhaftes Fabrikat wäre da kein Fehler.
      Wir leben Autos "Opel der Zuverlässige" :wink:
      So, nagelneues MigMag steht unten, nun brauche ich noch eine Gasflasche. Und dazu habe ich nochmal eine Frage an unsere Schweissprofis:

      Ich möchte ein paar kleinere Stellen zB an Kotflügeln ausbessern, weggerostete Kanten ansetzen usw. Also Bleche von 1-2mm Dicke

      Ich hatte vor Jahrzehnten mit Schutzgas 82/18 (Argon/CO2) geschweisst. Jetzt habe ich beim stöbern gelesen, dass man für Dünnbleche besser 92/8 verwendet, da das nicht so schnell Löcher reinbrennt und man damit sauberer schweisst. 82/18 verwendet man eher für dickere Materialien.

      Ist das so? Tipps? Meinungen?
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim



      Hallo Micha,

      das Schutzgas hat erheblichen Einfluß auf die Nahtkontur und die Einbrandtiefe.

      - CO2 - Gas bewirkt einen "tiefen Einbrand" und eine schmale, spitz überhöhte Naht

      - Mischgase (Corgon 18 etc.) führen zu einer breiten, flach überwölbten Naht, mit weniger Einbrand.

      Zwischenstufen verhalten sich entsprechend.

      Bei Karosserieblech ist Mischgas die bessere Wahl, wenngleich sich die Vor / Nachteile der verschiedenen Sorten

      durch geeignete Schweißparameter und entsprechende Übung kompensieren lassen.

      ÜBEN ist wichtig, Mischgas ist o.k., Mischgasunterschiede betreffen Nachkommastellen.

      In der Serienfertigung wird man optimieren (immer gleiche Anwendungen), im Spaßbereich

      ist das (meine Meinung) nicht ausschlaggebend. Wenn Du natürlich auf den Gedanken kommst,

      "dicke" Konstruktionen zu verschweißen.....wäre das eine Überlegung wert, zu CO2.

      Das ist heute ein Reizwort, achte auf die Umgebung, wenn Du es aussprichst, u.U.

      bist Du an Leib und Leben in Gefahr !!!

      ...dem solltest Du Dich nicht aussetzen.

      Gruß,

      Alfred. H.




      Hallo @Alfred. H.,
      danke für die Antwort. Selbstverständlich Mischgas ( Corgon 18, ist das die Kurzform für CO2 + Argon 18/82 ? ) - mir geht es in meiner Frage um das Mischungsverhältnis. Mit dem von mir bisher benutzten 82/18 Schutzgas bin ich zurecht gekommen, soweit ich als Autodidakt von Schweissergebnissen sprechen kann/konnte. Jedenfalls hat es damals gehalten.

      Ich verstehe jetzt, 92/8 , von dem ich heute gelesen habe dass es für Dünnbleche besser geeignet ist, hat durch den niedrigeren CO2 Anteil einen geringeren Einbrand, sodass Dünnbleche wie an unseren Autos verwendet einfacher zu schweissen sind, da weniger durchschlagen, aber auch die Gefahr von kalten Schweissverbindungen steigt. Ist das richtig?

      Edit: Zu CO2, meine "Werkstatt" ist Greta-freie Zone, Meckerer werden mit dem Kärcher vertrieben
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim



      Hallo Michael,

      wenn der CO2-Anteil am Mischgas reduziert wird, ist mit einem flacheren Einbrand und damit

      auch besseren Dünnblechtauglichkeit zu rechnen. Ob das relevante Größenordnungen erreicht,

      - weiß ich praktisch nicht

      - vermute aber aufgrund eigener Erfahrungen mit verschiedenen Gasmischungen nur geringe Einflüsse

      Entscheidend ist m.E. das persönliche Geschick im Umgang mit dem Gerät / den zu verschweißenden Teilen.

      Prozeßparameter haben durchaus ihre Berechtigung.....finden aber sinnvoll nur Anwendung in statistisch

      abgesicherten Verfahren, deshalb ist die Anwendung auf eine individuelle Arbeit praktisch (m.E.) nicht sinnvoll.

      Letztendlich ist die Investition in eine Gasfüllung nicht so exorbitant teuer....Versuch macht klug, hieß es.

      Kein Problem, die alte Kiste wirst Du hinbekommen, so oder anders...

      Gruß,

      Alfred. H.
      Ob die Wahl unterschiedlicher Gase im Karosserie-Reparaturbereich direkt spürbare Unterschiede ergibt würde ich auch bezweifeln. Bei Neuteilen mit sauberen Blechen können reproduzierbare Unterschiede durchaus zu beobachten sein.
      Ich konnte bei unterschiedlichen Gasen vorrangig ein unterschiedliches Spritzerbild beobachten. Mit Crysal 18 oder anderer Herstellerbezeichnung machst Du sicherlich nichts falsch. Es gibt dann aber auch noch unterschiedliche Drähte mit 0,6 oder 0,8mm und dann auch noch verschiedene Legierungen. Schweißen hat in der Theorie sehr viel Parameter und natürlich auch in der praktischen Umsetztung, nicht umsonst ist ein guter Schweißer ein gut bezahlter Fachmann der auch mal gerne von anderen Firmen abgeworben wird!
      Wir leben Autos "Opel der Zuverlässige" :wink:
      Für den Hobbyschweißer gelten andere Parameter.

      - was bekomme ich im Baumarkt
      - wieviel kostet mich der Spaß mit einer Kauf-Flasche


      Während der Profi

      - eine vielfältige Auswahl an Gasen hat
      - ohne Ende Miete für Gasflaschen zahlt


      Einfach nehmen was zu bekommen ist.
      Wir schweißen keine Hochdruckleitungen im radioaktiv belasteten Sicherheitsbereich.
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      Wie die Vorredner bzw. Schreiber schon beschrieben haben ist der schwächste Parameter das Ding vor dem Schweißgerät. In diesem Fall Micha genannt.
      Ich lese hier das du Bleche von 1-2 mm schweißen möchtest. Das ist schon sehr einfach zu schweißen.
      Bleche über 1mm für die Karosserieteile formen kann einem schon zur Weißglut treiben.
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn
      Hallo ins Forum, hoffentlich sieht einer, daß ich hier aufwärme.
      Werner, genau Deine schönen Bleche will ich einschweißen. Ich überlege noch, ob ich die bestellten Schweller aus der Nachfertigungasaktion abwarten. Wahrscheinlich schon. Ich sehe mehr, wenn ich nächstes oder übernächstes WE die Flex ansetze.
      Ja, ein Schweißgerät ist schnell gekauft. Aber welches? MIG MAG ist klar. Ar CO2 82 18, Ja, kommt mir bekannt vor.
      ich hatte mir vorgenommen keines für Wechselspannung, sonder mit Drehstrom, weil die Dinger viel ruhiger laufen. Habe extra in meiner Garage ausreichend Drehstromsteckdosen verteilt, weil ich da kein Geeier mehr haben will. Nun nach 30+ Jahren wurden die Trafogeräte durch die Inverter fast verdrängt, oder täuscht das nur?
      Da ich sicher verlernt habe, was ich in der Ausbildung mal gelernt, scheint mir ein Inverter zwar das kompliziertere aber universellere Gerät zu sein. Ich könnte dort sogar mit WIG Schlauch arbeiten, oder?
      Zum MIG MAG Schweißen, welche Stromstärken werden bei Dünnblech so gebraucht? Mittlerweile gibt es Geräte, die bei 35A anfangen. Das habe ich noch nicht gesehen. 80-180A sind mir geläufig. Erzielt man mit geringerem Strom eine zierlichere Naht? Eine Schweißpunltautomatik, Startautomatik etc. Brauch man das ist es nice to have oder Schnickschnack? Trotzdem einen Inverter, bei dem auch Platinen kaputt gehen können? Oder hat man bei guten Markengeräten die Möglichkeit Ersatzteile zu bekommen.
      Zm Verständnis: ich suche ein gutes MIG MAG Markengerät neu, das hält und mich nicht ärgert. Das man auch mal für was Kräftigeres verwenden kann. WIG umgebaut werden kann vielleicht wie Rehm, Lorch Merk o.ä. Kein Billigteil, weil wer billig....... Ich möchte halt nur einmal kaufen. Hat da wer einen Tip?
      very appreciated.
      Matt
      Hallo Matt,
      schau Dich mal bei Stahlwerk-Schweissgeräte um, die haben ganz gute Geräte, habe mir letztes Jahr das Flagschiff WIG-AC-DC 200D gegönnt.

      Vielleicht ist ein Kombigerät genau das Richtige :
      stahlwerk-schweissgeraete.de/kombi-schweissgeraet-ctm250st

      200A 7 Jahre Garantie, ggf Probeschweißen vor Ort in der Nähe von Köln ...
      Kombigerät heißt dann auch : 2 versch.Schweißgase : für Wig Argon, für Mig-Mag Mischgas 82-18, Corgon oä
      ziehmlich geil dürfte CuSi3-Löten mit WIG sein, also fast wie Hartlöten mit Atze-Sauerstoff

      Sonst auch mal bei Manfred Welding YT reinschauen, der testet verschiedene Hersteller,
      sonst ist YT voller Infos ...

      Gruß mek
      Olympia Rekord P2 CarAvan 1700 55PS, Kadett C 22i CarAvan, BMW Einzylinder R25/3 ...
      Vielen Dank erstmal für die Information.
      Der Igor Welder (nomen erst Omen) hat mit dem HDB Picotic180 die eierlegende Wollmilchsau. Möglich auch mit WIG zuschweißen, ja sogar Plasmaschneiden geht, wenn man die entsprechenden Schlauchpakete zukauft, aber immerhin Ois is möglich.
      Was mir dabei auffällt: wofür brauche ich 5A Schweißstrom? Und die Schweißdrahtgebinde mit 200mm Rollen erscheinen mir nicht Standard. Stimmt das? Sonst ist das Ding schon Oberklasse. Der Preis ist für das Set bei 2800€ auch stattlich.
      Stahlwerk ist da sehr schonend für den Geldbeutel wow, das sowas dann geht. Sicher verlockend.
      Das Flaggschiff mit WIG Löten. Zwar schon gehört, gibts glaub ich von Rehm auch, aber noch nix gesehen.
      insgesamt ist das gut, wenn hier etwas sinnvolles für die restlichen Foristen zur Information steht.
      ich glaube das ist ein immer wiederkehrendes Thema, bis derjenige versorgt ist.
      Diese Woche schau ich noch. Nächste Woche wird zugeschlagen...
      Kleines Update...
      es ist ein Rehm synergic 230-4 geworden. Mit Schlauchpaket 4m 20kg Corgon Flasche Schweißhelm Spray Druckminderer 15kg 08er Draht mit Adapter und eine Handvoll Düsen habe ich knapp 2200€ gezahlt. Der Händler ist Vorort. Alles bestens.
      Das Gerät? Schweißt wie von alleine. Grob die Stufe 1-10 vorgewählt, die Materialdicke eingeben und los gehts. Per Hand kann man auch noch nachjustieren.
      Bei der Inbetriebnahme war die Drahtbremse etwas fest eingestellt. Der vierrollen Antrieb hat angezogen wie irre. Etwas lockerer eingestellt und los ging’s.
      Das Gerät ist übrigens ein Trafoteil mit Elektronik und wird so seit ca10 Jahren gebaut. Das Nachfolgegerät 251-4 ist baugleich nur die Antriebsrollen kann man umdrehen und für 1mm Draht verwenden. Dafür 150€ mehr? Ich brauche das nicht. Und wenn, dann kann ich mir beim Händler die Rollen kaufen für 50€ oder so, wenn ich doch mal Alu schweißen will, bräuchte ich ja noch reines Argon.
      Ich bin jedenfalls zufrieden damit und vielen Dank erstmal für Eure Ratschläge.
      Grüße aus Bayern
      Matt